In einer Positionierungsaussage werden ein Produkt oder eine Dienstleistung sowie ihr Zielmarkt prägnant beschrieben und es wird deutlich gemacht, wie das Produkt oder die Dienstleistung ein bestimmtes Problem besser löst als die Angebote der Konkurrenz. Die Positionierungsaussage dient als Leitfaden für die Marketing- und Kommunikationsstrategie und beschreibt, wie ein Unternehmen sein Produkt oder seine Dienstleistung auf dem Markt präsentieren wird.
Nehmen Sie zum Beispiel die Dating-App Bumble. Die Positionierungsstrategie von Bumble, die das weibliche Empowerment in den Vordergrund stellt und Frauen den ersten Schritt machen lässt, hebt Bumble von anderen Dating-Apps ab. Diese Positionierung verhalf dem Unternehmen zu einer Marktkapitalisierung von 1,77 Mrd. Dollar im Jahr 2024.
Bei Start-ups in der Frühphase hat die Positionierungsaussage Einfluss auf das Branding, das Marketing und die Produktstrategien. Neben dem Leitbild eines Start-ups dient die Positionierungsaussage dem gesamten Unternehmen als grundlegende Orientierung.
Die Ausarbeitung einer Positionierungsaussage erfordert eine Mischung aus analytischem Denken und kreativer Einsicht. Es geht dabei um die Kenntnis des Marktes, des Produkts und der Kundschaft, um dann diese Erkenntnisse in einer Aussage zusammenzufassen, die das Wesentliche des Produktplatzes im Markt erfasst. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie Sie eine wirksame Positionierungsaussage formulieren.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Wichtige Komponenten einer Positionierungsaussage
- Darum sind Positionierungsaussagen für Start-ups wichtig
- So verfassen Sie eine Positionierungsaussage
- Best Practices für das Formulieren einer Positionierungsaussage für ein Start-up
- Fallstricke, die beim Verfassen einer Positionierungsaussage zu vermeiden sind
- Wie Sie Ihre Positionierungsaussage in Ihrer Marketingstrategie umsetzen
Wichtige Komponenten einer Positionierungsaussage
Das Verfassen einer aussagekräftigen Positionierungsaussage beginnt mit der Ermittlung der wichtigsten Elemente, die darin enthalten sein sollten. In der Regel legen Unternehmen Wert auf die folgenden Komponenten:
Zielmarkt: Es handelt sich hierbei um die Gruppe von Kunden/Kundinnen, auf die das Produkt oder die Dienstleistung ausgerichtet ist. Hierzu ist eine umfassende Kenntnis der demografischen und psychografischen Daten sowie des Verhaltens des Zielmarktes erforderlich. So wird sichergestellt, dass die Positionierungsaussage bei der richtigen Zielgruppe Anklang findet und die Bedürfnisse, Wünsche oder Probleme dieser Kunden/Kundinnen anspricht.
Marktdefinition: Dieser Aspekt definiert den Bereich, in dem das Produkt oder die Dienstleistung mit anderen konkurriert. Dazu gehört eine gründliche Kenntnis der Branche und der Nische, in der das betreffende Produkt oder die Dienstleistung angeboten wird. Auf diese Weise lässt sich das Produkt von der breiten Branchenkonkurrenz abgrenzen und die direkte Konkurrenz innerhalb der Nische identifizieren.
Einzigartiges Wertversprechen: Oft auch als Markenversprechen bezeichnet, stellt dies den Kernnutzen dar, den das Produkt zu liefern verspricht, und beschreibt, was das Produkt für den Zielmarkt wertvoll macht. Dieses Versprechen muss für die Zielgruppe überzeugend sein und sich vom Angebot der Konkurrenz unterscheiden.
Gründe für die Akzeptanz: Hiermit begründet ein Unternehmen sein Markenversprechen und formuliert Aspekte, die seine zentralen Aussagen unterstützen. Dazu können neue Technologien, Kundenaussagen oder Forschungsergebnisse gehören. Diese Art von Nachweisen schafft Vertrauen im Zielmarkt hinsichtlich der Versprechungen des Produkts.
