Lastschriften mit Vorautorisierung (PADs) in Kanada: Ein detaillierter Leitfaden

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Wie funktionieren die vorautorisierten Lastschriften in Kanada?
  3. Wo werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?
  4. Wofür werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?
  5. Vorteile der Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada
  6. Sicherheitsmaßnahmen für vorautorisierte Lastschriften in Kanada
  7. Anforderungen für die Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada durch Unternehmen
  8. Alternativen zu vorautorisierten Lastschriften in Kanada

In Kanada sind vorautorisierte Lastschriften eine effiziente Methode für Unternehmen, wiederkehrende Zahlungen zu verwalten. Vorautorisierte Lastschriften vereinfachen den Zahlungsprozess: Die Mittel werden automatisch von den Bankkonten der Kundinnen und Kunden gemäß den vorher festgelegten Vereinbarungen abgebucht. Diese Methode ist besonders hilfreich für wiederkehrende Transaktionen wie Abonnementdienste oder Mitgliedsbeiträge. Vorautorisierte Lastschriften reduzieren den manuellen Aufwand für die Rechnungsstellung und verringern die Zahl der versäumten Zahlungen. Für Kundinnen und Kunden sind vorautorisierte Lastschriften eine unkomplizierte und bequeme Zahlungsmethode, weil sie dadurch den kontinuierlichen Aufwand wiederkehrender Zahlungen vermeiden können.

In Kanada gibt es eine wachsende Vorliebe für digitale Zahlungsmethoden. Im Jahr 2022 erreichte der Gesamtwert der Zahlungstransaktionen in Kanada 11,7 Bio. kanadische Dollar (CAD). Dabei machte Bargeld nur 0,5 % des gesamten Transaktionswertes aus. Die vorautorisierten Lastschriften in Kanada bieten Unternehmen eine effiziente und zuverlässige Zahlungsoption, die dem Trend zu digitalen und automatisierten Zahlungslösungen gerecht wird. Der Service wird in der wachsenden digitalen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Unternehmen, die vorautorisierte Lastschriften als Zahlungsoption nutzen möchten, müssen deren wichtigste Merkmale, die größten Zielgruppen sowie die einschlägigen Vorschriften von „Payments Canada“ und des Canadian Payments Act kennen. In diesem Leitfaden erfahren Sie, was Unternehmen über die Akzeptanz dieser Zahlungsmethode wissen müssen.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wie funktionieren die vorautorisierten Lastschriften in Kanada?
  • Wo werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?
  • Wofür werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?
  • Vorteile der Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada
  • Sicherheitsmaßnahmen für vorautorisierte Lastschriften in Kanada
  • Anforderungen für die Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada durch Unternehmen
  • Alternativen zu vorautorisierten Lastschriften in Kanada

Wie funktionieren die vorautorisierten Lastschriften in Kanada?

Bei einer vorautorisierten Lastschrift in Kanada wird automatisch Geld vom Bankkonto einer Kundin/eines Kunden abgehoben, um damit ein Unternehmen oder eine Organisation zu bezahlen. Diese Zahlungsmethode ist praktisch für wiederkehrende Zahlungen, funktioniert aber auch für einmalige oder seltene Transaktionen. Vorautorisierte Lastschriften bieten Kundinnen und Kunden eine unkomplizierte Möglichkeit, Rechnungen pünktlich zu begleichen. Unternehmen profitieren wiederum von einem stetigen und vorhersehbaren Cashflow. Im Folgenden erfahren Sie, wie vorautorisierte Lastschriften in Kanada funktionieren.

