Artikel 21, Absatz 2 des Präsidialdekrets 633/1972 legt fest, welche Daten Unternehmen in Italien auf Rechnungen und damit auch auf elektronischen Rechnungen angeben müssen. Zu diesen Pflichtangaben gehören z. B. Ausstellungsdatum, fortlaufende Nummer, Anbieter, Kundendaten etc.
In diesem Artikel untersuchen wir, ob die Angabe der Zahlungsmethode auf einer E-Rechnung obligatorisch ist und welche Verfahren zu befolgen sind.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Angabe der Zahlungsmethode sud elektronischen Rechnungen
- Zahlungsmethodencodes für elektronische Rechnungen
- Bargeld als Zahlungsmittel für elektronische Rechnungen
- Ratenzahlungsmethode für elektronische Rechnungen
Angabe der Zahlungsmethode sud elektronischen Rechnungen
Zu den Pflichtangaben auf einer Rechnung gehören unter anderem:
Ausstellungsdatum
Fortlaufende Nummer, die die Rechnung eindeutig identifiziert
Anbieter- und Kundendaten (d. h. Firmenname, Vor- und Nachname, Wohnsitz oder Domizil sowie Umsatzsteuer-Identifikationsnummer [USt.-ID] oder Steuercode)
Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung
Menge und Preis
Steuerbetrag und zu versteuernder Betrag
Es besteht jedoch keine Verpflichtung, die Zahlungsmethode auf einer elektronischen Rechnung anzugeben – sie ist optional. Wenn bei der Angabe der Zahlungsmethode auf der E-Rechnung ein Fehler auftritt, ist es jederzeit möglich, sie später zu ändern, auch durch eine einfache E-Mail.
Die Angabe der Zahlungsmethode auf einer E-Rechnung kann jedoch für den Kunden/die Kundin von Vorteil sein, da es die Buchhaltung und das Zeitplanmanagement vereinfacht. Es ist auch eine gute Idee, mehrere Zahlungsoptionen anzubieten. Wenn Sie Ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, ihre bevorzugte Zahlungsmethode zu wählen, können Sie damit die Zahlung erleichtern und einen schnelleren Erhalt gewährleisten.
Zahlungsmethodencodes für elektronische Rechnungen
Software zur elektronischen Rechnungsstellung umfasst in der Regel die notwendigen Funktionen, um eine oder mehrere Zahlungsmethoden zu Ihrem Konto hinzuzufügen. Es ist auch möglich, eine oder mehrere Zahlungsmethoden demselben Kunden/derselben Kundin zuzuordnen. Es ist wichtig zu wissen, wie Unternehmen in Italien Zahlungsmethoden auf elektronischen Rechnungen angeben. Die Zahlungsmethoden, mit denen Sie eine Rechnung bezahlen können, und die Codes zu ihrer Kennzeichnung sind:
Kürzel
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Methode
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---|---|
MP01 | Bargeld |
MP02 | Scheck |
MP03 | Bankscheck |
MP04 | Bareinzahlung |
MP05 | Banküberweisung |
MP06 | Zahlungsanweisung |
MP07 | Bankanweisung |
MP08 | Zahlungskarte |
MP09 | Lastschriftverfahren |
MP10 | Lastschriftverfahren für Versorgungsleistungen |
MP11 | Express-Lastschriftverfahren |
MP12 | Abbuchungsauftrag |
MP13 | Zahlungsbescheid |
MP14 | Steuerbeleg |
MP15 | Sonderkontenüberweisung |
MP16 | Zahlungsanweisung per Bankkonto |
MP17 | Zahlungsanweisung per Postkonto |
MP18 | Postal-Bulletin-Konto |
MP19 | SEPA Direct Debit (Direktlastschrift im Europäischen Zahlungsraum, SDD) |
MP20 | SDD Core |
MP21 | SEPA-Firmenlastschrift |
Bargeld als Zahlungsmethode für elektronische Rechnungen
Bargeld ist in Italien nach wie vor eine recht verbreitete Zahlungsmethode, trotz des rasanten Wachstums digitaler Zahlungsmethoden. Es ist möglich, eine elektronische Rechnung in bar zu bezahlen, dies unterliegt jedoch einem bestimmten Betragslimit. Gemäß den italienischen Vorschriften, die im Haushaltsgesetz 2023 überarbeitet wurden und ab 2024 weiterhin gelten, liegt die Barzahlungsgrenze bei 4.999,99 €. Für jeden Betrag, der diese Grenze überschreitet, müssen Kundinnen und Kunden stattdessen eine nachvollziehbare Zahlungsmethode verwenden. Die italienische Steuerverwaltung zieht es vor, dass Kundinnen und Kunden sowie Unternehmen elektronische Rechnungen mit nachvollziehbaren Methoden bezahlen.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die italienische Steuerbehörde (Agenzia delle Entrate) mit der elektronischen Rechnungsstellung vollständige Transparenz über die Transaktionen der Steuerzahler/innen hat, was häufigere und strengere Kontrollen der Finanzbewegungen ermöglicht. Übersteigt die Barzahlung diesen Höchstbetrag, kann die italienische Steuerbehörde Verwaltungsstrafen verhängen.
