Herausforderung
Das französische Gesundheitssystem ist weltweit anerkannt, sein Erstattungsmodell sorgt jedoch für erhebliche Reibungsverluste. Die staatliche Krankenversicherung übernimmt zwar einen Teil der Kosten für medizinische Behandlungen, oft aber müssen die Versicherten den vollen Betrag im Voraus bezahlen und dann auf die Rückerstattung – zunächst durch das staatliche System und dann gegebenenfalls durch einen Zusatzversicherer – warten. Dies stellt sowohl für die Versicherten als auch für die Versicherer eine finanzielle und administrative Belastung dar.
Im Jahr 2017 entwickelte das in Marseille niedergelassene Unternehmen mySofie eine erfolgreiche Mobilanwendung, die es letztlich mehr als einer Million französischer Nutzer/innen erleichterte, ihre Kostenerstattungen im Gesundheitswesen zu verfolgen. Mitte 2023 erkannte das Unternehmen eine Möglichkeit, seine Dienstleistungen zu verändern, indem es die Vorauszahlungen der Versicherten abschaffte. „Wir dachten, wir könnten noch weiter gehen“, sagt Aymeric Mehu, Mitgründer von mySofie. „Wenn wir im Voraus zahlen würden, müssten unsere Kundinnen und Kunden gar keine Erstattungen verfolgen.“
Beim Entwickeln dieser Lösung mussten enorme technische Hürden überwunden werden: Abfragen der Versicherungsdaten in Echtzeit, Abrechnen nur des verbleibenden Eigenanteils der Versicherten und Automatisieren des gesamten Prozesses. mySofie musste Nutzerinnen und Nutzern außerdem virtuelle Karten mit robusten Kontrollmechanismen ausstellen, um sicherzustellen, dass alle Zahlungen nur an legitime Gesundheitsdienste gingen, die tatsächlich Anspruch auf die Zahlungen hatten.
Die Onboarding-Erfahrung musste für Nutzer/innen reibungslos sein. Damit die Lösung auf breiter Front angenommen wird, müssen sich Versicherte schnell registrieren und den Service ohne komplizierte Einrichtungsprozeduren oder langwierige Anmeldeprozesse nutzen können.
Darüber hinaus stand das Unternehmen vor einem ehrgeizigen Zeitplan. mySofie wollte die Lösung rechtzeitig auf den Markt bringen, um sie nur vier Monate nach der Konzeption des Projekts auf einer großen Veranstaltung der Krankenversicherungsbranche vorstellen zu können.
Lösung
mySofie prüfte etwa 10 Zahlungsdienstleister, bevor es sich für Stripe entschied. Das Unternehmen legte Wert auf vielseitige Funktionen für die Zahlungsabwicklung und die Kartenausstellung sowie auf leistungsstarke Entwicklungstools, mit denen der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden konnte.
Die technischen Teams bei mySofie waren mit den Lösungen von Stripe bereits gut vertraut, da sie schon früher in ihrer beruflichen Laufbahn mit dem Tech-Stack von Stripe gearbeitet hatten. An diese Erfahrung konnte das Team anknüpfen, was zur Entscheidung für Stripe gegenüber dessen Mitbewerbern beitrug. „Das letzte Kriterium, das eine Rolle spielte, war der technische Aspekt“, sagte Aymeric. „Der Anbieter, mit dem wir uns in Hinblick auf die Einhaltung von Fristen am wohlsten gefühlt haben, war eindeutig Stripe.“
mySofie hat Stripe Connect integriert, um den komplexen Fluss von Geldern zwischen mehreren Parteien in seinem Ökosystem zu ermöglichen. Die Customer Journey beginnt damit, dass Versicherte die mySofie Pay-App herunterladen und sich mit ihren Krankenversicherungsdaten authentifizieren. Die App verbindet sich direkt mit dem jeweiligen Versicherungsvertrag, um die Daten zu den Begünstigten und zum Versicherungsschutz abzurufen.
mySofie Pay nutzt dann Stripe Issuing, um eine virtuelle Visa-Karte mit leistungsstarken programmgesteuerten Kontrollen auszustellen, die der Mobile Wallet der versicherten Person hinzugefügt wird. Über die APIs von Stripe kann mySofie die Nutzung der Karte in Echtzeit kontrollieren und Transaktionen auf verifizierte Händlerkategorien im Gesundheitswesen beschränken. Diese verbesserte Kontrolle war ein wichtiges Verkaufsargument für die Versicherungsunternehmen, da sie das Betrugsrisiko im Vergleich zu herkömmlichen Rückerstattungsmethoden deutlich senkt.
Beim Arzttermin öffnen die Versicherten die App, wählen die begünstigte Person und den Gesundheitsdienstleister aus und geben den Zahlungsbetrag ein. Die App zeigt an, wie viel die Versicherung übernimmt und mit welchem Betrag die persönliche Karte der versicherten Person belastet wird. Nach dem sofortigen Genehmigungsprozess zahlen die Versicherten den vollen Betrag mit ihrer virtuellen Karte von mySofie Pay. Stripe Payments übernimmt die Abwicklung der Transaktion mit einer Erreichbarkeit von 99,999 %, sodass sich die Versicherten in kritischen Momenten der medizinischen Versorgung auf den Service verlassen können.
