Aufgrund der raschen Verbreitung von Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets nutzen viele Japaner/innen Apps auf ihren mobilen Geräten, um Spiele zu spielen und Serien zu schauen. Smartphones sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Werbekampagnen die Menschen zur Nutzung von Apps für verschiedene Zwecke anregen.
Die Abrechnung über Apps hat sich für Unternehmen, die Online-Inhalte wie Filme und Musik anbieten, zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Die Abrechnung digitaler Produkte lässt sich typischerweise in zwei Kategorien einteilen: In-App und Out-of-App. Dafür gibt es verschiedene Arten von Umsatzmodellen.
In diesem Artikel gehen wir auf die Grundlagen der Abrechnung über Apps ein, erläutern Preismodelle, geeignete Angebote und Posten und vergleichen die Vorteile und Nachteile von In-App- und Out-of-App-Abrechnungen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist die Abrechnung über Apps?
- Umsatzmodelle für die Abrechnung über Apps
- Produkte und Dienstleistungen, die für die Abrechnung über Apps geeignet sind
- Produkte und Dienstleistungen, die nicht für die Abrechnung über Apps geeignet sind
- Vor- und Nachteile der In-App-Abrechnung
- Vor- und Nachteile der Out-of-App-Abrechnung
- Was Sie über die Out-of-App-Abrechnung in Japan wissen sollten
- Ermitteln der richtigen Zahlungsmethoden für die Abrechnung über Apps
Was ist die Abrechnung über Apps?
Bei der Abrechnung über Apps können Anbieter, Kunden/Kundinnen Waren oder Dienstleistungen nach Bedarf über eine App auf einem mobilen Gerät in Rechnung stellen. In-Game-Artikel und kostenpflichtige Inhalte auf Streaming-Plattformen werden oft direkt in der App abgerechnet.
Die Zahlung beginnt, sobald die kostenpflichtigen Funktionen genutzt werden, nicht bei der Installation. Zum Beispiel können für Angebote, die im App Store oder bei Google Play als „In-App-Käufe“ angezeigt werden, nach dem Herunterladen Gebühren anfallen.
Die Kosten innerhalb einer App fallen nach der Nutzung an und sind nicht zu verwechseln mit kostenpflichtigen Apps, die beim Herunterladen berechnet werden.
Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Arten der Abrechnung: In-App und Out-of-App. Schauen wir uns die beiden genauer an.
In-App-Abrechnung
Die In-App-Abrechnung ist eine Zahlungsmethode, bei der Nutzer/innen in der App zahlen können. Bei diesem Ansatz zahlen Kunden/Kundinnen über den integrierten Bezahlvorgang des Stores, z. B. App Store oder Google Play. Da die Plattform die Abwicklung übernimmt, müssen die Publisher Gebühren an Apple und Google zahlen.
Out-of-App-Abrechnung
Bei der Out-of-App-Abrechnung werden Nutzer/innen auf eine externe Website weitergeleitet, um die Kosten zu bestätigen. Bei diesem Vorgang haben Kunden/Kundinnen oft mehr Zahlungsoptionen zur Auswahl, die bei der In-App-Abrechnung nicht verfügbar sind. Dies kommt Unternehmen zugute, da es den Kunden/Kundinnen den Kaufabschluss erleichtert. Außerdem fällt keine Provision an, was den Druck auf die Gewinnspanne verringert.
Umsatzmodelle für die Abrechnung über Apps
In diesem Abschnitt befassen wir uns mit den verschiedenen Umsatzmodellen für die Abrechnung über Apps. Unternehmen können das Modell auswählen, das für sie beim Betrieb einer App am besten geeignet ist.
Verbrauchsbasierte Abrechnung
Die verbrauchsbasierte Abrechnung ist ein Einnahmemodell, bei dem Produkte nach dem Kauf verbraucht und bei Bedarf nachgekauft werden. In einer Spiele-App kann ein Spieler/eine Spielerin zum Beispiel eine Art Spielwährung kaufen. Um diese auszugeben, muss das Guthaben aufgeladen werden, sodass pro Nutzung eine Gebühr anfällt.
Nicht verbrauchsbasierte Abrechnung
Die nicht verbrauchsbasierte Abrechnung ist das Gegenteil davon. Bei diesem Modell kann der Kunde/die Kundin den Posten nach dem Kauf auf unbestimmte Zeit weiter nutzen. Ein typisches Beispiel sind E-Books. E-Books, die über die In-App-Abrechnung erworben wurden, können in der Regel beliebig oft gelesen werden, solange der Vertriebsdienst läuft. Das bedeutet, dass Käufer/innen das Material noch lange nach dem Kauf wiederholt nutzen können.