  • Lastschriftvereinbarung
    Um eine vorautorisierte Lastschrift einzurichten, müssen Kundinnen und Kunden mit dem Unternehmen (dem Rechnungssteller) eine Vereinbarung über die vorautorisierte Lastschrift abschließen. Mit dieser Vereinbarung erteilt man dem Rechnungssteller die Erlaubnis, in regelmäßigen Abständen oder einmalig Geld vom Kundenkonto abzuheben. Die Vereinbarung enthält alle relevanten Bedingungen, wie z. B. den einzuziehenden Betrag (der konstant oder variabel sein kann), die Häufigkeit der Einziehungen und die Modalitäten für die Kündigung. Die Vereinbarung enthält auch die Kontodaten der Kundin/des Kunden sowie den Zweck der Abbuchung. Unternehmen müssen die ausdrückliche Zustimmung von Kundinnen und Kunden einholen, um eine vorautorisierte Lastschrift einzurichten.

  • Anforderungen an die Benachrichtigungen
    Bei variablen Beträgen (wie z. B. einer Stromrechnung, bei der sich der Betrag monatlich ändert) muss der Rechnungssteller die Kundin/den Kunden mindestens 10 Tage vor der Abbuchung über den Betrag und das Datum der Abbuchung informieren. Bei festen Beträgen, wie z. B. einer monatlichen Abonnementgebühr, ist diese Benachrichtigung u. U. nicht erforderlich.

  • Verarbeitung von vorautorisierten Lastschriften
    Für die Einrichtung und Verwaltung von vorautorisierten Lastschriften arbeiten die Unternehmen mit einem Finanzinstitut oder einem externen Zahlungsabwickler zusammen. Diese wickeln den Geldtransfer vom Konto der Kundin/des Kunden auf das Geschäftskonto zum vereinbarten Zeitpunkt ab. In den meisten Fällen dauert es drei bis fünf Geschäftstage, bis eine vorautorisierte Lastschrift durchgeführt wurde und auf dem Kontoauszug der Kundin/des Kunden erscheint. Unternehmen müssen genaue Aufzeichnungen über alle vorautorisierten Lastschriften und Transaktionen führen und über ein System zur Nachverfolgung jeder Transaktion verfügen, das Datum, Betrag und Kundenangaben erfasst.

  • Eine vorautorisierte Lastschrift stornieren
    Eine Kundin oder ein Kunde kann eine vorautorisierte Lastschrift jederzeit stornieren. Hierfür ist das in der Vereinbarung dargestellte Stornierungsverfahren maßgeblich. Dazu muss man den Rechnungssteller in der Regel schriftlich benachrichtigen. Durch die Stornierung der vorautorisierten Lastschrift werden die zugrundeliegenden Dienstleistungsvereinbarungen oder Verträge zwischen der Kundin/dem Kunden und dem Rechnungssteller nicht aufgehoben. Unter Umständen müssen andere Zahlungsvereinbarungen getroffen werden. Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, alle von Kundinnen und Kunden beantragten Stornierungen von oder Änderungen an vorautorisierten Lastschriften zu bearbeiten und die Bank oder den Zahlungsabwickler umgehend über alle Änderungen an den vorautorisierten Lastschriften zu informieren.

  • Eine vorautorisierte Lastschrift anfechten
    Bei Problemen mit einer vorautorisierten Lastschrift – z. B. wenn ein falscher Betrag abgehoben wurde oder eine Abhebung nach der Stornierung erfolgt – können Kundinnen und Kunden sich an ihre Bank wenden, um die Transaktion anzufechten. Bei Banken gilt ein bestimmter Zeitrahmen, innerhalb dessen Kundinnen und Kunden eine vorautorisierte Lastschrift anfechten können. Dieser beträgt in der Regel 90 Tage ab dem Datum der Transaktion. Unternehmen sollten über klare Verfahrensweisen für den Umgang mit Streitfällen oder nicht autorisierten Abbuchungen verfügen.

  • Abgleich und Buchführung
    Unternehmen müssen die vorautorisierten Lastschriften in ihr Buchhaltungssystem aufnehmen, um eine genaue Finanzberichterstattung sowie einen korrekten Abgleich zu gewährleisten. Außerdem sollten sie die vorautorisierten Lastschriften regelmäßig mit den Kundenvereinbarungen abgleichen, um deren Richtigkeit sicherzustellen.

Wo werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?

