BECS-Lastschriftverfahren: Ein detaillierter Leitfaden

  1. Einführung
  2. Wo wird das BECS-Lastschriftverfahren verwendet?
    1. Wachstumsfaktoren
    2. Sicherheit und Vertrauen
    3. Kontrolle und Flexibilität
    4. Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
  3. Wer nutzt das BECS-Lastschriftverfahren?
    1. Unternehmen und Branchen
    2. Kundensegmente
    3. Spezifische Use Cases
  4. Wie funktioniert das BECS-Lastschriftverfahren?
    1. Für Kundinnen und Kunden
    2. Zahlungsabwicklung
    3. Verwalten des Mandats
    4. Für Unternehmen
  5. Vorteile der Akzeptanz des BECS-Lastschriftverfahrens
    1. Höhere Effizienz und geringere Kosten
    2. Verbesserung von Cashflow und Vorhersehbarkeit
    3. Verbesserte Kundenerfahrung und -bindung
    4. Sicherheit und Compliance
  6. Sicherheitsmaßnahmen des BRCS-Lastschriftverfahrens
    1. Verifizierung des Mandats
    2. Maßnahmen zur Transaktionskontrolle
    3. Schutzvorkehrungen auf Systemebene
    4. Mechanismen zur Beilegung von Zahlungsanfechtungen
  7. Akzeptieren des BECS-Lastschriftverfahrens als Zahlungsmethode
    1. Für Unternehmen mit Sitz in Australien
    2. Für Unternehmen mit Sitz außerhalb Australiens
    3. Schritte zum Akzeptieren von BECS
    4. Zusätzliche Aspekte
    5. Nutzung von Stripe als nicht-australisches Unternehmen
  8. Alternativen zum BECS-Lastschriftverfahren
    1. Für Unternehmen
    2. Für Kundinnen und Kunden

Das Lastschriftverfahren über das Bulk Electronic Clearing System (BECS) ist in Australien eine beliebte Banküberweisungsmethode für wiederkehrende Zahlungen. Es gibt Unternehmen die Möglichkeit, autorisierte Zahlungen automatisch von den Bankkonten ihrer Kundschaft einzuziehen. Diese Methode ist als Direktbuchung bekannt. Seit seiner Einführung im Jahr 1989 hat sich BECS zu einer Art Standardmethode für regelmäßige Rechnungen, Abonnements und Mitgliedschaften entwickelt. Das System ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft in Australien, wo über Direktbuchungen jährlich ein durchschnittlicher Wert von 15 Bio. australischen Dollar abgewickelt wird – gemessen am Wert der Großteil der Verbraucherzahlungen des Landes.

Im Folgenden gehen wir darauf ein, was Unternehmen über das BECS-Lastschriftverfahren wissen müssen: wie es funktioniert, welche Kundensegmente es warum nutzen und was nötig ist, damit auch Sie dieses System als Zahlungsmethode verwenden können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wo wird das BECS-Lastschriftverfahren verwendet?
  • Wer nutzt das BECS-Lastschriftverfahren?
  • Wie funktioniert das BECS-Lastschriftverfahren?
  • Vorteile der Akzeptanz des BECS-Lastschriftverfahrens
  • Sicherheitsmaßnahmen des BECS-Lastschriftverfahrens
  • Akzeptieren des BECS-Lastschriftverfahrens als Zahlungsmethode
  • Alternativen zum BECS-Lastschriftverfahren

Wo wird das BECS-Lastschriftverfahren verwendet?

Wachstumsfaktoren

  • Digitaler Wandel: 2021 gaben über 80 % der Australier/innen an, dass sie die Überprüfung ihres Kontostands, Rechnungszahlungen und Geldüberweisungen am liebsten online durchführten. Die hohe Akzeptanzrate von Online-Zahlungen trägt zur Beliebtheit von BECS bei, da Kundinnen und Kunden entsprechende Mandate mühelos über Online-Portale oder Banking-Apps einrichten können. In Australien ist außerdem eine deutliche Abkehr von Barzahlungen zu beobachten: 2007 handelte es sich bei 70 % der persönlichen Zahlungen um Barzahlungen, Ende 2022 waren es nur noch 16 %. BECS unterstützt diesen Trend, da es Bargeld und Schecks überflüssig macht.

