Was ist ein Händlerdienstanbieter? Ein Leitfaden für Unternehmen

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Was sind Händlerdienste?
  3. Was ist ein Händlerdienstanbieter?
  4. Typen von Händlerdienstanbietern
  5. Händlerdienstanbieter und Händlerkontoanbieter – ein Vergleich
  6. Was kostet ein Händlerdienstanbieter?
  7. Vorteile eines Händlerdienstanbieters

Im hart umkämpften Markt von heute müssen viele Unternehmen elektronische Zahlungen akzeptieren und abwickeln. In der Regel müssen sie dazu interne Vorkehrungen treffen, um elektronische Zahlungen zu unterstützen, und ihre Zahlungsinfrastruktur mit der Hilfe eines Drittanbieters aufbauen. Außerdem müssen sie sich überlegen, wie diese Infrastruktur aufgebaut sein soll, das Kundenerlebnis gestalten, Daten für Analysen zur Verfügung stellen und die Leistung verfolgen. Diese aufwendigen Tätigkeiten haben direkte Auswirkungen auf den langfristigen geschäftlichen Erfolg.

Händlerdienstanbieter können Unternehmen beim Einrichten elektronischer Zahlungen von großem Nutzen sein. In dieser Übersicht wird erläutert, was Händlerdienstanbieter sind und welche Aufgaben sie für Unternehmen erledigen.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was sind Händlerdienste?
  • Was ist ein Händlerdienstanbieter?
  • Typen von Händlerdienstanbietern
  • Händlerdienstanbieter und Händlerkontoanbieter – ein Vergleich
  • Was kostet ein Händlerdienstanbieter?
  • Vorteile eines Händlerdienstanbieters

Was sind Händlerdienste?

Händlerdienste umfassen zahlreiche Finanzdienstleistungen und Werkzeuge, die Unternehmen benötigen, um Kundenzahlungen zu akzeptieren und abzuwickeln, in der Regel mit Kreditkarten, Debitkarten oder anderen elektronischen Zahlungsmethoden.

Was ist ein Händlerdienstanbieter?

Händlerdienste werden von Händlerdienstanbietern (Merchant Service Providers, MSPs) oder Zahlungsabwicklungsunternehmen bereitgestellt. Diese fungieren als Vermittler zwischen Unternehmen, Kundinnen und Kunden und Finanzinstituten, wie Banken und Kreditkartennetzwerken.

Ein MSP ist ein Unternehmen, das anderen Unternehmen dabei hilft, Kundenzahlungen mit Kreditkarten, Debitkarten oder anderen elektronischen Methoden zu akzeptieren und abzuwickeln. Sie sorgen dafür, dass der Zahlungsprozess sowohl für das Unternehmen als auch für die Kundschaft einfach und sicher ist. Zudem bieten sie zusätzliche Werkzeuge und Dienste, wie das Einrichten des Zahlungssystems für Ladengeschäfte und Online-Shops, Konformität mit Zahlungssicherheitsregeln und bei Bedarf Support.

Wichtige Komponenten von Händlerdiensten:

  • Zahlungsabwicklung
    MSPs erleichtern die Autorisierung, Erfassung und Zahlungsabwicklung von Transaktionen, wenn Kundinnen und Kunden mit Kreditkarten, Debitkarten oder anderen elektronischen Zahlungsmethoden bezahlen.

  • Point-of-Sale(POS)-Systeme
    POS-Systeme stellen die Hardware- und Software-Systeme dar, mit denen Unternehmen Zahlungen am physischen Ort des Verkaufs akzeptieren und abwickeln. Sie reichen von einfachen Kartenlesegeräten bis zu erweiterten Setups mit integrierten Bestandsverwaltungs- und CRM-Funktionen.

  • Zahlungs-Gateways
    Zahlungs-Gateways sind die Online-Gegenstücke zu POS-Systemen. Mit ihnen können Unternehmen Zahlungen über ihre Websites oder mobilen Apps akzeptieren und abwickeln. Sie übertragen Transaktionsdaten sicher zwischen dem Kundenbrowser, der Website des Unternehmens und dem Zahlungsabwickler.