Emotionaler Nutzen: Diese oft übersehene Komponente beschreibt das Gefühl, das die Kundin oder der Kunde bei der Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung empfindet, sei es ein Gefühl von Zugehörigkeit, Sicherheit oder Innovation. Diese emotionale Verbindung kann ein starkes Unterscheidungsmerkmal auf dem Markt sein.
Unterscheidung gegenüber dem Wettbewerb: Hier wird beschrieben, wie sich das Produkt oder die Dienstleistung von der Konkurrenz abhebt und diese übertrifft. Stellen Sie fest, was Ihr Produkt von anderen unterscheidet und warum dieser Unterschied für den Zielmarkt wichtig ist. Diese Komponente dient dazu, die Stärken des Produkts gegenüber den Schwächen der Wettbewerber hervorzuheben.
Darum sind Positionierungsaussagen für Start-ups wichtig
Positionierungsaussagen sind besonders wichtig für Start-ups, die in einen gesättigten Markt eintreten. Eine gut definierte Positionierungsaussage kann das Wachstum beschleunigen. Im Folgenden erfahren Sie, warum dies so ist:
Klare Zielsetzung: Start-ups haben in der Regel innovative Ideen, aber oft Schwierigkeiten, diese klar zu formulieren. Mithilfe einer Positionierungsaussage können sie den Kern des Produkts oder der Dienstleistung des Unternehmens in einer prägnanten Botschaft zusammenfassen. Diese Klarheit ist wichtig für das Marketing und die interne Ausrichtung.
Fokussierte Marketingstrategie Start-ups können es sich nicht leisten, Zeit und Geld für nicht zielgerechte Marketingmaßnahmen zu verschwenden. Eine Positionierungsaussage gibt die Richtung für die Marketingstrategie eines Unternehmens vor und stellt sicher, dass die richtige Botschaft an die richtige Zielgruppe kommuniziert wird. So können Sie die Wirkung jedes für Marketingzwecke ausgegebenen Euros maximieren.
Marktdifferenzierung: Der Markt ist häufig übersät mit etablierten Akteuren und Konkurrenten. Eine Positionierungsaussage erleichtert es einem Start-up, seine Nische zu finden, indem es klar definiert, was es von anderen unterscheidet. Dieser Unterschied kann für Aufmerksamkeit sorgen und für die Kunden/Kundinnen ausschlaggebend sein.
Aufbau einer starken Marke: Der Aufbau einer Marke beginnt mit einer effektiven Positionierung. Für Start-ups kann die frühe Etablierung einer starken Marke ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein. Mithilfe einer Positionierungsaussage können Sie eine Marke entwickeln, die bei Ihrer Zielgruppe Anklang findet und an allen Kontaktpunkten einheitlich wahrgenommen wird.
Kapitalbeschaffung: Investoren/Investorinnen wollen sehen, dass ein Start-up über eine überzeugende Vision und einen Plan verfügt, um Marktanteile zu gewinnen. Eine gut ausgearbeitete Positionierungsaussage zeigt den Investorinnen und Investoren, dass das Start-up seinen Markt, seine Kundschaft und seine Konkurrenz kennt und einen Plan für den Erfolg besitzt.
Steuerung der Produktentwicklung: Start-ups entwickeln sich oft schnell weiter. Eine Positionierungsaussage kann das Unternehmen bei Veränderungen leiten und dabei helfen, die Produktentwicklung auf die Marktanforderungen und die Gesamtvision abzustimmen.
Aufbau einer Kundenbindung: Der Aufbau eines treuen Kundenstamms in der Frühphase eines Start-ups ist sehr wichtig. Mit einer guten Positionierungsaussage können sich Start-ups auf einer tiefergehenden Ebene mit ihren Kundinnen und Kunden verbinden – über das Produkt sowie über gemeinsame Werte und emotionale Bindungen.