  • Regelungen, die digitale Zahlungen unterstützen: Initiativen wie die New Payments Platform (NPP) and Regelungen für Open Banking haben den Übergang zu digitalen Zahlungen beschleunigt und damit ein günstiges Umfeld für das Wachstum von BECS geschaffen.

  • Abonnement-Boom: Das Aufkommen von Abonnementdiensten wie Streamingplattformen, Kochboxen und Software-as-a-service(SaaS)-Produkten hat die Nachfrage nach der Art leicht zu verwaltender automatischer Zahlungen, die BECS anbietet, angekurbelt.

  • Bequemlichkeit und einfache Einrichtung: Ein BECS-Mandat für wiederkehrende Zahlungen lässt sich einfach und unkompliziert einrichten und erspart Kundinnen und Kunden die Mühe, Zahlungen manuell zu veranlassen.

  • Vorhersehbarkeit und Finanzplanung: BECS macht Einnahmen für Unternehmen vorhersehbar und bietet sowohl Unternehmen als auch Kundinnen und Kunden Beständigkeit bei Zahlungen.

Sicherheit und Vertrauen

  • Gewinnung des Kundenvertrauens: Die außergewöhnliche Erfolgsbilanz von BECS schafft bei Nutzerinnen und Nutzern Vertrauen. Die ausgeprägten Sicherheitsmaßnahmen und Betrugspräventionsprotokolle des Systems minimieren das Risiko unberechtigter oder fehlerhafter Transaktionen.

  • Datenschutzrechtliche Compliance: BECS orientiert sich an strengen Datenschutzvorschriften wie dem Australian Privacy Act und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU, was den verantwortungsvollen Umgang mit Daten sicherstellt.

Kontrolle und Flexibilität

  • Kundinnen und Kunden verwalten ihre Mandate: BECS bietet Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, Mandate einzurichten, zu ändern und zu stornieren, was ihnen die volle Kontrolle über ihre wiederkehrenden Zahlungen gibt.

  • Transparenz und Sichtbarkeit: Nutzer/innen können ihre BECS-Zahlungen über Online-Portale oder Banking-Apps nachverfolgen und haben Zugriff auf den detaillierten Transaktionsverlauf. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen und ermöglicht fundierte Entscheidungen.

  • Trends bei persönlichen Finanzen: BECS gibt Nutzerinnen und Nutzern die Tools und Informationen an die Hand, die sie benötigen, um ihre wiederkehrenden Zahlungen effektiv zu verwalten.

Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen

Verbraucherschutz

  • Regeln des Australian Payments Network (APN): Diese Standards, die auch für die Bereitstellung von von BECS gelten, legen Regeln für den Verbraucherschutz, die Sicherheit und die Beilegung von Zahlungsanfechtungen fest, um die Fairness und Transparenz von Abläufen zu gewährleisten.

  • Competition and Consumer Act 2010 (CCA): Dieses Verbraucherschutzgesetz, das von der Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) durchgesetzt wird, verbietet unlautere Praktiken und legt fest, dass Kundinnen und Kunden Zugang zu klaren und korrekten Informationen über ihre Rechte und Pflichten haben müssen.

Datenschutz und Compliance

  • Australischer Privacy Act: BECS orientiert sich an den im Privacy Act dargelegten Grundsätzen. Dieses Datenschutzgesetz regelt die Erfassung, Nutzung und Offenlegung persönlicher Daten. Es macht ein verantwortungsvolles Datenmanagement verpflichtend und schützt Verbraucherdaten.

  • Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS): Diese globalen Standards legen Anforderungen an Organisationen im Hinblick auf den Schutz persönlicher Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust und Offenlegung fest.

