So akzeptieren Sie Online-Zahlungen auch ohne Händlerkonto

Ist ein Händlerkonto das Richtige für Sie? Erfahren Sie hier, was ein Händlerkonto, auch Merchant Account genannt, ist, wie Unternehmen damit Online-Zahlungen akzeptieren können und warum Sie möglicherweise kein solches Konto brauchen.

Zuletzt aktualisiert: 6. Oktober 2022
  1. Einführung
  2. Was ist ein Händlerkonto?
  3. Händlerkonto oder Geschäftskonto?
  4. Wie funktioniert ein Händlerkonto?
  5. Die Nachteile eines Händlerkontos
  6. Was ist ein Zahlungsvermittler?
  7. So akzeptieren Sie Kreditkartenzahlungen auch ohne ein Händlerkonto
  8. So akzeptieren Sie Online-Zahlungen auch ohne ein Händlerkonto
  9. Die Vorteile von Stripe gegenüber einem Händlerkonto

Sie als Unternehmensinhaber/in entscheiden, wie Sie Zahlungen von Ihrer Kundschaft akzeptieren – eine wichtige Aufgabe, für die es unzählige mögliche Lösungen gibt. Welche Art von Bezahlsystem Sie benötigen, hängt davon ab, wo Ihr Unternehmen tätig ist, wer Ihre Kundschaft ist und was deren bevorzugte Zahlungsmethode ist. So wird ein Handwerksbetrieb vermutlich ein anderes Bezahlsystem haben als ein E-Commerce-Unternehmen. Doch unabhängig von der Größe verfolgt jedes Unternehmen, das Online-Kundentransaktionen abwickelt, ein gemeinsames Ziel: den Prozess so unkompliziert, umfassend und komfortabel wie möglich zu gestalten. Eine Möglichkeit, die Strategie für die Zahlungsabwicklung zu optimieren, besteht darin, beim Akzeptieren von Online-Zahlungen auf ein Händlerkonto zu verzichten.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Händlerkonto?
  • Händlerkonto oder Geschäftskonto?
  • Wie funktioniert ein Händlerkonto?
  • Die Nachteile eines Händlerkontos
  • Was ist ein Zahlungsvermittler?
  • So akzeptieren Sie Kreditkartenzahlungen auch ohne ein Händlerkonto
  • So akzeptieren Sie Online-Zahlungen auch ohne ein Händlerkonto
  • Die Vorteile von Stripe gegenüber einem Händlerkonto

Was ist ein Händlerkonto?

Ein Händlerkonto, auch Merchant Account genannt, ist ein Bankkonto für Gelder aus einer Kundentransaktion, die später auf das Geschäftskonto des Händlers/der Händlerin übertragen werden. Es ist also eine Art Zwischenkonto für Gelder aus einer Kundentransaktion: der erste Ort, an dem Gelder nach Verarbeitung der Transaktion eingehen.

Angeboten werden diese Konten von Banken und Finanzinstituten, die Dienstleistungen für Händler/innen bereitstellen. Teilweise bieten sie Unternehmen ergänzend auch Hardware oder Software für ein Zahlungsgateway an. In der Regel beschränken sie sich jedoch auf das Händlerkonto und überlassen es dem Unternehmen, mithilfe von Drittanbietern ein komplettes Bezahlsystem aufzusetzen.

Händlerkonto oder Geschäftskonto?

Es gibt zwei wesentliche Unterschiede zwischen einem Händlerkonto und einem regulären Geschäftskonto: 1) wie das Konto verwendet wird und 2) wer das Konto betreibt und verwaltet. Das reguläre Geschäftskonto eines Händlers/einer Händlerin befindet sich im Besitz der Bank oder Kreditgenossenschaft. Über dieses Konto werden Zahlungen im Zusammenhang mit sämtlichen Aspekten der Geschäftstätigkeit getätigt und empfangen: Lohnzahlungen an Beschäftigte, Mietzahlungen für Verkaufsflächen, Zahlungen für Websitekosten usw. Die Verwendung eines Geschäftskontos ist im Prinzip mit der eines Standard-Bankkontos vergleichbar.

