Gemäß einer Studie von LexisNexis aus dem Jahr 2022 verursacht jeder Dollar Betrug in US-Unternehmen durchschnittliche Kosten von 3,75 US-Dollar. Und diese Zahl wird voraussichtlich noch ansteigen. Neben dem finanziellen Verlust können sich auch sekundäre Folgen von Betrug – darunter Rufschädigung und Verlust des Kundenvertrauens – auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens auswirken.
Mit dem rapiden Wachstum des globalen E-Commerce und bei digitalen Transaktionen bieten sich Cyberkriminellen mehr Gelegenheiten, Schwachstellen in Sicherheitssystemen und das Vertrauen argloser Opfer auszunutzen. Da die Methoden, die von betrügerischen Akteuren angewendet werden, immer ausgefeilter werden, müssen Unternehmen ihre Strategien weiterentwickeln, um Risiken zu mindern und finanziellen Verlusten vorzubeugen.
In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Arten betrügerischer Transaktionen, die Bedingungen für die Entwicklung von Gelegenheiten für betrügerische Transaktionen im großen Stil und die Maßnahmen diskutieren, die Unternehmen ergreifen können, um diesen Angriffen vorzubeugen, sie zu erkennen und darauf zu reagieren.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist eine betrügerische Transaktion?
- Arten von betrügerischen Transaktionen
- Warum geschehen betrügerische Transaktionen?
- So beugen Sie betrügerischen Transaktionen vor
- So erkennen Sie mit Stripe-Lösungen betrügerische Transaktionen und beugen ihnen vor
Was ist eine betrügerische Transaktion?
Eine betrügerische Transaktion ist eine unautorisierte oder illegale Aktivität, die die Nutzung von Zahlungsinstrumenten oder Finanzsystemen umfasst, um sich typischerweise Zugriff auf Geld, Waren und Güter oder Dienstleistungen ohne die ordnungsgemäße Einwilligung oder Autorisierung durch den/die Kontoinhaber/in zu verschaffen. Zu dieser Art von Transaktion gehören häufig Identitätsdiebstahl, gestohlene Zahlungsinformationen oder Täuschung. Sie zielen darauf ab, finanziellen Schaden für den/die Kontoinhaber/in, für das betroffene Unternehmen oder ein Finanzinstitut zu verursachen.
Arten von betrügerischen Transaktionen
Es gibt viele Betrugsarten, die in einem Finanzsystem auftreten können. Einige Beispiele:
Kreditkartenbetrug
Die unberechtigte Nutzung einer Kreditkarte oder ihrer Daten für das Tätigen von Käufen, das Abheben von Bargeld oder die Übertragung von Geldern ohne die Autorisierung durch den/die Karteninhaber/in. Verbreitete Arten:
- Card-Not-Present(CNP)-Betrug: Card-Not-Present-Betrug tritt bei Online- oder telefonischen Transaktionen auf, bei denen die physische Karte nicht benötigt wird.
- Skimming: Betrügerische Akteurinnen und Akteure entwenden Kartendaten über Skimming-Geräte, die an Geldautomaten oder Point-of-Sale-Terminals montiert werden.
- Gefälschte Karten: Bei gefälschten Karten handelt es sich um illegale Karten, für die die Daten gestohlener Karten genutzt werden.
Identitätsdiebstahl
Beim Identitätsdiebstahl gibt sich eine Person als eine andere Person aus, um Zugriff auf deren Finanzkonten zu erhalten, einen Kredit zu erhalten oder Transaktionen ohne deren Wissen oder Zustimmung durchzuführen. Zu dieser Art Diebstahl kann auch das Stehlen von persönlichen Daten gehören, z. B. der Sozialversicherungsnummer oder des Geburtsdatums.
Scheckbetrug
In diesem Szenario nutzen betrügerische Akteure veränderte, gefälschte oder gestohlene Schecks, um ohne Berechtigung Gelder abzuheben oder Zahlungen zu tätigen. Mögliche Taktiken:
- Gefälschte Schecks: Erstellen gefälschter Schecks anhand der Kontoinformationen einer anderen Person.
- Scheckwäsche: Entfernen von Informationen von einem legitimen Scheck, um diese Informationen durch betrügerische Details zu ersetzen.
