Zahlungen in Spanien: Ein detaillierter Leitfaden

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  1. Einführung
  2. Die aktuelle Marktlage
  3. Zahlungsmethoden
    1. Aktuelle Nutzung
    2. Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in Spanien
    3. Beliebte B2B-Zahlungsmethoden in Spanien
    4. Neue Trends
  4. Vorteile und Hürden beim Markteinstieg
    1. Steuern
    2. Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen
    3. Internationale Zahlungen
    4. Sicherheit und Datenschutz
  5. Schlüssel zum Erfolg
  6. Die wichtigsten Schlussfolgerungen
    1. Kontaktlose Zahlungen annehmen
    2. Gewinnung von Kundenvertrauen
    3. Eindämmung von Kartenbetrug

Es wird erwartet, dass der E-Commerce-Umsatz in Spanien im Jahr 2024 35,5 Milliarden US-Dollar (USD) übersteigen wird. Dies unterstreicht die Chancen, die sich für Unternehmen bieten, die eine Expansion in Erwägung ziehen. Aber auch der spanische Markt birgt einige Herausforderungen.

Im Folgenden erklären wir, wie Sie in der spanischen Zahlungsbranche erfolgreich sein können. Wichtige Komponenten sind:

  • Annahme kontaktloser Zahlungen
  • Gewinnung von Kundenvertrauen
  • Eindämmung von Kartenbetrug

Die aktuelle Marktlage

Da sich die Rolle von Bargeld in Spanien aufgrund großer technologischer Veränderungen verändert, definieren kontaktlose Zahlungen, Digital Wallets und mobile Zahlungen die Zahlungskultur neu. Unabhängig von der gewählten Zahlungsmethode erwarten Kundinnen und Kunden in Spanien Preise in Euro.

Als Mitglied der Europäischen Union hält sich Spanien an umfassendere europäische Vorschriften, die den Finanzsektor beeinflussen, darunter die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die überarbeitete Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2). Die Comisión Nacional del Mercado de Valores (CNMV) beaufsichtigt die spanischen Wertpapiermärkte, fördert die Transparenz und schützt die Verbraucher und Verbraucherinnen.

Zahlungsmethoden

Die Zahlungsverkehrslandschaft in Spanien besteht aus herkömmlichen Bankpraktiken und innovativen digitalen Lösungen. Hier finden Sie eine Übersicht über gängige Zahlungsmethoden in diesem Markt:

Aktuelle Nutzung

Während viele Verbraucher/innen in Spanien noch immer Bargeld für alltägliche Transaktionen verwenden – 66 % der persönlichen Zahlungen wurden 2022 in bar getätigt – passen sich die Verbraucher/innen schnell an das digitale Zeitalter an. Kartentransaktionen sind auf dem Vormarsch: Im Jahr 2023 nutzten rund 56 % der Menschen in Spanien Kreditkarten.

Kontaktlose Methoden machen den Großteil der Kartentransaktionen aus. 2022 wurden 67 % der persönlichen Kartenzahlungen im Land kontaktlos abgewickelt. Der durchschnittliche Wert mobiler Zahlungstransaktionen pro Nutzer/in stieg von etwa 270 USD im Jahr 2017 auf über 850 USD im Jahr 2022. Dies unterstreicht die wachsende Nachfrage nach schnellen mobilen Zahlungsmethoden wie PayPal und Bizum, einer lokalen Lösung.

Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in Spanien

Beliebte B2B-Zahlungsmethoden in Spanien

QR-Codes sind eine Art des mobilen Bezahlens, die in Spanien auf dem Vormarsch ist. Sie sprechen eine digital versierte Zielgruppe an, die nach schnellen und problemlosen Zahlungsmöglichkeiten sucht. Kundinnen und Kunden können den QR-Code eines Unternehmens scannen, um per Banküberweisung oder über eine Digital Wallet wie PayPal, Apple Pay oder Google Pay zu bezahlen.

Vorteile und Hürden beim Markteinstieg

Unternehmen, die in Spanien in den Zahlungsmarkt eintreten wollen, müssen sich mit Themen wie Steuern, Zahlungsanfechtungen und internationalen Transaktionen auseinandersetzen.

Steuern

Die Umsatzsteuer (USt.) wird in Höhe von 21 % auf die meisten Waren und Dienstleistungen erhoben. Verbraucher/innen zahlen diese Steuer, wenn sie einen Kauf tätigen. Die Unternehmen sind jedoch dafür verantwortlich, sie einzuziehen und an den Staat abzuführen. Versäumt es ein Unternehmen, die Mehrwertsteuer korrekt einzuziehen und abzuführen, drohen ihm empfindliche Geldbußen.

Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen

Wie in weiten Teilen Europas sind auch in Spanien die Vorschriften tendenziell auf Verbraucherschutz ausgerichtet. Das Allgemeine Gesetz zum Schutz von Verbrauchern und Nutzern (Ley General para la Defensa de los Consumidores y Usuarios) schützt Verbraucher/innen vor Betrug, indem es von Unternehmen Transparenz verlangt, und es ist besonders streng in Bezug auf digitale Transaktionen. Wenn es zu einem nicht autorisierten Kauf kommt, liegt die Verantwortung für den Nachweis der Legitimität der Transaktion beim Unternehmen. Daher müssen Unternehmen sorgfältige Aufzeichnungen führen und in vorbeugende Maßnahmen investieren.