Ein Händlerkonto erfüllt dagegen nur einen einzigen Zweck: Es dient dazu, Gelder aus dem Verkauf an einen Kunden oder eine Kundin direkt nach der Transaktion aufzunehmen und sie dann auf das primäre Geschäftskonto des Händlers/der Händlerin zu übertragen. Im Gegensatz zu einem Bankkonto ist es bei einem Händlerkonto nicht möglich, Zahlungen zu tätigen (die Gelder können lediglich auf das Hauptgeschäftskonto überwiesen werden).

Wie funktioniert ein Händlerkonto?

Das Händlerkonto spielt eine wichtige Rolle in dem komplexen Prozess nach dem Initiieren einer Kreditkartentransaktion durch einen Kunden oder eine Kundin. Zu Beginn der Transaktion (die Kreditkarte wird am Point of Sale durchgezogen, eingesteckt oder angelegt bzw. beim Online-Bezahlvorgang werden die Kreditkartendaten eingegeben) wird die Zahlung an den Kreditkartenabwickler des Händlers/der Händlerin gesendet. Dieser wiederum kontaktiert über das Kreditkartennetzwerk die Bank, die die Kreditkarte des Kunden bzw. der Kundin ausgestellt hat. Alle Beteiligten sind also unmittelbar involviert.

Nachdem die ausstellende Bank bestätigt hat, dass der Kunde oder die Kundin über ausreichende Gelder bzw. ausreichend Kredit zur Deckung der Transaktionskosten verfügt, genehmigt die Bank die Übertragung des jeweiligen Betrags. Dieser Betrag wird dann auf das Händlerkonto eingezahlt, das dem Kreditkartenabwickler des Händlers/der Händlerin und nicht der eigentlichen Bank gehört. Es handelt sich also um einen kurzen „Zwischenstopp“ der Gelder. Erst nach Einzahlung der Gelder auf das Händlerkonto können sie an das eigentliche Geschäftskonto des Händlers/der Händlerin weitergeleitet werden.

Klingt das für Sie übermäßig kompliziert? Mit dieser Meinung stehen Sie nicht allein da – und aus genau diesem Grund wickeln die meisten Händler/innen Zahlungen nicht mehr auf diese Weise ab. Mehr dazu später.

Die Nachteile eines Händlerkontos

In der Vergangenheit haben Händlerkonten Unternehmen dazu in die Lage versetzt, Kundenzahlungen abzuwickeln. Allerdings sind diese Konten mit verschiedenen Nachteilen verbunden, die typisch für die Schwerfälligkeit, Komplexität und das relative Risiko konventioneller (also vortechnischer und schnell veraltender) Zahlungsmethoden sind. Zu den wesentlichen Nachteilen von Händlerkonten gehören:

  • Ein erhöhtes Betrugsrisiko:
    Kreditkartentransaktionen bestehen aus mehreren Komponenten und Beteiligten, was zu einem erhöhten Risiko für die Zahlungen führt. Stellen Sie sich das Ganze wie folgt vor: Der Prozess der Kreditkartentransaktion ist ein Staffellauf und der Zahlungsabwickler, das Händlerkonto, die ausstellende Bank und das Kreditkartennetzwerk müssen nacheinander ihre jeweilige Etappe „laufen“. Die Transaktionsdaten und Gelder sind das Staffelholz, das zwischen den Beteiligten weitergegeben werden muss. Doch plötzlich taucht eine Person mit betrügerischen Absichten auf, die bei jeder Übergabe des Staffelholzes versucht, dieses zu ergattern. Beim Abwickeln von Kreditkartentransaktionen über ein konventionelles Bezahlsystem und ein Händlerkonto ist genau dieser Übergabepunkt eine Schwachstelle: Auch wenn die einzelnen Beteiligten sich vorbildlich um die Sicherheit kümmern, wird es bei einer steigenden Zahl von handelnden Personen zunehmend schwierig, die vollständige Kontrolle über die Sicherheit des gesamten Prozesses zu behalten.

