Kontaktlose Zahlungen (auf Schwedisch „kontaktlösa betalningar“) sind die Standardzahlungsmethode in Schweden, wo sie von rund 9 von 10 Kundinnen und Kunden genutzt werden. Für Einzelhändler/innen bedeutet das hohe Erwartungen an Geschwindigkeit, Sicherheit und die Art und Weise, wie In-Store- und Online-Systeme zusammenpassen. Im Folgenden erklären wir, was Unternehmen über kontaktlose Zahlungen in Schweden wissen sollten. Dabei gehen wir auf die beliebtesten Methoden, die Art der Sicherheitsvorkehrungen dieser Zahlungen und deren Integration ein.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was sind kontaktlose Zahlungen in Schweden?
- Wie funktionieren kontaktlose Zahlungen im schwedischen Einzelhandel?
- Welche kontaktlose Zahlungsmethoden sind in Schweden beliebt?
- Welche Vorteile bieten kontaktlose Zahlungen für Unternehmen?
- Wie sicher sind kontaktlose Zahlungen?
- Wie können Einzelhändler/innen kontaktlose Zahlungen in Geschäften integrieren?
- So kann Stripe Terminal Sie unterstützen
Was sind kontaktlose Zahlungen in Schweden?
In Schweden besteht der Bezahlvorgang in der Regel aus einem schnelles Auflegen von Karte, Telefon oder Uhr. Schwedische Kundinnen und Kunden bezeichnen diese Aktion als „Blippa“. Dahinter steht die Technologie der Nahfeldkommunikation (NFC).
Die Akzeptanz kontaktloser Zahlungen ist verbreitet und nachhaltig. 2023 nutzten 89 % der Kundinnen und Kunden kontaktlose Zahlungen und 86 % der Kartentransaktionen wurden durch Auflegen abgeschlossen. Bargeld spielt im täglichen Einzelhandel eine begrenzte Rolle: In jenem Jahr gab fast jeder zweite Schwede an, es überhaupt nicht zu nutzen.
Dieser Wandel ist auf die unkomplizierte Infrastruktur zurückzuführen. Banken stellen seit Jahren kontaktlose Karten aus und NFC-Zahlungen sind Standard, sodass kein zusätzlicher Schritt an der Kasse erforderlich ist. Viele kleine Einzelhandelsgeschäfte haben reagiert, indem sie kein Bargeld mehr akzeptieren, um ihr Sicherheitsrisiko zu senken.
Schwedische Kundinnen und Kunden nutzen Swish, eine App für mobile Zahlungen mit Bankverbindung, die viele Unternehmen bei Vor-Ort-Zahlungen über QR-Code oder die Swish-Nummer des Geschäfts akzeptieren. Mit Swish erfolgen Zahlungen durch Überweisung von Konto zu Konto anstelle des Auflegens mit NFC, es verstärkt aber die Erwartung an einen schnellen, bargeldlosen Bezahlvorgang.
Wie funktionieren kontaktlose Zahlungen im schwedischen Einzelhandel?
An der Kasse ist der Bezahlvorgang einfach: Die Kundin oder der Kunde hält eine kontaktlose Karte, ein Telefon oder eine Uhr im Abstand von ein paar Zentimetern an ein Kartenlesegerät, Chip und Lesegerät tauschen Daten aus und die Zahlung wird genehmigt. Jedes Auflegen generiert ein einmaliges Kryptogramm, sodass die Transaktion nicht wiederholt werden kann. Die Lesezeit liegt in der Regel unter einer Sekunde.
In Schweden gilt ein klarer Rahmen für Karten. Bei Zahlungen bis 400 schwedischen Kronen (SEK) ist beim Auflegen keine persönliche Identifikationsnummer (PIN) erforderlich. Wenn der Kauf 400 SEK übersteigt, fordert das Terminal den/die Nutzer/in zur Eingabe einer PIN auf – auch wenn die Karte aufgelegt wurde. Um Missbrauch bei Verlust einer Karte zu beschränkten, setzen die Aussteller auch kumulative Limits durch: Nach mehrmaligem Auflegen oder sobald eine laufende Summe erreicht ist, wird für die nächste Transaktion eine PIN verlangt.
Digital Wallets funktionieren anders. Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay führen die Authentifizierung auf dem Gerät mit Face ID, Touch ID oder einem Passcode durch. Da sich Nutzer/innen am Telefon verifiziert haben, können höhere Beträge genehmigt werden, ohne am Terminal eine PIN einzugeben. Wallets verwenden auch Tokenisierung, was bedeutet, dass das Gerät anstelle der primären Kartennummer ein gerätespezifisches Token überträgt.