  • Programm „Notifiable Data Breaches (NDB)“: Dieses Programm verpflichtet Organisationen wie BECS, Einzelpersonen und Regulierungsorgane zu informieren, wenn es zu einem Datenverstoß kommt, bei dem die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Schädigung besteht. BECS hat im Sinne der Transparenz und Rechenschaftspflicht robuste Verfahren eingeführt, um Datenverstöße zu erkennen und zu melden.

Bestimmungen für Zahlungssysteme

  • Payment Systems (Regulation) Act 1998: Mit dieser Regel wurde der aufsichtsrechtliche Rahmen für Zahlungssysteme in Australien geschaffen. Sie legt fest, dass BECS im Interesse der Öffentlichkeit agieren muss und dies auf sichere, effiziente und transparente Weise.

  • Gesetzgebung zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Anti-Money Laundering, AML und Counter-Terrorist Financing, CTF): Diese Gesetze tragen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bei. BECS erfüllt diese Anforderungen, um die Integrität des Finanzsystems zu wahren.

  • Open-Banking-Regelungen: BECS engagiert sich aktiv für diese Initiativen, die Wettbewerb und Innovation in der Finanzdienstleistungsbranche fördern, um Interoperabilität und Kompatibilität mit aufkommenden Zahlungslösungen sicherzustellen.

Wer nutzt das BECS-Lastschriftverfahren?

Die vielseitige und nutzerzentrierte Herangehensweise des BECS-Lastschriftverfahrens an die Automatisierung, Optimierung und Sicherung von Finanztransaktionen macht es für ein breites Spektrum an Unternehmen und Einzelpersonen zu einer beliebten Alternative. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die Nutzer/innen des Systems und die Gründe für die Nutzung:

Unternehmen und Branchen

  • Versorgungsunternehmen: Gas-, Wasser- und Stromanbieter in Australien greifen überwiegend auf BECS-Zahlungen zurück. Dieses System ermöglicht das fristgerechte Begleichen von Rechnungen und reduziert die Abwicklungskosten.

  • Telekommunikation: Die Zahlungsmethode eignet sich ideal zum Einziehen monatlicher Rechnungen von Telefon-, Internet- und Kabelfernsehanbietern. BECS garantiert fristgerechte Zahlungen, optimiert administrative Aufgaben und minimiert die Kundenabwanderung.

  • Finanzdienstleistungen: Banken und Kreditgeber nutzen BECS für Kreditrückzahlungen und Hypotheken. Die Hauptvorteile des Systems sind seine Effizienz und Präzision bei der Verwaltung fester Zahlungen.

  • Versicherungsgesellschaften: Australische Versicherungsgesellschaften nutzen die bequemen BECS-Zahlungen zur Abwicklung von Versicherungszahlungen.

  • Abonnementdienste: Streaming-Plattformen, SaaS-Anbieter und Online-Publikationen nutzen BECS, um wiederkehrende Abonnementgebühren von Abonnentinnen und Abonnenten einzuziehen.

  • Wohltätigkeitsorganisationen: BECS vereinfacht regelmäßige Spenden und gibt Organisationen die Möglichkeit, sich auf dauerhafte Unterstützung zu verlassen. Da es sich so einfach einrichten und verwalten lässt, ist es ein effektives Instrument zum Sammeln von Spenden.

  • Staatliche Stellen: Lokale und nationale Stellen nutzen BECS zum Einziehen von Steuern und Gebühren und zum Auszahlen von Leistungen. Seine Effizienz und Transparenz machen es zur idealen Lösung für das Finanzmanagement im öffentlichen Sektor.

  • Einzelhandel und E-Commerce: BECS wird zwar für einmalige Transaktionen weniger oft genutzt, das System ermöglicht aber wiederkehrende Lieferungen und Abonnementmodelle im Einzelhandel.

  • Business-to-Business/B2B-Transaktionen: Der optimierte Ansatz von BECS unterstützt regelmäßige Zahlungen zwischen Unternehmen für Dienstleistungen und Lieferungen. Diese Zahlungen im Lastschriftverfahren können den Verwaltungsaufwand minimieren und den Cashflow verbessern.