So verfassen Sie eine Positionierungsaussage
Die Ausarbeitung einer Positionierungsaussage ist mit viel Vorarbeit verbunden, und zwar bevor Sie mit dem Schreiben beginnen. Im Folgenden erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verfassen einer Positionierungsaussage, die wichtige Faktoren enthält, die Sie berücksichtigen müssen:
Identifizieren Sie das Wertversprechen Ihres Start-ups
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt beim Verfassen einer Positionierungsaussage ist die Kenntnis des Wertversprechens Ihres Start-ups. Sie müssen herausfinden, was Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung dem Markt bietet und wie es bzw. sie ein Problem löst oder einen Bedarf besser erfüllt als jede Alternative. So ermitteln Sie Ihr Wertversprechen:
Bestimmen Sie das Problem, das Sie lösen: Beginnen Sie damit, das Problem zu definieren, das das Produkt oder die Dienstleistung Ihres Unternehmens löst. Sie müssen genau sein. Je genauer Sie das Problem definieren können, desto besser können Sie Ihre Lösung beschreiben.
Ermitteln Sie die wichtigsten Vorteile Ihrer Lösung: Skizzieren Sie als nächstes die Vorteile Ihrer Lösung. Was leistet Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, was sonst kein anderes Unternehmen schafft? Formulieren Sie diese Vorteile so, dass deutlich wird, wie sie das Leben Ihrer Kundinnen und Kunden einfacher, besser oder angenehmer machen.
Beziffern Sie den Nutzen: Wann immer möglich, nutzen Sie Daten, um die Vorteile Ihrer Lösung zu quantifizieren. Dazu können Effizienzgewinne, Kosteneinsparungen, Zeitersparnis oder andere messbare Auswirkungen gehören. Die Quantifizierung von Vorteilen kann Ihr Wertversprechen deutlicher und überzeugender machen.
Setzen Sie auf die emotionale Ansprache: Überlegen Sie, wie Sie die emotionale Anziehungskraft Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung nutzen können. Verschafft es bzw. sie den Kunden/Kundinnen innere Ruhe, Freude oder ein Gefühl der Zugehörigkeit? Mitunter sind die emotionalen Vorteile genauso wichtig wie die praktischen.
Vergleich mit Alternativen: Um Ihr Wertversprechen weiter zu optimieren, vergleichen Sie Ihre Lösung mit Alternativen auf dem Markt. Dieser Vergleich wird Ihnen zu einem besseren Verständnis dessen verhelfen, was Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auszeichnet.
Formulieren Sie das Wertversprechen klar und deutlich: Sobald Sie diese Informationen gesammelt haben, ist es an der Zeit, ein klares und deutlich formuliertes Wertversprechen zu verfassen. Dieses Statement muss leicht zu lesen sein und darf keinen Fachjargon beinhalten. Es sollte kurz und bündig vermitteln, warum Ihre Lösung die beste Wahl für das von Ihnen identifizierte Problem ist.
Definieren Sie die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale Ihres Start-ups
Ihr Wertversprechen ist die Grundlage Ihrer Positionierungsaussage und Ihre Abgrenzung ist die Art und Weise, wie Ihr Unternehmen diesen Wert so bietet, wie es die Konkurrenz nicht schafft. Dieser Schritt ist entscheidend für die Erstellung einer Positionierungsaussage, die bei Ihrer Zielgruppe Anklang findet.
Analysieren Sie die Wettbewerbslandschaft: Analysieren Sie Ihre Mitbewerber, um herauszufinden, wie sie mit ihrer Kundschaft in Kontakt treten, Botschaften vermitteln und sich positionieren. Auf diese Weise können Sie Lücken im Markt identifizieren, die Ihr Start-up füllen kann.
Einzigartige Merkmale und Innovationen: Welche zugrunde liegenden Technologien oder Methoden zeichnen Ihr Produkt aus? Wenn Sie zum Beispiel künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, wie unterscheidet sich Ihr Einsatz dieser Technologie von dem anderer Unternehmen? Gehen Sie über das „Was“ hinaus und betonen Sie das „Wie“ und „Warum“ Ihrer Funktionen.
Definieren Sie die Kundenerfahrung neu: Bei der Differenzierung auf dem heutigen Markt geht es nicht nur um ein überlegenes Produkt, sondern auch darum, die Kundenerfahrung neu zu definieren. Wie verwandelt Ihr Start-up eine Transaktion in eine Erfahrung? Berücksichtigen Sie den gesamten Lebenszyklus – von der Entdeckung bis zur Fürsprache – und schaffen Sie unvergessliche Momente für Ihre Kundinnen und Kunden.
