Wenn Ihr Unternehmen Zahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptiert, dürfte Ihnen der Begriff „Händlerkonto“ im Zusammenhang mit der Abwicklung von Zahlungen bekannt vorkommen.
Sollten Sie nicht wissen, was genau ein Händlerkonto ist oder ob Sie eines brauchen, finden Sie hier alle relevanten Informationen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was sind Händler?
- Was ist ein Händlerkonto?
- Brauche ich ein Händlerkonto?
- Was sind Händlerkontoanbieter?
- Was ist ein Händlerdienstanbieter?
- Welche Kosten sind mit Händlerkonten verbunden?
- Wie wähle ich den richtigen Anbieter von Händlerdiensten aus?
Was ist ein/e Händler/in?
Händlerinnen bzw. Händler sind Personen oder auch Unternehmen, die Zahlungen von Kundinnen und Kunden für Waren oder Dienstleistungen akzeptieren. Ob E-Commerce-Unternehmen, Softwareunternehmen mit zahlungspflichtigen Abonnements, Berater/innen, die Videokurse über eine Website verkaufen, oder Auftragnehmer/innen, die remote arbeiten – wer Zahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptiert, ist eine Händlerin oder ein Händler.
Was ist ein Händlerkonto?
Ein Händlerkonto ist ein Bankkonto, das speziell für Kundenzahlungen verwendet wird, in der Regel über Kreditkarte, Debitkarte oder eine andere Art von elektronischer Überweisung. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches Geschäftskonto. Gelder werden in einem Händlerkonto aufbewahrt, bis sie an das primäre Geschäftskonto der Händlerin/des Händlers überwiesen werden.
Brauche ich ein Händlerkonto?
Wenn Sie Zahlungen von Kundinnen und Kunden akzeptieren, benötigen Sie in der Regel die Funktionalität eines Händlerkontos. Sie müssen aber nicht unbedingt selbst ein Händlerkonto besitzen. Ein End-to-End-Händlerdienstanbieter wie Stripe kann Ihnen diese Funktionalität im Rahmen seiner regulären Zahlungsabwicklungsdienste zur Verfügung stellen.
Wenn Ihr Unternehmen auf einem Marktplatz oder einer Plattform wie Etsy, Amazon oder eBay tätig ist, müssen Sie ebenfalls meist kein separates Händlerkonto eröffnen.
Wenn Sie Ihr Unternehmen gerade gegründet haben und Kartenzahlungen selbstständig akzeptieren möchten (also ohne eine Drittanbieterplattform oder einen Marktplatz zu nutzen), sollten Sie so bald wie möglich ein Händlerkonto einrichten. Ein Zahlungsdienstleister wie Stripe kann Ihrem Unternehmen die Funktionalität eines Händlerkontos zur Verfügung stellen, ohne dass Sie selbst ein solches Konto eröffnen müssen.
Was sind Händlerkontoanbieter?
Händlerkontoanbieter bieten Händlerinnen und Händlern begrenzte Unterstützung. Sie helfen ihnen dabei, das Händlerkonto einzurichten, auf das Debit- und Kreditkartenzahlungen eingehen sollen. Große Banken betreiben ihre eigenen Dienste für Händlerkonten.
Was ist ein Händlerdienstanbieter?
Händlerdienstanbieter unterstützen Händler/innen in der Regel umfassender – nicht nur bei der Zahlungsabwicklung, sondern auch bei der generellen Geschäftsführung.
Stripe ist ein Händlerdienstanbieter, der sowohl Händlerkonten als auch damit verbundene Dienste anbietet. Beispielsweise kombiniert Stripe die Funktionalität eines Händlerkontos mit der eines Zahlungsgateways, dem Mechanismus für das Akzeptieren von Debit- oder Kreditkartenzahlungen. Bei bestimmten Händlerkonten müssen Sie ein separates Zahlungs-Gateway verwenden.
Welche Kosten sind mit Händlerkonten verbunden?
Der größte Kostenpunkt betrifft laufende Gebühren für die Zahlungsabwicklung, die bei jeder Transaktion anfallen. Diese Gebühren variieren je nach Anbieter.
Ihr Händlerkontoanbieter erhebt darüber hinaus möglicherweise auch folgende Gebühren:
- Einrichtungsgebühr
Hierbei handelt es sich um eine einmalige Gebühr für die Ersteinrichtung des Händlerkontos. - Monatliche Mindestgebühr
Bei einigen Anbietern müssen Sie jeden Monat einen Mindestbetrag zahlen. Wenn die Summe der Zahlungsabwicklungsgebühren unterhalb dieses Betrags bleibt, wird Ihnen die Differenz in Rechnung gestellt. - Jahresgebühr
Einige Anbieter erheben eine Jahresgebühr für den Service für das Händlerkonto. - Batch-Gebühr
Ihre Transaktionen von einem bestimmten Tag werden häufig in einem „Batch“ gebündelt und zur Zahlungsabwicklung gesendet. Dieser Service wird durch eine Batch-Gebühr abgedeckt. - Rückbuchungsgebühr
Wenn Kundinnen und Kunden eine von Ihrem Konto abgebuchte Zahlung anfechten und der Betrag zurückgebucht wird, fällt unter Umständen eine Rückbuchungsgebühr an. - Gebühren bei vorzeitiger Kündigung
Diese Gebühr fällt in der Regel an, wenn ein Konto vor dem im Rahmenvertrag festgelegten Enddatum gekündigt wird.