Kundensegmente

  • Technisch versierte Kundinnen und Kunden: Jüngere Australier/innen finden das System attraktiv, weil es einfach zu nutzen ist und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Zahlungen und Mandate online zu verwalten.

  • Kostenbewusste Personen: Die Vorhersehbarkeit des Systems passt zur Einstellung kostenbewusster Australier/innen, die auf Finanzplanung und Kostenkontrolle Wert legen. Mehr als ein Viertel (27 %) der Australier/innen gab 2022 bei einer Befragung an, Lastschriftverfahren für regelmäßige Zahlungen einrichten zu wollen, um Verzugsgebühren zu vermeiden.

  • Sicherheitsbewusste Nutzer/innen: Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen von BECS sprechen Nutzer/innen an, denen der Schutz ihrer Online-Daten wichtig ist.

Spezifische Use Cases

  • Abonnementdienste: Viele Australier/innen nutzen BECS wegen seiner Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit, um Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder Streaming-Dienste zu bezahlen oder andere wiederkehrende Zahlungen zu tätigen. Für Unternehmen trägt dies zu einer höheren Kundenbindung bei.

  • Rechnungen von Versorgungsunternehmen: Australische Haushalte automatisieren häufig ihre Rechnungen von Versorgungsunternehmen über BECS, um Verzugsgebühren zu vermeiden und die Rechnungsverwaltung zu vereinfachen.

  • Gehaltsabrechnung und Mitarbeiterleistungen: Australische Unternehmen nutzen BECS für Gehalts- und Lohnzahlungen, was seine Korrektheit und Effizienz beim Verwalten vom Mitarbeiterfinanzen belegt.

Wie funktioniert das BECS-Lastschriftverfahren?

Das BECS-Lastschriftverfahren vereinfacht den Zahlungsprozess für Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden. Und so funktioniert's:

Für Kundinnen und Kunden

  • Einrichten eines Mandats: Kundinnen und Kunden wählen beim Bezahlvorgang eines Unternehmens oder über eine separate Vereinbarung das BECS-Lastschriftverfahren als ihre bevorzugte Zahlungsmethode aus. Sie legen der Bank eine Autorisierung vor, die als Lastschriftanfrage (Direct Debit Request, DDR) bezeichnet wird. Darin sind ihre Bankkontodaten und die Autorisierung des Unternehmens, in bestimmten Intervallen bestimmte Beträge abzubuchen, enthalten.

Zahlungsabwicklung

  • Zum vereinbarten Datum bzw. den vereinbarten Daten reicht das Unternehmen eine Anweisung zum Lastschriftverfahren (Direct Debit Instruction, DDI) beim Australian Payments Network (APN) ein.

  • Das APN gleicht die DDI mit der DDR der Kundin oder des Kunden ab und stellt fest, ob ausreichende Mittel vorhanden sind.

  • Ist alles in Ordnung, werden die Gelder vom Konto der Kundin oder des Kunden auf das Konto des Unternehmens überwiesen.

  • Die Kundin oder der Kunde erhält eine Benachrichtigung, dass die Zahlung erfolgt ist. Diese Benachrichtigung wird üblicherweise über das Online-Banking-Portal oder eine mobile App zugestellt.

Verwalten des Mandats

Kundinnen und Kunden haben die volle Kontrolle über ihre BECS-Mandate, das heißt, sie können diese Mandate:

  • Einsehen: Auf einen detaillierten Transaktionsverlauf zugreifen und anstehende Zahlungen prüfen.

  • Ändern: Den Betrag oder die Intervalle von Zahlungen ändern.

  • Stornieren: Zukünftige Zahlungen komplett stoppen.

  • Anfechten: Ihre Bank oder das Unternehmen über Probleme mit unbefugten oder fehlerhaften Transaktionen informieren.

Für Unternehmen

  • Beschaffung einer BECS-Nutzer-ID: Unternehmen müssen sich beim APN registrieren und eine BECS-Nutzer-ID anfordern, um Zahlungen im Lastschriftverfahren zu veranlassen. Das gewährleistet die Einhaltung von Vorschriften und den sicheren Zugang zum BECS-Netzwerk.