  • Die Risikoevaluation von Händlerkonten:
    Banken, die Händlerkonten anbieten, sind sich des Betrugsrisikos bewusst. Entsprechend ergreifen sie beim Bereitstellen eines Händlerkontos Maßnahmen zur Risikominimierung. Auf Händlerseite können diese Maßnahmen zu mühsamen Risikoevaluationsprozessen führen. Bei der Risikoevaluation für ein neues Händlerkonto berücksichtigen Banken die folgenden Faktoren:

    • in welcher Branche das Unternehmen tätig ist
    • wie lange das Unternehmen bereits aktiv ist
    • Unternehmensgeschichte (Zahlungsverhalten, Zahlungsverzug, Insolvenzen usw.)
    • mögliche bisherige Händlerkonten
    • persönliche Bonität der Antragstellenden
  • Gebühren für ein Händlerkonto:
    Händlerkonten sind berüchtigt für ihre Gebühren, einschließlich (jedoch nicht beschränkt auf):

    • Plattformgebühren
    • Einrichtungsgebühren
    • Kontoführungsgebühren
    • Transaktionsgebühren
    • Währungsumrechnungsgebühren
    • monatliche Mindestgebühren
    • Rückbuchungsgebühren
    • Gebühren für Stapelverarbeitung
    • jährliche Gebühren
    • Gebühren bei vorzeitiger Kündigung

Es kommen also einige Gebühren zusammen. Die Höhe dieser Gebühren kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. dem Ergebnis der Risikoevaluation. Bei einem neueren Unternehmen und suboptimaler persönlicher Bonität müssen Sie beispielsweise mit höheren Gebühren rechnen als bei einem länger etablierten Unternehmen und besserer persönlicher Bonität.

  • Übertragungsverzögerungen bei Händlerkonten:
    Da Gelder aus Kundentransaktionen zunächst auf dem Händlerkonto eingehen, bevor sie auf das Geschäftskonto des Händlers/der Händlerin übertragen werden, und weil diese Transaktionen oft eine Stapelverarbeitung durchlaufen (statt einzeln in Echtzeit verarbeitet zu werden), kommt es häufig zu Verzögerungen zwischen der eigentlichen Transaktion und dem Eintreffen der Gelder am endgültigen Ziel. Für Unternehmen mit einem ausreichenden Finanzpolster ist dies kein größeres Problem. Für andere kann das verspätete Eingehen der Gelder auf dem Konto jedoch dazu führen, dass Rechnungen zu spät bezahlt werden oder die Lohnzahlung nicht pünktlich erfolgt. Zumindest werden Händler/innen daran gehindert, ihren Cashflow zuverlässig zu prognostizieren, und das ist für kein Unternehmen ideal.

Was ist ein Zahlungsvermittler?

Ein Zahlungsvermittler, auch Payment Facilitator genannt, ist ein Dienstleister, der Händler/innen die gesamte Funktionalität eines Händlerkontos bereitstellt, ohne dass sie den Prozess zur Eröffnung eines eigenen Händlerkontos durchlaufen müssen. Stattdessen führt der Zahlungsvermittler ein Master-Händlerkonto, über das die Zahlungsabwicklung für alle Unterhändler/innen im Netzwerk erfolgt.

So akzeptieren Sie Kreditkartenzahlungen auch ohne ein Händlerkonto

Da die Nutzung eines Händlerkontos über einen Dienstleister für Händlerservices eine relativ mühselige und teure Art der Abwicklung von Kreditkartenzahlungen ist, haben viele Händler/innen das Interesse an dieser Option verloren. Es stellt sich also folgende Frage: Wie können Sie auch ohne ein Händlerkonto Kreditkartenzahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptieren? Bei den meisten Händler/innen lautet die Antwort: mit einer moderneren Technology-First-Zahlungsvermittlungslösung, die von einem Commerce-Anbieter wie Stripe bereitgestellt wird. Händler/innen, die Kreditkartenzahlungen von ihrer Kundschaft akzeptieren möchten, aber nicht über ein eigenes Händlerkonto verfügen, setzen zunehmend bevorzugt auf Zahlungsvermittler.

