Unterschiede zwischen Zahlungsvermittlern und Zahlungsaggregatoren: Was ist der Unterschied und wie treffen Sie die richtige Wahl?

  1. Einführung
  2. Was ist ein Zahlungsaggregator?
  3. Was ist ein Zahlungsvermittler?
  4. Worin unterscheiden sich Zahlungsaggregatoren und Zahlungsvermittler voneinander?
  5. Brauche ich einen Zahlungsaggregator oder einen Zahlungsvermittler?
  6. Was ist Stripe – Zahlungsaggregator oder Zahlungsvermittler?

Der E-Commerce-Umsatz im US-Einzelhandel wird sich bis zum Jahr 2026 voraussichtlich auf 1,7 Billionen US-Dollar belaufen. Inzwischen ist eine ganze Branche entstanden, die Online-Zahlungsabwicklungsdienste anbietet. Es gibt viele verschiedene Arten von Zahlungsdienstleistern, darunter Zahlungsvermittler und Zahlungsaggregatoren. Sowohl Zahlungsvermittler als auch Aggregatoren bieten Unternehmen die Möglichkeit, Online-Zahlungen zu akzeptieren, ohne eine direkte Beziehung zu einer Bank aufbauen zu müssen. Doch worin unterscheiden sie sich?

Zahlungsvermittler oder Zahlungsaggregator? Diese Entscheidung muss sorgfältig durchdacht werden und kann sich erheblich auf die Geschäftsabläufe, das Wachstum und den Erfolg auf dem digitalen Marktplatz auswirken. Sie beeinflusst eine Reihe von Faktoren, darunter die Kosten pro Transaktion, das Kundenerlebnis, wie schnell die Gelder verfügbar sind sowie die Betriebseffizienz. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie über Zahlungsvermittler und Zahlungsaggregatoren wissen müssen und wie Sie die passende Lösung für Ihr Unternehmen finden.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Zahlungsaggregator?
  • Was ist ein Zahlungsvermittler?
  • Worin unterscheiden sich Zahlungsaggregatoren und Zahlungsvermittler voneinander?
  • Brauche ich einen Zahlungsaggregator oder einen Zahlungsvermittler?
  • Was ist Stripe – Zahlungsaggregator oder Zahlungsvermittler?

Was ist ein Zahlungsaggregator?

Ein Zahlungsaggregator ist ein Dienstleister, der Unternehmen das Abwickeln von Kartenzahlungen und mobilen Transaktionen ermöglicht. Dabei müssen die Unternehmen kein Händlerkonto bei einer Bank oder einem Kartennetzwerk einrichten. Stattdessen verwaltet der Aggregator ein einzelnes Händlerkonto als übergeordnetes Konto für seine gesamte Kundschaft.

Bei Unternehmen, die mit einem Zahlungsaggregator zusammenarbeiten, läuft eine Transaktion folgendermaßen ab: Wenn eine Kundin oder ein Kunde eine Zahlung tätigt, erhält zunächst der Zahlungsaggregator die Gelder. Anschließend überweist der Aggregator die Gelder auf das Geschäftsbankkonto des Unternehmens, abzüglich der erhobenen Transaktionsgebühren. So sorgen Zahlungsaggregatoren dafür, dass Unternehmen ein breites Spektrum von Zahlungsarten leichter akzeptieren können. Dabei bleiben den Unternehmen die Mühen und Kosten erspart, die mit dem Einrichten und Verwalten eines eigenen Händlerkontos einhergehen.

Was ist ein Zahlungsvermittler?

Ein Zahlungsvermittler ist ein Dienstleister, der von Unternehmen in Anspruch genommen wird und die Registrierung von Händlerkonten vereinfacht. Ein Zahlungsvermittler ist eine Art Zahlungsaggregator, bietet jedoch üblicherweise eine breitere Palette von Dienstleistungen an. Zahlungsvermittler sind registrierte unabhängige Vertriebsorganisationen, die von einer Händlerbank – auch als Acquirer bezeichnet – unterstützt werden. Sie führen ein Haupthändlerkonto und überlassen es den untergeordneten Händlern, dieses Konto zum Abwickeln von Transaktionen zu nutzen.

Worin unterscheiden sich Zahlungsaggregatoren und Zahlungsvermittler voneinander?