Die Reichweite ist konstruktionsbedingt gering und die Karte oder das Gerät muss sich innerhalb weniger Zentimeter vom Lesegerät befinden. Das Terminal gibt zur Bestätigung einen akustischen Signalton ab oder zeigt einen Bildschirmhinweis an und leitet die Autorisierung dann wie bei jeder anderen Card-Present-Transaktion weiter.
Welche kontaktlose Zahlungsmethoden sind in Schweden beliebt?
Schwedische Käufer/innen haben mehrere schnelle, unkomplizierte Zahlungsmöglichkeiten zur Wahl. Hier sind einige der beliebtesten.
Kontaktlose Karten
Banken stellen seit Jahren NFC-fähige Karten aus und Terminals sind grundsätzlich mit entsprechenden Funktionen ausgestattet. Das macht diese Zahlungsmethode zum Standard. Debitkarten dominieren bei täglichen persönlichen Ausgaben, Kreditkarten kommen seltener vor.
Digital Wallets
Per Telefon durchgeführte Zahlungen werden immer beliebter. Im Jahr 2024 gaben 51 % der Kundinnen und Kunden an, dass sie bei persönlichen Zahlungen im Geschäft wenn möglich das Telefon benutzen. In der Folge stieg der Gesamtwert der Digital-Wallet-Transaktionen von 2023 bis 2024 um 141 %. Uhren und andere NFC-Wearables (z. B. Ringe, Armbänder) erleichtern auch persönliche Digital-Wallet-Zahlungen. Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay werden in Schweden alle verwendet. Wallets verwenden On-Device-Authentifizierung und Tokenisierung, damit kontaktlose Zahlungen mit hohem Wert reibungslos und sicher abgewickelt werden. Dass NFC in fast allen modernen Smartphones enthalten ist, macht das Einrichten für Kundinnen und Kunden weitgehend komplikationsfrei.
Swish
Swish ist eine Konto-zu-Konto-App, die am häufigsten für E-Commerce-Zahlungen verwendet wird. Viele Unternehmen akzeptieren sie aber auch an der Kasse per QR-Code oder Swish-Nummer. Sie beinhaltet keine NFC-Nutzung mit Auflegen, erfüllt aber die gleiche Funktion. Für Unternehmen, die Wert auf eine sofortige Zahlungsabwicklung und minimalen Hardwareaufwand legen, ist das Akzeptieren von Swish für persönliche Zahlungen von Vorteil.
Welche Vorteile bieten kontaktlose Zahlungen für Unternehmen?
Kontaktlose Zahlungen machen den Bezahlvorgang schneller, unkomplizierter und einfacher zu verwalten. Für Unternehmen bieten sie die folgenden Vorteile.
Geschwindigkeit und Durchsatz
Wenn Kundinnen und Kunden ihre Karten auflegen, geht das normalerweise schneller als das Einführen der Karte. Das Auflegen wird in der Regel innerhalb von weniger als einer Sekunde bestätigt. Die Zeiteinsparung durch kontaktlose Zahlungen kann in Stoßzeiten einen großen Unterschied machen.
Weniger Komplikationen an der Kasse
Bei Kartenzahlungen unter 400 SEK ist keine PIN erforderlich. Bei Beträgen über 400 SEK verlangt das Terminal eine PIN. Mit Digital Wallets können dank der Authentifizierung auf dem Gerät auch höhere Beträge ohne PIN-Eingabe abgerechnet werden. Als Nettoeffekt bedeutet das weniger Unterbrechungen, weniger Wiederholungsversuche und einen gleichmäßigeren Kundenfluss.
Weniger Bargeldabwicklung, geringeres Risiko
Wer Bargeld akzeptiert, muss Geld zählen, Einzahlungen transportieren und Diskrepanzen verwalten. Die Verlagerung auf kontaktlose Zahlungen reduziert den Zeitaufwand für Mitarbeitende beim Öffnen und Schließen und verringert das Diebstahlrisiko. Viele kleine Einzelhandelsgeschäfte in Schweden akzeptieren aus diesen Gründen inzwischen gar kein Bargeld mehr.
Mehr Sauberkeit im Frontend
Weniger physische Übergaben von Karten und Rechnungen verbessern die Hygiene. Außerdem werden Chip-Fehllesungen vermieden, die die Schlange zum Stillstand bringen. So bleibt der Durchsatz in Spitzenzeiten konstant.