- Gestohlene Schecks: Verwenden von Schecks ohne die Genehmigung der rechtmäßigen Inhaberin bzw. des rechtmäßigen Inhabers.
Computerbetrug
Computerbetrug ist die unberechtigte Nutzung von elektronischer Kommunikation oder Finanzsystemen für die Übertragung von Geldern, häufig mittels Vortäuschung oder Falschdarstellung. Dazu gehören Phishing-Scams, Formen der Kompromittierung der geschäftlichen E-Mail-Adresse (Business Email Compromise, BEC) oder andere Täuschungsmethoden.
Online-Zahlungsbetrug
Online-Zahlungsbetrug besteht aus unberechtigten Transaktionen über Online-Zahlungsplattformen oder Digital Wallets. Dazu können Vorfälle wie Kontoübernahmen, Phishing-Betrug oder gestohlene Zahlungsinformationen gehören.
Hypothekenbetrug
Beim Hypothekenbetrug werden falsche oder irreführende Informationen zu einem Hypothekenantrag bereitgestellt, um einen Kredit oder bessere Kreditbedingungen zu erhalten. Dazu zählen u. a. falsche Einkommensverhältnisse, überhöhte Bewertungen oder betrügerische Dokumente.
Versicherungsbetrug
Betrügerische Akteurinnen und Akteure melden gegenüber einem Versicherungsunternehmen falsche Ansprüche oder stellen irreführende Informationen bereit, um unberechtigte Vorteile oder Zahlungen zu erhalten. Dazu können inszenierte Unfälle, übertriebene Schäden oder Verletzungen oder falsche Dokumentation gehören.
Anlagebetrug
Anlagebetrug betrifft das Manipulieren von Anlegern oder Finanzmärkten auf Basis von Täuschungstaktiken, wie z. B. dem Verkauf betrügerischer Anlagen oder Wertpapiere. Zu bekannten Typen für Anlagebetrug gehören Schneeballsysteme, Pump-and-Dump-Systeme und Insider-Handel.
Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden können davon ausgehen, dass diese Arten von betrügerischen Transaktionen zahlenmäßig zunehmen und sich weiterentwickeln werden, da Technologie und Globalisierung unsere Wirtschafts- und Zahlungssysteme kontinuierlich verändern werden.
Warum geschehen betrügerische Transaktionen?
Angesichts der jüngsten Zunahme bei betrügerischen Transaktionen fragen Sie sich möglicherweise, welche Bedingungen diese Art Betrug befördern. Ein Verständnis der zugrunde liegenden Motive und systemischen Bedingungen ist ein wichtiger Schritt, um einen Plan zum Schutz Ihres Unternehmens aufzubauen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige gängige Faktoren für betrügerische Transaktionen vor:
Finanzielle Anreize: Geldgier ist die primäre Motivation für die meisten betrügerischen Akteure. Für Täter ist die Aussicht auf Geld, Waren und Güter oder Dienstleistungen, ohne dafür bezahlen zu müssen, oder auf einen Gewinn durch illegale Mittel sehr verlockend.
Technologische Weiterentwicklungen: Durch das immer höher werdende Technologieniveau kommen betrügerische Akteure in den Besitz neuer Tools und Gelegenheiten für Betrug. Cyberkriminelle können Sicherheitslücken ausnutzen, Malware entwickeln oder Social-Engineering-Techniken verwenden, um sich Zugriff auf vertrauliche Finanzdaten zu verschaffen.
Anonymität: Für betrügerische Akteure ist es einfacher, in der Anonymität des Internets digitale Transaktionen durchzuführen, denn dieser Weg erschwert es Behörden, die Täter zu identifizieren und dingfest zu machen.
Informationszugänglichkeit: Die weitverbreitete Verfügbarkeit persönlicher und finanzieller Informationen durch Datenschutzverstöße, auf Social Media und in öffentlich verfügbaren Datensätzen macht es Cyberkriminellen einfacher, die Daten zu erfassen, die sie für Identitätsdiebstahl und andere Betrugsarten benötigen.
Komplexität von Finanzsystemen: Die komplexe Natur von Finanzsystemen bietet betrügerische Akteurinnen und Akteuren Gelegenheiten, Schwachstellen bzw. Sicherheits-, gesetzliche oder Überwachungslücken auszunutzen.
