Meter-to-Cash (M2C): Was Unternehmen in Deutschland wissen müssen

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Mit Stripe Billing haben Sie freie Hand bei Verwaltung und Abrechnung für Ihre Kundinnen und Kunden – von einfachen wiederkehrenden oder nutzungsbasierten Abrechnungen bis hin zu individuell verhandelten Verträgen.

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  1. Einführung
  2. Was ist Meter-to-Cash?
  3. Smart-Meter in Deutschland
    1. Wann ist die Nutzung eines Smart-Meters Pflicht?
    2. Kosten für Smart-Meter
  4. Wie funktioniert Meter-to-Cash?
    1. Messung
    2. Datenverarbeitung
    3. Rechnungsstellung
    4. Zahlung
  5. Welche Vorteile hat eine Meter-to-Cash-Abrechnung?
    1. Vorteile für Kundinnen und Kunden
    2. Vorteile für Unternehmen
  6. Wie können Unternehmen Meter-to-Cash anbieten?
    1. Datenerfassung einrichten
    2. Preisgestaltung festlegen
    3. Rechnungsstellung
    4. Kundinnen und Kunden informieren

Unternehmen in Deutschland haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihre Dienstleistungen in Rechnung zu stellen. Neben Pauschalgebühren und Abonnementmodellen hat in letzter Zeit das sogenannte Meter-to-Cash-Abrechnungsmodell (M2C) an Beliebtheit gewonnen. Diese zunehmende Beliebtheit ist insbesondere in der Energieversorgungsbranche aufgrund einer Gesetzesänderung im Jahr 2023 zu beobachten.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Meter-to-Cash ist, wie es funktioniert und welche Vorteile es bietet. Außerdem gehen wir auf die Rolle dieses Verfahrens in Deutschland ein und zeigen Ihnen, wie Unternehmen es ihren Kundinnen und Kunden anbieten können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist Meter-to-Cash?
  • Smart Meter in Deutschland
  • Wie funktioniert Meter-to-Cash?
  • Welche Vorteile hat eine Meter-to-Cash-Abrechnung?
  • Wie können Unternehmen Meter-to-Cash anbieten?

Was ist Meter-to-Cash?

Meter-to-Cash, auch bekannt als M2C, ist ein Abrechnungsmodell, bei dem Kunden/Kundinnen nur für die Leistungen zahlen, die sie tatsächlich verbrauchen. Das Modell umfasst den gesamten Prozess vom Einzug der Daten bis zur Rechnungstellung und wird hauptsächlich in Branchen eingesetzt, in denen der Verbrauch regelmäßig gemessen wird, wie z.B:

  • Energie- und Wasserversorgung
  • Telekommunikation
  • Mobilität und Transport
  • Vermietungsdienste
  • Cloud-Computing
  • Software-as-a-Service (SaaS)
  • Streaming

Smart-Meter in Deutschland

In Deutschland spielt das Geschäftsmodell Meter-to-Cash eine wichtige Funktion im Energiesektor. Es hat seit der Einführung eines Bundesgesetzes mit Schwerpunkt auf der Digitalisierung der Branche besonders an Bedeutung gewonnen. Das Gesetz wurde 2023 verabschiedet und zielt darauf ab, den Einsatz von intelligenten Stromzählern, auch Smart-Meter genannt, zu erhöhen.

Intelligente Zähler sollen die Energienutzung effizienter machen und das Stromnetz entlasten, indem sie den Energieverbrauch in Spitzenzeiten reduzieren und die Spitzenlasten gleichmäßig verteilen. Im Gegensatz zu analogen Zählern zeigt ein intelligenter Zähler nicht nur den aktuellen Zählerstand an, sondern auch den tatsächlichen Stromverbrauch und die Nutzungszeit.

Um die flächendeckende Einführung von intelligenten Stromzählern zu beschleunigen, hat die Bundesregierung außerdem das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) verabschiedet. Der Einbau von intelligenten Zählern bedarf künftig keiner Genehmigung mehr durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Denn die Hersteller erfüllen jetzt alle notwendigen Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz.