Abonnements mit automatischer Verlängerung
Bei der automatischen Verlängerung von Abonnements fallen so lange Gebühren für die Nutzer/innen an, bis sie den Dienst kündigen. Streaming- und Musikplattformen nutzen häufig Content-Distributionsdienste und erheben zu einem bestimmten Zeitpunkt in jedem Zyklus eine feste monatliche Gebühr. Abonnenten/Abonnentinnen können Medien frei und ohne Einschränkungen ansehen und anhören (mit Ausnahme von gelegentlichen Premium-Inhalten).
Abonnements ohne automatische Verlängerung
Anders als beim oben beschriebenen Abonnement verlängert sich diese Abrechnungsmethode nicht automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit. Das bedeutet, dass bei diesem Umsatzmodell Nutzungsgebühren bis zum Vertragsende erhoben werden. Da Kunden/Kundinnen nach Ablauf des Vertrages keinen Zugriff mehr haben, müssen sie jedes Mal, wenn das Enddatum näher rückt, entscheiden, ob sie verlängern wollen oder nicht.
Produkte und Dienstleistungen, die für die Abrechnung über Apps geeignet sind
Im Folgenden finden Sie einige Produkte und Dienstleistungen, die häufig per Abrechnung über Apps verkauft werden.
- Inhalte: Videos, herunterladbare Add-ons für Videospiele wie Charaktere und Levels, E-Books, E-Comics, Nachrichtenartikel, Fotos
- Zusätzliche Funktionen und erweiterte Dienstleistungen: Funktionserweiterungen (Premium-Versionen), Funktionen zur Verknüpfung mit Software von Drittanbietern, Entfernung von Werbung
- Abonnementdienste: Medienvertriebsplattformen
- Cloud-Dienste: Daten, Cloud-Software für Backup-Bürofunktionen
Produkte und Dienstleistungen, die nicht für die Abrechnung über Apps geeignet sind
- Produkte und Dienstleistungen mit physischen Posten: Nahrungsmittel und Getränke, Accessoires und Kleidung, Eintrittskarten für Veranstaltungen, die vor Ort an einem physischen Standort stattfinden
- Unangemessene Inhalte: Posten oder Materialien, die gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen, die Menschenrechte verletzen, andere Personen diffamieren, Rechte wie das Urheberrecht verletzen oder gegen die öffentliche Ordnung und Moral verstoßen
Vor- und Nachteile der In-App-Abrechnung
Sowohl die In-App-Abrechnung als auch die Out-of-App-Abrechnung bringen jeweils Nachteile mit sich. Sehen wir uns die Vor- und Nachteile der In-App-Abrechnung aus der Sicht des Unternehmens und der Kunden/Kundinnen an.
Vorteile für Unternehmen
Plattformen wie der App Store und Google Play wickeln den Bezahlvorgang direkt ab, so dass Unternehmen den Vorteil haben, auf fertige Systeme zurückgreifen zu können, anstatt eigene Systeme entwickeln zu müssen.
Nachteile für Unternehmen
Integrierte Ladensysteme vereinfachen die Zahlungsabwicklung, aber Apple und Google verlangen eine relativ hohe Provision von 15 % bis 30 %. Viele betrachten dies als Einschränkung der Gewinnspanne.
Außerdem muss sich das Unternehmen an die von der App-Plattform festgelegte Preistabelle halten und kann die Verkaufspreise nicht nach Belieben festlegen. Es besteht auch das Risiko, dass sich Wechselkursschwankungen auf die Einnahmen auswirken.
Vorteile für Kunden/Kundinnen
Kunden/Kundinnen können Zahlungen abschließen, ohne zu einer externen Website navigieren zu müssen, wodurch zusätzliche Schritte entfallen. Der Prozess bleibt einfach und bequem, denn der gesamte Ablauf – von der Zahlung bis zum Zugriff auf die Inhalte – findet innerhalb der App statt.
Nachteile für Kunden/Kundinnen
Nutzer/innen können nur über die im Shop integrierten Methoden bezahlen. Wenn ein Kunde/eine Kundin seine/ihre bevorzugte Option nicht nutzen kann, könnte er/sie sich benachteiligt fühlen. Auch wenn die Anbieter sich mehr Zahlungsmöglichkeiten wünschen, können sie diese nicht anbieten – sie werden von der App-Plattform festgelegt, nicht vom Unternehmen.
Vor- und Nachteile der Out-of-App-Abrechnung
Sehen wir uns nun die Vor- und Nachteile der Out-of-App-Abrechnung genauer an.
Vorteile für Unternehmen
Ein wesentlicher Vorteil der Out-of-App-Abrechnung ist, dass keine Transaktionsgebühren an die Shop-Plattform gehen. Der Verkauf zum gleichen Preis wie bei der In-App-Abrechnung kann den Gewinn steigern. Außerdem kann Ihr Unternehmen die Preise frei und einfach festlegen, ohne an die Anforderungen der Plattform gebunden zu sein.