Bessere Daten, straffere Abläufe
Digitale Zahlung generieren automatisch strukturierte Aufzeichnungen. Finanzteams profitieren von einem saubereren Abgleich am Ende des Tages, einem schnelleren Monatsabschluss und einfacheren Prüfungen. Auf Kundenseite lassen sich digitale Belege ausstellen, Käufe mit Opt-in-Profilen verknüpfen und Treueprogramme ohne Papier oder manuelle Suche abwickeln.
Produktivität des Personals
Kassierer/innen verbringen weniger Zeit mit dem Einführen von Karten, PIN-Eingabeaufforderungen und dem Zählen ihrer Kassen und mehr Zeit mit dem Unterstützen von Kundinnen und Kunden und der Verkaufsförderung. Der Schulungsaufwand für kontaktlose Zahlungen ist minimal.
Sicherheit und Haftung
Kontaktlose Karten generieren pro Auflegen ein einmaliges Kryptogramm. Digital Wallets nutzen ergänzend Tokenisierung und Biometrie. Diese Zahlungen unterliegen dem gleichen Card-Present-Haftungsrahmen wie Chip-Transaktionen, sodass mit der Annahme kontaktloser Zahlungen kein spezifisches Risiko einhergeht.
Wie sicher sind kontaktlose Zahlungen?
Kontaktlose Zahlungen sind eine risikoarme Zahlungsmethode in schwedischen Geschäften und der Zahlungsprozess ist so konzipiert, dass Missbrauch schnell eingedämmt wird.
Diese Maßnahmen machen kontaktlose Zahlungen sicher:
Zwei Schichten, zwei Aufträge: NFC ist die Verbindung mit kurzer Reichweite für das Auflegen. EMV-Chips (Europay, Mastercard und Visa) strukturieren die Daten und erstellen ein einmaliges Kryptogramm, das der Aussteller der Karte verifiziert. Erfasste Daten können nicht wiedergegeben werden.
Kurze Reichweite: Die Karte oder das Gerät muss sich innerhalb weniger Zentimeter vom Lesegerät befinden, was es betrügerischen Akteurinnen und Akteuren das Stehlen von Zahlungsinformationen erschwert.
Limits pro Auflegen: In Schweden werden Zahlungen per Auflegen bis maximal 400 SEK ohne PIN genehmigt. Ab 400 SEK fordert das Terminal eine PIN an.
Kumulative Limits: Nach mehreren kleinen Zahlungen per Auflegen oder sobald eine laufende Summe erreicht ist, ist für die nächste Transaktion eine PIN zwingend erforderlich. So wird der unbegrenzte Missbrauch einer gestohlenen Karte verhindert.
Schutz für Digital Wallets: Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay nutzen ergänzend Tokenisierung, bei der Kartennummern durch Token ersetzt werden, sowie die Authentifizierung auf dem Gerät über Face ID, Touch ID, Passcode oder eine andere Methode. Da das Gerät die zahlende Person verifiziert hat, können höherwertige Käufe ohne PIN-Eingabe ins Terminal bezahlt werden. Und das Unternehmen erfüllt dennoch die Vorgaben zur starken Kundenauthentifizierung (SCA).
Überwachung durch Aussteller: Kartenaussteller führen Risikoprüfungen in Echtzeit durch und blockieren Zahlungen, die ungewöhnlich aussehen.
Diese Sicherheitsmaßnahmen funktionieren gut, es aber trotzdem immer noch gewisse Schwachstellen.
Hier sind einige der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Sicherheit kontaktloser Zahlungen:
Gestohlene physische Karten: Angreifer/innen können versuchen, eine Handvoll kleiner Zahlungen durch Auflegen durchzuführen, bevor die Anforderung einer PIN oder ein Aussteller die weitere Verwendung blockiert. Die Haftung liegt in der Regel beim Aussteller, sobald der/die Karteninhaber/in den Verlust meldet.
Verlorene Telefone oder Uhren: Zahlungen per Digital Wallet erfordern biometrische Daten oder einen Passcode. Wallets lassen sich aus der Ferne deaktivieren, was weitere kontaktlose Zahlungen verhindert, auch wenn der/die Dieb/in in Besitz des Passcodes ist.
Halten Sie Terminals auf dem neuesten Stand, befolgen Sie PIN-Eingabeaufforderungen und reagieren Sie schnell auf Warnungen der Aussteller, um potenzielle Schäden zu minimieren.
Wie können Einzelhändler/innen kontaktlose Zahlungen in Geschäften integrieren?
