Google Pay ist ein Digital Wallet und ein Online-Zahlungssystem, das auf der Near Field Communication(NFC)-Technologie basiert. Google führte Google Pay 2018 ein, nachdem Android Pay mit Google Wallet zusammengeführt wurde. Nutzer/innen können Kredit-, Debit-, Bonus- oder Geschenkkarten zu ihrem Google Pay-Konto hinzufügen und dann mit ihrem Smartphone, ihrem Tablet oder ihrer Uhr bezahlen.
Google Pay hat in den Vereinigten Staaten den dritthöchsten Marktanteil für mobile Zahlungsdienste. Es verfügt über einen festen Kundenstamm von rund 150 Millionen Nutzerinnen und Nutzern weltweit und verzeichnete 2019 einen Transaktionswert von 110 Milliarden USD. Google Pay hat sich an die unterschiedlichen Marktbedürfnisse angepasst und verfügt in den verschiedenen Regionen entsprechend den lokalen Vorschriften und Partnerschaften mit lokalen Finanzinstituten über unterschiedliche Verfügbarkeitsoptionen und Funktionen. Zu den Sicherheitsfunktionen von Google Pay gehört einerseits die Tokenisierung, bei der für jede Transaktion eine einmalig vergebene verschlüsselte Nummer erstellt wird und somit die Kartendaten geschützt werden. Andererseits stehen erweiterte Methoden zur Nutzerauthentifizierung zur Verfügung, die eine PIN, ein Muster, ein Passwort oder eine biometrische Verifizierung wie das Scannen des Fingerabdrucks erfordern.
In diesem Leitfaden werden folgende Aspekte untersucht: die Funktionen von Google Pay, die Marktpräsenz, die Bedeutung für Unternehmen im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs und die wichtigsten Informationen für Unternehmen, die Google Pay als Zahlungsmethode nutzen möchten.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Wie funktioniert Google Pay?
- Wo wird Google Pay verwendet?
- Wer nutzt Google Pay?
- Vorteile der Akzeptanz von Google Pay
- Sicherheitsmaßnahmen von Google Pay
- Anforderungen an Unternehmen für die Akzeptanz von Google Pay-Zahlungen
- Alternativen zu Google Pay
Wie funktioniert Google Pay?
Für Unternehmen, die Zahlungen mit Google Pay abwickeln wollen, stehen mehrere Möglichkeiten zur Einrichtung des Dienstes zur Verfügung. Sie können aus einer Vielzahl von unterstützten Zahlungsgateways und Händlerdienstanbietern auswählen und somit die beste Lösung für die eigenen Bedürfnisse nutzen. Unternehmen, die Stripe für Online-Zahlungen nutzen, können Google Pay beispielsweise ganz unkompliziert als Option hinzufügen – ohne zusätzliche Einrichtung oder Gebühren. Durch die Integration von Google Pay erhalten Unternehmen Zugang zu Transaktionsdaten, mit denen sie den Warenbestand verfolgen und ihre Produktverfügbarkeit automatisch aktualisieren können. Außerdem können sie Kundinnen und Kunden mithilfe von auf Punkten oder Rabatten basierenden Treueprogrammen für die Nutzung von Google Pay belohnen und so die Kundentreue fördern. Google Pay funktioniert sowohl online als auch in Ladengeschäften, lässt sich in eine Vielzahl von Systemen und Plattformen integrieren und ermöglicht eine hervorragend abgesicherte und bequeme Zahlungsabwicklung (siehe unten).
Point-of-Sale(POS)-Systeme
Google Pay lässt sich mit einer Vielzahl von POS-Systemen kombinieren. Unternehmen mit eigenen Kassensystemen können Google Pay über APIs (Application Programming Interfaces) direkt integrieren und so ein nutzerdefiniertes Bezahlverfahren entwickeln, das zu ihrer Marke passt und die Konversionsraten optimiert. Unternehmen, die einen einfacheren, weniger individuellen Einrichtungsprozess wünschen, können auf zahlreiche weitere POS-Systeme mit vorgefertigten Integrationen für Google Pay zurückgreifen. Google Pay lässt sich auch in mobile POS-Systeme wie Square und Clover integrieren, sodass Unternehmen auch unterwegs Zahlungen mit Google Pay akzeptieren können.
