SEPA-Überweisungen: Was Unternehmen wissen sollten

Letzte Aktualisierung: 7. März 2023
  1. Einführung
  2. Wofür steht „SEPA“?
  3. Was ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum?
  4. In welchen Ländern wird SEPA genutzt?
  5. Wie funktioniert SEPA?
  6. Wie funktionieren SEPA-Zahlungen
  7. Wie lange dauern SEPA-Zahlungen?
  8. Brauche ich ein SEPA-Konto für mein Unternehmen?

Alle Personen, die über ein privates oder geschäftliches Bankkonto in der Europäischen Union (EU) verfügen, kennen den Begriff SEPA wahrscheinlich schon. Wenn Sie allerdings außerhalb von Europa leben und arbeiten, haben Sie eventuell noch nie davon gehört. Unternehmen, die in Europa tätig sind oder Kundschaft in der EU haben, sollten sich aber mit diesem Zahlungsnetzwerk für Überweisungen in 36 Ländern vertraut machen.

In diesem Artikel erklären wir, wie SEPA und der SEPA-Geldverkehr für Unternehmen funktionieren.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wofür steht „SEPA“?
  • Was ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum?
  • In welchen Ländern wird SEPA genutzt?
  • Wie funktioniert SEPA?
  • Wie funktionieren SEPA-Zahlungen?
  • Wie lange dauern SEPA-Zahlungen?
  • Benötige ich ein SEPA-Konto für mein Unternehmen?

Wofür steht „SEPA“?

„SEPA“ steht für „Single Euro Payments Area“. Im Deutschen spricht man auch vom einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum oder SEPA-Raum.

Was ist der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum?

Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, auch SEPA genannt, ist eine Initiative zur Vereinfachung bargeldloser Zahlungen und zur Durchführung konsistenter Transaktionen in und zwischen EU-Mitgliedsstaaten. SEPA wird vom Europäischen Zahlungsverkehrsausschuss (European Payment Council, EPC) reguliert. Derzeit werden etwa 46 Milliarden Transaktionen pro Jahr darüber abgewickelt. SEPA wurde im Januar 2008 mit der Einführung von SEPA-Überweisungen eingeführt, gefolgt von Lastschriftverfahren und Debitkarten im November 2009.

Im Prinzip ähnelt das Ziel von SEPA dem der ACH- und Fedwire-Netzwerke in den USA: Schaffung standardisierter Transaktionen zwischen Finanzinstituten für einen einheitlichen Rahmen für alle Nutzenden. Vor der SEPA-Gründung verfügten die Mitgliedsstaaten über eigene nationale Regelungen, sodass grenzübergreifende Transaktionen sehr umständlich waren.

Für die Einrichtung von SEPA wurden gemeinsame Standards und Verfahren sowie eine einheitliche Infrastruktur für die Überweisung von Geldern entwickelt, die in jedem Mitgliedsstaat umgesetzt wurden. SEPA minimierte nicht nur Hindernisse bei Überweisungen zwischen Konten, sondern reduzierte darüber hinaus auch die Kosten beim Geldverkehr innerhalb von EU und Nachbarländern. Damit wurden die Wirtschaft in den teilnehmenden Ländern angekurbelt und Geschäfte für Verbraucher/innen und Unternehmen auf der ganzen Welt erleichtert.

In welchen Ländern wird SEPA genutzt?

Seit Januar 2022 nehmen 36 Länder an SEPA teil: Österreich, Belgien, Bulgarien, Zypern, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Spanien und Schweden sowie die Nicht-EU-Mitgliedsstaaten Island, Norwegen, Liechtenstein, Schweiz, Andorra, Vatikanstadt, Monaco, San Marino und Vereinigtes Königreich.

Wie funktioniert SEPA?

Das standardisierte System von SEPA ermöglicht Lastschriftverfahren für jedes Bankkonto in der SEPA-Region, dessen Währung der Euro ist. Außerdem können damit Zahlungen in jedem Mitgliedsstaat einfach und günstig vorgenommen werden. Über SEPA können Kontoinhaberinnen und Kontoinhaber Direktüberweisungen erhalten und Zahlungen von ihrem Bankkonto elektronisch tätigen, selbst bei Reisen im Ausland.

Für Verbrauchertransaktionen können Unternehmen dank SEPA Zahlungen von Konten in einem Mitgliedsstaat per Lastschriftverfahren einziehen.

SEPA besteht aus vier Zahlungsverfahren:

  • SEPA-Überweisung
  • SEPA-Echtzeitüberweisung
  • SEPA-Basislastschrift (SEPA Direct Debit Core)
  • SEPA-Firmenlastschrift (Business-to-Business)

Wie funktionieren SEPA-Zahlungen

Jedes Bankkonto im SEPA-Gebiet hat eine internationale Bankkontonummer (IBAN), das europäische Äquivalent zur US-Kontonummer. Ähnlich wie Inlandsüberweisungen mit ACH und Fedwire, bei denen die Bankkonto- und Routingnummern beider Parteien für eine Überweisung benötigt werden, erfordern SEPA-Überweisungen die IBAN-Codes aller europäischen Konten, die an der Transaktion beteiligt sind.