Der individuelle Vorteil Ihres Teams: Start-ups zeichnen sich oft durch die kollektive Expertise und Vision ihrer Teams aus. Wenn Sie die Fähigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven Ihres Teams herausstellen, kann dies ein überzeugender Teil Ihrer Botschaft sein. Investoren/Investorinnen sowie Kundinnen und Kunden fühlen sich von Teams angezogen, die eine Mischung aus Fachwissen und gemeinsamer Vision bieten.
Mission und Werte als Unterscheidungsmerkmal: In einer Welt, in der viele Produkte miteinander verschmelzen, kann eine starke, authentische Mission Ihnen ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen. Es geht nicht nur darum, was Sie tun, sondern auch darum, warum Sie es tun. Wenn Ihr Start-up von einer Mission angetrieben wird, die über den Profit hinausgeht – etwa Nachhaltigkeit, soziale Wirkung oder Innovation für das Allgemeinwohl – kann es gleichgesinnte Kundinnen und Kunden sowie Partner anziehen.
Um zu wissen, was Ihr Start-up auszeichnet, müssen Sie einen ehrlichen Blick auf Ihr Geschäftsethos werfen. Legen Sie fest, was Sie anbieten und warum dies für Ihre Kundschaft wichtig ist.
Denken Sie über Ihre Zielgruppe nach
Sie müssen herausfinden, wer Ihre Kunden/Kundinnen sind, was sie brauchen und wie sie sich verhalten. Es ist wichtig, dass Sie bei dieser Analyse gründlich und präzise vorgehen, damit Ihre Zielgruppe auch wirklich erreicht wird. Gehen Sie hierbei folgendermaßen vor:
Demografische und psychografische Analyse: Beginnen Sie damit, detaillierte Informationen über die demografischen (Alter, Geschlecht, Wohnort, Einkommensniveau usw.) und psychografischen (Interessen, Werte, Lebensstil usw.) Merkmale Ihrer Zielgruppe zu sammeln. Anhand dieser Daten erfahren Sie, wer zu Ihrer Zielgruppe gehört und was für sie wichtig ist.
Kundenbedürfnisse und Herausforderungen: Informieren Sie sich über die Bedürfnisse, Herausforderungen oder andere Probleme Ihrer Zielgruppe. Welche Probleme hat Ihre Zielgruppe und wie kann Ihr Produkt diese Probleme lösen? Je genauer Sie das definieren können, desto besser wird Ihre Positionierung sein.
Kundenverhalten und -vorlieben: Untersuchen Sie, wie sich Ihr Zielpublikum verhält, insbesondere in Bezug auf Produkte oder Dienstleistungen wie Ihre. Welche Kaufgewohnheiten haben Ihre Kundinnen und Kunden? Was schätzen sie an einer Kundenerfahrung? Anhand dieser Nuancen können Sie Ihre Positionierung an die Vorlieben Ihren Kundschaft anpassen.
Engagement-Kanäle: Ermitteln Sie, wo Ihre Zielgruppe ihre Zeit verbringt, online sowie offline. Welche Social-Media-Plattformen nutzen diese Personen? Welche Art von Inhalten nutzen sie? So können Sie bestimmen, welche Kanäle am besten geeignet sind, um mit ihnen in Kontakt zu treten.
Feedbackschleifen: Schaffen Sie Verfahren, um laufend Feedback von Ihrer Zielgruppe zu erhalten. Umfragen, Kundenbefragungen und das Engagement in Social Media können wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, was Ihre Zielgruppe denkt und fühlt.
Analyse der Zielgruppe Ihrer Konkurrenten: Prüfen Sie, wie Ihre Konkurrenten mit ihren Zielgruppen umgehen. Was machen sie richtig? Gibt es Lücken, die Sie füllen könnten? Manchmal lässt sich Ihre Positionierung daran ablesen, wo Ihre Konkurrenten bei der Erfüllung der Kundenbedürfnisse zu kurz kommen.