In Kanada nutzen Kundinnen und Kunden aus vielen Branchen die vorautorisierten Lastschriften wegen der einfachen Handhabung und Flexibilität. Vorautorisierte Lastschriften sind besonders beliebt für regelmäßige Rechnungszahlungen und automatische Transaktionen. In Kanada werden jährlich Hunderte Millionen vorautorisierter Lastschriften verarbeitet.

Zu den Unternehmen, die vorautorisierte Lastschriften nutzen, gehören solche aus den Bereichen gemeinnützige Organisationen, E-Commerce, Einzelhandel, Technologie, professionelle Dienstleistungen, Lebensmittel und Getränke, Fitnessstudios und Gesundheitswesen. Dieses breite Spektrum an Branchen ist Ausdruck des Nutzens der vorautorisierten Lastschriften für unterschiedliche Geschäftsmodelle und Betriebsgrößen. Vor allem kleine Unternehmen profitieren von dem Sicherheitsaspekt der vorautorisierten Lastschriften: Payments Canada und das kanadische Bankennetzwerk überwachen diese Transaktionen und bieten Schutz vor Betrug.

Vorautorisierte Lastschriften werden am häufigsten für wiederkehrende Zahlungen wie Miete, Studiengebühren, Mitgliedsbeiträge, Abonnements oder variable Beträge wie verbrauchsabhängige Rechnungen verwendet. Sie eignen sich auch für die Bezahlung von Rechnungen und für einmalige Verkäufe, insbesondere für hochpreisige Artikel. Mit vorautorisierten Lastschriften können Unternehmen den Zahlungsplan und den Betrag an die Bedürfnisse aller Beteiligten anpassen.

Kundinnen und Kunden in Kanada schätzen die Einfachheit und Zuverlässigkeit von vorautorisierten Lastschriften, insbesondere bei regelmäßigen Ausgaben wie Hypothekenzahlungen, Versicherungsprämien, Stromrechnungen und Mitgliedsbeiträgen. Mit vorautorisierten Lastschriften können Kundinnen und Kunden pünktliche Zahlungen leisten, ohne sich an Fälligkeitstermine erinnern oder jedes Mal einen manuellen Zahlungsvorgang durchführen zu müssen.

Wofür werden die vorautorisierten Lastschriften in Kanada verwendet?

Vorautorisierte Lastschriften sind im kanadischen Zahlungsverkehr fest verankert. Unternehmen schätzen den zuverlässigen und pünktlichen Cashflow, den die automatischen Überweisungen der Lastschriften bieten. Kundinnen und Kunden profitieren von der Möglichkeit, wiederkehrende Transaktionen mühelos abzuwickeln und Serviceunterbrechungen wegen versäumter Zahlungen zu vermeiden. Die vorautorisierten Lastschriften werden am häufigsten für die folgenden Zahlungen verwendet:

  • Digitale Dienstleistungen auf Abonnementbasis
    Streaming-Plattformen, Online-Magazine und SaaS-Unternehmen (Software-as-a-Service) nutzen vorautorisierte Lastschriften, um wiederkehrende Kontogebühren einzuziehen.

  • Monatliche Mitgliedschaften
    Fitnessstudios, Yogastudios und Wellnesszentren verwalten monatliche Mitgliedsbeiträge mit vorautorisierten Lastschriften.

  • Kinderbetreuungsprogramme
    Zahleiche Kindertagesstätten und vergleichbare Einrichtungen nutzen vorautorisierte Lastschriften für den Einzug von Gebühren und Beiträgen.

  • Haus- und Wohnungsmarkt
    Hauseigentümergemeinschaften und Wohnungsbaugesellschaften verwenden vorautorisierte Lastschriften, um monatliche oder jährliche Gebühren für Instandhaltung und andere Dienste einzuziehen. Zahlreiche Menschen zahlen ihre Immobilienkredite und Mieten über vorautorisierte Lastschriften.

  • Kauf von Fahrzeugen
    Autohäuser und Finanzinstitute verwenden vorautorisierte Lastschriften für die Verwaltung der monatlichen Leasingraten oder Kreditrückzahlungen für Fahrzeuge.