Auch die EU-Richtlinien zu Rückbuchungen spielen eine Rolle. Die wichtigste davon ist PSD2. Bei der PSD2 liegt die Betonung auf der starken Kundenauthentifizierung (SCA). Dies wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie Parteien mit Zahlungsanfechtungen umgehen, insbesondere da diese Authentifizierung als Referenz für deren Beilegung dienen kann.

Internationale Zahlungen

Spaniens florierende Tourismusindustrie und umfangreiche Handelsbeziehungen machen es zu einer Drehscheibe für internationale Transaktionen. Unternehmen, die grenzüberschreitende Zahlungen in Spanien annehmen möchten, sollten folgende Punkte beachten:

  • Währungsumrechnung
    Die Wechselkurse werden zum Zeitpunkt der Durchführung von Transaktionen ermittelt und es fallen in der Regel Gebühren zwischen 1 % und 3 % an. Diese Kosten werden je nach Preisstrategie entweder an die Verbraucher/innen weitergegeben oder vom Unternehmen übernommen. In Spanien gibt es mehrere Drittanbieter-Zahlungsabwickler, darunter Stripe, die die Währungsumrechnung vereinfachen, indem sie diese zum Zeitpunkt der Transaktion automatisch durchführen.

  • SEPA-Überweisungen
    Als Mitglied der Eurozone ist Spanien Teil des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA), der das Land mit anderen europäischen Märkten verbindet. Die SEPA-Regeln vereinfachen auf Euro lautende Transaktionen und machen grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der Mitgliedstaaten so einfach wie innerstaatliche.

  • Zahlungsmethoden aus anderen Märkten
    Die Annahme beliebter Zahlungsmethoden aus anderen Ländern – zum Beispiel iDEAL in den Niederlanden und UnionPay-Kreditkarten und Alipay in China können dazu beitragen, die Zahlungsbarrieren für internationale Touristen abzubauen.

Sicherheit und Datenschutz

Spanien setzt sich weiterhin umfassend dafür ein, dass sein Zahlungssystem sicher, konform und wirksam reguliert ist. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Sicherheitsrichtlinien für Unternehmen, die in den spanischen Markt eintreten möchten:

  • Datenschutzgesetze
    Spanien setzt die DSGVO durch, eine EU-Verordnung, die strengen Datenschutz und Privatsphäre vorschreibt. Unternehmen, die in Spanien tätig sind, müssen ihre Datenerfassung und -nutzung transparent gestalten. Sie müssen auch gewährleisten, dass die Kundinnen und Kunden das Recht haben, auf ihre personenbezogenen Daten zuzugreifen, Ungenauigkeiten zu korrigieren und in bestimmten Situationen eine Löschung der Daten zu verlangen. Die spanische Datenschutzbehörde (Agencia Española de Protección de Datos, AEPD) überwacht die Einhaltung der DSGVO.

  • PSD2 und die Auswirkungen
    Spanien befolgt die Richtlinie PSD2, deren Schwerpunkt auf der starken Kundenauthentifizierung liegt. In der Praxis bedeutet dies, dass für Transaktionen häufig eine mehrstufige Authentifizierung erforderlich ist, wodurch die Zahlungen für die Verbraucher/innen sicherer werden.

  • Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche
    In Spanien gelten strenge Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (CTF), die mit den EU-Richtlinien übereinstimmen. Finanzinstitute – einschließlich Banken und Zahlungsdienstleister – sind verpflichtet, verdächtige oder potenziell illegale Aktivitäten zu überwachen, zu melden und zu verhindern.

  • Lokale Zahlungssysteme und deren Sicherheitsmaßnahmen
    Spanien bietet lokale Zahlungsoptionen, die auf den lokalen Markt zugeschnitten sind und gleichzeitig globale Sicherheitsstandards integrieren. Redsys beispielsweise ist ein Zahlungsabwicklungsdienst in Spanien, der mit globalen Netzwerken zusammenarbeitet, um die Transaktionssicherheit zu erhöhen.

Schlüssel zum Erfolg

Unternehmen in Spanien stehen vor Herausforderungen wie anhaltenden Barzahlungen und hohen Raten von Kreditkartenbetrug. Um in Spanien erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen diese potenziellen Probleme mit einer umfassenden Strategie angehen, die die folgenden Merkmale umfasst:

  • Unterschiedliche Zahlungsoptionen
    Obwohl die Nutzung digitaler Zahlungen in Spanien zugenommen hat, gibt es noch Raum für Wachstum. Etwa zwei Drittel der persönlichen Zahlungen werden bar getätigt. Wenn sie also weiterhin Bargeld für Point-of-Sale (POS)-Transaktionen akzeptieren, können Unternehmen vermeiden, Kundinnen und Kunden zu verprellen, die mit digitalen Zahlungen nicht vertraut sind. Bei Online-Zahlungen können Unternehmen durch das Angebot mehrerer Zahlungsoptionen eine Vielzahl von Verbraucherpräferenzen erfüllen und Kaufabbrüche reduzieren.