  • Händlerkonten
    Händlerkonten sind spezielle Bankkonten, die Gelder aus Kartenzahlungen aufbewahren, bis diese an das reguläre Bankkonto des Unternehmens überwiesen werden. Händlerdienstanbieter helfen Unternehmen in der Regel dabei, diese Konten einzurichten und zu verwalten.

  • Betrugsprävention und Sicherheitsmaßnahmen
    MSPs bieten Unternehmen oft Werkzeuge und Dienste zum Minimieren des Betrugsrisikos und Einhalten von Sicherheitsstandards, wie dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS).

  • Analyseverfolgung und Berichterstattung
    Viele MSPs bieten Zugriff auf Daten- und Reporting-Werkzeuge, mit denen Unternehmen Verkäufe, Kundentrends und weitere Leistungskennzahlen (KPIs) verfolgen können.

  • Kundensupport
    MSPs bieten in der Regel einen Kundendienst an, um Unternehmen bei der Behebung von Problemen im Zusammenhang mit der Zahlungsabwicklung oder anderen Kontoaspekten zu helfen.

Typen von Händlerdienstanbietern

Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Typen von Händlerdienstanbietern, die allesamt unterschiedliche Dienste anbieten und jeweils andere Geschäftsanforderungen erfüllen. Gängige MSP-Typen:

  • Traditionelle Händlerdienstanbieter
    Diese MSPs stellen in erster Linie Zahlungsabwicklungsdienste für Unternehmen mit Ladengeschäften bereit. Sie bieten meist POS-Systeme und -Hardware wie Kartenlesegeräte und Terminals an, um persönliche Transaktionen zu erleichtern.

  • Zahlungs-Gateways
    Diese Anbieter sind auf Online-Zahlungsabwicklungsdienste für E-Commerce-Unternehmen spezialisiert. Sie stellen sichere Zahlungs-Gateways bereit, mit denen Unternehmen Kreditkarten- und andere elektronische Zahlungen über ihre Websites oder mobilen Apps akzeptieren können.

  • Unabhängige Vertriebsorganisationen (Independent Sales Organizations, ISOs)
    ISOs sind Drittanbieter, die mit Banken oder anderen Finanzinstituten zusammenarbeiten, um Händlerdienste weiterzuverkaufen. Sie stellen oft eine Suite aus Diensten bereit, darunter Zahlungsabwicklung, POS-Systeme und andere Geschäftswerkzeuge, und arbeiten mit mehreren Abwicklungspartnern zusammen, um günstige Tarife und Dienste anzubieten.

  • Mobile Zahlungsabwickler
    Diese MSPs bieten in erster Linie Zahlungsabwicklungslösungen für Unternehmen an, die Zahlungen unterwegs akzeptieren müssen, wie Foodtrucks, Marktstände oder Anbieter mobiler Dienstleistungen. Mit ihnen erhalten Sie normalerweise mobile Kartenlesegeräte oder mobile POS-Systeme, die mit Smartphones oder Tablets verwendet werden können.

  • All-in-one-Zahlungsplattformen
    Diese Anbieter stellen eine umfangreiche Suite aus Zahlungsabwicklungs- und Geschäftsmanagementwerkzeugen bereit und kombinieren Zahlungsabwicklung, POS-Systeme, Bestandsverwaltung, Customer Relationship Management und weitere Funktionen in einer einzelnen integrierten Plattform. Diese Lösungen dienen dazu, das Management der Geschäftstätigkeiten zu vereinfachen.

  • Zahlungsvermittler
    Mit Zahlungsvermittlern wie Stripe können Unternehmen Zahlungen akzeptieren, ohne ihr eigenes Händlerkonto einrichten zu müssen. Sie fassen mehrere Unternehmen unter einem einzigen Masterkonto zusammen, um den Onboarding-Prozess zu vereinfachen und die zugehörigen Kosten zu senken.

  • Händlerdienstanbieter für hohes Risiko
    Diese MSPs arbeiten speziell mit Unternehmen zusammen, die aufgrund ihrer Produkte, Dienstleistungen oder Branche als besonders riskant gelten. Bei Unternehmen mit hohem Risiko kommt es häufiger zu Rückbuchungen (angefochtene Transaktionen) und Betrug, weswegen traditionelle MSPs die Arbeit mit ihnen scheuen könnten. MSPs für hohes Risiko bieten diesen Unternehmen maßgeschneiderte Zahlungsabwicklungslösungen und Risikomanagementwerkzeuge – wenn auch oft zu höheren Gebühren.