Sowohl Zahlungsaggregatoren als auch Zahlungsvermittler versetzen Unternehmen in die Lage, Zahlungen ohne ein eigenes Händlerkonto zu akzeptieren. Allerdings unterscheidet sich jedes Modell durch den Umfang an Service, Verantwortung und Kontrolle. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wesentlichen Unterschiede:

  • Umgang mit der Händler-ID
    Eine Händler-ID, auch als „Händleridentifikationsnummer“ (oder „Merchant Identification Number“, kurz „MID“) bekannt, ist eine eindeutige Kennung, die einem Unternehmen von einem Zahlungsabwickler oder Acquirer zugewiesen wird. Sie dient als Referenznummer zur Nachverfolgung und Bestimmung der vom betreffenden Unternehmen abgewickelten Transaktionen. Zahlungsaggregatoren nutzen ihre eigenen Händler-IDs zum Abwickeln aller Transaktionen. Dies erleichtert das Einrichten, schränkt aber möglicherweise die Anpassungs- und Kontrollmöglichkeiten ein. Da die Zahlungsvermittler jedem untergeordneten Händler eine eindeutige Händler-ID zuweisen, lassen sich Transaktionsverfolgung, Berichterstattung und Kontrolle präziser durchführen.

  • Leistungsumfang
    Ein Zahlungsvermittler bietet üblicherweise einen breiteren Umfang von Dienstleistungen an als ein Zahlungsaggregator. Zwar ermöglichen beide Modelle den Unternehmen das Akzeptieren von Zahlungen, doch ein Zahlungsvermittler kann zusätzliche Dienstleistungen erbringen – etwa die Integration von Zahlungs-Gateways, Hardware für persönliche Zahlungen, Betrugsvorbeugung, Transaktionsberichte und Kunden-Support.

  • Onboarding-Prozess
    Bei einem Zahlungsaggregator läuft das Onboarding in der Regel schnell und unkompliziert ab und eignet sich somit für kleine Unternehmen oder einzelne Verkäufer/innen. Bei Zahlungsvermittlern hingegen ist das Onboarding meist detaillierter, da das Risiko jedes untergeordneten Händlers bewertet wird. Einige Zahlungsvermittler, darunter auch Stripe, haben den Onboarding-Prozess optimiert. Dennoch verursacht das Onboarding einen höheren Aufwand als bei einem Zahlungsaggregator, denn die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Zahlungsvermittler ist intensiver und komplexer.

  • Risikomanagement
    Zahlungsvermittler tragen zusätzliche Verantwortung in Bezug auf Risikomanagement und Compliance. Schließlich registrieren und analysieren sie die Unternehmen, womit sie auch das Risiko im Zusammenhang mit ihren Transaktionen übernehmen. Zahlungsaggregatoren überlassen die Verantwortung eher anderen Beteiligten, was für die Unternehmen mit höheren Gebühren verbunden sein kann.

  • Kontrolle über Gelder
    Zahlungsvermittler haben mehr Kontrolle über die Geldbewegungen. Sie kümmern sich um den gesamten Transaktionsprozess – vom Zeitpunkt der Zahlung durch die Kundin/den Kunden bis zum Erhalt der Gelder durch das Unternehmen. Zahlungsaggregatoren erleichtern typischerweise nur die eigentliche Zahlungstransaktion.

  • Kosten
    Das Kostenmodell kann variieren. Zahlungsaggregatoren können pro Transaktion eine Pauschalgebühr erheben, die unter Umständen höher ausfällt als der Betrag, den ein Zahlungsvermittler verlangen würde. Im Gegensatz dazu wenden viele Zahlungsvermittler ein gestaffeltes Preismodell auf Basis des Transaktionsvolumens an. Stripe beispielsweise berechnet für die meisten Unternehmen 2,9 % + 30 USD pro erfolgreicher Kartenzahlung, bietet jedoch maßgeschneiderte Preispakete für Unternehmen mit individuellen Geschäftsmodellen oder hohen Transaktionsvolumen an.

  • Händler-Support
    Aufgrund der engen Beziehung zu ihren untergeordneten Händlern bieten Zahlungsvermittler häufig einen besseren Support. Dagegen bieten Zahlungsaggregatoren eventuell nur einen Kundenservice auf Standardniveau an. So stellt etwa Stripe oftmals umfassende Dienstleistungen für das gesamte Zahlungs-Ökosystem der Unternehmen an. Für diese Unternehmen ist es wichtig, dass sie den Support rund um die Uhr erreichen können, um Probleme zu beheben und ihrer Kundschaft unnötige Störungen zu ersparen. Zu diesem Zweck bietet Stripe einen Rund-um-die-Uhr-Support per E-Mail, Telefon und Chat an.

Brauche ich einen Zahlungsaggregator oder einen Zahlungsvermittler?