Darüber hinaus sollten Nutzer/innen von intelligenten Zählern von dynamischen Tarifen profitieren. Kunden/Kundinnen werden die Möglichkeit haben, Strom dann zu kaufen, wenn er mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien erzeugt wird und daher günstiger ist.

Wann ist die Nutzung eines Smart-Meters Pflicht?

Nach dem Gesetz ist der Einbau von intelligenten Zählern ab 2025 für alle Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden oder Photovoltaikanlagen mit mehr als 7 Kilowatt installierter Leistung verpflichtend. Bis 2030 werden alle betroffenen Haushalte mit intelligenten Zählern ausgestattet sein. Haushalte mit geringerem Stromverbrauch können sich auch freiwillig für den Einbau intelligenter Zähler entscheiden.

Kosten für Smart-Meter

Die jährlichen Kosten für intelligente Zähler sind für die Kundschaft relativ gering, da die Netzbetreiber einen Teil der Kosten übernehmen müssen. Die Obergrenze liegt bei 30 € für einen Verbrauch unter 6.000 Kilowattstunden und 40 € für einen Verbrauch zwischen 6.000 und 10.000 Kilowattstunden. Besitzer von Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 15 Kilowatt zahlen maximal 50 € pro Jahr für ihre intelligenten Zähler.

Wie funktioniert Meter-to-Cash?

Der Meter-to-Cash-Prozess kann in mehrere Phasen unterteilt werden.

Messung

Jede nutzungsbasierte Abrechnung muss auf einer genauen Messung des Verbrauchs des Kunden/Kundin beruhen. Die Abrechnung nach Verbrauch erfolgt in der Regel über Zähler, die den Verbrauch kontinuierlich aufzeichnen.

Mechanische Zähler messen den Verbrauch durch physische Umdrehungen oder andere mechanische Mechanismen. Elektronische Zähler hingegen bieten eine größere Genauigkeit und können den Verbrauch digital erfassen. Sie sind leichter abzulesen und bieten oft die Möglichkeit, Daten automatisch zu speichern und zu übertragen.

Der intelligente Zähler ist die modernste Form des Zählers. Er kann den Verbrauch in Echtzeit messen und die Daten automatisch an Unternehmen übermitteln, so dass eine manuelle Ablesung überflüssig wird.

Datenverarbeitung

Im zweiten Schritt des Prozesses der Abrechnung von Zähler zu Kasse werden die gemessenen Daten an die Netzbetreiber und Energielieferanten weitergeleitet. Dies geschieht automatisch mit einem intelligenten Zähler, der aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway, besteht. Die Kommunikationseinheit des intelligenten Zählers fungiert als sichere Schnittstelle zwischen allen beteiligten Parteien.

In § 3 des Messstellenbetriebsgesetzes ist detailliert geregelt, wer Daten für bestimmte Zwecke erhalten darf und wann diese Daten gelöscht werden müssen. Die Daten dürfen nur für Anmeldeformulare übermittelt werden, die für die Branche unbedingt erforderlich sind. Die Messstellenbetreiber, die täglich die Zählerstände des Vortages weiterleiten, sind für die Einhaltung dieser Vorschriften verantwortlich. Aufgrund der hohen Sensibilität der Verbrauchsdaten müssen personenbezogene Daten anonymisiert oder pseudonymisiert werden, gemäß § 52 (3) des Messstellenbetriebsgesetzes.

Die Daten werden dann geprüft und verarbeitet. Dabei wird nicht nur der gemessene Verbrauch berücksichtigt, sondern auch die Tarifstruktur und das individuelle Preismodell. Diese Informationen werden dann an das Abrechnungssystem übermittelt.

Rechnungsstellung

Eine Rechnung umfasst bei Meter to Cash im Regelfall verschiedene Posten.