  • Einrichten von BECS-Zahlungen: Unternehmen integrieren BECS in ihre Zahlungssysteme oder gehen eine Partnerschaft mit einem Zahlungsdienstleister (Payment Service Provider, PSP) ein. Den Zahlungsplan und die Beträge für die verschiedenen Kundinnen und Kunden legen sie in ihren Vereinbarungen fest.

  • Veranlassen von Zahlungen im Lastschriftverfahren: Am Tag bzw. an den Tagen der Fälligkeit reichen Unternehmen beim APN auf elektronischem Weg DDIs ein. Diese DDIs enthalten Informationen über den Kunden oder die Kundin, den Zahlungsbetrag und die Zahlungsreferenz.

  • Automatischer Zahlungseinzug und -abgleich: Das APN verarbeitet die DDIs, gleicht sie mit den Kunden-DDRs ab und ermöglicht die Übermittlung der Gelder von Kundinnen und Kunden an Unternehmen. Unternehmen erhalten automatische Benachrichtigungen und Transaktionsaufzeichnungen für Abgleichszwecke.

  • Handhabung angefochtener Zahlungen: Für die Handhabung sämtlicher Anfechtungen durch Kundinnen und Kunden wegen unbefugter oder fehlerhafter BECS-Zahlungen sind die Unternehmen zuständig. Unternehmen müssen mit der Kundin oder dem Kunden und der betreffenden Bank zusammenarbeiten, um innerhalb einer vereinbarten Frist zu einer Lösung zu kommen.

Vorteile der Akzeptanz des BECS-Lastschriftverfahrens

Unternehmen, die das BECS-Lastschriftverfahren als Zahlungsmethode akzeptieren, kommen in den Genuss zahlreicher Vorteile, darunter folgende:

Höhere Effizienz und geringere Kosten

  • Geringerer Verwaltungsaufwand: BECS verringert die manuelle Rechnungsstellung und Zahlungen müssen nicht eingefordert werden, was Zeit und Ressourcen spart.

  • Niedrigere Transaktionsgebühren: BECS ist im Vergleich zu Kreditkarten mit erheblich geringeren Transaktionsgebühren verbunden.

  • Schnellere Zahlungsabwicklung: In der Regel gehen Gelder innerhalb von zwei Werktagen auf Unternehmenskonten ein. Bei Kreditkartenzahlungen dauert dieser Vorgang fünf bis sieben Tage.

Verbesserung von Cashflow und Vorhersehbarkeit

  • Weniger verspätete Zahlungen: Das Lastschriftverfahren hat in der Regel eine extrem hohe Erfolgsrate für autorisierte Zahlungen vorzuweisen und verringert die Anzahl verspäteter Zahlungen im Vergleich zu traditionellen Methoden erheblich.

  • Vorhersehbare Umsatzströme: Regelmäßige BECS-Zahlungen ermöglichen Unternehmen zuverlässige Einnahmeprognosen und ein besseres Cashflow-Management.

  • Verbesserte Budget- und Finanzplanung: Vorhersehbare wiederkehrende Einnahmen versetzen Unternehmen in die Lage, ihre Ausgaben und Investitionen effektiver zu planen.

Verbesserte Kundenerfahrung und -bindung

  • Bequemlichkeit für Kundinnen und Kunden: BECS bietet Kundinnen und Kunden eine bequeme und sichere Möglichkeit, ihre Rechnungen automatisch zu bezahlen, was die Kundenzufriedenheit insgesamt verbessert.

  • Geringere Kundenabwanderung: Automatische Zahlungen verringern die Kundenabwanderung, die aus verpassten Zahlungen oder abgelaufenen Karten resultiert, und führen so zu höheren Kundenbindungsraten.

  • Abonnementwachstum: Da BECS wiederkehrende Zahlungen leicht einzurichten und zu nutzen macht, kann es das Abonnementvolumen von Unternehmen steigern.

