Für Unternehmen ist die Betrugsvorbeugung schwieriger denn je. Allein die weltweiten Verluste im E-Commerce durch Betrug bei Online-Zahlungen werden auf 41 Mrd. $ im Jahr 2022 geschätzt, mehr als doppelt so viel wie die geschätzten Verluste für 2021. Moderne Betrugsvorbeugung umfasst eine breite Palette von Mechanismen und Strategien, die ständig weiterentwickelt werden, um mit neuen Bedrohungen Schritt zu halten. Die Branche der Betrugsvorbeugungsdienste unterstützt Unternehmen bei der Bekämpfung dieser Risiken mit speziellen Lösungen, die Unternehmen dabei helfen, betrügerische Aktivitäten und Sicherheitsprobleme zu erkennen, zu verhindern und darauf zu reagieren.
Im Folgenden erläutern wir, wie Betrugsvorbeugungsdienste funktionieren, vor welchen Arten von Betrug sie schützen und welche Komponenten zu diesen Diensten gehören. Im Folgenden erfahren Sie, was Unternehmen wissen müssen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Betrugsarten, über die Unternehmen Bescheid wissen müssen
- Funktionsweise von Betrugsvorbeugungsdiensten
- Schlüsselkomponenten der Betrugsvorbeugungsdienste
Betrugsarten, über die Unternehmen Bescheid wissen müssen
Verschiedene Unternehmenstypen haben unterschiedliche Sicherheitsaspekte, aber hier sind einige der häufigsten Betrugsarten, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind.
Identitätsdiebstahl: Diese Art umfasst den unrechtmäßigen Erwerb und die unrechtmäßige Verwendung der personenbezogenen Daten einer anderen Person, in der Regel für wirtschaftliche Bereicherung. Besonders schädlich kann es sein, wenn die Identität von Mitarbeitenden oder Kundinnen/Kunden eines Unternehmens gestohlen wird.
Zahlungsbetrug: Dieser Typ umfasst jede betrügerische oder illegale Transaktion, die von betrügerischen Akteurinnen/Akteuren ausgeführt wird. Dabei kann es sich um Kreditkartenbetrug handeln, wenn gestohlene Kartendaten für nicht autorisierte Einkäufe oder Transaktionen verwendet werden.
Phishing und Spear-Phishing: Dabei handelt es sich um betrügerische Mitteilungen, die scheinbar aus einer seriösen Quelle stammen, in der Regel per E-Mail, mit dem Ziel, sensible Daten wie Kreditkartennummern oder Anmeldeinformationen zu stehlen. Spear-Phishing ist gezielter und richtet sich in der Regel gegen bestimmte Personen oder Unternehmen.
Rechnungsbetrug: Hierbei werden gefälschte oder veränderte Rechnungen verwendet, um Geld von einem Unternehmen abzuschöpfen. Er kann von externen Dritten oder intern von Mitarbeitenden durchgeführt werden.
Lohn- und Gehaltsabrechnungsbetrug: Diese Art von Betrug wird durch die Manipulation von Gehaltsabrechnungssystemen begangen, um Gelder zu veruntreuen, in der Regel durch das Hinzufügen von „Geister“-Mitarbeitenden oder das Fälschen von Überstundenforderungen.
Rücksendebetrug: Bei dieser Art geben betrügerische Akteure gestohlene Waren gewinnbringend zurück oder geben Artikel zurück, die unter Verstoß gegen die Rückgaberichtlinien des Einzelhändlers verwendet oder getragen wurden.
Betrug an geistigem Eigentum: Bei dieser Art handelt es sich um den Diebstahl oder Missbrauch des geistigen Eigentums eines Unternehmens (d. h. Patente, Marken, Urheberrechte, Geschäftsgeheimnisse). Dies kann besonders in Branchen schädlich sein, in denen Innovation ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist.