Mangel an Bewusstsein: Viele Kundinnen und Kunden sowie Unternehmen sind sich möglicherweise der Risiken, die mit betrügerischen Transaktionen einhergehen, und der Bedeutung von umfassenden Sicherheitsmaßnahmen nicht vollständig bewusst. Damit sind diese einem größeren Betrugsrisiko ausgesetzt.
Social Engineering: Betrügerische Akteure wenden häufig psychologische Manipulationstechniken an, um ihre Opfer zu täuschen. So nutzen sie das Vertrauen oder ihre Autorität aus, um vertrauliche Informationen zu extrahieren und sich unberechtigten Zugriff auf Konten zu verschaffen.
Unzureichende Sicherheitsmaßnahmen: Unzureichende Sicherheitsprotokolle, veraltete Systeme und schwache Authentifizierungsprozesse können dafür sorgen, dass Kriminelle sich Zugriff auf Konten verschaffen und betrügerische Transaktionen durchführen.
So beugen Sie betrügerischen Transaktionen vor:
Unternehmen müssen proaktiv betrügerischen Transaktionen vorbeugen, diese im Zweifel erkennen und darauf reagieren, um ihr Finanzvermögen, Kundinnen und Kundendaten und ihren Ruf zu schützen. Durch das Implementieren einer umfassenden Betrugsmanagementstrategie können sie die mit betrügerischen Aktivitäten verbundenen Risiken minimieren.
Der Ansatz, den Unternehmen verfolgen sollten, richtet sich zwar nach den individuellen Anforderungen und Schwachstellen. Im Folgenden stellen wir Ihnen Schritte vor, die jedoch die meisten Unternehmen umsetzen sollten:
Robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren
Implementieren Sie moderne Sicherheitstechnologien, um vertrauliche Daten und Systeme zu schützen. Dazu können Multifaktorauthentifizierung (MFA), Verschlüsselung und sichere Kommunikationskanäle sowie das regelmäßige Aktualisieren von Software und Systemen mit den neusten Sicherheitspatches gehören.Schulungen und Bewusstseinsbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Entwickeln Sie ein umfassendes Schulungsprogramm, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Betrugsmuster, Warnsignale und die Best Practices für den Schutz vertraulicher Informationen zu schulen. Fördern Sie eine Kultur der Sicherheit, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich ermächtigt fühlen, verdächtige Aktivitäten und Vorfälle zu melden.Transaktionen und Konten überwachen
Nutzen Sie fortschrittliche Betrugserkennungstools, wie z. B. Algorithmen für künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), um ungewöhnliche Muster oder Anomalien bei Transaktionsdaten zu identifizieren. Implementieren Sie Transaktionslimits, Geschwindigkeitskontrollen und regelmäßige Kontoüberprüfungen, um risikoreiche Transaktionen umgehend zu erkennen und zu mindern.Starke interne Kontrollen implementieren
Entwickeln und pflegen Sie ein System der gegenseitigen Kontrolle in Ihrer Organisation, um das Risiko internen Betrugs zu minimieren. Dazu können aufgeteilte Zuständigkeiten, die Überprüfung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Hintergrund und das regelmäßige Überprüfen interner Prozesse und Kontrollen gehören.Kundinnen und Kundenüberprüfungsprozesse verbessern
Implementieren Sie strenge Verfahren zur Überprüfung von Kundinnen und Kundenidentitäten und beugen Sie Ereignissen wie Kontoübernahme oder Identitätsdiebstahl vor. Arbeiten Sie mit Drittanbieter-Datenbanken oder Auskunfteien zusammen, um Kundinnen und Kundeninformationen zu überprüfen.Mit anderen Unternehmen und Finanzinstituten zusammenarbeiten
Bauen Sie enge Beziehungen zu anderen Unternehmen und Finanzinstituten auf, um Informationen zu Betrugstrends, Präventionsstrategien und Best Practices auszutauschen. Arbeiten Sie mit Branchenverbänden oder Organisationen zusammen, die sich dem Kampf gegen Betrug verschrieben haben, und halten Sie sich in Bezug auf aufkommende Bedrohungen auf dem Laufenden.Betrugsreaktionsplan entwickeln
Entwickeln Sie einen gut durchdachten Betrugsreaktionsplan, der eindeutige Protokolle für die Untersuchung und Adressierung betrügerischer Aktivitäten einschließt. Bestimmen Sie ein verantwortliches Betrugsreaktionsteam, das für die Verwaltung von Vorfällen und ggf. die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden zuständig ist.Klare Kommunikation mit Kundinnen und Kunden pflegen
Informieren Sie Kundinnen und Kunden zu potenziellen Betrugsrisiken und ermutigen Sie sie, ihre eigenen Konten aufmerksam im Auge zu behalten. Bieten Sie Hilfestellung dazu an, wie sie sich selbst vor betrügerischen Aktivitäten schützen können, z. B. durch das Erstellen starker Passwörter oder das umsichtige Behandeln persönlicher Daten.