  • Business-to-Business-Dienstleistungen
    Unternehmen, die B2B-Dienstleistungen anbieten, wie z. B. Lieferanten oder Beratungsunternehmen, nutzen vorautorisierte Lastschriften, um ihre Kreditorenbuchhaltung zu optimieren. Mit vorautorisierten Lastschriften lassen sich die regelmäßige Rechnungsstellung und der Einzug von Zahlungen anderer Unternehmen automatisieren.

  • Telekommunikation und Internet
    Anbieter von Telekommunikations- und Internetdiensten nutzen vorautorisierte Lastschriften für die monatliche Abrechnung ihrer Dienste.

  • Staatliche Dienstleistungen
    Lokale Behörden und kommunale Dienste, wie z. B. die Wasser- oder Abfallwirtschaftsbetriebe, verwenden häufig vorautorisierte Lastschriften für die Rechnungsstellung.

Vorteile der Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada

Unternehmen, die vorautorisierte Lastschriften als Zahlungsmittel akzeptieren, können von den folgenden Vorteilen profitieren:

  • Bessere Vorhersehbarkeit der Liquidität: Kleine Unternehmen stoßen oft auf Schwierigkeiten bei der Erhaltung eines kontinuierlichen Cashflows. Vorautorisierte Lastschriften garantieren pünktliche und beständige Zahlungen und einen zuverlässigen Einkommensstrom.

  • Kostengünstige Transaktionen: Vorautorisierte Lastschriften erheben je nach Zahlungsabwickler in der Regel eine Transaktionsgebühr von etwa 1 % des Transaktionswerts. Im Gegensatz dazu betragen die Gebühren für die Kreditkartenabwicklung meist 2 % bis 4 % des Transaktionswerts, sodass die vorautorisierten Lastschriften für viele Unternehmen eine kostengünstige Wahl darstellen. Diese niedrigen Kosten pro Transaktion bedeuten, dass vorautorisierte Lastschriften besonders vorteilhaft für Unternehmen sein können, die ein hohes Volumen an Kleinbetragstransaktionen abwickeln.

  • Optimierte Verwaltungsprozesse: Die vorautorisierten Lastschriften reduzieren den Zeit- und Ressourcenaufwand für die manuelle Rechnungsstellung und Nachverfolgung erheblich.

  • Mehr Kundenvertrauen: Die vorautorisierten Lastschriften sind in Kanada eine bewährte und vertrauenswürdige Zahlungsmethode. Unternehmen, die vorautorisierte Lastschriften akzeptieren, können sich dieses Kundenvertrauen zunutze machen, um langfristige Beziehungen auf Grundlage von wiederkehrenden Abrechnungsmodellen aufzubauen.

  • Flexibilität bei der Bezahlung: Vorautorisierte Lastschriften sind außerordentlich vielseitig bei der Handhabung sowohl fester als auch variabler Zahlungsbeträge. Dieses Merkmal ist ein Vorteil für Unternehmen wie Energieversorger oder Telekommunikationsunternehmen, bei denen die Abrechnung mit den Kundinnen und Kunden je nach monatlicher Nutzung variiert.

  • Starke Reduzierung der Rückbuchungsrisiken: Die in das System der vorautorisierten Lastschriften eingebaute direkte Autorisierung sorgt im Vergleich zu Kreditkartenzahlungen dafür, dass weniger Stornierungen oder Rückbuchungen erfolgen.

  • Einbindung in kanadische Buchhaltungssysteme: Die vorautorisierten Lastschriften lassen sich problemlos in die kanadische Buchhaltungssoftware einbinden, was den Abgleich und die Finanzberichterstattung vereinfacht.

