Ein Zahlungs-Gateway verarbeitet Online-Zahlungen, indem es die Website oder App eines Unternehmens mit Finanzinstituten verbindet. Es erfasst Zahlungsdaten auf sichere Weise, verschlüsselt sensible Informationen und sendet sie zur Autorisierung an den Zahlungsabwickler oder den Acquirer (Händlerbank). Sobald die Kundenbank die Transaktion genehmigt oder ablehnt, sendet das Gateway die Antwort an die Website des Unternehmens zurück. Dieser gesamte Prozess erfolgt in Sekundenschnelle und schafft ein reibungsloses Transaktionserlebnis sowohl für das Unternehmen als auch für die Kundschaft.
Hochwertige Zahlungs-Gateways wickeln Online-Transaktionen effektiv ab und schützen gleichzeitig sensible Kundendaten. Sie helfen Unternehmen auch dabei, Branchenstandards wie die Payment Card Industry Data Security Standards (PCI DSS) einzuhalten, was das Risiko von Betrug und Rückbuchungen verringern kann. Angesichts der Tatsache, dass weltweite digitale Zahlungen im Jahr 2028 voraussichtlich 31 Billionen US-Dollar übersteigen werden, ist ein zuverlässiges Zahlungs-Gateway wichtig, um Zahlungen zu akzeptieren und Umsätze zu steigern.
Im Folgenden erläutern wir die verschiedenen Arten von Zahlungs-Gateways, ihre Funktionsweise und wie Sie die richtige Lösung für Ihr Unternehmen auswählen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Arten von Zahlungs-Gateway-Lösungen
- Funktionsweise von Zahlungs-Gateways
- So wählen Sie die richtige Zahlungs-Gateway-Lösung aus
Arten von Zahlungs-Gateway-Lösungen
Sie können zwischen zahlreichen Arten von Zahlungs-Gateways wählen, die jeweils unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Hier sind die wichtigsten Arten von Zahlungs-Gateway-Lösungen:
Gehostete Zahlungs-Gateways: Diese Gateways leiten die Kundschaft von Ihrer Website weg, um die Zahlung auf einer Drittanbieterplattform abzuschließen. Sie leiten die Kundschaft nach der Zahlungsabwicklung wieder auf Ihre Website zurück.
Selbst gehostete Zahlungs-Gateways: Selbst gehostete Gateways erfassen Zahlungsdaten direkt auf Ihrer Website. Diese Option bietet mehr Kontrolle über die Nutzererfahrung und das Branding während des Bezahlvorgangs, erfordert aber auch mehr Verantwortung für Datensicherheit und Compliance.
API-gehostete Zahlungs-Gateways: Über Anwendungsprogrammierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) können diese Gateways direkt in Ihre Website oder App integriert werden. Wie bei selbst gehosteten Zahlungs-Gateways schließt die Kundschaft ihre Transaktionen ab, ohne Ihre Website zu verlassen. Dies ermöglicht ein vollständig markeneigenes Erlebnis und Flexibilität bei der Anpassung des Zahlungsablaufs, erfordert aber auch, dass das Unternehmen hohe Sicherheitsstandards einhält.
Gateways zur Integration lokaler Banken: Dieser Gateway-Typ stellt eine direkte Verbindung zu lokalen Banken und Finanzinstituten her. Unternehmen, die in bestimmten Regionen oder Märkten tätig sind, verwenden sie häufig. Sie bieten zwar ein lokaleres Zahlungserlebnis, verfügen aber möglicherweise nicht über einige der erweiterten Funktionen und die globale Reichweite, die größere, internationale Gateways bieten.
Funktionsweise von Zahlungs-Gateways
Zahlungs-Gateways verarbeiten Online-Transaktionen, indem sie die Website oder App eines Unternehmens mit den entsprechenden Finanzdienstleistern verbinden. Hier finden Sie einen Schritt-für-Schritt-Überblick über die Funktionsweise von Zahlungs-Gateways:
Bezahlvorgang für die Kundschaft: Der Prozess beginnt, wenn Kundinnen/Kunden sich für einen Kauf entscheiden. Beim Bezahlvorgang geben sie ihre Zahlungsdaten an (z. B. Kreditkartennummer, Kontaktdaten). Ihr Zahlungs-Gateway erfasst diese Daten auf sichere Weise entweder über eine gehostete Zahlungsseite oder ein eingebettetes Formular auf Ihrer Website.