Das Unternehmen schätzte die Skalierbarkeit von Stripe, da es wusste, dass die Plattform die ehrgeizigen Wachstumspläne von mySofie bei einer Ausweitung der Nutzerbasis ohne wesentliche Änderungen an der Infrastruktur unterstützen konnte. Diese Skalierbarkeit versetzte mySofie in Verbindung mit dem entwicklungsfreundlichen Prozess der Integration von Stripe in die Lage, die komplette Lösung in nur wenigen Monaten zu implementieren und so den ehrgeizigen Zeitplan für die Markteinführung einzuhalten.
Dank der einfachen, intuitiven APIs von Stripe konnte mySofie die Zahlungsabwicklung außerdem schnell in die bestehende App integrieren und einen reibungslosen Bezahlvorgang schaffen. Das Team verließ sich auf die APIs und die umfangreiche Dokumentation von Stripe, um die Integration schnell abzuschließen.
mySofie nutzte auch die Expertise der Stripe-Fachdienstleistungen, um die Integration von Connect und die Einrichtung der Digital Wallet für Google Pay und Apple Pay zu begleiten. Das Team stellte einen Leitfaden für die Integration bereit, half mySofie beim Zertifizierungsprozess mit Apple und unterstützte die Tests, um einen reibungslosen Start zu gewährleisten.
Ergebnisse
Connect-Integration stößt auf großes Marktinteresse
Die Fähigkeit von Stripe, diese komplexen Zahlungsabläufe zu bewältigen, hat das Interesse von Versicherungsanbietern an mySofie Pay seit dessen Einführung erheblich gesteigert. „Auf der Veranstaltung im Oktober letzten Jahres, auf der wir unsere Lösung vorgestellt haben, hat sie viele Gespräche ausgelöst“, sagte Aymeric. „Wir haben Kunden, die die Implementierung von Zahlungslösungen in Erwägung ziehen, einige davon sind potenzielle Käufer.“ Nur wenige Monate nach der Entwicklung hatten bereits drei Krankenversicherer die Lösung übernommen und mit dem Prozess der Implementierung begonnen. Weitere waren in der Pipeline.
Issuing ermöglicht das Onboarding von Versicherten in weniger als zwei Minuten
Mithilfe der APIs von Issuing konnte mySofie ein intuitives Erlebnis schaffen, mit dem Versicherte sich in weniger als zwei Minuten registrieren, eine virtuelle Karte zur Zahlung erhalten und diese zu ihrer Mobile Wallet hinzufügen können. „Wir freuen uns, dass die Nutzer/innen in der Regel nicht einmal zwei Minuten zum Onboarding brauchen“, so Aymeric. Nahtloses Onboarding ist der Schlüssel zu Akzeptanz, da es Nutzerinnen und Nutzern sofortigen Zugriff auf die mySofie-Zahlungslösung ermöglicht.
Lösung wird mit Connect und Issuing innerhalb von vier Monaten auf den Markt gebracht
mySofie konnte seinen ehrgeizigen Zeitplan einhalten, indem es die umfassende Dokumentation von Connect und Issuing nutzte. „Ohne die Reaktionsschnelligkeit der Teams von Stripe hätten wir unsere Fristen wahrscheinlich nicht einhalten können“, sagte Aymeric. Dank der entwicklungsfreundlichen APIs und der Dokumentation von Stripe konnte mySofie zwischen Juni und Oktober 2023 einen funktionierenden Prototyp entwickeln, der auf einer wichtigen Veranstaltung der Branche vorgestellt wurde. Nachdem das Unternehmen die erforderlichen Zertifizierungen erhalten und das Produkt weiter verfeinert hatte, lud es im April 2025 seine ersten Kunden aus der Versicherungsbranche zum Onboarding ein.
Die umfassenden Betrugskontrollen von Stripe schützen die Gelder der Versicherer
Dank der robusten Transaktionsüberwachung und -verifizierung durch Payments finden Transaktionen nur bei legitimen Gesundheitsdienstleistern statt. Die dynamische Überwachung von Transaktionen hilft außerdem dabei, verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu erkennen und zu blockieren, wodurch das Betrugsrisiko minimiert wird. Die präzise Händlerverifizierung durch Payments ist ein Verkaufsargument für Unternehmen, die den Betrug eindämmen wollen, anstatt auf herkömmliche Erstattungssysteme zu setzen.
In der Integrationsphase trafen wir auf sehr kompetente technische Teams. Die Zusammenarbeit mit Stripe verlief wirklich gut, und ohne die Reaktionsschnelligkeit der Teams von Stripe hätten wir die angestrebten Fristen wahrscheinlich nicht einhalten können.