Sicherheitsmaßnahmen für vorautorisierte Lastschriften in Kanada

Die vorautorisierten Lastschriften in Kanada sehen verschiedene Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden vor. Diese Maßnahmen sind Teil eines regulierten Rahmens, der sichere und zuverlässige Transaktionen gewährleistet. Zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen der vorautorisierten Lastschriften gehören:

  • Datenverschlüsselung und sichere Übertragung
    Die Finanzinstitute in Kanada verschlüsseln die vorautorisierten Lastschriften ähnlich wie die Daten bei elektronischen Überweisungen. Die vertraulichen Finanzdaten werden während der Übertragung in einen sicheren Code umgewandelt, der einen unbefugten Zugriff verhindert. Vorautorisierte Lastschriften werden über das Automated Clearing Settlement System (ACSS) in Kanada verarbeitet und unterliegen strengen Sicherheitsrichtlinien.

  • Compliance mit Rule H1
    Gemäß der kanadischen Rule H1 ist vor der Einleitung einer vorautorisierten Lastschrift eine unterzeichnete, schriftliche Genehmigung des Zahlenden erforderlich. Damit soll sichergestellt werden, dass die zahlende Zahlende den Bedingungen der Abbuchung ausdrücklich zugestimmt hat. Unternehmen müssen über vorautorisierte Lastschriftvereinbarungen verfügen, die den inhaltlichen Anforderungen der Rule H1 entsprechen. Durch die jüngsten Änderungen der Rule H1 wurde die Unterscheidung zwischen elektronischen und gedruckten vorautorisierten Lastschriften aufgehoben und ein einheitliches Verfahren für alle vorautorisierten Lastschriften geschaffen.

  • Verifizierung der Zahlung
    Zahlungsempfänger müssen über „wirtschaftlich vertretbare“ Verfahren verfügen, um die Identität des Zahlenden zu überprüfen. Diese Verfahren müssen mit den Methoden übereinstimmen, die bei ähnlichen Arten von Geschäfts- und Zahlungsanwendungen zur Identitätsüberprüfung verwendet werden. Die Definition des Begriffs „wirtschaftlich vertretbar“ wurde dahingehend überarbeitet, dass Zahlungsempfänger jetzt Verifizierungsmethoden verwenden können, die auf ihr spezifisches Geschäft und die spezifischen Merkmale ihrer vorautorisierten Lastschriften zugeschnitten sind.

  • Schriftliche Bestätigung
    Der Zahlungsempfänger muss dem Zahlenden mindestens 10 Tage vor der ersten Abbuchung eine schriftliche Bestätigung der vorautorisierten Lastschrift vorlegen, damit die Transaktion bearbeitet werden kann. Bei dieser Bestätigung kann es sich um die vorautorisierte Lastschrift selbst oder eine Zusammenfassung der wichtigsten Konditionen handeln. Mit dieser Maßnahme wird sichergestellt, dass der Zahlende ausreichend über die Vertragsbedingungen informiert ist, bevor die Mittel abgebucht werden​.

  • Maßnahmen zur Schaffung von Transparenz
    Zieht ein Zahlungsempfänger Zahlungen im Namen eines anderen Unternehmens ein, so muss die vorautorisierte Lastschrift eine Erklärung über die Vereinbarung zwischen dem Zahlungsempfänger und dem Unternehmen enthalten, das dem Zahlenden Waren oder Dienstleistungen liefert. Hierdurch wird Transparenz bei Transaktionen geschaffen, bei denen der Zahlungsempfänger und der Anbieter von Waren oder Dienstleistungen nicht dieselbe Körperschaft sind.

  • Automatische Aufhebung
    Einmalige vorautorisierte Lastschriften werden automatisch aufgehoben, sobald die Zahlung abgeschlossen ist. Dadurch sollen unberechtigte wiederholte Abbuchungen verhindert und bestätigt werden, dass jede Transaktion ausdrücklich autorisiert werden muss​. Jede weitere vorautorisierte Lastschrift erfordert eine neue Vereinbarung.

Anforderungen für die Akzeptanz von vorautorisierten Lastschriften in Kanada durch Unternehmen

Unternehmen in Kanada, die vorautorisierte Lastschriften akzeptieren möchten, müssen bestimmte Verfahren einhalten, um den von Payments Canada gesetzten Rahmen einzuhalten. Im Folgenden werden diese betrieblichen Anforderungen beschrieben.