  • Verbrauchsabhängige Kosten: Die Kosten für den Verbrauch werden nach dem vereinbarten Tarif berechnet. Eine Stromrechnung wird zum Beispiel nach einem festen Preis pro Kilowattstunde berechnet.
  • Grundgebühr: Einige Anbieter/innen erheben zusätzlich eine Grundgebühr, die unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch ist.
  • Spezielle Tarife oder Rabatte: Wenn Nutzer/innen einen Sondertarif oder Rabattanspruch haben, werden diese ebenfalls in die Rechnung berücksichtigt.
  • Zusatzgebühren: Je nach Vertragsvereinbarung fallen zusätzliche Kosten an, zum Beispiel Service-, Einrichtungs- oder Netznutzungsgebühren.

In modernen Meter-to-Cash-Prozessen wird die Abrechnung in der Regel durch den Einsatz von Softwarelösungen wie Stripe Billing automatisiert. Mit Billing können Unternehmen manuelle Prozesse reduzieren und ihre Rechnungen auf den Kunden/Kunden zuschneiden - von der einfachen wiederkehrenden Abrechnung bis zur nutzungsbasierten Abrechnung. Unternehmen können außerdem ihre Konten verwalten und direkt über das Dashboard auf detaillierte Finanz- und Umsatzberichte zugreifen.

Zahlung

Nachdem die Rechnung an den Kunden/Kundin gesendet wurde, folgt der letzte Schritt des Meter-to-Cash-Prozesses: die Zahlung. Um einen möglichst reibungslosen Prozess der Zahlung zu gewährleisten, kann es für Unternehmen sinnvoll sein, sich von Drittanbietern unterstützen zu lassen. Mit Stripe Payments zum Beispiel können Unternehmen ihren Kunden/Kundinnen mehr als 100 verschiedene Zahlungen und einen schnellen Bezahlvorgang mit nur einem Klick anbieten.

Welche Vorteile hat eine Meter-to-Cash-Abrechnung?

Das Modell der bargeldlosen Abrechnung hat zahlreiche Vorteile für Kunden/Kundinnen und Unternehmen gleichermaßen. Schauen wir uns einige der wichtigsten Vorteile an.

Vorteile für Kundinnen und Kunden

  • Transparenz: Mit Meter-to-Cash haben Kunden/Kundinnen eine genaue Aufzeichnung ihres Verbrauchs. Sie können jederzeit ihren aktuellen Verbrauch einsehen und ihn auf Wunsch reduzieren. Diese hohe Transparenz hat neben einem größeren Bewusstsein noch einen weiteren Vorteil: Kunden/Kundinnen müssen nicht befürchten, dass Unternehmen falsche Rechnungen ausstellen.
  • Kosteneinsparungen: Durch detaillierte Einblicke in den eigenen Verbrauch und die Möglichkeit, das Verbrauchsverhalten gezielt anzupassen, können Kunden/Kundinnen ihre Energieeffizienz steigern und langfristig Geld sparen. Dynamische Tarife ermöglichen es außerdem, Strom zu niedrigeren Preisen zu kaufen, wenn mehr erneuerbare Energien verfügbar sind.
  • Automatische Ablesung: Intelligente Zähler übertragen die Verbrauchsdaten automatisch. Das reduziert Ablesefehler und bedeutet auch weniger Aufwand für Kunden/Kundinnen, da sie keine Ablesetermine vereinbaren oder auf Techniker warten müssen. Außerdem entfallen die Kosten für manuelle Ablesungen.
  • Sicherheit: Die Datenübertragung über intelligente Zähler ist in der Regel verschlüsselt und unterliegt strengen Datenschutzbestimmungen. Das bedeutet, dass die Daten der Kunden/Kundinnen gut vor unbefugtem Zugriff oder Manipulation geschützt sind.
  • Kontrolle:Da die Nutzer/innen die Möglichkeit haben, ihre Verbrauchsdaten einzusehen und zu kontrollieren, können Unstimmigkeiten bei der Abrechnung schneller identifiziert und korrigiert werden.