Datenverschlüsselung und -übertragung: Sobald die Zahlungsdaten übermittelt wurden, verschlüsselt das Zahlungs-Gateway diese vertraulichen Informationen, um sie während der Übertragung vor potenziellen Verstößen oder Betrug zu schützen. Das Zahlungs-Gateway überträgt dann die verschlüsselten Daten von Ihrer Website.
Autorisierungsanfrage: Das Zahlungs-Gateway leitet die verschlüsselten Zahlungsdaten an den Zahlungsabwickler oder die Händlerbank weiter, also die Bank, die mit Ihrem Unternehmen zusammenarbeitet. Die Händlerbank sendet die Transaktionsdaten zur Autorisierung an die ausstellende Bank (die Bank oder den Kartenaussteller der Kundin/des Kunden). Die ausstellende Bank verifiziert die Kartenangaben, prüft, ob Gelder verfügbar sind und wertet alle Betrugsindikatoren aus, um zu entscheiden, ob die Transaktion genehmigt oder abgelehnt werden sollte.
Genehmigung oder Ablehnung: Nach der Bewertung der Transaktion sendet die ausstellende Bank über die Händlerbank eine Genehmigungs- oder Ablehnungsantwort an das Zahlungs-Gateway zurück. Das Zahlungs-Gateway übermittelt dieses Ergebnis an Ihre Website oder App und informiert sowohl Sie als auch die Kundin/den Kunden über den Status der Zahlung.
Abschluss der Transaktion: Wenn die Transaktion genehmigt wird, schließt das Zahlungs-Gateway den Zahlungsvorgang ab, indem es Ihr Unternehmen benachrichtigt und es Ihnen ermöglicht, mit der Auftragsabwicklung fortzufahren. In dieser Phase ist der Zahlungsbetrag autorisiert, aber noch nicht beglichen worden. In dieser Phase werden die Gelder vorübergehend zurückgestellt, um sicherzustellen, dass sie bis zum Abschluss der Transaktion verfügbar sind.
Zahlungsabwicklung: Die Händlerbank aggregiert die genehmigten Transaktionen und sendet sie zur Abwicklung an das Zahlungsnetzwerk. Die Gelder werden von der ausstellenden Bank der Kundin/des Kunden auf das Bankkonto Ihres Unternehmens überwiesen. Dies kann je nach Bank und Zahlungsmethode einige Tage dauern. Das Zahlungs-Gateway erleichtert diesen gesamten Prozess, einschließlich der Verwaltung aller Währungsumrechnungen, der Bearbeitung von Anfechtungen und der Bereitstellung von Berichtstools.
Auswahl der richtigen Zahlungs-Gateway-Lösung
Bei der Wahl des richtigen Zahlungs-Gateways geht es vor allem darum, eine Lösung zu finden, die auf Ihre Geschäftsanforderungen und Wachstumspläne abgestimmt ist. Hier sind einige der Faktoren, die Sie bei der Bewertung Ihrer Optionen berücksichtigen sollten:
Integration: Wählen Sie ein Zahlungs-Gateway, das sich problemlos in Ihren Tech-Stack integrieren lässt, ganz gleich, ob es sich um eine maßgeschneiderte Website, mobile App oder Plattform (z. B. Shopify, WooCommerce) handelt. Suchen Sie nach Gateways mit gut dokumentierten APIs, Software Development Kits (SDKs) und vorgefertigten Plug-ins. Stripe bietet umfassende API-Dokumentation und Bibliotheken für mehrere Sprachen, einschließlich Java, Python und Ruby. Stripe ermöglicht es Ihnen außerdem, benutzerdefinierte Zahlungsabläufe zu erstellen oder vorgefertigte Komponenten der Nutzeroberfläche wie Stripe Elements zu verwenden, um ein sicheres, vollständig anpassbares Checkout-Erlebnis direkt auf Ihrer Seite einzubetten.