Die Frage, ob ein Zahlungsaggregator oder aber ein Zahlungsvermittler für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten. Zuerst sollten Sie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Zahlungsdienstleistern kennen. Zudem müssen Sie eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, darunter:

  • Unternehmensgröße und Transaktionsvolumen
    Für kleinere Unternehmen oder Start-ups mit geringem Transaktionsvolumen sind Zahlungsaggregatoren womöglich besser geeignet, denn diese haben oft einfachere Registrierungsprozesse und niedrigere Vorlaufkosten. Größere Unternehmen mit hohem Transaktionsvolumen können von den umfassenderen Dienstleistungen und möglicherweise niedrigeren Gebühren des Zahlungsvermittlers profitieren, da dessen Preise volumenbasiert sind.

  • Geschäftsmodell
    Wenn Sie einen Online-Marktplatz betreiben und mehrere untergeordnete Händler haben, kann es sich lohnen, Zahlungsvermittler zu werden oder ein Zahlungsvermittlermodell anzuwenden. So können Sie das Onboarding für Ihre untergeordneten Händler vereinfachen und Zahlungen reibungslos abwickeln. Mehr darüber, wie Stripe in großem Umfang Zahlungen für untergeordnete Händler auf Marktplätzen unterstützt, erfahren Sie hier.

  • Risikotoleranz
    Durch die Risikoevaluation in Bezug auf untergeordnete Händler und die Bearbeitung von Transaktionsanfechtungen übernehmen Zahlungsvermittler ein höheres Risiko. Ist Ihr Unternehmen in einer Branche mit erhöhtem Risiko tätig, haben Sie möglicherweise größere Schwierigkeiten, einen Zahlungsvermittler zu finden, der zur Zusammenarbeit mit Ihnen bereit ist. Außerdem müssen Sie mit höheren Gebühren rechnen. Ein Zahlungsaggregator, der nicht einzelne Unternehmen in Bezug auf das Risiko analysiert, passt vielleicht besser zu Ihnen.

  • Anpassung und Kontrolle
    Zahlungsvermittler bieten mehr Kontrolle über den Zahlungsprozess sowie die Möglichkeit, die Zahlungserfahrung an Ihr Unternehmen anzupassen. Ist die Kontrolle über die Zahlungserfahrung Ihrer Kundschaft und den Transaktionsvorgang für Sie ausschlaggebend? Dann könnte ein Zahlungsvermittler die bessere Wahl sein.

  • Preise und Gebühren
    Zahlungsaggregatoren berechnen gegebenenfalls eine Pauschalgebühr pro Transaktion, während Zahlungsvermittler womöglich volumenbasierte Preise anbieten. Wickelt Ihr Unternehmen Transaktionen in großem Umfang ab, könnte sich das Modell des Zahlungsvermittlers als kosteneffizienter erweisen.

  • Auszahlungsgeschwindigkeit
    Je nach Anbieter können Zahlungsvermittler schnellere Auszahlungen bereitstellen, da sie den gesamten Transaktionsprozess abwickeln.

  • Kunden-Support
    Zahlungsvermittler bieten ihren untergeordneten Händlern aufgrund ihrer engeren Beziehung und wichtigeren Verantwortung häufig besseren Support. Wenn Sie personalisierten On-Demand-Support benötigen, könnte sich ein Zahlungsvermittler empfehlen.

Nachdem Sie festgestellt haben, welche Kategorie von Dienstleistern zu Ihrem Unternehmen am besten passt, sollten Sie sich über die konkreten Anbieter erkundigen. Setzen Sie sich gründlich mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen der potenziellen Anbieter auseinander, ehe Sie eine Entscheidung treffen. Lassen Sie sich bei Bedarf von Beraterinnen/Beratern und vertrauenswürdigen Kolleginnen/Kollegen aus Ihrer Branche beraten.

Was ist Stripe – Zahlungsaggregator oder Zahlungsvermittler?

Stripe agiert als Zahlungsvermittler und ermöglicht es Unternehmen, Zahlungen zu akzeptieren, ohne selbst ein traditionelles Händlerkonto einzurichten. Stattdessen können Unternehmen oder Einzelpersonen ein Konto bei Stripe einrichten und so die Funktionalität eines Händlerkontos nutzen.

Stripe über die Zahlungsabwicklung hinaus mehrere Dienstleistungen, etwa die Integration von Zahlungs-Gateways, Betrugserkennung, Analyse- und Reporting-Werkzeuge und mehr. Durch diese umfassende Servicepalette in Kombination mit der Verantwortung für Compliance- und Risikomanagement hat das Stripe-Modell mehr mit einem Zahlungsvermittler- als mit einem einfachen Zahlungsaggregatormodell gemeinsam. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit und des breit gefächerten Serviceangebots eignet sich Stripe als Partner für Unternehmen. Dies gilt für jede Wachstumsphase sowie für eine Vielzahl von Branchen und Geschäftsmodellen. Wenn Sie mehr erfahren und direkt loslegen möchten, klicken Sie hier.

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