  • Strenge Datenschutzmaßnahmen
    Durch die Einhaltung der DSGVO in Spanien steigen die Verpflichtungen für Unternehmen, insbesondere für diejenigen, die Zahlungsdaten verarbeiten. Die spanische Datenschutzbehörde berichtete im Jahr 2023, dass sie 21.590 Beschwerden im Zusammenhang mit Datenmissbrauch erhalten habe, und betonte, dass Unternehmen in sichere Zahlungs-Gateways investieren und die Einhaltung lokaler Datenschutzbestimmungen sicherstellen müssen.

  • Erstklassige Betrugsbekämpfung
    Das Verhindern von Zahlungsbetrug und die effektive Bearbeitung von Zahlungsanfechtungen sind nach wie vor ein wichtiges Thema. Kreditkartenbetrug ist in Spanien weiter verbreitet (Stand 2019) als in vielen anderen EU-Ländern, und die Unternehmen müssen über angemessene Ressourcen verfügen und entsprechende Schulungen durchführen, um Zahlungsanfechtungen umgehend zu bearbeiten und zu lösen. Unternehmen profitieren von Tools zur Betrugserkennung wie Algorithmen für maschinelles Lernen und 3D Secure für Online-Zahlungen.

  • Vertrauen unter den Einheimischen
    Während die Amtssprache des Landes Spanisch ist, haben Regionen wie Katalonien und das Baskenland ihre eigenen Sprachen, die Unternehmen kennen sollten. Wenn Sie Preise, Transaktionsgebühren, Fristen und Stornierungsrichtlinien im Voraus festlegen, können Sie Vertrauen bei Ihren Kundinnen und Kunden aufbauen.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen

Die Anpassung des Zahlungserlebnisses an unterschiedliche Zahlungsvorlieben und -verhaltensweisen kann zu mehr abgeschlossenen Transaktionen, höherer Kundenzufriedenheit und allgemeinem Geschäftswachstum führen. Nachstehend finden Sie einige Best Practices, die Ihnen bei der Expansion Ihres Unternehmens nach Spanien zum Erfolg verhelfen.

Kontaktlose Zahlungen annehmen

  • Unterstützung beliebter kontaktloser Zahlungen
    Die Verbraucher/innen in Spanien haben eine deutliche Vorliebe für kontaktlose Zahlungen. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre POS-Systeme diese Art der Zahlung unterstützen.

  • Umsetzen verschiedener mobiler Zahlungsmöglichkeiten
    Integrieren Sie beliebte mobile Zahlungsmethoden wie Bizum und PayPal, um sich ändernden Verbrauchervorlieben gerecht zu werden.

  • Nutzung der digitalen Rechnungsstellung
    In Spanien ist die Digitalisierung des B2B-Rechnungsstellungsprozesses Pflicht. Verwenden Sie elektronische Rechnungen mit Zahlungslinks, um den Zahlungsvorgang für B2B- und B2C-Transaktionen zu vereinfachen.

Gewinnung von Kundenvertrauen

  • Schaffung von Klarheit zu Steuern und Gebühren
    Geben Sie auf Belegen und allen Mitteilungen die Mehrwertsteuer, die Versandkosten und allen sonstigen Gebühren an, die während des Bezahlvorgangs anfallen können. Dadurch lassen sich Verwirrung und Kaufabbrüche, die gegebenenfalls auftreten, wenn ein Kunde/eine Kundin einen höheren Endpreis sieht als erwartet, vermeiden.

  • Erkennen Sie die Bedeutung von Einkäufen für Feste und Feiertage an
    In Spanien werden mehrere lokale Feste und Feiertage gefeiert, darunter La Tomatina und Fiesta Nacional de España. Bieten Sie zeitnahe Aktionen und Rabatte an, die auf diese Feierlichkeiten abgestimmt sind.

Eindämmung von Kartenbetrug

  • Investition in eine sichere Zahlungsabwicklung
    Wählen Sie einen sicheren Zahlungsabwickler, um die Transaktionen Ihres Unternehmens abzuwickeln, und nutzen Sie auf maschinellem Lernen basierende Systeme zur Betrugserkennung, um verdächtige Transaktionen sofort zu lokalisieren.

  • Schutz der Kundendaten
    Implementieren Sie Tools zur Betrugsprävention wie Tokenisierung und Verschlüsselung, um die Kreditkartendaten Ihrer Kundschaft zu schützen. Kommunizieren Sie Ihre Sicherheitspraktiken klar und deutlich und stellen Sie Transparenz bei der Datenerfassung in den Vordergrund.

  • Gewöhnen Sie sich regelmäßige Überwachung an
    Überwachen Sie Transaktionen und Kundenkonten regelmäßig, damit Ihr Unternehmen ungewöhnliche Muster feststellen und potenziellen Betrug frühzeitig erkennen kann.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung ausgelegt werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen im Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereichs zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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