Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich

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  1. Einführung
  2. Arten von Kartenverarbeitungsgebühren
  3. Relevante Faktoren für Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich
  4. Stripe-Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich
  5. Auswirkungen des Brexit auf Kartenverarbeitungsgebühren

Bei Kartenzahlungen erheben verschiedene Akteure - Banken, Kartennetzwerke und Zahlungsabwickler - Gebühren für ihren Anteil am Zahlungsprozess. Da Kartenzahlungen im Vereinigten Königreich sehr beliebt sind und allein im Juli 2024 2,3 Milliarden Debitkartenzahlungen verzeichnet wurden, können Unternehmen ihren Gewinn steigern, wenn sie diese Gebühren kennen. Die Wahl des richtigen Zahlungsabwicklers und der passenden Zahlungseinstellungen helfen dabei, unnötige Kosten bei jeder Kartenzahlung zu vermeiden.

Hier werden die verschiedenen Arten von Kartenverarbeitungsgebühren und die Faktoren erläutert, die sie beeinflussen.

Inhalt

  • Arten von Kartenverarbeitungsgebühren
  • Relevante Faktoren für Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich
  • Stripe-Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich
  • Auswirkungen des Brexit auf Kartenverarbeitungsgebühren

Arten von Kartenverarbeitungsgebühren

Es gibt verschiedene Arten von Kartenverarbeitungsgebühren. Diese unterscheiden sich je nach Vereinbarung mit den Zahlungsabwicklern, Unternehmenstyp und Transaktionsvolumen. Hier einige Arten von Kartenverarbeitungsgebühren:

  • Interbankenentgelte: Unternehmen zahlen Interbankenentgelte an die ausstellende Bank. Im Vereinigten Königreich sind diese im Privatkundengeschäft auf 0,2 % bei inländischen Debit- und 0,3 % bei inländischen Kreditkartenzahlungen begrenzt.

  • Bearbeitungsgebühren: Unternehmen zahlen Bearbeitungsgebühren an die Kartennetzwerke (wie Visa oder Mastercard). Die Struktur und die Gebühren entsprechen globalen Standards, können aber auch spezifische Gebühren für britische Unternehmen beinhalten.

  • Abwicklergebühren: Die Zahlungsabwickler erheben Abwicklergebühren. Deren Höhe hängt vom Anbieter, von der Unternehmensgröße und der jeweiligen Vereinbarung ab. Sie sind auf den britischen Markt ausgelegt und berücksichtigen unter anderem lokale Zahlungsmethoden.

  • Zahlungsgateway-Gebühren: Auch die Zahlungsgateways erheben Gebühren für Kartenzahlungen und andere elektronische Zahlungsmethoden. Einige Zahlungsabwickler wie Stripe treten auch als Zahlungsgateways auf, berechnen dafür aber keine zusätzlichen Gebühren.

  • Auslandsgebühren: Auf Auslandszahlungen erheben die Kartennetzwerke Auslandsgebühren. Nach dem Brexit fallen diese ggf. auch auf Zahlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union an.

  • Rückbuchungsgebühren: Kartennetzwerke und Zahlungsabwickler stellen meist Regeln und Gebühren für Rückbuchungen auf. Diese unterscheiden sich je nach Abwickler und Art des Unternehmens.

Relevante Faktoren für Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich

Die Kartenverarbeitungsgebühren für britische Unternehmen richten sich nach mehreren Faktoren. Hier die wichtigsten:

  • Kartentyp: Die Gebühren richten sich danach, ob es sich um eine Debit- oder Kreditkarte und um eine Standard-, Premium- oder Firmenkarte handelt. Premium- und Firmenkarten sind in der Regel mit höheren Gebühren verbunden, da sie bestimmte Vorteile und Prämienprogramme mit sich bringen.

  • Zahlungsmethode: Die Gebühren richten sich auch danach, ob die Transaktion persönlich (z. B. mit Chip und PIN oder kontaktlos) oder online durchgeführt wird. Bei Zahlungen ohne Kartenvorlage wie etwa Onlinezahlungen fallen aufgrund des erhöhten Betrugsrisikos in der Regel höhere Gebühren an.

  • Unternehmenstyp: Verschiedene Branchen weisen ein unterschiedliches Risiko auf. Im Gastgewerbe und in der Reisebranche, wo Zahlungsanfechtungen und Rückbuchungen häufiger vorkommen, müssen Sie unter Umständen höhere Gebühren zahlen als in Branchen mit geringem Risiko wie dem Einzelhandel.

  • Transaktionsvolumen und Betrag: Je höher das Transaktionsvolumen, desto niedriger sind die Gebühren, da viele Zahlungsabwickler gestaffelte Tarife oder Mengenrabatte anbieten. Auch der durchschnittliche Transaktionsbetrag kann sich auf die Tarife auswirken.