Neben einem Zahlungsvermittler, der die Funktion eines Händlerkontos übernimmt, benötigen Händler/innen verschiedene Hardware- und Softwarekomponenten, um Kreditkartenzahlungen von Kundinnen und Kunden zu akzeptieren. Dazu gehören:

  • Point of Sale-Hardware und -Software
  • ein Kartenlesegerät für persönliche Zahlungen, das idealerweise folgende Zahlungsarten abdecken kann:
    • Zahlungen per Kartendurchzug, die über den Magnetstreifen einer Kredit- oder Debitkarte erfolgen
    • Zahlungen per EMV-Chip, bei denen die Kredit- oder Debitkarte in das Lesegerät eingesteckt wird
    • kontaktlose Zahlungen per NFC-Technologie (Near-Field Communication, Nahfeldkommunikation)
  • ein Geschäftskonto (dies ist wie gesagt etwas anderes als ein Händlerkonto)

So akzeptieren Sie Online-Zahlungen auch ohne ein Händlerkonto

Für Online-Zahlungen benötigen Händler/innen eine digitale Storefront, entweder auf der eigenen Website oder auf einer Plattform bzw. einem Marktplatz (z. B. Etsy, Airbnb). Wenn Händler/innen eine eigene E-Commerce-Website betreiben, muss diese eine Schnittstelle für den Bezahlvorgang mit einem Zahlungsgateway zur Eingabe von Kreditkarten- und Debitkartenangaben enthalten.

Mit den Zahlungsvermittlerlösungen von Stripe können Unternehmen ohne ein eigenes Händlerkonto bzw. ohne eine eigene Händler-ID Online-Zahlungen akzeptieren. Zahlungsdienstleister wie Stripe, die für Unternehmen die Funktion eines Händlerkontos übernehmen, bieten in der Regel ein umfassendes Portfolio an Dienstleistungen an, mit dem sich Online-Transaktionen komplett ohne ein Händlerkonto abwickeln lassen.

Die Vorteile von Stripe gegenüber einem Händlerkonto

Stripe bietet eine technologiegestützte Weiterentwicklung des herkömmlichen Zahlungsvermittlermodells – eine Komplettlösung, die die Funktionalität eines Händlerkontos mit der eines Gateways vereint. Unternehmen benötigen also nur Stripe, um Zahlungen zu akzeptieren und Gelder auf ihr Geschäftskonto einzuzahlen. Verglichen mit der Zahlungsannahme über ein konventionelles Händlerkonto profitieren Unternehmen mit Stripe von zahlreichen Vorteilen.

  • Vorteile von Stripe für Einzelunternehmen:
    Für Einzelunternehmen ist die Nutzung von Stripe anstelle eines Händlerkontos unter anderem mit folgenden Vorteilen verbunden:

    • Antragsverfahren und Onboarding-Prozess werden deutlich optimiert
    • niedrigere Gebühren
    • Zugang zu einer Vielzahl zusätzlicher Händlerdienstleistungen über ein geschlossenes Ecosystem

Anders ausgedrückt: Stripe ist einfacher, kostengünstiger und deutlich zweckmäßiger als ein separates Händlerkonto. Unternehmen, die Stripe bereits in irgendeiner Form nutzen (oder dies vorhaben), müssen berücksichtigen, dass Stripe nicht mit externen Händlerkonten verwendet werden kann.

  • Vorteile von Stripe für Plattformen und Marktplätze:
    Im Gegensatz zu einzelnen Händler/innen haben Plattformen und Marktplätze besondere Anforderungen bei der Annahme und Abwicklung von Zahlungen. Diese basieren größtenteils auf den beiden Kriterien, die für die meisten von ihnen gelten:

    • Ganz gleich, wie sie Zahlungen abwickeln – der Prozess muss skalierbar sein.
    • Die Zahlungsabwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Kundenerfahrung, und damit umso wichtiger.

Stripe bietet weit mehr als nur vereinfachte Zahlungen – Plattformen und Marktplätze können sich mit Stripe von der Masse abheben, eine optimierte Kundenerfahrung bereitstellen und Transaktionen monetarisieren. Und natürlich profitieren Plattformen und Marktplätze, die Stripe anstelle eines Händlerkontos nutzen, von den gleichen Vorteilen wie Einzelunternehmen. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit Stripe Zahlungen akzeptieren können – auch ohne ein Händlerkonto.

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