Der Leitfaden zu ASC 606: Umsatzrealisierung in 5 Stufen

  1. Einführung
  2. Was ist Umsatzrealisierung?
  3. Was ist ASC 606?
  4. Warum ist die Compliance mit ASC 606 für Unternehmen wichtig?
  5. Das 5-stufige Modell zur Umsatzrealisierung nach ASC 606
    1. 1. Die Art des Kundenvertrags festlegen
    2. 2. Die Leistungsverpflichtungen im Vertrag festlegen
    3. 3. Den Transaktionspreis festlegen
    4. 4. Den Transaktionspreis aufteilen
    5. 5. Den Umsatz realisieren, wenn das Unternehmen eine Leistungsverpflichtung erfüllt
  6. Revenue Recognition mit Stripe

Wenn Unternehmen wachsen, werden sie in der Regel dynamischer und komplexer. Dies kann zu erhöhten Zahlungsvolumen, einer Diversifizierung der Zahlungsmethoden sowie zusätzlichen Umsatzquellen durch neue Produkte und Dienstleistungen führen. Diese Veränderungen können sich erheblich auf die Abschlüsse eines Unternehmens auswirken und erfordern eine agile, differenzierte Herangehensweise bei der Buchhaltung, die den vielen Aspekten der einzelnen Wachstumsphasen gerecht werden kann.

Umsatzrealisierung ist ein Konzept mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten für alle Unternehmen. Bestimmte Arten von Unternehmen müssen eine bestimmte Umsatzrealisierungsmethode anwenden, um dem Abrechnungsstandard ASC 606 zu entsprechen. Hier erfahren Sie, was Sie über ASC 606 wissen müssen, was es mit diesem Standard auf sich hat, warum er für Unternehmen wichtig ist und wie Sie mit einem 5-stufigen Prozess zur Einhaltung des ASC-606-Rahmens beitragen können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist Umsatzrealisierung?
  • Was ist ASC 606?
  • Warum ist die Compliance mit ASC 606 für Unternehmen wichtig?
  • Das 5-stufige Modell zur Umsatzrealisierung nach ASC 606
    • Die Art des Kundenvertrags festlegen
    • Die Leistungsverpflichtungen im Vertrag festlegen
    • Den Transaktionspreis festlegen
    • Den Transaktionspreis aufteilen
    • Den Umsatz realisieren, wenn das Unternehmen eine Leistungsverpflichtung erfüllt
  • Revenue Recognition mit Stripe

Was ist Umsatzrealisierung?

Die Umsatzrealisierung ist ein allgemein anerkannter Abrechnungsgrundsatz (GAAP), der bestimmt, wann und wie der Umsatz eines Unternehmens zu realisieren ist. Die Umsatzrealisierung legt fest, welchem Abrechnungszeitraum der Umsatz und die Ausgaben eines Unternehmens zugewiesen werden.

Da sich der Umsatz je nach Unternehmen unterscheidet – etwa abhängig von Zeitpunkt und Gewissheit, wird nach dem Umsatzrealisierungsprinzip die Strukturierung der Umsatzabrechnung in den Unternehmen standardisiert. Die Umsatzrealisierung gibt vor, dass der Umsatz in dem Abrechnungszeitraum zu realisieren ist, in dem er erwirtschaftet und realisiert (oder realisierbar) wird. Dies kann vor oder nach dem Zahlungseingang der Fall sein.

Was ist ASC 606?

Die Accounting Standards Codification (ASC) 606 bietet Unternehmen einen universellen Rahmen für die Realisierung von Umsatz aus Kundenverkäufen. Der Standard ASC 606 betrifft die Preisgestaltung und Kundenverträge für private und öffentliche Unternehmen. Er legt fest, wie der Umsatz aus solchen Verträgen realisiert wird.

Im Mai 2014 haben das Financial Accounting Standards Board (FASB) und das International Accounting Standards Board (IASB) gemeinsam ASC 606 veröffentlicht ASC 606"). Diese Organisationen haben ASC 606 konzipiert, um die Praktiken der Umsatzberichterstattung von Unternehmen in verschiedenen Branchen anzugleichen – eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal der Umsatz je nach Sektor und Unternehmen unterschiedlich realisiert wird. ASC 606 schafft ein gemeinsames Verständnis in Bezug auf Umsatzrealisierung, das die komplexe Natur der Umsatzthematik berücksichtigt.

Warum ist die Compliance mit ASC 606 für Unternehmen wichtig?

Durch Umsatzrealisierung gemäß ASC 606 können sich viele Unternehmen ein genaues Bild von ihrer finanziellen Situation machen. Besonders wichtig ist sie jedoch für folgenden Arten von Unternehmen:

  • An der Börse notierte Unternehmen oder Großkonzerne mit einem Jahresumsatz von mehr als 25 Millionen USD, da sie gesetzlich zur Einhaltung von ASC 606 sowie der Rechnungslegungsstandards gemäß GAAP und International Financial Reporting Standards (IFRS) verpflichtet sind
  • Start-ups, die möglicherweise nach den Prinzipien der Periodenrechnung bilanzieren müssen, um Geld von Investoren zu erhalten oder einen Bankkredit zu beantragen
  • Unternehmen mit Abonnement- und Dienstleistungsschwerpunkt, die digitale oder physische Waren verkaufen, die von den Kundinnen und Kunden vor Erhalt bezahlt werden

Das 5-stufige Modell zur Umsatzrealisierung nach ASC 606

Für Abonnementunternehmen, die Änderungen an Kundenabonnements, Rückerstattungen, angefochtene Zahlungen und anteilmäßige Verrechnungen bewältigen müssen, kann die Umsatzrealisierung besonders komplex sein. Aktualisierungen von Kundenabonnements können die korrekte Realisierung und Abgrenzung des Umsatzes erschweren. Der nachfolgend beschriebene 5-stufige Prozess hilft, diese Komplexität zu beseitigen. So unterstützt er Abonnementunternehmen bei der einheitlichen und methodischen Realisierung des Umsatzes.