Sicherheit und Compliance

  • Starke Sicherheitsmaßnahmen: BECS hält strenge Datenschutzbestimmungen und Betrugspräventionsprotokolle ein, was das Risiko unbefugter Transaktionen minimiert.

  • Einhaltung von Vorschriften: BECS hält die APN-Regeln und die australischen Zahlungsvorschriften ein, um sicherzustellen, dass Unternehmen im Einklang mit dem Gesetz und mit Finanzvorschriften arbeiten.

Sicherheitsmaßnahmen des BRCS-Lastschriftverfahrens

Das BECS-Lastschriftverfahren hält durch umfangreiche Maßnahmen, die Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden schützen, einen hohen Sicherheitsstandard aufrecht. Nachfolgend ist eine detaillierte Aufschlüsselung der wichtigsten Sicherheitsfunktionen des Systems aufgeführt:

Verifizierung des Mandats

  • Konforme Standardformate: Formate für elektronische Mandate wie vorautorisierte Lastschriften (Pre-Authorized Debits, PADs) entsprechen der überarbeiteten Zahlungsdiensterichtlinie der Europäischen Union (PSD2). Diese Formate umfassen strenge Datenschutz- und Autorisierungsprotokolle. Damit liefern sie einen nachvollziehbaren Beleg der Kundenzustimmung und reduzieren das Betrugsrisiko.

  • Verifizierung durch die Bank: Bevor sie eine Abbuchung veranlassen, verifizieren Banken die Gültigkeit des Mandats anhand ihrer Aufzeichnungen und der Kundenkontodaten. Dieses Gegenprüfungsverfahren stellt sicher, dass der korrekte Betrag abgebucht wird, und trägt zur Vorbeugung gegen nicht autorisierte Transaktionen bei.

Maßnahmen zur Transaktionskontrolle

  • Batch-Einreichung: Unternehmen reichen Lastschriftanweisungen über den Dienstleister ihrer Wahl als Batch ein. Dieser zentralisierte Ansatz macht es einfacher, Fehler vor der Abwicklung zu entdecken, was die Auswirkungen fehlerhafter Mandate oder Dateneingaben minimiert.

  • Zahlungsabwicklung: Transaktionen durchlaufen über das Netzwerk einen strengen Clearingprozess. Diese zentralisierte Clearingstelle verifiziert die Legitimität jeder einzelnen Transaktion und stellt die korrekte Weiterleitung und Zuordnung von Geldern sicher.

  • Echtzeitüberwachung: BECS nutzt hochentwickelte Systeme, um Transaktionsströme in Echtzeit zu überwachen. Diese Systeme erkennen Anomalien und verdächtige Aktivitäten wie beispielsweise ungewöhnlich hohe Transaktionsvolumina oder Abbuchungen von ungewöhnlichen Standorten aus und lösen eine sofortige Untersuchung und gegebenenfalls eine Intervention aus, um betrügerische Transaktionen zu vermeiden.

Schutzvorkehrungen auf Systemebene

  • Datenverschlüsselung: Sensible Daten wie die Kontodaten und Transaktionsdetails von Kundinnen und Kunden werden sowohl während der Speicherung als auch während der Übermittlung mit dem Branchenstandard entsprechenden Protokollen wie AES-256 geschützt. Diese Verschlüsselung schützt Daten vor unbefugtem Zugriff und bewahrt die Datenintegrität in der gesamten Abwicklungskette.

  • Zugriffskontrollen: BECS und dessen Dienstleister arbeiten mit mehrschichtigen Protokollen für die Zugriffskontrolle, die den Zugang zu sensiblen Daten und Systemfunktionen auf befugtes Personal mit bestimmten Rollen und Berechtigungen beschränken. Dieser Ansatz minimiert das Risiko von internem Betrug und unbefugter Datenmanipulation.

  • Regelmäßige Audits und Penetrationstests: BECS führt regelmäßig unabhängige Audits und Penetrationstests durch. Diese strengen Prüfungen identifizieren und beheben potenzielle Schwachstellen im System, was dessen Abwehrfähigkeit gegen die sich weiterentwickelnden Cyberbedrohungen stärkt.