Insider-Betrug: Diese Art von Betrug wird von Mitarbeitenden, Managerinnen/Managern, leitenden Angestellten oder Eigentümerinnen/Eigentümern des Unternehmens begangen. Dies kann die Veruntreuung von Geldern, den Verkauf vertraulicher Informationen oder den Missbrauch von Autorität zur persönlichen Bereicherung umfassen.
Funktionsweise von Betrugsvorbeugungsdiensten
Betrugsvorbeugungsdienste sind spezialisierte Lösungen, die Unternehmen dabei helfen, betrügerische Aktivitäten und Sicherheitsbedrohungen zu erkennen, zu verhindern und darauf zu reagieren. Diese Dienstleister können als eigenständige Unternehmen oder als Teil eines breiteren Angebots größerer Sicherheitsfirmen oder Finanzdienstleister tätig sein. Obwohl sie als eigenständige Anbieter fungieren, sind sie oft auf bestimmte Sektoren spezialisiert – wie E-Commerce, Banken oder Gesundheitswesen – und bieten maßgeschneiderte Lösungen an, die auf die Herausforderungen und regulatorischen Anforderungen der jeweiligen Branche zugeschnitten sind. Beispiele für Betrugsvorbeugungsdienste, die von größeren Unternehmen angeboten werden, sind Betrugsvorbeugungszweige größerer Cybersicherheitsunternehmen oder in Bankplattformen oder Zahlungsabwickler integrierte Betrugsvorbeugungstools.
Viele Anbieter von Betrugsvorbeugungsdiensten bieten Beratungs- und Managed-Services an, die Schutzdienste bereitstellen und bei Implementierungs-, Überwachungs- und Reaktionsprozessen helfen. Dies kann besonders für Unternehmen nützlich sein, die nicht über das interne Fachwissen verfügen, um Betrug wirksam zu bekämpfen.
Schlüsselkomponenten der Betrugsvorbeugungsdienste
Hier erfahren Sie, was die Betrugsvorbeugungsdienste in der Regel umfassen.
Transaktionsüberwachung: Mit diesem Dienst führen Anbieter eine kontinuierliche Überwachung der Transaktionsdaten in Echtzeit durch, um Muster oder Aktivitäten zu identifizieren, die auf betrügerisches Verhalten hinweisen könnten. Alle verdächtigen Transaktionen werden zur weiteren Überprüfung gekennzeichnet.
Authentifizierungsmethoden: Methoden wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, biometrische Daten (z. B. Fingerabdrücke, Gesichtserkennung) und Richtlinien für starke Passwörter werden verwendet, um die Identität von Nutzerinnen/Nutzern zu überprüfen und unbefugten Zugriff zu reduzieren.
Verschlüsselung und Datenschutz: Die Anbieter schützen und verschlüsseln sensible Daten wie Kundeninformationen und Zahlungsdaten bei der Übertragung und an ihrem Speicherort. Dies reduziert das Risiko von Datenschutzverletzungen und -gefährdung.
Software zur Risikobewertung: Anbieter können Software verwenden, die die potenziellen Risiken bewertet, die mit Transaktionen oder Geschäftsbeziehungen verbunden sind. Dies hilft Unternehmen, fundierte Entscheidungen über ihre Sicherheitsprotokolle und Kundeninteraktionen zu treffen.
Anti-Malware- und Antiviren-Schutz: Diese Tools schützen vor Malware, Ransomware und anderer bösartiger Software, mit der Betrug begangen oder sensible Informationen gestohlen werden können.
Compliance-Management: Mit diesen Funktionen wird die Einhaltung von Branchenvorschriften wie dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) für die Kartensicherheit oder der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU für den Datenschutz verwaltet und überwacht.
Mitarbeiterschulungen: Diese Programme klären die Mitarbeitenden über die Risiken von Betrug und die Anzeichen für betrügerische Aktivitäten auf. Sie beinhalten häufig Trainingsmodule und Simulationen.
Forensik- und Ermittlungsdienste: Ermittlungsdienste analysieren, wie es zu einem Verstoß gekommen ist, identifizieren die Täter/innen und empfehlen Maßnahmen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.