  • Lastschriftvereinbarung
    Zunächst müssen Unternehmen eine Vereinbarung über die vorautorisierte Lastschrift abschließen, in der die Erlaubnis für Abhebungen vom Konto des Zahlungspflichtigen erteilt wird. In der vorautorisierten Lastschrift muss der Betrag der Abbuchung angegeben werden – dieser kann fest oder variabel sein – sowie die Häufigkeit der Abbuchung – diese kann ebenfalls fest (z. B. wöchentlich oder monatlich) oder variabel sein. Unternehmen müssen im Rahmen dieser Vereinbarung ihre Bankdaten angeben. Manche Finanzinstitute verlangen ggf. einen Blankoscheck zur Überprüfung der Kontodaten. In solchen Fällen ist es zum Schutz vor Betrug üblich, den nicht unterschriebenen Scheck mit dem Wort „VOID“ (UNGÜLTIG) zu überschreiben. Diese Vereinbarungen müssen außerdem ein Datum und eine Unterschrift, eine Erklärung über die Ermächtigung zur Abbuchung eines bestimmten Betrags, die Kategorie der vorautorisierten Lastschrift (privat oder geschäftlich), eine Erklärung über das Widerrufsrecht (mit einer eindeutigen Widerrufsmethode) und die Kontaktdaten des ausstellenden Unternehmens enthalten.

  • Schriftliche Bestätigung
    Vereinbarungen über vorautorisierte Lastschriften können elektronisch, schriftlich oder telefonisch abgeschlossen werden. Wenn die Vereinbarung elektronisch oder telefonisch getroffen wird, muss die Bank mindestens drei Tage vor der ersten Abhebung eine schriftliche Bestätigung mit den Einzelheiten der Vereinbarung senden.

  • Benachrichtigung über die Zahlung
    Bei vorautorisierten Lastschriften mit variablen Zahlungsbeträgen muss der Rechnungssteller den Zahlenden mindestens 10 Tage vor der Abhebung schriftlich benachrichtigen, sofern diese Frist nicht aufgehoben oder verkürzt wird.

  • Genehmigung von Zahlungen
    Wenn in der Vereinbarung über die vorautorisierte Lastschrift die Häufigkeit der Zahlungen nicht festgelegt ist oder wenn die Häufigkeit variabel ist, so muss der Rechnungssteller für jede vorautorisierte Transaktion eine Genehmigung einholen. Hierzu gehört z. B. die Eingabe eines Passworts oder eines Codes zur Autorisierung.

  • Compliance mit Rule H1
    Unternehmen müssen die Rule H1 von Payments Canada einhalten, in der die Verantwortlichkeiten und Pflichten in Bezug auf vorautorisierte Lastschriften festgelegt sind. Dazu gehört die Unterzeichnung einer Anmeldevereinbarung, in der die Bedingungen für die vorautorisierten Lastschriften aufgeführt sind, sowie die Ausarbeitung und Umsetzung einer Vereinbarung über die vorautorisierten Lastschriften für Kundinnen und Kunden, die auch als Direct Withdrawal Authorization (Einzugsermächtigung) bekannt ist. In dieser Vereinbarung müssen alle in der Rule H1 vorgeschriebenen Bestimmungen enthalten sein. In Fällen, in denen ein Drittanbieter für die Verarbeitung von Lastschriften eingesetzt wird, muss in der Vereinbarung über die vorautorisierte Lastschrift der Name des Anbieters als Begünstigter angegeben werden, welcher im Namen des tatsächlichen Begünstigten handelt.

Zahlungsabwickler müssen eigene Anforderungen für die Umsetzung von vorautorisierten Lastschriften erfüllen. Die Anforderungen von Stripe für Unternehmen, die vorautorisierte Lastschriften in Kanada akzeptieren möchten, sind im Folgenden als Beispiel aufgeführt.