Mechanismen zur Beilegung von Zahlungsanfechtungen

  • Rückbuchungssystem: Unternehmen können innerhalb eines bestimmten zeitlichen Rahmens Rückbuchungen für nicht autorisierte oder angefochtene Zahlungen veranlassen. Dieser Mechanismus versetzt Unternehmen und deren Kundschaft in die Lage, Fehler rasch zu beheben.

  • BECS-Service zur Beilegung von Zahlungsanfechtungen: Dieser unabhängige Service arbeitet mit Unternehmen und Banken zusammen, um bei Zahlungsanfechtungen, die sich aus Transaktionen im BECS-Lastschriftverfahren ergeben, zu vermitteln. Der Service ermöglicht eine gerechte und effiziente Beilegung, was das Vertrauen und die Transparenz innerhalb des Systems fördert.

  • Aufsichtsrechtliche Compliance: BECS hält umfangreiche Vorschriften ein, darunter die Payment Services Regulations 2017 des Vereinigten Königreichs, den australischen Privacy Act 1988 und das Programm „Notifiable Data Breaches“. Diese Vorschriften legen strenge Daten- und Verbraucherschutzanforderungen fest und verpflichten zu verantwortungsvoller Datenverarbeitung und lauteren Praktiken während des gesamten BECS-Lastschriftverfahrens.

Akzeptieren des BECS-Lastschriftverfahrens als Zahlungsmethode

Das Akzeptieren von BECS als Zahlungsmethode geht sowohl für australische als auch für nicht-australische Unternehmen mit speziellen Anforderungen einher. Stripe bietet nicht-australischen Unternehmen einen Weg, BECS zu integrieren. Im Folgenden finden Sie die Anforderungen, die Sie erfüllen müssen, um BECS-Zahlungen akzeptieren zu können:

Für Unternehmen mit Sitz in Australien

  • Unternehmensregistrierung: Ihr Unternehmen muss registriert sein und über eine Australian Business Number (ABN) verfügen.

  • Lokales Bankkonto: Sie benötigen ein gültiges australisches Bankkonto, um BECS-Zahlungen entgegenzunehmen.

  • BECS-Dienstleister: Unternehmen sollten eine Partnerschaft mit einem BECS-Dienstleister eingehen, der die technischen Aspekte von Clearing und Zahlungsabwicklung handhabt.

  • DDR-Rahmenvertrag: Sie und Ihr BECS-Dienstleister müssen einen DDR-Vertrag abschließen, in dem die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Abwicklung des Lastschriftverfahrens festgelegt sind.

  • Compliance: Sie müssen die nationalen BECS-Regeln und die relevanten Vorschriften des APN einhalten.

Für Unternehmen mit Sitz außerhalb Australiens

  • Australische Partnerschaft: Sie müssen eine Partnerschaft mit einer australischen Einrichtung eingehen, beispielsweise mit einem Tochterunternehmen oder einem Partner Ihres Vertrauens, um als Ihr BECS-Empfänger und Inhaber des Bankkontos aufzutreten, auf das die Einzahlungen eingehen.

  • Integration des BECS-Lastschriftverfahrens über Stripe: Sie können die BECS-Lastschriftfunktion von Stripe nutzen, um BECS-Zahlungen von australischen Kundinnen und Kunden zu veranlassen. Dazu ist Folgendes erforderlich:

    • Ein Stripe-Konto mit BECS-Lastschriftfunktion
    • Ein Bezahlvorgang, der mit au_becs_debit als Zahlungsmethode konfiguriert ist
    • Posten in australischen Dollar (AUD)

Schritte zum Akzeptieren von BECS

  • Richten Sie Ihr BECS-Konto ein: Dazu müssen Sie einen BECS-Dienstleister auswählen und den DDR-Rahmenvertrag unterzeichnen.

  • Integrieren Sie BECS in Ihr System: Konfigurieren Sie Ihre Software oder Ihr Zahlungsgateway für die Annahme von BECS-Zahlungen. Stripe bietet für seine Geschäftskundinnen und -kunden eine nahtlose Integration an.