Online-Plattformen
Google Pay lässt sich in die wichtigsten E-Commerce-Plattformen wie Shopify und Magento integrieren und ermöglicht es Kundinnen und Kunden somit, den Bezahlvorgang schnell und sicher abzuschließen. Auch Unternehmen mit Abonnementdiensten können Google Pay für wiederkehrende Zahlungen und die vereinfachte Abrechnung mit Kundinnen und Kunden einbinden. Entwickler/innen können die Google Pay-API nutzen und Google Pay für eine einfache In-App-Zahlung direkt in ihre eigenen Apps integrieren. Google Pay wird für eine reibungslose Kundenerfahrung häufig in Online-Bestellplattformen und Lieferdienste integriert.
Unternehmen, die Google Pay für die persönliche Abwicklung von Offline-Transaktionen nutzen möchten, haben folgende Möglichkeiten:
Tez-Modus: Der Tez-Modus ermöglicht es Unternehmen, Zahlungen auch ohne Internetverbindung anzunehmen, was vor allem für Märkte mit eingeschränkter Konnektivität oder für unterwegs abgewickelte Transaktionen sinnvoll ist.
QR-Code-Zahlungen: Unternehmen können an der Kasse QR-Codes für Google Pay-Transaktionen generieren und anzeigen, sodass Kundinnen und Kunden schnell und unkompliziert per Smartphone-Scan bezahlen können.
NFC-Zahlungen: Unternehmen können mithilfe NFC-fähiger Geräte kontaktlose Zahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptieren.
Die Google Pay for Business-App bietet zusätzliche Funktionen für Unternehmen. Umfangreiche Informationen über das Verhalten und die Kaufgewohnheiten der Kundinnen und Kunden können geschäftliche Entscheidungen unterstützen. Der Zugriff auf Echtzeit-Verkaufsdaten und Leistungskennzahlen ermöglicht zudem einen umfassenden Überblick über die Unternehmensleistung. Außerdem können Unternehmen direkt in der App Verkäufe verfolgen, Trends analysieren, Rückerstattungen ausgeben und Zahlungsanfechtungen verwalten.
Wo wird Google Pay verwendet?
Google Pay hat seine Geschäftstätigkeit auf über 60 Länder und Gebiete ausgeweitet. Die Marktpräsenz ist in den einzelnen Regionen unterschiedlich und wird durch das Verhalten von Kundinnen und Kunden, die Geschäftsbedingungen und das aufsichtsrechtliche Umfeld beeinflusst. Im Folgenden werden die Nutzung von Google Pay und die wichtigsten Einflussfaktoren im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Europa, Nordamerika, Lateinamerika und Afrika beschrieben.
Asien-Pazifik-Raum
Indien: Google Pay verzeichnet in Indien 67 Millionen Nutzer/innen und ist damit der größte Einzelmarkt des Unternehmens. Begünstigt wurde der Vorsprung in diesem Markt durch die Beliebtheit mobiler Transaktionen in Indien, durch die Integration von Google Pay in das UPI-System und durch die Zusammenarbeit mit großen lokalen Banken und Einzelhändlern.
China: Der chinesische Markt wird von lokalen Diensten wie WeChat Pay beherrscht. Google Pay hat hier durch die Integration mit diesen Plattformen sowie die Erschließung ihrer bestehenden Nutzerbasis Fuß gefasst. Schwerpunkt von Google Pay ist die Steigerung seiner Popularität in bestimmten Bereichen wie Transit- und Rechnungszahlungen.
Südostasien: Die Nutzung von Google Pay nimmt in Südostasien rasch zu. Grund dafür sind die zunehmende Verbreitung mobiler Technologien in der Region, die steigende Nachfrage nach kontaktlosen Zahlungsmethoden und die Partnerschaften von Google Pay mit führenden lokalen Einzelhändlern und E-Commerce-Plattformen.