Einige vollumfängliche Händlerdienstanbieter wie Stripe vereinen die Funktionalitäten mehrerer MSP-Typen. Bei der Wahl eines Händlerdienstanbieters sollten Unternehmen ihre speziellen Anforderungen, die benötigte Art der Zahlungsabwicklung (persönlich, online oder mobil) und die eventuell erforderlichen weiteren Dienste und Werkzeuge für das effektive Management von Geschäftsabläufen genau überdenken.

Händlerdienstanbieter und Händlerkontoanbieter – ein Vergleich

Händlerdienstanbieter und Händlerkontoanbieter erleichtern beide elektronische Zahlungen für Unternehmen, spielen dabei aber unterschiedliche Rollen.

Ein Händlerkontoanbieter ist ein Finanzinstitut, das einem Unternehmen ein Händlerkonto bereitstellt. Dabei handelt es sich um ein Bankkonto, mit dem ein Unternehmen elektronische Kundenzahlungen akzeptieren kann. Der Händlerkontoanbieter richtet das Konto ein, stellt die notwendige Hardware oder Software bereit und wickelt Transaktionen ab. Er erhebt zudem eine Gebühr für jede abgewickelte Transaktion sowie eine monatliche Gebühr für die Kontoführung.

Ein Händlerdienstanbieter ist ein Unternehmen, das neben der Einrichtung eines Händlerkontos umfassendere Zahlungsdienstleistungen für Unternehmen anbietet. Dazu können die Integration eines Zahlungs-Gateways, Betrugserkennung und -prävention, Verwaltung von Rückbuchungen und Kundensupport gehören. MSPs übernehmen nicht nur die Abwicklung von Transaktionen, sondern auch andere Aspekte der Zahlungsverwaltung.

Einige Händlerdienstanbieter wie Stripe bieten Unternehmen auch Zugriff auf die Funktionalität eines Händlerkontos. Aus diesem Grund ist es für die meisten Unternehmen sinnvoll, erst einen Händlerdienstanbieter auszuwählen, bevor sie ein Händlerkonto eröffnen. Je nachdem, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden, müssen Sie möglicherweise überhaupt kein Händlerkonto eröffnen.

Was kostet ein Händlerdienstanbieter?

Die Kosten eines Händlerdienstanbieters variieren je nach Anbieter, erforderlichen Diensten und spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Mit einigen gängigen Gebühren und Kosten können Unternehmen bei der Arbeit mit einem MSP allerdings rechnen, darunter:

  • Einrichtungsgebühren
    Einige MSPs erheben eine einmalige Gebühr für die Einrichtung eines Händlerkontos und Konfiguration der erforderlichen Zahlungsabwicklungswerkzeuge.

  • Monatliche Gebühren
    Viele MSPs erheben eine monatliche Gebühr für die Führung des Händlerkontos, den Kundensupport und den Zugriff auf Werkzeuge für Berichte und Analysen.

  • Transaktionsgebühren
    Der MSP erhebt in der Regel für jede abgewickelte Transaktion eine Gebühr. Dabei kann es sich um eine Pauschale pro Transaktion, einen Prozentsatz des Transaktionsbetrags oder eine Kombination aus beidem handeln. Diese Gebühren können auch Abwicklungsgebühren (an die ausstellende Bank zahlbar) und Assessment-Gebühren (an die Kartennetzwerke wie Visa, Mastercard usw. zahlbar) umfassen.

  • Gebühren für Terminals oder Geräte
    Wenn ein Unternehmen POS-Terminal, Kartenlesegeräte oder andere Hardware mieten oder kaufen muss, können dafür zusätzliche Kosten anfallen.

  • Gatewaygebühren
    Wenn ein Unternehmen Zahlungen online abwickelt, kann eine separate Gebühr für ein Zahlungs-Gateway fällig werden.

  • PCI-Konformitätsgebühren
    Einige MSPs erheben eine jährliche Gebühr, um Unternehmen dabei zu helfen, PCI DSS einzuhalten, und entsprechenden Support bereitzustellen.

  • Rückbuchungsgebühren
    Im Falle einer Rückbuchung kann der MSP eine Gebühr für die Bearbeitung des Anfechtungsverfahrens erheben.