Testen und optimieren Sie Ihre Positionierungsaussage
Sobald Sie eine Version Ihrer Positionierungsaussage verfasst haben, von der Sie überzeugt sind, ist es an der Zeit, sie zu testen. Die Erstellung einer Positionierungsaussage erfordert ein hohes Maß an Konzentration, sodass man leicht den Überblick verlieren kann. Es ist wichtig, Ihre Positionierungsaussage zu testen und zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass Ihre Statement bei Ihrer Zielgruppe auch wirklich ankommt. Gehen Sie hierbei folgendermaßen vor:
Erstellen Sie verschiedene Versionen: Entwerfen Sie mehrere Versionen Ihrer Positionierungsaussage. Jede Version sollte sich in Bezug auf den Fokus, die Formulierung oder die Schwerpunktsetzung leicht unterscheiden, damit Sie eine Reihe von Optionen testen können.
Stellen Sie eine heterogene Feedbackgruppe zusammen: Stellen Sie eine Gruppe zusammen, die einen repräsentativen Querschnitt Ihrer Zielgruppe repräsentiert, zusammen mit Teammitgliedern und möglicherweise Branchenexpertinnen und -experten. Die Vielfalt in dieser Gruppe wird zu einer breiten Palette von Erkenntnissen führen.
Verwenden Sie A/B-Tests: Nutzen Sie A/B-Tests, um die Versionen Ihrer Positionierungsaussage zu bewerten. Dazu können Sie Online-Umfragen, E-Mail-Kampagnen oder Social-Media-Posts verwenden. Verfolgen Sie die Engagement-Metriken, um zu ermitteln, welche Version am besten angenommen wird.
Führen Sie Fokusgruppen und Interviews durch: Eingehende Fokusgruppen und Einzelinterviews können qualitative Erkenntnisse liefern. Diese Gespräche können emotionale und psychologische Reaktionen aufzeigen, die quantitativen Daten möglicherweise entgehen.
Verbessern Sie sich anhand des Feedbacks: Nutzen Sie das Feedback, um Ihre Positionierungsaussage zu optimieren. Vielleicht müssen Sie die Ausdrucksweise überarbeiten, andere Aspekte betonen oder Teile Ihres Wertversprechens oder Ihrer Differenzierung neu überdenken.
Testen Sie die Reaktion des Marktes: Wenn möglich, verwenden Sie Ihre überarbeitete Positionierungsaussage in einer kleinen Marketingkampagne. Beobachten Sie die Reaktion des Marktes, um die Wirksamkeit Ihrer Aussage in der Praxis zu messen.
Die meisten Start-ups schaffen es nicht auf Anhieb, ihre Positionierungsaussage richtig zu formulieren. Es handelt sich um einen iterativen Zyklus, in dem Ihre Positionierungsaussage so optimiert wird, dass sie den Kern Ihres Start-ups erfasst und bei Ihrer Zielgruppe und Ihrem internen Team Anklang findet.
Prüfen Sie die Aussage von Zeit zu Zeit nach Bedarf
Prüfen Sie Ihre Positionierungsaussage regelmäßig und entscheiden Sie, ob sie überarbeitet werden muss – doch es ist auch wichtig, sie nicht zu oft zu überarbeiten. Häufige Änderungen können Ihre Zielgruppe verunsichern und Ihre Markenbotschaft verwässern, während unregelmäßige Aktualisierungen dazu führen können, dass Ihre Positionierung nicht mehr mit dem Markt übereinstimmt. So schaffen Sie das richtige Gleichgewicht:
Legen Sie einen Zeitplan für die Überprüfung fest: Legen Sie einen regelmäßigen Zeitplan für die Überprüfung Ihrer Positionierungsaussage fest. Je nach Ihrem Planungszyklus kann dies jährlich oder halbjährlich geschehen. Konsistente Bewertungen stellen sicher, dass Ihre Positionierung relevant bleibt, wenn sich Ihr Start-up weiterentwickelt.
Beobachten Sie Marktveränderungen: Beobachten Sie Markttrends, neue Technologien und Veränderungen im Kundenverhalten. Wenn sich in Ihrer Branche wesentliche Änderungen ergeben, müssen Sie Ihre Positionierungsaussage möglicherweise außerhalb des regulären Zeitplans überarbeiten.
Bewerten Sie Wachstum und Entwicklung Ihres Unternehmens: Wenn Ihr Start-up wächst, entwickeln sich Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Zielgruppen möglicherweise weiter. Geben Sie diese Änderungen in Ihrer Positionierungsaussage wieder, um Ihr aktuelles Geschäft genau darzustellen.