Europa
Europäische Union: Google Pay ist trotz der Konkurrenz zu Diensten wie Apple Pay und Samsung Pay in ganz Europa beliebt. Der Zahlungsdienst hebt sich durch Funktionen wie Peer-to-Peer-Zahlungen und Treueprogramme sowie durch Partnerschaften mit lokalen Banken und Mobilfunkbetreibern ab. Außerdem erfüllt Google Pay die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die eine starke Kundenauthentifizierung für Online-Zahlungen mittels biometrischer Daten und anderer Verifizierungsmethoden verlangt. Durch die Zusammenarbeit mit europäischen Aufsichtsbehörden und Finanzinstituten stellt Google Pay die Einhaltung der Vorschriften und einen unterbrechungsfreien Betrieb sicher.
Vereinigtes Königreich: Dank der hohen Smartphone-Nutzung und der Beliebtheit von kontaktlosen Zahlungen ist das Vereinigte Königreich ein geeigneter Markt für Google Pay. Der Zahlungsdienst ist in physischen Geschäften, Einzelhandelsketten und Verkehrsnetzen im ganzen Land fest integriert. Laut Statista haben in den letzten Jahren etwa 40 % der Menschen im Vereinigten Königreich Google Pay entweder online oder in Geschäften genutzt.
Nordamerika
USA: Die aus 25 Millionen Menschen bestehende Google Pay-Nutzerbasis in den USA wächst kontinuierlich, was unter anderem auf die Kompatibilität mit Android-Geräten und Kooperationen mit großen Banken zurückzuführen ist. Google Pay erschließt außerdem neue Bereiche wie den Nahverkehr und das Gesundheitswesen und hat neue Funktionen wie die Möglichkeit von Peer-to-Peer-Transaktionen eingeführt.
Kanada: Dank der engen Zusammenarbeit mit kanadischen Banken und Online-Händlern steht Google Pay bei den mobilen Zahlungen in Kanada an dritter Stelle.
Lateinamerika
Brasilien: Google Pay konnte durch die Zusammenarbeit mit lokalen Banken und die Unterstützung von Boleto Bancário, einer weit verbreiteten lokalen Zahlungsmethode, auf dem brasilianischen Markt Fuß fassen. Bei dieser Strategie wurden erfolgreich Menschen angesprochen, die keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu Finanzinstituten haben. Dies zeigt das Potenzial für weiteres Wachstum in Ländern mit ähnlicher Demografie.
Mexiko: In Mexiko hat sich Google Pay die wachsende Beliebtheit für kontaktlose Zahlungen zunutze gemacht. Das Unternehmen hat außerdem Partnerschaften mit großen Banken und Mobilfunkbetreibern geschlossen.
Afrika
Kenia: In Kenia konzentriert sich Google Pay auf die Teile der Bevölkerung, die keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu Finanzinstituten haben. Erreicht wird dies durch die Zusammenarbeit mit Mobilfunkbetreibern. Ziel ist es, mobile Zahlungsdienste anzubieten, die finanzielle Integration zu fördern und eine lokale Nutzerbasis zu schaffen.
Südafrika: In Südafrika wird Google Pay im E-Commerce-Sektor sowie bei der jüngeren Generation immer beliebter. Diese wachsende Nutzung eröffnet weitere Möglichkeiten für die Expansion von Google Pay in anderen afrikanischen Ländern mit ähnlicher demografischer Struktur und Mobilfunkverbreitung.
Wer nutzt Google Pay?
Einzelhandel: Google Pay ist eine beliebte Option bei der Einzelhandelskundschaft. Im Jahr 2023 gaben etwa 35 % der Menschen an, mindestens eine mobile Bezahl-App für Einkäufe in Geschäften zu nutzen. 10 % dieser Kundinnen und Kunden erklärten, Google Pay am häufigsten zu verwenden.
E-Commerce: Beim Online-Shopping gaben 44 % der Kundinnen und Kunden im Jahr 2023 an, mobile Bezahl-Apps zu nutzen, wobei 9 % erklärten, dass sie Google Pay bevorzugen.
Gastronomiebetriebe: Im Gaststättengewerbe wird das kontaktlose Bezahlen immer beliebter, wobei vor allem Schnellrestaurants häufig Optionen wie Google Pay akzeptieren. Diese Entwicklung passt zur wachsenden Zahl von Kundinnen und Kunden, die es bevorzugen, ihre Bestellungen mit dem Smartphone zu bezahlen.