Wie wähle ich den richtigen Händlerdienstanbieter aus?
Denken Sie darüber nach, was für Ihr Unternehmen am wichtigsten ist, bevor Sie sich für einen Händlerdienstanbieter entscheiden. Stellen Sie sich die folgenden Fragen, um die Auswahl einzugrenzen:
Wie wichtig sind Kosteneinsparungen?
Händlerkonten sind nicht kostenlos. Unterschiedliche Anbieter erheben unterschiedliche Gebühren. Sie sollten also das Preis-Leistungs-Verhältnis jedes Dienstes genau prüfen. Möchten Sie den besten Anbieter in Anspruch nehmen, und zwar ungeachtet der Kosten, oder müssen Sie die Ausgaben möglichst klein halten? Diese Entscheidung fällt bei jedem Unternehmen anders aus.
Welche Dienstleistungen benötige ich?
Sie brauchen mindestens ein Konto für die Abwicklung von Kundentransaktionen. Was steht aber sonst noch auf Ihrer Wunschliste? Ist Ihnen eine bessere Betrugsvorbeugung wichtiger als niedrige Gebühren? Legen Sie jetzt Ihre Prioritäten fest.
Ist mir ein spezialisierter Händlerkontoanbieter oder ein führender Universalanbieter lieber?
Einige Händlerkontoanbieter haben sich auf bestimmte Branchen oder Unternehmensarten spezialisiert. Bestimmte Lösungen lassen sich in andere Produkte und Dienste integrieren, z. B. in Buchhaltungssoftware. Alternativ dazu unterstützen Anbieter wie Stripe sämtliche Handelsaktivitäten mit einer Suite aus Produkten und Dienstleistungen, die für praktisch jede Unternehmensgröße und jede Branche individuell angepasst werden können.
Suchen Sie in erster Linie nach der besten Technologie mit umfangreichem Support oder möchten Sie lieber mit einem Team arbeiten, das spezielle Fachkenntnisse in Ihrem Geschäftsfeld mitbringt? Unabhängig davon sollten Sie einen Händlerkontoanbieter wählen, der allen Ihren Prioritäten Rechnung trägt.
Welche Funktionen wären wünschenswert?
Die von Ihnen als „wünschenswert“ eingestuften Funktionen sind zwar möglicherweise nicht zwingend erforderlich, doch Sie sollten sie kennen, damit Sie die Anbieter mit dem größten Mehrwert leichter ausmachen können.
Ist es mir wichtig, lange beim selben Anbieter zu bleiben?
Der Händlerkontoanbieter, der heute die beste Wahl für Ihr Unternehmen ist, ist unter Umständen irgendwann in der Zukunft nicht mehr ganz so gut geeignet, wenn Ihr Unternehmen wächst und sich weiterentwickelt. Angenommen, Sie entscheiden sich für eine vorgefertigte Händlerkontolösung, die für Ihre aktuellen Anforderungen völlig ausreicht, aber nicht über die robusten erweiterten Funktionen verfügt, die Sie in Zukunft brauchen werden. Würden Sie dann lieber mit der kostspieligeren Option einsteigen in dem Wissen, dass Sie zu Beginn gar nicht alle Funktionen nutzen, für die Sie bezahlen? Oder sollten Sie dann erst die einfachere (und wahrscheinlich günstigere) Option wählen und gegebenenfalls später den Anbieter wechseln?
Das hängt ganz von Ihren individuellen Umständen ab. Wenn Sie über ausreichend Cashflow verfügen, könnte es am sinnvollsten sein, trotz der etwas höheren Gebühren bei dem Händlerdienstanbieter einzusteigen, der Sie auch in Zukunft am besten unterstützen wird. Wenn Sie Ihr Unternehmen gerade erst gegründet haben, könnte es sich anbieten, die kostengünstigste Option zu wählen und später ein Upgrade vorzunehmen.
Zugegebenermaßen sind wir etwas voreingenommen, aber unserer Meinung nach ist die ideale Lösung ein Händlerdienstanbieter wie Stripe, der niedrige Gebühren, einfaches Onboarding und Setup sowie dynamische anpassbare Funktionen bietet, die Ihre sich verändernden Anforderungen stets erfüllen können.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.