Zahlungen in Italien: Ein detaillierter Leitfaden

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Die aktuelle Marktlage
  3. Zahlungsmethoden
    1. Aktuelle Nutzung
    2. Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in Italien
    3. Beliebte B2B Zahlungsmethoden in Italien
    4. Neue Trends
  4. Vorteile und Hürden beim Markteinstieg
    1. Steuern
    2. Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen
    3. Internationale Zahlungen
    4. Sicherheit und Datenschutz
  5. Schlüssel zum Erfolg
  6. Die wichtigsten Schlussfolgerungen
    1. Flexibilität priorisieren
    2. Einbeziehung digitaler Innovationen
    3. Sicherheitsmaßnahmen verstärken

Wenn Sie Ihr Geschäft auf die Annahme von Zahlungen von Kundinnen und Kunden in Italien ausweiten, eröffnen Sie sich Zugang zu einem ausgedehnten Markt. Italien hat mit rund 40 Millionen Online-Kundinnen und -Kunden einen der größten E-Commerce-Kundenstämme in Europa. Um diesen Kundenstamm effektiv zu erreichen, müssen Unternehmen jedoch wissen, welche Zahlungsmethoden die Kundschaft in Italien bevorzugt und wie sie die lokalen Gesetze und Vorschriften im Zahlungsverkehr einhalten können.

Im Folgenden beschreiben wir, wie Sie eine erfolgreiche Strategie für die Annahme von Kundenzahlungen in Italien entwickeln:

  • Priorisierung der Flexibilität
  • Einbeziehung digitaler Innovationen
  • Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen

Die aktuelle Marktlage

Im Kontext des globalen Zahlungsverkehrs befindet sich Italien an einer faszinierenden Schnittstelle zwischen Tradition und Innovation. Während in Italien seit jeher Bargeld bevorzugt wird, geht das Land allmählich zu digitalen Methoden über. Italiener/innen nutzen verstärkt mobile Zahlungen und Digital Wallets, und ab dem Jahr 2022 verwenden mehr als 48 % der Italiener/innen Online-Bankingdienste. Außerdem ist die elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) für Transaktionen zwischen Unternehmen (B2B) vorgeschrieben, ein System, das vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen und der Steuerbehörde überwacht wird.

Die italienische Zentralbank, die Banca d'Italia, sorgt für die Aufrechterhaltung der Geldwertstabilität und schützt die Integrität der Währung und der Zahlungssysteme. Ein weiterer wichtiger Akteur, die Commissione Nazionale per le Società e la Borsa (CONSOB), überwacht die italienischen Wertpapiermärkte und sorgt für Transparenz und Anlegerschutz. Auf weit gefassterer Ebene beteiligt sich Italien an den Rahmenbedingungen der Europäischen Union – darunter der Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) – und stellt damit sicher, dass seine Finanzgeschäfte EU-weiten Standards und Best Practices entsprechen.

Zahlungsmethoden

Italiener/innen verwenden eine Vielzahl von Zahlungsmethoden, von traditionell bis modern. Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten in Italien verwendeten Zahlungsmethoden.

Aktuelle Nutzung

Das Land ist zwar nach wie vor einer der größten Bargeldverbraucher in Europa, die jüngsten Innovationen stellen diesen Status quo jedoch in Frage. Aus einem Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Jahr 2022 geht hervor, dass in Italien 26 % aller persönlichen Zahlungen und 50 % aller Online-Zahlungen auf Karten entfallen. Gleichzeitig wurden 2022 58 % der Transaktionen an Verkaufsstellen in Italien kontaktlos abgewickelt, gegenüber 54 % im Jahr 2019.

Auch die Akzeptanz mobiler Zahlungen nimmt zu, wobei Dienste wie Satispay bei jungen Italienern und Italienerinnen, die den Komfort und die Schnelligkeit von Peer-to-Peer-Banküberweisungen zu schätzen wissen, immer beliebter werden. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2022 gaben 42 % der Italiener/innen an, dass sie ihren letzten Online-Einkauf mit einer Mobile Wallet bezahlt haben, während 20 % dasselbe für ihren letzten Einkauf in einem Geschäft angaben. Solche Daten deuten auf ein wachsendes Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Sicherheit mobiler Zahlungen hin.

Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in Italien

Beliebte B2B Zahlungsmethoden in Italien

  • Kreditkarten
  • Banküberweisungen (z. B. SEPA)
  • Banküberweisungen

In Italien wird der größte Teil der mobilen Zahlungen über die NFC-Technologie (Near Field Communication) abgewickelt, aber QR-Codes werden immer beliebter: die italienische Post hat im Jahr 2020 eine neue Methode für Zahlungen per QR-Code eingeführt. Bei dieser Art von Zahlungen wird einfach ein QR-Code gescannt, um mit einer Digital Wallet wie Apple Pay oder Google Pay, einer Prepaid-Karte oder per Banküberweisung zu bezahlen. Für zusätzliche Sicherheit werden bei QR-Code-Zahlungen häufig Zwei-Faktor-Authentifizierungsmethoden wie biometrische Daten oder PINs integriert.

Vorteile und Hürden beim Markteinstieg

Der Markteintritt in Italien bringt Herausforderungen in Bezug auf Umsatzsteuer, Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen, grenzüberschreitende Zahlungen, Datenschutz und Sicherheit mit sich. Folgende Faktoren sollten Sie berücksichtigen:

Steuern

In Italien hat die Mehrwertsteuer einen Standardsatz von 22 % und wirkt sich auf die Preisgestaltung der meisten Waren und Dienstleistungen aus. Während die Kundinnen und Kunden die Mehrwertsteuer zahlen, sind die Unternehmen, die die Zahlungen erhalten, dafür verantwortlich, die korrekten Mehrwertsteuerbeträge zu erfassen, einzuziehen und an die italienische Steuerbehörde (Agenzia delle Entrate) zu übermitteln.

Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen

In Italien ist der Verbraucherkodex (Consumer Code) ein umfassendes Regelwerk zum Schutz der Verbraucher/innen, insbesondere im Zusammenhang mit Finanztransaktionen. Wenn ein Kunde/eine Kundin behauptet, dass eine Transaktion nicht autorisiert war, muss das Unternehmen beweisen, dass diese echt war. Infolgedessen begünstigt der Verbraucherkodex bei derartigen Zahlungsanfechtungen häufig die Kundinnen und Kunden, da die Unternehmen strenge Beweise vorlegen müssen.

Als Mitglied der Europäischen Union hält sich Italien an die überarbeitete Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die sich auf das Ergebnis von Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen auswirkt. PSD2 legt den Schwerpunkt auf die starke Kundenauthentifizierung (SCA), die die Messlatte für die Verifizierung von Transaktionen hoch legt und Einfluss darauf hat, wie Zahlungsanfechtungen bewertet und gelöst werden. Wenn ein Unternehmen nachweisen kann, dass es über strenge Authentifizierungsmaßnahmen verfügt, können diese Informationen das Ergebnis einer Rückbuchung beeinflussen.

Internationale Zahlungen

Unternehmen, die internationale Zahlungen in Italien abwickeln, müssen mit Währungsumrechnungen und schwankenden Wechselkursen umgehen, was die Dinge noch komplizierter macht. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Aspekte internationaler Zahlungen:

  • Währungsumrechnung
    Bei grenzüberschreitenden Transaktionen, z. B. per Überweisung oder mit Kredit- und Debitkarte, ist oft eine Währungsumrechnung notwendig – entweder auf Kundenseite oder seitens des Unternehmens. Bei der Abwicklung einer Transaktion wird der Wechselkurs bestimmt und in der Regel wird eine Gebühr zwischen 1 % und 3 % erhoben. Je nach Unternehmenspolitik kann das Unternehmen diese Gebühr entweder an die Kundschaft weitergeben oder sie selbst übernehmen.

  • SEPA-Überweisungen
    Italien gehört zum SEPA-Raum, der schnelle und kostengünstige Überweisungen zwischen den 36 Mitgliedstaaten ermöglicht. Insbesondere SEPA-Überweisungen sind einmalige Überweisungen, die üblicherweise für Kunden- und Unternehmenskäufe innerhalb des SEPA-Raums verwendet werden.