Öffentliche Verkehrsmittel: Öffentliche Verkehrsmittel integrieren Google Pay zunehmend als Bezahloption. Mittlerweile unterstützen über 500 Städte weltweit Google Pay.
Dienstleister/innen: Digitale Zahlungsplattformen wie Google Pay werden von Freiberuflerinnen und Freiberuflern wegen ihrer Einfachheit und Sicherheit gerne genutzt.
Jüngere Nutzer/innen: Eine Studie aus dem Jahr 2020 im Vereinigten Königreich zeigt, dass die Generation Z und die Millennials am ehesten Digital Wallets nutzen. Unter anderem daraus lässt sich schließen. dass Google Pay von den jüngeren Generationen stärker angenommen wird.
Kleine Unternehmen und Start-ups: Kleine Unternehmen nutzen zunehmend Google Pay als primäre Lösung für die Zahlungsabwicklung. Kleine Unternehmen nutzen Google Pay für die Rechnungsstellung und die Zahlungsabwicklung und profitieren von der Effizienz und dem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch Start-ups integrieren Google Pay häufig in ihre Online-Transaktionsprozesse.
Eventagenturen: Auch die Veranstaltungsbranche nutzt Google Pay für den Verkauf von Eintrittskarten oder für Transaktionen vor Ort.
Abonnementbasierte Dienste: Abonnementdienste nutzen Google Pay wegen der Möglichkeit, sichere wiederkehrende Zahlungen einzurichten.
Vorteile der Akzeptanz von Google Pay
Für Unternehmen bietet die Akzeptanz von Google Pay als Zahlungsmethode zahlreiche potenzielle Vorteile, von der Vergrößerung der Zielgruppe bis hin zu besseren Analyseergebnissen und höherer Effizienz. Diese Vorteile sind im Folgenden aufgeführt:
Schnellere Kaufabwicklung: Ein Google-Bericht zeigt, dass mit Google Pay Bezahlvorgänge auf Websites und in Apps im Vergleich zu herkömmlichen Methoden um 20 % verkürzt werden können.
Vereinfachtes Transaktionsmanagement: Mit der Google Pay for Business-App können Unternehmen das Transaktionsmanagement vereinfachen und so Zeit bei administrativen Aufgaben sparen.
Geringeres Betrugsrisiko: Die Tokenisierungstechnologie von Google Pay verzeichnet eine Erfolgsquote von über 90 % bei der Verhinderung betrügerischer Transaktionen.
Höhere Kundenzufriedenheit: Die Daten von Google zeigen, dass in einem Fall 35 % der Google Pay-Nutzer/innen, die zuvor andere Zahlungsmethoden verwendet hatten, Google Pay nun für Wiederholungskäufe bevorzugen. Die Möglichkeit, Google Pay in Treueprogramme einzubinden, kann ebenfalls zu einer Steigerung der Kundenbindung führen.
Expansion in neue Märkte: Google Pay ist in mehr als 60 Ländern und Gebieten verfügbar und wird von 150 Millionen Nutzer/innen weltweit verwendet. Diese globale Reichweite vereinfacht die Expansion in neue Märkte. In einer Google-Fallstudie wurde festgestellt, dass bei einem Unternehmen 34 % der Google Pay-Käufe von neuen Kundinnen und Kunden getätigt wurden.
Zugang zu Kundinnen und Kunden: Die Kaufdaten der Kundinnen und Kunden von Google Pay unterstützen Unternehmen dabei, ihr Produktangebot zu verbessern und gezielte Marketingkampagnen zu entwickeln, die im Vergleich zu herkömmlichen Methoden einen besseren Return on Investment (ROI) erzielen können.
Höherer Umsatz: In einer Google-Fallstudie wurde gezeigt, dass Unternehmen, die Google Pay als Standardzahlungsmethode für neue Kundinnen und Kunden einführen, einen 20-fachen Anstieg der Konversionen verzeichnen können. Dies ist wahrscheinlich auf schnellere Bezahlvorgänge und eine bessere Einkaufserfahrung zurückzuführen.