  • Vereinbarung mit dem Zahlungsabwickler: Die Gebühren variieren je nach Vereinbarung mit dem Zahlungsabwickler. Einige Zahlungsabwickler bieten Pauschalgebühren an, während andere ein Interchange-Plus-Modell verwenden, bei dem sich die Gebühr aus der Interchange-Rate und einem Aufschlag zusammensetzt.

  • In- und Auslandszahlungen: Auf Transaktionen mit ausländischen Karten (z. B. Zahlungen aus dem Ausland) fallen in der Regel höhere Gebühren an. Erfolgt die Zahlung in einer anderen Währung als der Abrechnungswährung des Unternehmens, können auch Gebühren für die Währungsumrechnung anfallen.

  • Regulatorische Änderungen: Das Vereinigte Königreich deckelt zwar die inländischen Abwicklungsentgelte, seit dem Brexit aber nicht mehr die Gebühren auf den Zahlungsverkehr zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. Im Jahr 2023 regte die britische Regulierungsbehörde für Zahlungssysteme (Payments Systems Regulator, PSR) die Wiedereinführung von Obergrenzen für Abwicklungsentgelte auf den Zahlungsverkehr zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) vor. Diese sind jedoch noch Gegenstand einer laufenden Debatte.

  • Sicherheitsfunktionen und Betrugsprävention: Einige Zahlungsabwickler bieten günstigere Gebühren für Unternehmen an, die moderne Maßnahmen zur Betrugsvorbeugung wie 3D Secure einsetzen. Bei anderen ist dafür wiederum eine zusätzliche Gebühr fällig.

  • Finanzielle Vorgeschichte: Einige Zahlungsabwickler passen die Gebühren entsprechend der Kredithistorie, der finanziellen Stabilität und des Rückbuchungsrisikos von Unternehmen an.

Stripe-Kartenverarbeitungsgebühren im Vereinigten Königreich

Bei Unternehmen im Vereinigten Königreich erhebt Stripe eine Pauschalgebühr für alle Kartentypen sowie eine anteilige Gebühr, die sich nach Karte und Transaktionstyp richtet. Bei Stripe fallen keine zusätzlichen Gateway-Gebühren an.

Hier die Abwicklungsgebühren, die Stripe im Vereinigten Königreich erhebt:

  • Standardkarten aus dem Vereinigten Königreich (z. B. Verbraucherkarten): 1,5 % + 0,20 GBP je Transaktion

  • Premiumkarten aus dem Vereinigten Königreich (z. B. Firmenkarten): 1,9 % + 0,20 GBP je Transaktion

  • Karten aus dem EWR: 2,5 % + 0,20 GBP je Transaktion

  • Auslandskarten: 3,25 % + 0,20 GBP je Transaktion

  • Währungsumrechnung: 2 % je Transaktion mit Währungsumrechnung

Mit Stripe können Unternehmen mit großem Zahlungsvolumen oder besonderen Geschäftsmodellen eigene Tarife einrichten.

Auswirkungen des Brexit auf Kartenverarbeitungsgebühren

Der Brexit hat zu höheren Kartenverarbeitungskosten für britische Unternehmen geführt, die Handel mit der EU treiben. Unternehmen im Vereinigten Königreich mussten sich an veränderte Gebührenstrukturen anpassen und ihre Zahlungstaktik nachjustieren, um diese gestiegenen Gebühren abzufedern - sei es durch Verhandlungen, durch die Suche nach alternativen Zahlungsmethoden oder die Sondierung neuer Märkte.

So wirkt sich der Brexit auf die Gebühren aus:

  • Auslandsgebühren: Vor dem Brexit galten Transaktionen zwischen dem Vereinigten Königreich und EU-Ländern als „intraregional“. Dies führte zu niedrigeren Abwicklungsgebühren gemäß der EU-Abwicklungsgebührenverordnung (IFR), die die Gebühren für Debitkarten auf 0,2 % und für Kreditkarten auf 0,3 % begrenzte. Seit dem Brexit gelten diese Transaktionen nun als „interregional“ oder „grenzüberschreitend“ und verursachen daher höhere Abwicklungsgebühren. So haben Visa und Mastercard die Abwicklungsgebühren für Verbrauchertransaktionen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem EWR auf 1,15 % bei Debitkarten und 1,50 % bei Kreditkarten angehoben.

  • Abwicklergebühren: Einige Zahlungsabwickler bieten inzwischen besondere Tarife für britische Unternehmen an, die ein erhebliches Geschäftsvolumen mit Personen aus der EU aufweisen, um die Gebührensteigerungen abzumildern.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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