Hier sehen Sie eine Übersicht über die verschiedenen Arten von SEPA-Überweisungen:

SEPA-Überweisung
SEPA-Überweisungen sind einmalige Geldüberweisungen zwischen zwei Banken, die beide über IBAN-Codes verfügen. Diese Überweisungen werden in Euro durchgeführt und häufig für Käufe seitens Verbraucherinnen und Verbrauchern in SEPA-Ländern verwendet. Wenn Ihr Unternehmen nicht im SEPA-Gebiet ansässig ist, können Sie diese Überweisungsart nicht verwenden, da beide Finanzinstitute (Aussteller und Empfänger) sich in SEPA-Ländern befinden müssen.

SEPA-Echtzeitüberweisung
Bei den meisten Überweisungen zwischen Konten muss eine Überweisungsanfrage übermittelt werden, deren Genehmigung zwischen mehreren Stunden und einigen Tagen dauern kann. Die SEPA-Echtzeitüberweisung ermöglicht dagegen Sofortüberweisungen bis zu 100.000 €. Mit dieser Methode können Transaktionen in Euro zwischen zwei Kontoinhaberinnen und Kontoinhabern im SEPA-Gebiet jederzeit und an jedem Wochentag sofort abgewickelt werden. 99 % der SEPA-Echtzeitüberweisungen werden innerhalb von 5 Sekunden abgewickelt und können über Smartphones getätigt werden.

SEPA-Lastschrift
Das Lastschriftverfahren ist die häufigste Interaktionsart zwischen Nicht-EU-Unternehmen und SEPA-Konten. Für Stripe-Kundinnen und -Kunden ist die SEPA-Lastschrift eine wiederverwendbare Zahlungsmethode mit Benachrichtigung. Das bedeutet, dass sie intern mit Kundinnen und Kunden verknüpft und vom Unternehmen im Rahmen der jeweiligen Autorisierung wiederverwendet werden kann. Sie ist auch eine Zahlungsmethode mit verzögerter Benachrichtigung. Dadurch ist erst nach vollständiger Abwicklung der Transaktion bekannt, ob sie erfolgreich war oder nicht, was mehrere Tage dauern kann.

Wie lange dauern SEPA-Zahlungen?

Die meisten SEPA-Zahlungen werden innerhalb eines Werktages abgeschlossen. Seit November 2017 haben viele Banken im SEPA-Gebiet SEPA-Echtzeitüberweisungen eingeführt. Damit können Zahlungen bis zu einer Höhe von 15.000 € innerhalb von 10 Sekunden abgewickelt werden.

Wenn Unternehmen in den USA SEPA-Lastschriften von Kundinnen und Kunden im SEPA-Gebiet abwickeln, beträgt die Zeit bis zur Auszahlung im Allgemeinen drei bis sechs Tage.

Brauche ich ein SEPA-Konto für mein Unternehmen?

Unternehmen benötigen kein bestimmtes Bankkonto, um Zahlungen mit dem SEPA-Netzwerk abzuwickeln. SEPA ist selbst kein Finanzinstitut (d. h., es werden keine eigenen Konten ausgestellt oder geführt), sondern ein System, das von Banken in den teilnehmenden Ländern verwendet wird. Wenn Sie über eine IBAN verfügen und Ihr Geschäftskonto aus einem SEPA-Mitgliedsstaat stammt, haben Sie bereits Zugriff auf das SEPA-Netzwerk und die zugehörigen Produkte.

Unternehmen, die nicht in SEPA-Mitgliedsstaaten tätig sind, einschließlich derer aus den USA, können eventuell dennoch einige SEPA-Aspekte im Zusammenhang mit Kundentransaktionen für Zahlungen aus SEPA-Mitgliedsstaaten nutzen.

Sollten Unternehmen außerhalb des SEPA-Gebiets ein europäisches Geschäftskonto eröffnen? Das hängt von der jeweiligen Situation ab. Wenn Ihr Unternehmen europäische Tochtergesellschaften hat oder ein Teil Ihres Betriebs aus SEPA-Mitgliedsstaaten agiert, könnte es sinnvoll sein, ein lokales Bankkonto mit einer IBAN zu eröffnen. Mit einem Bankkonto im SEPA-System erhalten Sie Zugriff auf SEPA-Überweisungen und -Echtzeitüberweisungen und können günstig Bargeld in Europa abheben.

Als Stripe-Nutzer/in können Sie SEPA-Lastschrift und andere Zahlungsmethoden im Stripe-Dashboard hinzufügen, ohne Ihren Code ändern zu müssen.

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