Geringere Kosten beim Bargeldmanagement: Studien zeigen, dass Unternehmen mit der Abschaffung des Bargeldverkehrs Geld sparen können, da die Kosten für das Zählen des Bargelds sowie Transport und Sicherheit entfallen.
Verbessertes Markenimage: Marken können durch die Unterstützung von mobilen Zahlungsoptionen wie Google Pay ihren Ruf als innovative und moderne Unternehmen verbessern.
Zukunftssicheres Geschäftsmodell: Mit der Integration von Google Pay stehen Unternehmen an der Spitze der mobilen Zahlungstechnologie und sind für zukünftige Entwicklungen im digitalen Zahlungsverkehr gerüstet.
Sicherheitsmaßnahmen von Google Pay
Tokenisierung
Google Pay verwendet mehrere Ebenen der Tokenisierung und implementiert sowohl gerätespezifische Token als auch serverseitige Token für maximalen Schutz an allen Kontaktpunkten. Darüber hinaus generiert Google Pay im Gegensatz zu anderen Digital Wallets für jede Transaktion ein eindeutiges Token zur einmaligen Verwendung, das Ihre tatsächliche Kartennummer verbirgt – selbst wenn die Transaktionsdaten abgefangen werden.
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Um auf Google Pay zuzugreifen oder eine Zahlung vorzunehmen, müssen Nutzer ihre Identität authentifizieren. Google Pay unterstützt mehrere Methoden der Zwei-Faktor-Authentifizierung, darunter PINs, Passwörter, Muster, Fingerabdrücke und Gesichtserkennung. Auf diese Weise können die Nutzer/innen ihr bevorzugtes Sicherheitslevel wählen. Einige Google Pay-Implementierungen verwenden auch dynamische PINs, die sich im Laufe der Zeit ändern. Dadurch wird ein zusätzlicher Schutz gegen Brute-Force-Angriffe gewährleistet und sichergestellt, dass nur autorisierte Nutzer/innen Zahlungen vornehmen oder auf vertrauliche Informationen zugreifen können.
Near Field Communication (NFC)
Für kontaktlose Zahlungen verwendet Google Pay die NFC-Technologie – ein sicheres Protokoll, das nur im Umkreis von wenigen Zentimetern um das Zahlungsterminal funktioniert und den Fernzugriff auf Daten verhindert. Für zusätzliche Vertraulichkeit und Sicherheit werden die Daten bei NFC-Transaktionen verschlüsselt.
Secure Element
Viele Geräte, die Google Pay unterstützen, enthalten ein Secure Element – einen manipulationssicheren Hardwarechip, der als Tresor für vertrauliche Zahlungsinformationen dient und einen zusätzlichen Schutz gegen physische und digitale Angriffe bietet. Das Secure Element arbeitet unabhängig vom Hauptbetriebssystem und schafft eine eigene Verarbeitungsumgebung, die den unbefugten Zugriff auf Zahlungsdaten verhindert.
Sicherheitsfunktionen des Google-Kontos
Google Pay nutzt Sicherheitsfunktionen von Google-Konten wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Erkennung verdächtiger Aktivitäten. Google überwacht diese Konten kontinuierlich und benachrichtigt die Nutzer/innen über mögliche Sicherheitsrisiken.
Datenverschlüsselung
Google Pay verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Daten, die über die Plattform übertragen werden, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Außerdem werden die Nutzerdaten in sicheren Rechenzentren gespeichert, die durch Maßnahmen wie Verschlüsselung und Zugangskontrollen geschützt sind.
Datenschutzkontrollen
Mit Google Pay können Kundinnen und Kunden genau bestimmen, welche Daten sie weitergeben und wie sie verwendet werden. So können sie entscheiden, ob sie bestimmte Informationen mit Unternehmen teilen oder die Datenweitergabe ganz einschränken möchten. Kundinnen und Kunden können jederzeit auf ihr Transaktionsprotokoll zugreifen und es herunterladen. Sie können sich für oder gegen die Verwendung dieser Daten entscheiden und damit ihre Erfahrungen innerhalb der App personalisieren. Google gibt den Transaktionsverlauf von Kundinnen und Kunden nicht ohne ausdrückliche Zustimmung an Dritte zu Marketingzwecken weiter.