  • Bieten Sie BECS als Zahlungsoption an: Machen Sie BECS beim Bezahlvorgang neben Ihren sonstigen Zahlungsmethoden verfügbar.

  • Kundin oder Kunde autorisiert eine Zahlung: Kundinnen und Kunden geben Ihre Bankkontodaten an und autorisieren die Zahlung.

  • Zahlungsverarbeitung: Ihr BECS-Dienstleister reicht die Zahlungsanfrage über das Netzwerk bei der Kundenbank ein.

  • Zahlungsabwicklung: Liegt die Genehmigung vor, werden die Gelder auf Ihr Konto übertragen.

Zusätzliche Aspekte

  • Gebühren: BECS-Dienstleister erheben für die Abwicklung von Lastschriften üblicherweise Gebühren.

  • Untergrenzen für Zahlungsbeträge: Bei einigen BECS-Dienstleistern gelten Untergrenzen für Zahlungsbeträge.

  • Beilegung von Zahlungsanfechtungen: Informieren Sie sich genau darüber, wie der Beilegungsprozess aussieht, wenn Probleme mit Zahlungen auftreten.

Nutzung von Stripe als nicht-australisches Unternehmen

Stripe bietet nicht-australischen Unternehmen eine bequeme Möglichkeit, BECS-Zahlungen zu akzeptieren, ohne selbst eine lokale Einrichtung oder ein lokales Bankkonto zu eröffnen. Für diese Option ist jedoch Folgendes erforderlich:

  • Ein Stripe-Konto mit Zugang zu australischen Funktionen: Wenden Sie sich an den Stripe-Support, um die BECS-Funktion für Ihr Konto zu aktivieren.

  • Partnerschaft mit einer australischen Einrichtung zur Führung des BECS-Kontos: Diese Einrichtung erhält die Gelder und leitet sie an Sie weiter.

  • Einhaltung australischer Vorschriften: Es liegt in Ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass Ihr australischer Partner die lokalen Vorschriften einhält.

Alternativen zum BECS-Lastschriftverfahren

Wenngleich das BECS-Lastschriftverfahren in Australien äußerst beliebt ist, gibt es noch weitere Optionen, die für Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden eine vergleichbare Funktion erfüllen.

Für Unternehmen

  • Zahlungsgateways: E-Commerce-Plattformen wie PayPal und GoCardless unterstützen diverse Zahlungsmethoden, darunter Kreditkarten, Debitkarten und Optionen wie „Jetzt kaufen, später bezahlen“ (Buy Now, Pay Later, BNPL). Oft sind diese Gateways für Unternehmen leichter einzurichten und zu verwalten als BECS.

  • BPAY: Dieses beliebte Rechnungszahlungssystem gibt Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Rechnungen auf elektronischem Weg direkt von ihrem Bankkonto aus zu bezahlen. Unternehmen können BPAY in ihr Fakturierungssystem integrieren, um Zahlungen direkt zu erhalten.

Für Kundinnen und Kunden

  • Daueraufträge: Ähnlich wie BECS ermöglichen Daueraufträge Kundinnen und Kunden das Automatisieren wiederkehrender Zahlungen von bestimmten Konten. Das kann beim Verwalten regelmäßiger Ausgaben wie Miete oder Zahlungen an Versorgungsunternehmen hilfreich sein.

  • Automatische Rechnungszahlungen: Viele Banken und Fakturierungsdienstleister bieten Dienstleistungen zum automatischen Bezahlen von Rechnungen an, mit denen Kundinnen und Kunden wiederkehrende Zahlungen für Rechnungen einrichten können.

  • Zahlungsapps: Apps wie PayID und Osko ermöglichen sofortige Banküberweisungen zwischen Einzelpersonen und Unternehmen und bieten damit eine bequeme Möglichkeit für Einmalzahlungen.

  • BNPL: Finanzierungsdienste wie Afterpay und Zip geben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Zahlungen für Online-Käufe aufzuteilen, was größere Ausgaben leichter tragbar macht.

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