Nachteile für Unternehmen
Um Umsatz durch die Out-of-App Abrechnung zu generieren, muss das Unternehmen ein Bezahlsystem einrichten. Das bedeutet, Ihr zusätzlicher Zeit- und Arbeitsaufwand für die Implementierung des Zahlungssystems höher ist, wenn Sie Ihre eigenen Optionen anbieten möchten. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Öffnung einer externen Website die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigt und Kunden/Kundinnen den Shop verlassen, ohne den Kauf abzuschließen.
Vorteile für Kunden/Kundinnen
Einerseits neigen Kundinnen und Kunden, die die In-App Abrechnung der Out-of-App-Abrechnung vorziehen, eher dazu, das Unternehmen ganz zu verlassen. Bei der Out-of-App-Abrechnung haben Kundinnen und Kunden jedoch mehr Zahlungsmöglichkeiten, was ein großer Vorteil für diejenigen ist, die eine bestimmte Zahlungsmethode bevorzugen.
Einige Anbieter bieten möglicherweise auch Prämienpunkteaktionen an, bei denen die Kunden/Kundinnen die Punkte später einlösen und Geld sparen können.
Nachteile für Kunden/Kundinnen
Bei der Out-of-App-Abrechnung müssen Sie die App verlassen, um zum Bezahlvorgang zu gelangen, was einige als unpraktisch empfinden. Dies ist möglicherweise nicht die ideale Wahl für diejenigen, die einen unkomplizierten Mechanismus ähnlich der In-App Abrechnung bevorzugen.
Was Sie über die Out-of-App-Abrechnung in Japan wissen sollten
Die Out-of-App-Abrechnung wird in Japan zunehmend beliebter, unter anderem weil hohe In-App-Provisionen den Umsatz eines Unternehmens zusätzlich belasten können. Dieser Ansatz generiert kein Einkommen für die Plattform. Daher haben Plattformen strenge Vorschriften für die Out-of-App-Abrechnung erlassen. So ist es z. B. nicht möglich, Links in Apps einzufügen, die Nutzer/innen auf externe Websites weiterleiten.
In den letzten Jahren ist die Out-of-App-Abrechnung jedoch für bestimmte Anwendungen möglich geworden. In Japan können Nutzer/innen jetzt auf Seiten von Drittanbietern wechseln, um Transaktionen für digitale Inhalte außerhalb der App abzuschließen (z. B. Videos, Musik, Zeitschriften, Bücher und Zeitungen) oder um Reader-Apps zu nutzen, die ausschließlich für die Anzeigen von Medien im Abonnement bestimmt sind.
Mit der zunehmenden Verbreitung der Out-of-App-Abrechnung erhalten Unternehmen mehr Freiheiten und diejenigen, die bisher ausschließlich auf In-App-Abrechnungen gesetzt haben, können mit höheren Gewinnen rechnen.
Ermitteln der richtigen Zahlungsmethoden für die Abrechnung über Apps
In diesem Artikel haben wir uns die In-App- und die Out-of-App-Abrechnung angesehen. Wir haben uns mit den Umsatzmodellen und ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen befasst, wobei jedes Modell spezifische Besonderheiten hat. In beiden Fällen hängt der ideale Ansatz von den Vorlieben und Prioritäten des Kunden/der Kundin ab.
Das bedeutet, dass es für Unternehmen wichtig ist, ihre Zielgruppen und die Nutzer/innen ihrer Apps zu berücksichtigen. Anhand dieser Informationen können sie die am besten geeigneten Zahlungsmethoden für ihre Angebote ermitteln.
Wenn Sie mehrere Optionen für die Abrechnung über Apps integrieren möchten, können Sie mit einem Zahlungsdienstleister zusammenarbeiten, der die Vertragsverhandlungen in Ihrem Namen führt. Einige Dienstleister bieten ein umfassendes Supportsystem, einschließlich Analyse von Einkaufstrends, Tools für das Vertriebsmanagement und das für den Betrieb des Dienstes erforderliche Fachwissen, was sie zu einer zuverlässigeren Wahl macht.
Stripe bietet eine Vielzahl von Tools und Funktionen, um die täglichen Bezahlvorgänge zu vereinfachen. Dazu gehört die Integration verschiedener Online-Zahlungsmethoden sowie die Informationsverarbeitung und Umsatzgestaltung. Mit Stripe Billing können Sie zum Beispiel einen Zahlungszyklus erstellen, der zu Ihrem Unternehmen passt, ohne dass Sie ein eigenes System entwickeln müssen. Billing hilft Unternehmen auch dabei, mehrere verschiedene monatliche Abonnementpläne zu erstellen und gleichzeitig regelmäßig wiederkehrende Transaktionen zu verwalten. Dank der vollständig PCI DSS-konformen Sicherheitsmaßnahmen können Kunden/Kundinnen Ihre App oder Produkte beruhigt nutzen.
Die Nutzung von Stripe vereinfacht den Zahlungsprozess, senkt die Betriebskosten und bietet viele weitere Vorteile. Und durch die Integration mehrerer Zahlungsmöglichkeiten können Anbieter den Komfort digitaler Content-Distributionsdienste verbessern und den Umsatz steigern.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.