  • Zahlungsmethoden aus nahe gelegenen Märkten
    Italien wird häufig von Touristen aus den umliegenden europäischen Ländern besucht. Wenn Unternehmen lokale Zahlungsmethoden wie französische Cartes Bancaires-Karten annehmen, kann ihnen dies dabei helfen, den Umsatz mit internationalen Touristen/innen zu steigern.

Sicherheit und Datenschutz

Italiens Engagement für finanzielle Sicherheit, Compliance und Regulierung spiegelt seine Position innerhalb Europas wider. Um sich an die EU-Richtlinien und -Standards anzupassen, hat Italien Systeme eingeführt, die den Verbraucherschutz und den Datenschutz in den Vordergrund stellen. Bevor Sie Zahlungen in Italien akzeptieren, sollten Sie die dortige gesetzgeberische Infrastruktur kennen.

  • Datenschutzgesetze
    Italien setzt die EU-DSGVO strikt um. Diese Verordnung schützt Verbraucherdaten und verlangt von Unternehmen, dass sie vor der Erhebung oder Verarbeitung personenbezogener Daten die ausdrückliche Zustimmung einholen.

  • Vorschriften für Zahlungsdienste
    Laut PSD2 müssen alle Zahlungsdienstleister, einschließlich Banken, die starke Kundenauthentifizierung nutzen. In der Regel handelt es sich dabei um eine Form der Zwei-Faktor-Authentifizierung für elektronische Transaktionen. Dadurch wurde die Transaktionssicherheit in ganz Italien erhöht.

  • Initiativen zur Bekämpfung der Geldwäsche
    In Übereinstimmung mit der EU-Geldwäscherichtlinie hat Italien strenge Kontrollen zur Bekämpfung von Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus eingeführt. Finanzinstitute müssen regelmäßige Due-Diligence-Prüfungen durchführen und verdächtige Aktivitäten melden.

  • Staatliche Aufsicht
    Die Unità di Informazione Finanziaria (UIF) ist eine Organisation, die Finanzinstitute beaufsichtigt und überprüft, um sicherzustellen, dass sie die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einhalten. Diese Einrichtung, die der italienischen Zentralbank unterstellt ist, bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem sie potenziell verdächtige Aktivitäten identifiziert und prüft.

Schlüssel zum Erfolg

Wenngleich das italienische Zahlungsverkehrssystem schnell modernisiert wird, hat es dennoch immer noch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Diese Hürden können sich sowohl auf Unternehmen als auch auf Verbraucher/innen auswirken und die Transaktionen und den Finanzaustausch im Land beeinflussen.

  • Koexistenz von Bargeld und digitalen Transaktionen
    Historisch gesehen ist Italien ein bargeldzentriertes Land. 2022 machten Barzahlungen in Italien fast 70 % aller Zahlungen an Verkaufsstellen aus. Unternehmen sollten jedoch sowohl Bargeld- als auch digitale Transaktionen unterstützen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Während internationale Kartensysteme wie Visa und Mastercard weithin akzeptiert werden, bevorzugen Kundinnen und Kunden lokale Kartensysteme wie Bancomat und Nexi. Durch die Bereitstellung dieser Optionen können Sie ein inklusiveres Zahlungsumfeld für Kundschaft in Italien schaffen.

  • Verbrauchervertrauen und Finanzkompetenz
    Obwohl sich die Kundinnen und Kunden in Italien zunehmend für digitale und Online-Transaktionen entscheiden, muss das Vertrauen in diese Plattformen weiter gestärkt werden. Die Regierung hat Verhandlungen über eine mögliche Senkung der Gebühren für elektronische Transaktionen aufgenommen, damit es für kleine Unternehmen leichter wird, digitale Zahlungen anzunehmen. Außerdem hat sie Initiativen zur Förderung der Finanzkompetenz durchgeführt.

  • Betrugsprävention beim E-Commerce
    Mit dem stetigen Wachstum des Onlinehandels in Italien steigt auch das Risiko von Betrug. Im Jahr 2019 handelte es sich bei 75 % des Kartenbetrugs in Italien um Card-Not-Present (CNP)-Betrug, verglichen mit nur 20 % des Betrugs während einer Transaktion an einer Verkaufsstelle. Die Wahl sicherer Zahlungs-Gateways und die regelmäßige Durchführung von Sicherheits-Audits können dazu beitragen, Ihr Unternehmen und Ihre Kundinnen und Kunden zu schützen.