Wenn Unternehmen diese Schritte umsetzen, können sie eine sicherere Umgebung schaffen, zur der sich betrügerische Akteure nur sehr schwer Zugang verschaffen können. Weitere Details zu einem aggressiven, weltweiten Ansatz bei der Erkennung von und Prävention gegen E-Commerce-Betrug finden Sie hier.
So erkennen Sie mit Stripe-Lösungen betrügerische Transaktionen und beugen ihnen vor
Stripe Radar ist eine integrale Komponente der umfassenden Stripe-Zahlungslösungen. Sie arbeitet mit Terminal, Checkout und Connect zusammen, um Unternehmen und Plattformen robuste Funktionen für die Prävention gegen und die Erkennung von Betrug bereitzustellen. Mit diesen integrierten Lösungen bietet Stripe einen einheitlichen Ansatz für den Kampf gegen betrügerische Transaktionen und sorgt gleichzeitig für eine einfache Zahlungserfahrung.
Im Folgenden finden Sie eine kurze Übersicht über die Interaktion dieser Lösungen mit Stripe Radar, um betrügerische Transaktionen auf mehreren Kanälen zu bekämpfen:
Stripe Terminal
Stripe Terminal stellt Unternehmen die Tools bereit, die sie benötigen, um angepasste, sichere und skalierbare persönliche Zahlungserfahrungen anzubieten. Die in Radar bereitgestellten fortschrittlichen Modelle für maschinelles Lernen sowie die Betrugserkennungsfunktionen sind in Terminal integriert und verbessern damit die Sicherheit bei Card-Present- und Card-Not-Present-Transaktionen. So können Unternehmen sich selbst im Internet und im Ladengeschäft vor betrügerischen Aktivitäten schützen.Stripe Checkout
Stripe Checkout ist eine vordefinierte, anpassbare Zahlungsseite, die entwickelt wurde, um den Online-Zahlungsprozess für Unternehmen und deren Kundinnen und Kunden zu optimieren. Durch das Einbeziehen der in Radar verfügbaren Echtzeit-Betrugserkennungs- und Präventionsfunktionen minimiert Stripe Checkout betrügerische Transaktionen, ohne die Nutzer/innenerfahrung unnötig zu belasten. Unternehmen können die dynamische Regel-Engine in Radar sowie die anpassbaren Risikoschwellenwerte verwenden, um die Betrugspräventionsstrategien auf die eigenen Anforderungen zuzuschneiden.Stripe Connect
Stripe Connect ist eine leistungsstarke Plattform, über die Unternehmen komplexe Zahlungsökosysteme aufbauen und skalieren können, z. B. Marktplätze, Gig-Plattformen und Abonnementdienstleistungen. Connect lässt sich nahtlos mit Radar integrieren und bietet eine konsistente Betrugspräventionslösung für alle Transaktionen und Teilnehmer/innen. Damit ist sichergestellt, dass Plattformen und ihre Nutzer/innen von fortschrittlicher Betrugserkennung bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung profitieren können.
Mit diesem ganzheitlichen Ansatz können Unternehmen betrügerische Transaktionen effektiv erkennen, diesen vorbeugen und auf sie reagieren. Außerdem gewährleistet die nahtlose Integration der Zahlungslösungen von Stripe eine konsistente Erfahrung und hilft Unternehmen, den Fokus in einer digitalen Landschaft mit zunehmendem Wettbewerb auf Wachstum und Erfolg zu legen.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.