  • Gebühren bei vorzeitiger Kündigung
    Wenn ein Unternehmen seinen Vertrag mit dem MSP vor dem vereinbarten Vertragsende kündigen möchte, kann es zu einer Gebühr wegen vorzeitiger Kündigung kommen.

Die Struktur und die Beträge der Gebühren können je nach Händlerdienstanbieter erheblich variieren. Unternehmen sollten die Gebühren und Konditionen der verschiedenen MSPs genau prüfen und vergleichen, bevor sie sich für einen Anbieter entscheiden. Darüber hinaus können bestimmte Gebühren bei einigen Anbietern verhandelbar sein, abhängig vom Transaktionsvolumen des Unternehmens und anderen Faktoren. Ausführliche Informationen zur Preisstruktur von Stripe finden Sie hier.

Vorteile eines Händlerdienstanbieters

Die Arbeit mit einem Händlerdienstanbieter bringt zahlreiche Vorteile für Unternehmen aller Größenordnungen mit sich. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Vorteile:

  • Vielfältige Zahlungsoptionen
    Händlerdienstanbieter ermöglichen es Unternehmen, viele Zahlungsmethoden zu akzeptieren, darunter Kredit- und Debitkarten, Digital Wallets und mobile Zahlungen. Dank dieser Flexibilität können Unternehmen verschiedene Kundenvorlieben erfüllen, das allgemeine Einkaufserlebnis verbessern und potenziell den Umsatz steigern.

  • Bessere Liquiditätslage
    Händlerdienstanbieter sorgen für eine schnelle Zahlungsabwicklung, was die Liquidität eines Unternehmens wesentlich verbessern kann. Mit schnellerer Transaktions- und Zahlungsabwicklung können Unternehmen schneller auf ihre Gelder zugreifen und ihre Finanzen so effizienter verwalten.

  • Mehr Sicherheit
    Händlerdienstanbieter halten strenge Sicherheitsstandards wie PCI DSS ein, um sensible Kundendaten bei Transaktionen zu schützen. Mit einem zuverlässigen Händlerdienstanbieter können Unternehmen die Daten ihrer Kundschaft schützen und das Risiko von Betrug und Datenschutzverletzungen reduzieren.

  • Vereinfachte Zahlungsabwicklung
    Händlerdienstanbieter bieten Unternehmen die Werkzeuge und die Software, die für die reibungslose Zahlungsabwicklung notwendig sind, einschließlich Zahlungs-Gateways und POS-Systeme. Dadurch wird die Zahlungsabwicklung vereinfacht und die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler reduziert, während Kundschaft und Unternehmen Zeit sparen.

  • Zugriff auf wertvolle Einblicke
    Händlerdienstanbieter stellen oft Reporting- und Analysewerkzeuge bereit, mit denen Unternehmen Zahlungsdaten verfolgen und analysieren können. Diese Informationen können dazu dienen, Trends zu identifizieren, die Verkaufsleistung zu überwachen und fundierte Entscheidungen für das Unternehmenswachstum zu treffen.

  • Skalierbarkeit
    Während Unternehmen wachsen und expandieren, können Händlerdienstanbieter die notwendige Zahlungsinfrastruktur für dieses Wachstum bereitstellen. So können Unternehmen ihre Zahlungsabwicklungsfunktionen entsprechend ihren sich verändernden Anforderungen skalieren, ohne in zusätzliche Ressourcen investieren oder ihren Zahlungsansatz überarbeiten zu müssen.

  • Technischer Support
    Viele Händlerdienstanbieter bieten kontinuierlichen technischen Support, damit Unternehmen alle zahlungsbezogenen Probleme effizient lösen können. So sorgen sie für reibungslose Zahlungen und minimieren Ausfallzeiten aufgrund von Problemen mit der Zahlungsabwicklung.

  • Kosteneinsparungen
    Unternehmen, die ihre Zahlungsabwicklung an einen Händlerdienstanbieter auslagern, können die Kosten im Zusammenhang mit der Wartung ihrer eigenen Zahlungsinfrastruktur, einschließlich Hardware-, Software- und Personalausgaben, senken. So können sie sich auf ihre Kerntätigkeit konzentrieren und Ressourcen effektiver zuweisen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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