Vermeiden Sie häufige Überarbeitungen: Auch wenn es wichtig ist, aktuell zu bleiben, sollten Sie ständige Überarbeitungen Ihrer Positionierungsaussage vermeiden. Häufige Änderungen können zu Markeninkonsistenz und Verwirrung bei der Kundschaft führen. Kleinere Änderungen sind oft effektiver als große Veränderungen.
Beziehen Sie wichtige Stakeholder/innen ein: Wenn Sie Ihre Positionierungsaussage überarbeiten, binden Sie die wichtigsten Stakeholder/innen in das Verfahren ein. Dies schließt Führung, Marketing, Vertrieb und Kundenvertreter/innen ein. Ihre Erkenntnisse können einen ganzheitlichen Blick auf mögliche Veränderungen ermöglichen.
Kommunizieren Sie Änderungen deutlich: Wenn Sie Änderungen an Ihrer Positionierungsaussage vornehmen, müssen Sie diese Ihrem Team und den Stakeholderinnen und Stakeholdern effektiv mitteilen. Alle Beteiligten müssen sich darüber im Klaren sein, wie das Start-up auf dem Markt positioniert ist.
Best Practices für das Formulieren einer Positionierungsaussage für ein Start-up
Denken Sie beim Verfassen Ihrer Positionierungsaussage an Best Practices, die Sie anwenden können, um die Wirksamkeit der Aussage zu gewährleisten:
Prägnanz und Klarheit: Eine Positionierungsaussage muss leicht verständlich sein – jedes Wort zählt. Vermeiden Sie Fachjargon und komplexe Sprache. Ihre Aussage muss für jeden leicht verständlich sein: von Brancheninsiderinnen und -insidern bis hin zu potenziellen Kunden/Kundinnen.
Heben Sie die Wirkung in der Praxis hervor: Konzentrieren Sie sich auf die konkreten Auswirkungen, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auf das Leben oder das Geschäft Ihrer Kunden/Kundinnen hat. Halten Sie sich nicht mit Funktionen oder technischen Spezifikationen auf, sondern machen Sie deutlich, wie Sie echte Probleme lösen oder Situationen verbessern.
Halten Sie sich an die Geschäftsstrategie: Ihre Positionierungsaussage muss eng mit Ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie übereinstimmen. Sie spiegelt Ihre langfristige Vision und Ihre Ziele wider. Stellen Sie also sicher, dass sie Ihren Kurs unterstützt und untermauert.
Seien Sie authentisch und glaubwürdig: Authentizität schafft Vertrauen. Ihre Positionierungsaussage ist ein Spiegelbild des eigentlichen Charakters und der Fähigkeiten Ihres Start-ups. Übertriebene Versprechungen oder falsche Darstellungen können die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen.
Profilieren Sie sich mit einer Geschichte: Menschen verbinden sich mit Geschichten. Wenn Ihr Start-up eine interessante Gründungsgeschichte besitzt, können Sie diese in Ihre Positionierung einbauen. Sie macht Ihre Marke menschlich und kann ein starkes Unterscheidungsmerkmal sein.
Nutzen Sie Kundeneinblicke: Lassen Sie in Ihre Positionierung Erkenntnisse aus Kundenfeedback und -verhalten einfließen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Positionierung den tatsächlichen Bedürfnissen und Vorlieben Ihrer Kundschaft entspricht.
Visuelle und verbale Synergie: Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Positionierungsaussage in Worten und den visuellen Elementen Ihrer Marke widerspiegelt. Ihre Aussage muss mit Ihrem visuellen Erscheinungsbild übereinstimmen.
Bereiten Sie sich auf die Entwicklung vor: Berücksichtigen Sie, dass sich Ihre Positionierung ändern kann, wenn Ihr Start-up wächst und sich der Markt verändert. Gestalten Sie Ihre Positionierungsstrategie flexibel, um sie bei Bedarf anzupassen und zu verbessern.
Testen und validieren Sie intern: Bevor Sie an die Öffentlichkeit gehen, testen Sie Ihre Positionierungsaussage intern. Es ist wichtig, Ihr Team um Feedback zu bitten und sicherzustellen, dass die Aussage mit der Vision der Mitarbeiter/innen für das Start-up übereinstimmt.