Ausnahme vom Limit für Barzahlungen
Es gibt jedoch eine Ausnahme von dieser Grenze für Lieferungen von Gegenständen oder Dienstleistungen. Die Zahlung darf 15.000 € nicht übersteigen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Einzelhändler/innen sowie Reise- und Tourismusagenturen haben die Waren produziert.
Einzelhändler/innen sowie Reise- und Tourismusagenturen haben die Waren an Personen, die keine Staatsangehörigen Italiens, der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sind und ihren Wohnsitz außerhalb des italienischen Hoheitsgebiets haben, geliefert.
Bevor der Lieferant der Waren oder der Dienstleister die Ausnahme in Anspruch nehmen kann, muss er der italienischen Steuerbehörde vorab mitteilen, dass er die Steuerbefreiung eingehalten hat.
Danach, zum Zeitpunkt des Kaufs, müssen sie:
Sich eine Fotokopie des Reisepasses des Kunden/der Kundin besorgen
Eine Selbstzertifizierung des Kunden/der Kundin einholen, aus der hervorgeht, dass er/sie kein/e italienische/r Staatsbürger/in ist und außerhalb des Landes wohnhaft ist
Am ersten Werktag nach der Transaktion muss die/der Anbieter/in der Waren oder Dienstleistungen das eingezogene Bargeld auf ihr/sein Bankkonto überweisen. Sie müssen dem Finanzdienstleister auch eine Kopie der vorherigen Mitteilung zukommen lassen, die zuvor bei der italienischen Steuerbehörde eingereicht wurde.
Ratenzahlungsmethode für elektronische Rechnungen
Gemäß den Handelsvereinbarungen zwischen dem Lieferanten der Waren oder Dienstleistungen und dem Kunden/der Kundin ist es möglich, dass ein Kunde/eine Kundin die Rechnung in Raten bezahlt. Lieferanten können die Option für Ratenzahlungen in der Software für die elektronische Rechnungsstellung im Abschnitt „Zahlungsbedingungen“ auswählen. Danach müssen sie Folgendes angeben:
Anzahl der Raten
Startdatum der ersten Ratenzahlung
Zeitintervall zwischen den Raten
Zahlungsbetrag jeder Rate
Die korrekte Einrichtung des Ratenzahlungsplans in einer elektronischen Rechnung hilft dem Aussteller, die Kontrolle zu behalten, und dient als Erinnerung für den/die Rechnungsempfänger/in. Wenn die Software für die elektronische Rechnungsstellung in das Buchhaltungssystem integriert ist, können Aussteller außerdem den Restsaldo bei jeder Zahlung anzeigen und aktualisieren.
Die Verwaltung des Rechnungsstellungsprozesses kann für Unternehmen komplizierter werden, insbesondere wenn sie expandieren. Einige Tools können Sie bei der Automatisierung dieses Prozesses unterstützen, beispielsweise Stripe Invoicing, eine umfassende und skalierbare Rechnungsplattform, mit der Sie Rechnungen für einmalige und wiederkehrende Zahlungen erstellen und versenden können, ohne Code schreiben zu müssen. Mit Invoicing sparen Sie Zeit und erhalten Zahlungen schneller, da teilnehmende Unternehmen 87 % der Stripe-Rechnungen innerhalb von 24 Stunden einziehen können. Durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern können Sie Invoicing außerdem auch für die elektronische Rechnungsstellung nutzen.
Bei Ratenzahlungen können Kundinnen/Kunden weiterhin Bargeld als Zahlungsmethode für elektronische Rechnungen verwenden, selbst wenn der Gesamtbetrag die Barzahlungsschwelle überschreitet, solange jede Rate unter dem Schwellenwert bleibt.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.