Zahlungsmethoden: Das richtige Gateway sollte die bevorzugten Zahlungsmethoden Ihrer Kundschaft unterstützen – seien es Kredit- und Debitkarten, Digital Wallets, lokale Zahlungsmethoden oder „Jetzt kaufen, später bezahlen“. Stripe unterstützt alle gängigen Kredit- und Debitkarten und mehr als 100 Zahlungsmethoden, einschließlich Apple Pay, Google Pay, Klarna und Alipay. Wenn Ihr Unternehmen international tätig ist, können Sie durch die Unterstützung lokaler Zahlungsmethoden durch Stripe wie SEPA in Europa, iDEAL in den Niederlanden und Bancontact in Belgien regionale Präferenzen bedienen.
Sicherheit und Compliance: Suchen Sie nach Gateways, die ein Höchstmaß an PCI-Konformität (Level 1) und Funktionen wie Tokenisierung, Verschlüsselung und erweiterte Betrugserkennung bieten. Das Sicherheits-Framework von Stripe entspricht den PCI-Level-1-Anforderungen und wird mit Stripe Radar geliefert, einem auf maschinellem Lernen basierenden Tool zur Betrugsprävention, das Transaktionsdaten von Millionen von Unternehmen weltweit analysiert. Es verfügt auch über Funktionen wie dynamisches 3D Secure, um eine Überprüfung für riskantere Transaktionen zu verlangen, wodurch Rückbuchungen minimiert werden können, ohne das Kundenerlebnis zu beeinträchtigen.
Kostenstrukturen: Berücksichtigen Sie Kosten wie Einrichtungsgebühren, monatliche Gebühren, Gebühren für die Bearbeitung internationaler Karten, Rückbuchungsgebühren und alle Ausgaben im Zusammenhang mit zusätzlichen Funktionen. Die Preisgestaltung von Stripe ist einfach: ein Standardpreis pro Transaktion, abhängig von der Zahlungsmethode, mit einer geringen zusätzlichen Gebühr für Währungsumrechnung.
Globale Reichweite und Unterstützung mehrerer Währungen: Wenn Sie global tätig sind, benötigen Sie ein Gateway, das problemlos mehrere Währungen und grenzüberschreitende Transaktionen verarbeiten kann. Stripe unterstützt Zahlungen in mehr als 135 Währungen und rechnet Transaktionen automatisch in Ihre bevorzugte Währung um. Außerdem wird Adaptive Pricing angeboten, wodurch Ihre Preise in die von der Kundschaft bevorzugten Währungen umgerechnet werden.
Anpassung und Kundenerlebnis: Wählen Sie ein hochgradig anpassbares Gateway aus. Es sollte möglich sein, den Bezahlvorgang markengerecht zu gestalten und ihn gleichzeitig für Mobilgeräte und Desktops zu optimieren. Stripe Elements bietet vorgefertigte, leicht anpassbare Nutzeroberflächenkomponenten. Für eine schnellere Einrichtung bietet Stripe Checkout eine vorgefertigte Zahlungsseite, die auf Konversion ausgelegt ist und Funktionen wie Kartenvalidierung in Echtzeit sowie die Unterstützung mehrerer Sprachen bietet.
Berichte und Analysen: Ein Gateway sollte über die reine Verarbeitung von Zahlungen hinaus auch Einblicke in Transaktionstrends, Kundenverhalten und Cashflow-Management bieten. Stripe verfügt über ein detailliertes Dashboard mit Echtzeitberichten, erweiterten Filtern und der Möglichkeit, Daten für tiefergehende Analysen zu exportieren. Stripe Sigma ist ein SQL-basiertes Analysetool, mit dem Sie benutzerdefinierte Abfragen für detailliertere Einblicke schreiben können. Mit dieser Funktion können Sie auch Kundschaft mit hohem Risiko identifizieren oder Umsatztrends über verschiedene Zahlungsmethoden oder Regionen hinweg verfolgen.
Abrechnungsmodelle: Wenn Sie ein abonnementbasiertes Unternehmen haben oder wiederkehrende Abrechnungen verwalten müssen, sollte Ihr Gateway über flexible Tools speziell für solche Zahlungen verfügen. Stripe Billing bietet umfassenden Support für verschiedene Abrechnungsmodelle, einschließlich gestaffelter Preisgestaltung, nutzungsbasierter Abrechnung und Abonnements in mehreren Währungen. Es automatisiert auch die Rechnungsstellung, verarbeitet anteilsmäßige Verrechnungen für Abonnementänderungen und unterstützt erweiterte Funktionen wie Smart Retries für fehlgeschlagene Zahlungen, was zur Verbesserung der Umsatzsicherung beiträgt.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.