Vorteile für Unternehmen

  • Fehlerreduzierung: Automatisierte Systeme und die digitale Erfassung von Verbrauchsdaten minimieren Ablese- und Berechnungsfehler. Das bedeutet, dass Meter-to-Cash eine zuverlässige Datenverarbeitung und Rechnungstellung fördert.
  • Kosteneinsparungen: Der Meter-to-Cash Prozess automatisiert viele Schritte, wie z.B. die Zählerablesung, die Datenverarbeitung und die Abrechnung. Dies reduziert den manuellen Aufwand und kann die Betriebskosten senken.
  • Echtzeitdaten: Durch das Einziehen von Echtzeit-Verbrauchsdaten erhalten Unternehmen wertvolle Einblicke in das Verhalten ihrer Kunden/Kundinnen. Diese Daten können zur Optimierung von Produktangeboten, Tarifen und Dienstleistungen genutzt werden. Darüber hinaus können Unternehmen ihre Kapazitäten besser an die Nachfrage anpassen und ihre Ressourcenplanung verfeinern.
  • Compliance: Der Meter-to-Cash-Prozess hilft Unternehmen, alle relevanten gesetzlichen Anforderungen und Regelungen zu erfüllen – beispielsweise in Bezug auf Messgenauigkeit, Datenschutz und Abrechnungsprozesse.
  • Kundenzufriedenheit: Transparente Abrechnungen, flexible Tarife und ein bequemer Prozess für Kunden/Kundinnen können die Kundenzufriedenheit erhöhen. Für Unternehmen kann dies eine hohe Loyalität der Kunden/Kundinnen und langfristige Vertragsbeziehungen bedeuten.

Wie können Unternehmen Meter-to-Cash anbieten?

Datenerfassung einrichten

Unternehmen in Deutschland, die ihren Kunden/Kundinnen eine bargeldlose Abrechnung anbieten möchten, müssen zunächst für einen zuverlässigen Einzug der Daten sorgen. Welche Verbrauchsdaten gemessen werden, hängt vom Geschäftsmodell des Unternehmens ab. Sie können von Klicks und Downloads über Minuten und Bandbreitennutzung bis hin zu Kilowattstunden Strom reichen. In einigen Fällen, z.B. bei der Strommessung, sind zusätzliche Messgeräte erforderlich, die beim Kunden/Kundin installiert werden müssen.

Preisgestaltung festlegen

Es gibt verschiedene Preismodelle, die Unternehmen für die Abrechnung verwenden können. Eine Möglichkeit ist eine gestaffelte Preisgestaltung: Wer mehr verbraucht, zahlt je nach Modell entweder weniger oder mehr pro Einheit. Eine andere ist die Preisgestaltung nach Einheiten, bei der jede verbrauchte Einheit den gleichen Betrag kostet. Bei der Festlegung der Preise sollten Unternehmen sowohl den Wert für den Kunden/Kundin als auch die Preise der Wettbewerber berücksichtigen.

Rechnungsstellung

Sobald die Verbrauchswerte verarbeitet wurden, kann das Unternehmen eine Rechnung ausstellen, die auf dem gewählten Preismodell niedergelassen ist. Unternehmen müssen über eine geeignete Softwarelösung verfügen, um Rechnungen zeitnah und genau ausstellen zu können. Solche Softwarelösungen sollten sicherstellen, dass die Daten sicher und in Übereinstimmung mit den Datenschutzbestimmungen verarbeitet werden. Um die technische Infrastruktur optimal zu nutzen, sollten die Unternehmen ihre Mitarbeiter in der Nutzung der Systeme schulen.

Kundinnen und Kunden informieren

Neben der internen Kommunikation erfordert die Einführung von Meter-to-Cash auch eine externe Kommunikation. Kunden/Kundinnen sollten umfassend informiert werden - einschließlich des grundlegenden Meter-to-Cash-Prozesses, des Datenschutzes, der Abrechnung und der möglichen Einsparungen. Schließlich können Kundenportale oder Mobile Apps jederzeit einen einfachen Einblick in den Verbrauch geben.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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