Aufsichtsrechtliche Compliance
Google Pay hält sich an strenge Industriestandards wie den Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS), die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und den California Consumer Privacy Act (CCPA). Damit wird sichergestellt, dass Google Pay die höchsten Sicherheitsnormen für die Zahlungsverarbeitung und den Datenschutz erfüllt.
Betrugserkennung und Betrugsprävention
Google verwendet hochentwickelte Algorithmen für maschinelles Lernen, um Transaktionen in Echtzeit zu analysieren und verdächtige Aktivitäten sowie potenzielle Phishing- und Betrugsrisiken beim Senden und Empfangen von Geldern zu erkennen und zu melden. Mit diesem proaktiven Ansatz können betrügerische Transaktionen verhindert werden, bevor sie überhaupt stattfinden. Nutzer/innen werden bei ungewöhnlichen Aktivitäten gewarnt, z. B. wenn sie Gelder an eine Person überweisen, die nicht in ihrer Kontaktliste steht, und können so schnell gegen möglichen Betrug vorgehen.
Spezialisiertes Sicherheitsteam
Das spezialisierte Team von Sicherheitsfachleuten von Google Pay überwacht die App rund um die Uhr und sorgt damit für ständigen Sicherheitssupport. Das Team entwickelt außerdem regelmäßig neue Sicherheitsfunktionen und aktualisiert die App routinemäßig, um die sich ständig ändernden Bedrohungen zu bekämpfen.
Schutz vor Rückbuchungen
Google Pay bietet einen Schutz vor Rückbuchungen, der Nutzer/innen vor finanziellen Verlusten im Falle von nicht autorisierten Transaktionen bewahrt. Die Richtlinien und Verfahren für Rückbuchungen können je nach Kartenaussteller variieren.
Virtuelle Kontonummern
Google Pay verwendet eine virtuelle Kontonummer für kontaktlose Zahlungen. Auf diese Weise bleiben die tatsächlichen Kartennummern während der Transaktion vor den Unternehmen verborgen.
Ferngesteuerte Telefonsperre
Wenn das Telefon einer Nutzerin oder eines Nutzers verloren geht oder gestohlen wird, kann die Nutzerin bzw. der Nutzer es aus der Ferne sperren, sich vom Google-Konto abmelden oder die Daten mit der Funktion „Mein Gerät suchen“ von Google löschen. Auf diese Weise bleiben die Zahlungsinformationen auch bei Verlust oder Diebstahl des Geräts sicher.
Anforderungen an Unternehmen für die Akzeptanz von Google Pay-Zahlungen
Unternehmen, die Google Pay als Zahlungsmethode einbinden möchten, müssen mit einem externen Zahlungsabwickler wie Stripe zusammenarbeiten. Jeder Zahlungsabwickler hat seine eigenen Verfahren und Anforderungen für die Einbindung neuer Zahlungsmethoden. Der Einrichtungsprozess von Stripe und die geschäftlichen Anforderungen für die Einrichtung von Google Pay werden im Folgenden als Beispiel für die Anforderungen beschrieben.
Als Grundvoraussetzung müssen Unternehmen über alle erforderlichen geschäftlichen Anmeldungen und Lizenzen in ihrem Tätigkeitsgebiet verfügen. Außerdem müssen sie nachweisen, dass sie alle geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten, darunter Steuervorschriften, Verfahren zur Bekämpfung von Geldwäsche (Anti-Money Laundering, AML), KYC-Vorschriften (Know your customer) sowie Datenschutzvorschriften wie die DSGVO, den CCPA und den PCI DSS. Mit diesen Vorschriften wird sichergestellt, dass die Unternehmen die erforderlichen Steuern einziehen und abführen, die Identität ihrer Kundinnen und Kunden überprüfen und sich vor illegalen Aktivitäten schützen sowie die richtigen Sicherheitsmaßnahmen bei der Erfassung und Speicherung von Nutzerdaten und Zahlungskarteninformationen ergreifen. Unternehmen, die gegen eine dieser Vorschriften verstoßen, sind nicht berechtigt, mit Stripe zu arbeiten.
