Die Verkaufssteuer ist eine indirekte Steuer, die in den USA auf die meisten Waren und Dienstleistungen erhoben wird und von den Bundesstaaten und manchmal auch von den Städten verwaltet wird. Jeder Bundesstaat legt einen anderen Verkaufssteuersatz und eine andere Regel für die Besteuerung von Produkten fest. Angesichts dieser Unterschiede kann es schwierig sein, zu bestimmen, wann Sie Ihren Kunden/Kundinnen die Verkaufssteuer in Rechnung stellen müssen. Im Folgenden erläutern wir, wann Sie Kundinnen und Kunden in den USA Verkaufssteuer in Rechnung stellen müssen.
Beachten Sie, dass es sich im Folgenden um allgemeine Informationen zur Verkaufssteuer handelt und dass Sie sich speziell für Ihr Unternehmen von einer Expertin oder einem Experten beraten lassen sollten.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Muss ich Verkaufssteuer erheben?
- Woher weiß ich, ob das, was ich verkaufe, steuerpflichtig ist?
- So registrieren Sie sich für eine Verkaufssteuergenehmigung
Muss ich Verkaufssteuer erheben?
Unternehmen in den USA sind verpflichtet, Verkaufssteuer von ihren Kundinnen und Kunden zu erheben, wenn sie bestimmte Schwellenwerte überschreiten. In den USA werden diese Schwellenwerte für die wirtschaftliche Relevanz als wirtschaftlicher Nexus bzw. „Economic Nexus“ bezeichnet und sind entweder umsatz- oder transaktionsbezogen oder beides. Da die Verkaufssteuer auf bundesstaatlicher Ebene geregelt wird, sind diese Schwellenwerte von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich.
In Ohio beispielsweise müssen Unternehmen nur dann Verkaufssteuer von den Kundinnen und Kunden erheben, wenn sie einen Umsatz von 100.000 USD oder 200 Transaktionen von Kundinnen und Kunden in Ohio überschritten haben. In anderen Bundesstaaten wiederum gibt es nur Umsatzschwellen oder die Unternehmen müssen die Verkaufssteuer erst erheben, wenn sie die Umsatz- und Transaktionsschwelle bereits überschritten haben.
Unternehmen können ihrer Verkaufssteuerpflicht auch nachkommen, indem sie in einem Bundesstaat physisch präsent sind oder dort einen physischen Nexus haben. Beispiele für Unternehmensaktivitäten, die einen physischen Nexus schaffen können, sind folgende:
Standort: ein Büro, Lagerhaus, Geschäft oder ein anderer physischer Geschäftssitz. Die Warenlagerung schafft häufig einen physischen Nexus.
Mitarbeitende: Mitarbeitende, Auftragnehmer/innen, Verkäufer/innen, Monteurinnen oder Monteure oder andere Personen, die in einem Bundesstaat für Ihr Unternehmen tätig sind.
Veranstaltungen: Verkauf von Produkten auf einer Messe oder bei einer anderen Veranstaltung.
Woher weiß ich, ob das, was ich verkaufe, steuerpflichtig ist?
Dass Sie in einem Bundesstaat einen Nexus-Schwellenwert erreicht haben, bedeutet noch nicht, dass Sie zur Erhebung der Verkaufssteuer verpflichtet sind. Nicht alle Waren und Dienstleistungen sind steuerpflichtig. Wenn die von Ihnen verkauften Artikel nicht steuerpflichtig sind, müssen Sie auch keine Verkaufssteuer darauf erheben. Sie müssen sich möglicherweise dennoch registrieren. Nachfolgend sind Artikel aufgeführt, die je nach Bundesstaat in der Regel von der Verkaufssteuer ausgenommen sind:
- Lebensmittel
- Bekleidung
- Bestimmte Bücher (Lehrbücher, religiöse Bücher usw.)
- Verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Medikamente
- Fachdienstleistungen
Diese Liste ist nicht vollständig und in einigen Bundesstaaten sind eventuell noch andere Artikel von der Verkaufssteuer befreit. Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, sind viele Business-to-Business(B2B)-Käufe von der Steuer ausgenommen. Wenn ein Unternehmen einen Artikel für den Weiterverkauf erwirbt, kann es mithilfe einer Weiterverkaufsbescheinigung die Zahlung der Verkaufssteuer auf den Artikel vermeiden, da das Unternehmen die Verkaufssteuer der Endkundin oder dem Endkunden in Rechnung stellt. Erfahren Sie hier mehr über Weiterverkaufsbescheinigungen.
So registrieren Sie sich für eine Verkaufssteuergenehmigung
Wenn Ihr Unternehmen einen physischen oder wirtschaftlichen Nexus in einem Bundesstaat hat und Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung steuerpflichtig ist, müssen Sie sich für eine Verkaufssteuergenehmigung registrieren und mit der Erhebung der Verkaufssteuer von Ihren Kunden/Kundinnen in diesem Bundesstaat beginnen.
In der Regel sind für die Registrierung zur Erhebung der Verkaufssteuer in einem Bundesstaat die folgenden Schritte erforderlich:
Erfassen Sie Geschäfts- und Kontaktinformationen.
Besuchen Sie die Website der Finanzbehörde Ihres Bundesstaats.
Gehen Sie zum Abschnitt „Sales and Use Tax“ auf der Website, um Ihr Unternehmen zu registrieren.
Sie müssen sich in jedem einzelnen Bundesstaat für die Erhebung der Verkaufssteuer registrieren lassen, in dem Sie die Anforderungen für die Steuerregistrierung erfüllt haben. Um eine Verkaufssteuergenehmigung zu beantragen, rufen Sie die Website der bundesstaatlichen Steuerbehörde auf. Den Link für jeden Bundesstaat finden Sie hier.
Für Bundesstaaten, die am Streamlined Sales and Use Tax Agreement (SSUTA) teilnehmen, gibt es eine Ausnahme. Dieses Abkommen wurde geschlossen, um das Verfahren der Verkaufssteuerregistrierung mit dem Streamlined Sales Tax Registration System (SSTRS) zu vereinfachen.
Derzeit haben 24 Bundesstaaten Gesetze zur Umsetzung des SSUTA verabschiedet: Arkansas, Georgia, Indiana, Iowa, Kansas, Kentucky, Michigan, Minnesota, Nebraska, Nevada, New Jersey, North Carolina, North Dakota, Ohio, Oklahoma, Rhode Island, South Dakota, Tennessee, Utah, Vermont, Washington, West Virginia, Wisconsin und Wyoming.
Verkäufer/innen können sich hier für das SSTRS registrieren. Nach der Registrierung müssen die Nutzer/innen für jeden Bundesstaat ein eigenes Konto anlegen und sich gesondert registrieren, wenn sie in einem nicht-SSUTA-konformen Bundesstaat Verkaufssteuerverpflichtungen haben.
Wenn Sie zur Steuerregistrierung in einem Bundesstaat verpflichtet sind, sich aber noch nicht registriert haben, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung. Wenn der Stichtag zur erforderlichen Steuerregistrierung bereits einige Monate verstrichen ist, wenden Sie sich an eine Expertin oder einen Experten für Verkaufssteuer, um sich über die beste Vorgehensweise für Ihr Unternehmen beraten zu lassen. Die meisten Bundesstaaten unterhalten ein Programm zur freiwilligen Offenlegung, um Verkäufer/innen bei der Begleichung von Verkaufssteuerverbindlichkeiten zu unterstützen. Möglicherweise können Sie an einem bundesstaatlichen Amnestieprogramm teilnehmen, um die Compliance mit den Vorschriften zu erreichen. Beginnen Sie erst mit der Steuererhebung, wenn Sie sich ordnungsgemäß bei der bundesstaatlichen oder lokalen Steuerbehörde registriert haben.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.