Verwenden Sie alle Kanäle: Sobald Sie Ihre Positionierungsaussage festgelegt haben, gilt sie für alle Aspekte Ihrer Kommunikation – von Ihrer Website über Social Media bis hin zu Pitch Decks und Werbung. Eine einheitliche Darstellung über alle Kanäle hinweg stärkt Ihre Positionierung.
Fallstricke, die beim Verfassen einer Positionierungsaussage zu vermeiden sind
Wenn Sie eine Positionierungsaussage für Ihr Start-up verfassen, können bestimmte Fallstricke die Effektivität und Klarheit der Aussage untergraben. Wer sich dieser häufigen Fehler bewusst ist, kann sicherstellen, dass seine Positionierungsaussage überzeugend und gut ausgearbeitet ist:
Ungenauigkeit und übermäßige Verallgemeinerung: Vermeiden Sie Aussagen, die zu weit gefasst oder vage sind. Ihre Positionierung muss so spezifisch wie möglich sein, um zu beschreiben, was Ihr Start-up von anderen unterscheidet. Allgemeine Aussagen, die auf jedes Unternehmen in Ihrer Branche zutreffen könnten, helfen Ihnen nicht, sich abzuheben.
Zu große Versprechungen: Es ist verlockend, große Versprechungen zu machen, um Aufmerksamkeit zu erregen, aber zu große Versprechungen können sich negativ auswirken. Ihre Positionierung sollte ehrgeizig, aber trotzdem realisierbar sein. Übertriebene Versprechungen können zu unerfüllten Erwartungen führen und das Vertrauen in Ihre Marke untergraben.
Nichtbeachtung der Konkurrenz: Wenn Sie nicht berücksichtigen, was Ihre Mitbewerber leisten, kann dies zu einer Positionierungsaussage führen, die nicht differenziert genug ist. Um Ihren Platz auf dem Markt zu sichern, müssen Sie wissen, was Ihre Konkurrenz macht.
Unterschätzung der Wirkung von Sprache: Die Worte, die Sie wählen, sind wichtig. Fachjargon, Buzzwords oder eine zu komplexe Ausdrucksweise können Ihr Publikum abschrecken. Die Formulierungen müssen verständlich und ansprechend sein und bei Ihrer potenziellen Kundschaft gut ankommen.
Fehlende Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie: Ihre Positionierungsaussage sollte mit Ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie im Einklang stehen. Eine fehlende Verbindung zwischen diesen beiden kann zu gemischten Botschaften und Missverständnissen führen, sowohl intern als auch extern.
Vernachlässigung der emotionalen Bindung: Auch wenn es wichtig ist, praktisch zu sein und sich auf den Wert zu konzentrieren, den Ihr Start-up bietet, kann es ein Fehler sein, den emotionalen Aspekt Ihrer Positionierung zu vernachlässigen. Menschen gehen mit Marken eine emotionale Verbindung ein, daher sollte Ihre Aussage auch Gefühle hervorrufen und nicht nur Fakten vermitteln.
Mangelnde Flexibilität gegenüber Veränderungen: Der Markt und Ihr Start-up werden sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Eine zu starre und nicht entwicklungsfähige Positionierungsaussage wird möglicherweise irrelevant. Sie sollte Raum für Anpassungen bieten.
Keine Tests und Überarbeitungen: Wenn Sie Ihre Positionierungsaussage nicht mit Ihrer Zielgruppe testen, haben Sie eine Chance verpasst. Das Einholen von Feedback und die Anpassung Ihrer Aussage auf der Grundlage dieses Inputs ist für ihre Wirksamkeit entscheidend.
Inkonsistenz zwischen den Kanälen: Sobald Sie Ihre Positionierungsaussage festgelegt haben, muss sie in allen Marketing- und Kommunikationskanälen konsistent wiedergegeben werden. Inkonsistente Botschaften können zu einem fragmentierten Markenimage führen.
Vernachlässigung der internen Akzeptanz: Vergewissern Sie sich, dass Ihr Team die Positionierungsaussage voll und ganz zu schätzen weiß und unterstützt. Ihre Mitarbeiter/innen sind Ihre Markenbotschafter/innen und ihre Zustimmung zu dieser Aussage ist wichtig für eine konsistente, authentische Darstellung Ihrer Marke.