Zu den technischen Voraussetzungen für die Einrichtung von Google Pay mit Stripe gehören eine aktive Internetverbindung, Zugang zu mit Google Pay kompatiblen Android- und iOS-Geräten mit NFC-Funktionen und ein aktives Stripe-Konto mit dem Stripe Software Development Kit (SDK), wobei das Kit in die App oder Website des Unternehmens integriert sein muss, um die Zahlungsabwicklung zu erleichtern. Für Android-spezifische Installationen benötigen Unternehmen eine aktive Präsenz im Google Play Store, damit die Google Pay-App auf die Daten des Unternehmens zugreifen kann.
Vor der Einrichtung müssen die Unternehmen die Händlervereinbarungen von Stripe und Google Pay prüfen und akzeptieren. In diesen Dokumenten sind die Bedingungen für die Nutzung der Dienste festgelegt. Außerdem sollten die Unternehmen sich mit den Stripe- und Google Pay-Gebühren vertraut machen, die für jede Transaktion anfallen. Darüber hinaus müssen sie sich vergewissern, dass sie im Falle von technischen Problemen oder Anfragen Zugang zu angemessenem Kundensupport sowohl von Stripe als auch von Google Pay haben. Und schließlich sollten die Unternehmen prüfen, ob ihr Stripe-Konto die Währungen unterstützt, die sie über Google Pay akzeptieren möchten.
Sobald diese Sorgfaltspflicht abgeschlossen ist, können Unternehmen wie folgt vorgehen, um Google Pay mit Stripe einzurichten:
Kontoaktivierung: Melden Sie sich bei Stripe an und aktivieren Sie Ihr Konto. Vergewissern Sie sich, dass Sie die entsprechenden Berechtigungen für die Akzeptanz von Google Pay über Stripe haben.
Konfiguration von Stripe Connect: Konfigurieren Sie Stripe Connect, um Ihr Stripe-Konto mit Ihrem Google Pay-Händlerkonto zu verknüpfen.
Stripe-API-Integration: Binden Sie die Stripe-API in Ihre App oder Website ein, um Zahlungsanforderungen zu senden und Bestätigungen zu erhalten.
Integration testen: Testen Sie Ihre Integration gründlich und stellen Sie sicher, dass sie reibungslos funktioniert.
Alternativen zu Google Pay
Google Pay hat zwar eine beherrschende Stellung im Bereich der mobilen Zahlungen, aber mehrere Konkurrenten bieten ähnliche Funktionen und konkurrieren mit Google Pay um Marktanteile. Die beliebtesten Alternativen zu Google Pay werden im Folgenden vorgestellt.
Apple Pay
Der mobile Zahlungsdienst Apple Pay lässt sich in iOS-, macOS- und watchOS-Geräte integrieren und nutzt das bewährte Ökosystem und den großen Nutzerstamm von Apple. Apple Pay dominiert den US-Markt mit einem Digital-Wallet-Marktanteil von über 90 % im Jahr 2020. Der renommierte Markenname Apple und der treue Kundenstamm tragen zu seiner breiten Akzeptanz und Nutzung bei. Apple Pay verfügt über moderne Sicherheitsfunktionen wie Touch ID und Face ID, die das Vertrauen der Nutzer/innen weiter stärken. Zu den Schwächen von Apple Pay gehört jedoch die relativ begrenzte Reichweite im Vergleich zur breiteren Plattformunterstützung von Google Pay: Apple Pay ist nämlich ausschließlich auf Apple-Geräten verfügbar. Außerdem können in bestimmten Situationen höhere Gebühren für Unternehmen anfallen als bei Google Pay.
Samsung Pay
Der Dienst für mobile Zahlungen und Digital Wallets Samsung Pay ist mit Android-Geräten und verschiedenen tragbaren Geräten von Samsung und anderen Marken kompatibel. Samsung Pay ist ein wichtiger Anbieter in Südkorea und anderen asiatischen Märkten, wo es eine hohe Akzeptanz genießt. Samsung Pay ist mit mehr Zahlungsterminals kompatibel als andere Digital Wallets und kann über die MST-Technologie (Magnetic Secure Transmission) mit Nicht-NFC-Terminals verbunden werden. Samsung Pay lässt sich auch in verschiedene Treueprogramme einbinden und verschafft den Nutzerinnen und Nutzern dadurch zusätzliche Vorteile. Zu den Schwächen von Samsung Pay gehören die im Vergleich zu Google Pay und Apple Pay geringere Reichweite aufgrund des kleineren Marktanteils und die Beschränkung auf Samsung- und Android-Geräte.