  • Mandat einholen: Bevor das Bankkonto einer Kundin/eines Kunden belastet werden kann, müssen die Unternehmen ein mit der Rule H1 konformes Kundenmandat mit Angaben wie Institutsnummer, Transaktionsnummer, Kontonummer, Zahlungsplan, Name und E-Mail einholen. Mit diesem Mandat wird das Unternehmen ermächtigt, das Konto der Kundin/des Kunden zu belasten. Stripe verfügt über Tools wie Stripe.js, die die Nutzer/innen während des Zahlungsablaufs bei der Erfassung dieser Mandate und Bankkontodaten unterstützen. Stripe bietet auch eine sofortige Banküberprüfung.

  • Benachrichtigungen für Kundinnen und Kunden: Stripe verpflichtet Unternehmen, Kundinnen und Kunden über die Erteilung eines Mandats und über jede Abbuchung von ihrem Konto zu informieren. Stripe kann diese Benachrichtigungen automatisch versenden. Alternativ können Unternehmen benutzerdefinierte Benachrichtigungen anbieten. Wenn Sie sich für benutzerdefinierte Benachrichtigungen entscheiden, müssen Unternehmen alle erforderlichen E-Mail-Benachrichtigungen unterstützen, einschließlich Mandatsbestätigung und Abbuchungsbenachrichtigungen.

  • Vorgehensweise bei Anfechtungen: Gemäß den Bestimmungen von Stripe können Kundinnen und Kunden eine vorautorisierte Lastschrift über ihre Bank bis zu 90 Tage nach einer Abbuchung von einem Privatkonto oder bis zu 10 Werktage nach einer Abbuchung von einem Geschäftskonto anfechten. Stripe übernimmt die Benachrichtigung und die Abbuchung der angefochtenen Beträge.

  • Erstattungen und Auszahlungen: Erstattungen von vorautorisierten Lastschriften, die über Stripe abgewickelt wurden, müssen innerhalb von 180 Tagen nach der ursprünglichen Zahlung eingereicht werden und nehmen in der Regel drei Werktage in Anspruch. Unternehmen sollten Kundinnen und Kunden über den Zeitpunkt der Erstattung informieren, um Missverständnisse zu vermeiden.

  • Zahlungsbeschreibungen in der Abrechnung: Unternehmen müssen für jede vorautorisierte Lastschrift einen Unternehmensnamen angeben, der auf den Kontoauszügen der Kundinnen und Kunden aufgeführt wird. Unternehmen können diese Zahlungsbeschreibung für jede Transaktion anpassen, indem sie die Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung ihres Stripe-Kontos aktualisieren.

Alternativen zu vorautorisierten Lastschriften in Kanada

In Kanada haben Unternehmen für die Abwicklung von Transaktionen mehrere Alternativen zu den vorautorisierten Lastschriften. Während die vorautorisierten Lastschriften wegen ihrer bequemen Handhabung bei wiederkehrenden Zahlungen beliebt sind, werden in verschiedenen Bereichen auch andere Zahlungsmittel genutzt. Im Folgenden werden die wichtigsten Alternativen zu den vorautorisierten Lastschriften beschrieben.

  • Kredit- und Debitkarten: Karten sind die gängigste Art, in Kanada einzukaufen und wurden 2022 für 33 % aller E-Commerce-Transaktionen verwendet. Sie machen einen bedeutenden Teil des jährlichen Umsatzes aus und sind eine der vorherrschenden Zahlungsarten auf dem kanadischen Markt.

  • Online-Überweisungen: Online-Überweisungen – elektronische Transaktionen, die über Online-Dienste eingeleitet werden – machten im Jahr 2022 5 % der Zahlungen aus und übertrafen damit erstmals das Volumen der persönlichen elektronischen Überweisungen (EFTs), einschließlich direkter Einzahlungen und vorautorisierter Lastschriften.

  • Barzahlungen: Bargeld ist in Kanada nach wie vor eine gängige Zahlungsoption und wurde 2022 für 10 % der Transaktionen verwendet. Dienste wie das Nachnahmeverfahren der kanadischen Post richten sich an Personen, die lieber mit Bargeld bezahlen, wenn das Produkt geliefert wird.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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