Wie Sie Ihre Positionierungsaussage in Ihrer Marketingstrategie umsetzen
Mitunter beschäftigen sich Unternehmen monatelang mit ihrer Positionierungsaussage, bringen sie auf ein Niveau, das ihnen gefällt, und legen sie dann einfach in einen Ordner und rühren sie nie wieder an. Positionierungsaussagen nützen nicht viel, wenn sie innerhalb des Unternehmens nicht verwendet werden. Die Implementierung Ihrer Positionierungsaussage in Ihrer Marketingstrategie ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Markenbotschaft über alle Kontaktpunkte hinweg kohärent und wirkungsvoll ist.
Die folgenden Taktiken helfen Ihnen, Ihre Positionierungsaussage effektiv in Ihre Marketingstrategie einzubinden:
Integration in die Markenbotschaft: Ihre Positionierungsaussage ist der Kern Ihrer gesamten Markenbotschaft. Sie bestimmt den Ton, die Sprache und den Inhalt Ihrer Marketingmaterialien, von Ihrer Website und Social Media bis hin zu Broschüren und Anzeigen.
Unterrichten Sie Ihr Team: Stellen Sie sicher, dass Ihr Team die Positionierungsaussage und ihre Auswirkungen kennt. Dazu gehört das Marketingteam ebenso wie der Vertrieb, der Kundenservice und andere Abteilungen. Eine einheitliche Botschaft auf allen Interaktionsebenen stärkt die Position Ihrer Marke.
Anpassung von Marketingkampagnen: Gestalten Sie Ihre Marketingkampagnen so, dass sie Ihre Positionierungsaussage wiedergeben. Die Kernbotschaft sollte mit dem Kern Ihrer Positionierung übereinstimmen, ganz gleich, ob es sich um Content-Marketing, bezahlte Werbung oder Kampagnen in Social Media handelt.
Ausrichtung von Produkt und Dienstleistung: Stellen Sie sicher, dass die Erfahrung mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung das Versprechen Ihrer Positionierungsaussage einhält. Diese Ausrichtung stärkt die Glaubwürdigkeit Ihrer Marke und schafft Vertrauen bei Ihrer Kundschaft.
Kundenerfahrung: Stimmen Sie die Kundenerfahrung auf Ihre Positionierungsaussage ab. Jeder Kontaktpunkt, vom ersten Kontakt bis zur Nachkaufphase, steht für die Position und die Werte Ihrer Marke.
Konsistenz über alle Kanäle hinweg: Achten Sie darauf, dass Ihre Positionierung über verschiedene Kanäle hinweg konsistent kommuniziert wird. Ganz gleich, ob es sich um digitales Marketing, Printmedien oder persönliche Veranstaltungen handelt, Ihre Positionierung muss unverwechselbar und einheitlich sein.
Feedbackschleifen und Anpassungen: Schaffen Sie ein Feedbacksystem, um festzustellen, wie Ihre Zielgruppe Ihre Positionierung wahrnimmt. Nutzen Sie dieses Feedback, um Ihre Marketingstrategie bei Bedarf anzupassen.
Integration in die Content-Strategie: Integrieren Sie Ihre Positionierungsaussage in Ihre Content-Strategie. Dazu gehören Blogbeiträge, Fallstudien, Videos und alle anderen Inhalte, die für Ihre Zielgruppe von Nutzen sind. Der Inhalt muss Ihre Positionierung konsequent widerspiegeln.
Schulungen und Entwicklung: Regelmäßige Schulungen für Ihr Team können dazu beitragen, dass sich alle an der Positionierungsaussage orientieren. Das ist vor allem in einem sich wandelnden Start-up-Umfeld wichtig, in dem die Teams schnell wachsen und sich weiterentwickeln.
Bewertung und Abstimmung: Messen Sie regelmäßig die Auswirkungen Ihrer Positionierung auf Ihre Marketingaktivitäten. Nutzen Sie Metriken wie Markenbekanntheit, Engagement-Raten, Konversionsraten und Kundenfeedback, um die Wirksamkeit zu bewerten und entsprechend zu optimieren.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.