PayPal
PayPal ist eine weit verbreitete Zahlungsplattform, die von Online- und Offline-Geschäften akzeptiert wird und eine bequeme Option für viele Arten von Einkäufen darstellt. PayPal ist sowohl webbasiert als auch über eine spezielle App für Mobilgeräte verfügbar und damit im Vergleich zu rein auf Mobilgeräte ausgerichteten Wallets breiter zugänglich. Mit einem Nutzerstamm von mehr als 400 Millionen Menschen weltweit verfügt PayPal über ein bereits bestehendes Netzwerk für einfache Zahlungstransaktionen. Zusätzlich zu seiner Digital-Wallet-Funktionalität bietet PayPal auch Zahlungsmethoden wie Kreditkarten, Debitkarten und Bankkonten an. Zu seinen Schwächen gehören potenziell höhere Gebühren für bestimmte Transaktionen, insbesondere für internationale Zahlungen. Außerdem empfinden manche Kundinnen und Kunden die Oberfläche der Digital Wallet von PayPal im Vergleich zu Optionen wie Google Pay als weniger nutzerfreundlich und intuitiv.
Venmo
Venmo ist eine mobile App mit Schwerpunkt auf Peer-to-Peer-Zahlungen und sozialen Funktionen. Sie unterstützt kostenlose Geldtransfers zwischen einzelnen Nutzerinnen und Nutzern und ist in soziale Medienplattformen wie Facebook integriert. Dadurch wird Venmo zu einer beliebten Wahl für das persönliche Finanzmanagement, z. B. um Ausgaben oder Rechnungen mit Freundinnen/Freunden und Familie zu teilen. Die mobile App von Venmo ist nutzerfreundlich und zugänglich, aber die Akzeptanz im Handel ist im Vergleich zu anderen Digital Wallets begrenzt, was die Nutzung für Einkäufe in Geschäften einschränkt. Zu den weiteren Schwächen gehören größere Sicherheitsbedenken im Vergleich zu anderen digitalen Zahlungsplattformen. Auch die öffentlich einsehbare Transaktionshistorie von Venmo könnte einige Kundinnen und Kunden davon abhalten, Venmo für vertraulichere Transaktionen zu nutzen.
Cash App
Cash App ist eine mobile App, die kostenlose Geldtransfers, Bitcoin-Integration und Investitionsfunktionen bietet. Wie auch Venmo ermöglicht Cash App kostenlose Geldtransfers zwischen Nutzerinnen und Nutzern und ist damit eine beliebte Wahl für die Aufteilung von Rechnungen und die Verwaltung persönlicher Finanzen. Für Nutzer/innen, die sich für Kryptowährungen und Investitionen interessieren, bietet Cash App auch eine bequeme und nutzerfreundliche Plattform für den Kauf und Verkauf von Bitcoin oder für Investitionen in Aktien und börsengehandelte Fonds (ETFs). Die Anwendung ist damit eine interessante Option für Nutzer/innen, die ihr Finanzportfolio diversifizieren möchten. Dank der nutzerfreundlichen Oberfläche und der breiten Plattformkompatibilität ist Cash App für eine Vielzahl von Nutzerinnen und Nutzern interessant. Wie Venmo wird sie jedoch im Vergleich zu Konkurrenten wie Google Pay und Apple Pay von Unternehmen nur begrenzt akzeptiert und ist für Einkäufe in Geschäften weniger gut geeignet. Zu den Schwächen gehören Bedenken über kriminelle Aktivitäten auf der Plattform. Cash App verfügt zwar über Sicherheitsfunktionen, einige Nutzer/innen haben jedoch Sorgen hinsichtlich des Datenschutzes und möglicher Sicherheitslücken geäußert. Kundinnen und Kunden kritisieren auch den Kundensupport als langsam und wenig hilfreich.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.