1. Die Art des Kundenvertrags festlegen

Hierbei geht es um die Kriterien, die erfüllt sein müssen, wenn ein Unternehmen erstmals einen Vertrag mit einer Kundin/einem Kunden über die Lieferung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen abschließt. Die wichtigsten Bestandteile des Vertrags sind gemäß ASC 606:

  • Die Vertragsparteien haben dem Vertrag zugestimmt (schriftlich, mündlich oder im Einklang mit anderen üblichen Geschäftspraktiken) und müssen ihre jeweiligen Verpflichtungen erfüllen.
  • Sowohl für das Unternehmen als auch für die Kundin/den Kunden sind die Rechte der jeweils anderen Partei in Bezug auf die zu übertragenden Waren oder Dienstleistungen ersichtlich.
  • Beide Parteien können die Zahlungsbedingungen für die zu übertragenden Waren oder Dienstleistungen erkennen.
  • Der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz – es ist davon auszugehen, dass sich das Risiko, der Zeitpunkt oder die Höhe der künftigen Cashflows des Unternehmens infolge des Vertrags ändert.
  • Das Unternehmen zieht wahrscheinlich die Zahlung ein, auf die es als Gegenleistung für die auf die Kundin/den Kunden übertragenen Waren oder Dienstleistungen Anspruch hat.

2. Die Leistungsverpflichtungen im Vertrag festlegen

Mit der Leistungsverpflichtung verspricht das Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen auf die Kundin/den Kunden zu übertragen. Auf dieser Stufe sollten Unternehmen jede eigenständige Leistungsverpflichtung detailliert aufführen. Eine Ware oder Dienstleistung gilt als eigenständig, wenn sie für die Kundin/den Kunden einen Wert darstellt und sich unabhängig von anderen Waren oder Dienstleistungen im Rahmen des Vertrags übertragen lässt.

3. Den Transaktionspreis festlegen

Die nächste Stufe ist die Berechnung des Transaktionspreises. Der Transaktionspreis kann sich auf Bar- und Sachleistungen beziehen, die das Unternehmen vertragsgemäß von der Kundin/dem Kunden erhält. Bei der Festlegung des Preises sollten Unternehmen etwaige Rabatte, anteilmäßige Verrechnungen, Upgrades oder Preisanpassungen berücksichtigen.

4. Den Transaktionspreis aufteilen

Hierbei teilt das Unternehmen den gesamten Transaktionspreis auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen im Vertrag auf. Bei abonnementbasierten Transaktionen mit wiederkehrenden Zahlungen gilt die Leistungsverpflichtung fortlaufend. Daher ist es besonders komplex – und wichtig –, eine ordnungsgemäße Abgrenzung und Aufteilung vorzunehmen.

5. Den Umsatz realisieren, wenn das Unternehmen eine Leistungsverpflichtung erfüllt

Auf dieser Stufe wird festgelegt, dass der Umsatz bei Erfüllung der einzelnen Leistungsverpflichtungen zu realisieren ist – nicht bei Initiierung des Vertrags oder bei Erhalt der mit dem Vertrag verknüpften Gelder. Dazu zwei Beispiele:

  • Für eine einzelne Leistungsverpflichtung:
    Kauft eine Kundin/ein Kunde ein maßgefertigtes Sofa, dessen Herstellung und Auslieferung insgesamt 12 Wochen dauern, ist der Umsatz aus diesem Vertrag in dem Abrechnungszeitraum zu realisieren, in dem der Auftrag erfüllt wird – nicht zum Zeitpunkt der ursprünglichen Auftragserteilung.

  • Für eine fortlaufende Leistungsverpflichtung:
    Unterschreibt eine Kundin/ein Kunde einen Vertrag, in dem sie/er sich verpflichtet, ein Jahr lang Software als Service im Abonnement für monatlich 29 EUR zu nutzen, sollte das Unternehmen die monatlichen Zahlungen dem jeweiligen Abrechnungszeitraum zuweisen. Das Unternehmen sollte die Gebühren eines ganzen Jahres nicht als Pauschalbetrag behandeln, der in dem Zeitraum realisiert wird, in den die Vertragsunterzeichnung fällt.

Revenue Recognition mit Stripe

In der Theorie erleichtert der 5-stufige Prozess die Einhaltung des ASC-606-Standards. Die praktische Umsetzung kann jedoch chaotisch und fehleranfällig sein. Manuell lässt sich die Umsatzrealisierung nur mit Mühe fehlerfrei bewältigen. Für die meisten Unternehmen eignet sich eher eine automatisierte Umsatzrealisierungslösung, die alle Details berücksichtigt und die Erstellung prüfungsreifer Finanzberichte ermöglicht.

Stripe Revenue Recognition hilft Unternehmen, die Periodenrechnung zu optimieren und den Umsatzrealisierungsprozess übersichtlicher zu gestalten, ganz ohne technische Ressourcen oder komplexe Konfigurationen. So können Sie mit minimalem Aufwand Ihr Reporting anpassen und automatisieren, um die Anforderungen von ASC 606 und IFRS 15 weiterhin zu erfüllen.

Stripe Revenue Recognition bietet Ihnen Zugriff auf:

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