  • Vereinfachte internationale Transaktionen
    Der SEPA-Raum hat grenzüberschreitende Zahlungen in ganz Europa vereinfacht. Während internationale Transaktionen aus anderen Regionen weiterhin Herausforderungen darstellen, können Sie dank der Schnelligkeit und Kosteneffizienz von SEPA-Überweisungen Zeit und Geld sparen.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen

Der italienische Zahlungsmarkt bietet Unternehmen einzigartige Möglichkeiten. Wenn Unternehmen diese Möglichkeiten erkennen und nutzen, können sie das Zahlungserlebnis für ihre Kundinnen und Kunden erheblich verbessern.

Flexibilität priorisieren

  • Wagen Sie einen Blick über die herkömmlichen Bar- und Kartenzahlungen hinaus
    Auch wenn Bargeld und Karten nach wie vor üblich sind, sollten Sie Alternativen wie kontaktloses Bezahlen und Digital Wallets nutzen, um Transaktionen zu optimieren. Arbeiten Sie mit zuständigen Zahlungsabwicklern zusammen, um beliebte Digital Wallets wie PayPal, Apple Pay und Google Pay zu integrieren.

  • Berücksichtigung lokaler Kartenpräferenzen
    Integrieren Sie lokale Kartensysteme wie Bancomat und CartaSi neben internationalen Kartensystemen, um ein inklusiveres Zahlungsumfeld zu schaffen.

  • Auf sprachliche Unterschiede eingehen
    Während Italien überwiegend italienischsprachig ist, gibt es Regionen mit unterschiedlichen Sprachen – beispielsweise Südtirol, wo Deutsch weit verbreitet ist. Erstellen Sie Zahlungsoberflächen in regionalen Sprachen, um das Vertrauen Ihrer Kundinnen und Kunden zu stärken und die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen.

Einbeziehung digitaler Innovationen

  • Verbesserung der mobilen Zahlungsschnittstellen
    Erstellen Sie nutzerfreundliche mobile Schnittstellen und Bezahlvorgänge wie One-Click-Checkout, um mehr E-Commerce-Einkäufe über Smartphones zu ermöglichen.

  • Nutzung der elektronischen Rechnungsstellung für B2B-Transaktionen
    Bei B2B-Transaktionen muss die elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) verwendet werden. Implementieren Sie ein solides System für die elektronische Rechnungsstellung, um diese gesetzliche Anforderung zu erfüllen und den Zahlungsprozess zu optimieren.

  • Kundinnen und Kunden über digitale Zahlungen informieren
    Angesichts der Bestrebungen der Regierung, den digitalen Zahlungsverkehr zugänglicher zu machen, müssen die Kundinnen und Kunden Informationen zu den Vorteilen und der Sicherheit digitaler Zahlungen erhalten. Halten Sie Informationsveranstaltungen ab und stellen Sie leicht verständliche digitale Ressourcen zur Verfügung.

Sicherheitsmaßnahmen verstärken

  • Proaktiver Schutz von Kundendaten
    Investieren Sie in den Datenschutz, seien Sie transparent in Bezug auf Datenerfassungspraktiken und teilen Sie den Kundinnen und Kunden die Sicherheitsmaßnahmen klar mit, um Vertrauen aufzubauen.

  • Betrugsrisiko senken
    Nutzen Sie Tools zur Betrugserkennung wie die Authentifizierung mit 3D Secure und Algorithmen für maschinelles Lernen und stellen Sie klare Meldewege für verdächtige Aktivitäten bereit.

  • Bleiben Sie bezüglich sich ständig weiterentwickelnder Vorschriften auf dem Laufenden
    Behalten Sie Änderungen der Vorschriften zur Zahlungssicherheit im Auge, um Compliance zu gewährleisten und einen reibungslosen Zahlungsvorgang zu schaffen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung ausgelegt werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen im Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereichs zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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