Der Einrichtungsprozess für kontaktlose Zahlungen ist einfach. Um solche Zahlung annehmen zu können, müssen Sie Folgendes tun:
Hardware prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Point of Sale(POS)-System über ein NFC-Lesegerät verfügt und dass kontaktlose Zahlungen in den Einstellungen aktiviert sind. Moderne Terminals in Schweden unterstützen kontaktlose Zahlungen standardmäßig. Wenn Sie noch ältere Hardware verwenden, aktualisieren Sie sie vor der Hauptsaison.
Abwickler konfigurieren: Kontaktlose Zahlungen verwenden die gleiche Acquiring-Einrichtung wie Chip und PIN. Bitten Sie Ihren Anbieter, kontaktlose EMV-Optionen, Digital Wallets und Belege mit eindeutiger Kennzeichnung der Methode (z. B. Karte, Wallet, Swish) zu aktivieren.
Formfaktoren festlegen: Auf festen Ladentheken können an jeder Kasse Tischlesegeräte verwendet werden. Handgeräte oder Tap to Pay auf kompatiblen Telefonen können Lösungen für den mobilen Einsatz und Line Busting sein. Versuchen Sie, die Nutzererfahrung über alle Touchpoints hinweg identisch zu halten.
Lokale Optionen hinzufügen: Wenn Ihre Kundinnen und Kunden Swish verwenden, zeigen Sie einen statischen QR-Code an der Kasse an oder lösen Sie einen QR-Code über den POS aus.
Den realen Ablauf üben: Ein einfaches Skript kann die meisten Szenarien abdecken. Sie könnten zum Beispiel sagen: „Bitte hier auflegen. Bei Beträgen über 400 SEK kann das Terminal eine PIN verlangen. Telefone und Uhren funktionieren.“ Üben Sie Wiederholungsversuche bei Zahlungen und wie Sie bei Bedarf auf den Chip zurückgreifen können.
In den Betrieb integrieren: Geben Sie die Zahlungsmethode auf gedruckten und E-Mail-Belegen an. Testen Sie Rückerstattungen für per Auflegen getätigte Zahlungen und Swish-Überweisungen, damit unter Ihren Mitarbeitenden keine Unsicherheiten bestehen. Und leiten Sie Vor-Ort- und Online-Zahlungen an dasselbe Hauptbuch weiter, um Finanzabschlüsse zu beschleunigen.
Kundinnen und Kunden deutlich zeigen, dass die Option verfügbar ist: Platzieren Sie Symbol für kontaktlose Zahlungen auf Augenhöhe, listen Sie akzeptierte Digital Wallets auf und bringen Sie den QR-Code dort an, wo Kundinnen und Kunden ihn mühelos scannen können.
Einsatzbereitschaft aufrechterhalten: Aktualisieren Sie die Terminal-Firmware regelmäßig, rotieren Sie Ersatzlesegeräte und testen Sie das Verhalten der PIN-Eingabeaufforderung, um sicherzustellen, dass die 400-SEK-Regel wie erwartet funktioniert.
So kann Stripe Terminal Sie unterstützen
Schwedische Unternehmen können mit Stripe Terminal ihren Umsatz dank einheitlicher Zahlungen über Offline- und Online-Kanäle steigern. Es unterstützt neue Zahlungsmöglichkeiten, einfache Hardware-Logistik, globale Abdeckung und Hunderte von POS- und Handelsintegrationen, um Ihren idealen Zahlungs-Stack zu gestalten.
Marken wie Hertz, URBN, Lands' End, Shopify, Lightspeed und Mindbody nutzen Stripe für den Unified Commerce.
Stripe Terminal unterstützt Sie wie folgt:
Handel vereinheitlichen: Verwalten Sie Online- und persönliche Zahlungen auf einer globalen Plattform mit einheitlichen Zahlungsdaten.
Weltweit expandieren: Erschließen Sie bis zu 24 Märkte mit nur einem Satz an Integrationen und beliebten Zahlungsmethoden.
Integration individuell gestalten: Entwickeln Sie Ihre eigene, benutzerdefinierte POS-App oder stellen Sie über POS- und Handelsintegrationen von Drittanbietern eine Verbindung zu Ihrer bestehenden Technologie-Infrastruktur her.
Hardware-Logistik vereinfachen: Bestellen, verwalten und überwachen Sie die von Stripe unterstützten Lesegeräte ganz einfach von überall aus.
Erfahren Sie mehr über Stripe Terminal oder starten Sie noch heute.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.