Auf den Philippinen ist das Wachstum im E-Commerce sprunghaft gestiegen, wobei der Online-Umsatz 2025 voraussichtlich 24 Mrd. USD erreichen wird. Das Land hat sich zu einem vielversprechenden Ziel für Unternehmen entwickelt, die expandieren möchten. Die Verbreitung lokaler mobiler Zahlungsmethoden zu berücksichtigen, kann Unternehmen helfen, diesen sich entwickelnden Markt zu erschließen.
Im Folgenden erläutern wir die Taktiken, die jedes Unternehmen anwenden kann, wenn es auf den Philippinen Zahlungen akzeptiert, darunter:
- Priorisierung von Digital Wallet Payments
- Verbesserung der Kundenkommunikation
- Schutz digitaler Zahlungsdaten
Die aktuelle Marktlage
Die Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln, die Herausforderungen und Möglichkeiten für die Verteilung und den Zugang von Zahlungen bieten. Die Philippinen verlassen sich immer noch auf traditionelle Zahlungsmethoden wie Bargeld, insbesondere wenn man bedenkt, dass etwa 50 % der philippinischen Erwachsenen im Jahr 2024 ein formelles Finanzkonto hatten. Dennoch nimmt die Akzeptanz digitaler und elektronischer Payments zu, insbesondere in städtischen Gebieten. Insbesondere mobile Zahlungsmethoden sind üblich, sodass die Kunden philippinische Pesos überweisen, Rechnungen bezahlen und Waren und Dienstleistungen mit ihren Mobilgeräten kaufen können.
Die Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) ist Führer des Währungs-und Bankensystems des Landes. Die 1993 gegründete BSP ist die zentrale Währungsbehörde, die für die politische Ausrichtung in Bereichen wie Geld, Bankwesen und Kreditwesen zuständig ist. Die BSP beaufsichtigt die Geschäftstätigkeit von Banken und reguliert Finanzinstitute außerhalb der Banken. Ihr Ziel ist es, ein sicheres, effektives elektronisches Einzelhandels-Zahlungssystem zu fördern, da sie die zunehmend wichtige Rolle von digitalen Zahlungen in der Wirtschaft anerkennt.
Zahlungsmethoden
Philippinische Kundinnen und Kunden verwenden eine Reihe traditioneller und moderner Zahlungsmethoden. Hier sind einige der beliebtesten Optionen:
Verwendung
In einer Visa-Studie aus dem Jahr 2022 gaben 92 % der philippinischen Befragten an, bargeldlose Zahlungsmethoden zu verwenden, was die Auswirkungen der Technologie auf Zahlungen in dem Land hervorhebt. Im selben Jahr gaben jedoch 49 % der Filipinos an, dass sie lieber bar bezahlen würden, während 13 % Digital Wallets bevorzugten. Einige Nutzer/innen wenden sich lokalen Digital Wallets wie GCash und PayMaya zu, und die Einführung von QR-Codes für Transaktionen oder Geldtransfers hat diese Plattformen attraktiver gemacht.
2022 waren Kreditkarten für 11 % der Filipinos die bevorzugte Online-Zahlungsmethode, und ein Bericht aus dem Jahr 2021 ergab, dass Kreditkarten auf den Philippinen aufgrund ihrer Prämienprogramme und Pläne für Ratenzahlungen Debitkarten vorgezogen wurden. Zahlungen des Typs „Jetzt kaufen, später bezahlen“ (Buy now, pay later, BNPL) werden aus ähnlichen Gründen immer beliebter, da Anbieter wie UnaCash flexible Zahlungspläne anbieten.
Beliebte B2C-Zahlungsmethoden auf den Philippinen
- Digital Wallets (z. B. GCash)
- Kreditkarten
- Banküberweisungen
- BNPL (z. B. UnaCash)
Beliebte B2B-Zahlungsmethoden auf den Philippinen
- Kreditkarten
- Banküberweisungen
- Lastschriftverfahren
Trends:
Kryptowährungen schlägt auf den Philippinen eine Mischung aus Begeisterung und vorsichtiger Akzeptanz entgegen. Etwa 13 % der Filipinos besitzen Kryptowährungen, und die Philippinen liegen weltweit auf dem sechsten Platz bei der Krypto-Akzeptanz im Chainalysis Global Crypto Adoption Index 2023. Im BSP-Rundschreiben Nr. 944 wird verlangt, dass sich Kryptowährungsbörsen als Unternehmen für Überweisungen und Übertragungen registrieren, und 2023 veröffentlichte Leitlinien für digitale Vermögenswerte geben staatlichen Behörden mehr Macht zur Inspektion, Marktüberwachung und Durchsetzung, um Kunden zu schützen.
Vorteile und Hürden beim Markteinstieg
Unternehmen, die auf den Philippinen Zahlungen akzeptieren möchten, müssen in ihren Plänen verschiedene Aspekte des Zahlungssystems berücksichtigen, einschließlich Umsatzsteuer (USt.) und Vorschriften zur Zahlungssicherheit. Hier ist eine Übersicht:
Steuerliche Behandlung
Die Philippinen erheben 12 % USt. auf die meisten Waren und Dienstleistungen, die im von den Kunden gezahlten Einzelhandelspreis inbegriffen ist. Die Unternehmen sind für die Dokumentation, den Einzug und die Abführung dieser Steuer an das Bureau of Internal Revenue verantwortlich. Weitere zu berücksichtigende Kosten sind die Steuer auf Dokumentstempel, die auf Banktransaktionen wie Schecks, Schuldscheine und einige Lastschrifttransaktionen erhoben wird. Diese Gebühren sind in der Regel gering, können sich aber im Laufe der Zeit summieren.
Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen
Das Verbraucherschutzgesetz der Philippinen zielt darauf ab, Kunden vor betrügerischen und unlauteren Verkaufspraktiken zu schützen. Insbesondere bei digitalen Transaktionen haben Kunden das Recht auf angefochtene Zahlungen und können über ihre kartenausstellenden Banken einen Rückbuchungsprozess einleiten, wenn sie glauben, dass sie getäuscht wurden oder wenn bei der Transaktion ein Fehler aufgetreten ist.
Internationale Zahlungen
Grenzüberschreitende Zahlungen sind auf den Philippinen üblicher denn je. Hier sind einige Aspekte, die Sie sich merken sollten:
Multi-Währungs-Funktionen: Viele philippinische Unternehmen, insbesondere in Touristenzentren, bieten Multi-Währungs-Funktionen an, die Kunden von außerhalb der Philippinen Preise in ihrer jeweiligen Landeswährung anzeigen. Obwohl diese Transaktionen eine Währungsumrechnung erfordern, können sie den Prozess der Zahlung für internationale Kunden bequemer machen.
Währungsumrechnung: Wenn bei einer Transaktion eine Fremdwährung verwendet wird, muss diese umgerechnet werden. Die Umrechnungskurse werden in Echtzeit ermittelt, wobei Gebühren von 1 % bis 3 % anfallen, die Unternehmen häufig an die Kunden weitergeben. Drittanbieter-Plattformen wie Stripe übernehmen die Währungsumrechnung zum Zahlungszeitpunkt und vereinfachen so den Prozess für Unternehmen.
Regionale Zahlungsmethoden: Die Annahme von Zahlungsmethoden aus nahegelegenen Ländern, die enge Unternehmen oder touristische Beziehungen zu den Philippinen unterhalten, kann den Bezahlvorgang für internationale Kunden zugänglicher machen. Die Akzeptanz von Zahlungen mit WeChat Pay beispielsweise richtet sich an chinesische Kunden.
Sicherheit und Datenschutz
Der digitale Zahlungssektor hat sich erheblich vergrößert. Als Reaktion darauf haben sich die Philippinen auf Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen konzentriert, um die Sicherheit von Transaktionen und Nutzern zu gewährleisten. So handhaben die Philippinen diese Aspekte ihres Zahlungssystems:
Datenschutzgesetze: Das Datenschutzgesetz von 2012 schreibt vor, dass Unternehmen beim Umgang mit personenbezogenen Daten strenge Standards einhalten. Mit dem Gesetz ziehen die Philippinen mit internationalen Datenschutz-Standards gleich, indem Transparenz, legitimer Zweck und Verhältnismäßigkeit bei der Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten betont werden. Die National Privacy Commission überwacht die Umsetzung dieses Gesetzes und überwacht Datenverarbeiter und Datenverantwortliche auf Compliance.
Vorschriften für den E-Commerce: Der Electronic Commerce Act aus dem Jahr 2000 bildet einen rechtlichen Rahmen für den E-Commerce auf den Philippinen und legt Regeln zur Überprüfung der Echtheit und Zuverlässigkeit elektronischer Dokumente fest. Dieses Gesetz regelt auch Sicherheitsmaßnahmen wie die Verwendung elektronischer Signaturen, die ein sichereres Umfeld für digitale Transaktionen schaffen.
Gesetz zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML): Die philippinischen AML-Gesetze verlangen von Finanzinstituten, einschließlich Banken und Geldtransferdiensten, verdächtige Transaktionen an den Rat zur Bekämpfung von Geldwäsche zu melden. Durch regelmäßige Aktualisierungen und Änderungen dieses Gesetzes wird sichergestellt, dass die Rechtslage mit den veränderlichen Trends der Finanzkriminalität Schritt hält.
Richtlinien zur Cyberkriminalitätsprävention: Der Cybercrime Prevention Act von 2012 erkennt die Bedrohungen an, die von cyberkriminellen Aktivitäten ausgehen, und legt den Schwerpunkt auf eine schnellere Erkennung, Untersuchung und Prävention. Das Gesetz betrifft illegalen Zugriff auf Daten, Dateneingriffe, Systemstörungen, Missbrauch von Geräten und andere Cyberdelikte.
Überwachung durch die Zentralbank: Die BSP beaufsichtigt eine breite Palette von Zahlungs- und Zahlungsabwicklungssystemen und überwacht deren Stabilität und Effizienz. Die BSP gibt Richtlinien mit Schwerpunkt auf Risikomanagement und Verbraucherschutz für elektronische Zahlungs- und Finanzdienstleistungen heraus.
Wichtige Erfolgsfaktoren
Trotz der Fortschritte der Philippinen bei der Einrichtung eines modernen Zahlungssystems bleiben Herausforderungen bestehen, die durch interne und externe Faktoren bedingt sind. So können Unternehmen diese Herausforderungen bewältigen:
Flexible Zahlungen: Trotz des Anstiegs digitaler Payments verfügte 2024 etwa die Hälfte der Erwachsenen auf den Philippinen nicht über formelle Bankkonten. Um diese Personengruppe ohne Bankkonto zu erreichen, müssen Unternehmen, die auf digitale Zahlungsmethoden umstellen möchten, eine Vielzahl von Zahlungsoptionen anbieten. Die Akzeptanz von Digital Wallets und BNPL-Zahlungen schafft die nötige Flexibilität, um einen größeren Teil der Bevölkerung zu bedienen.
Einfache QR-Code Systeme: Die Integration von mobilen Zahlungen bedeutet oft, dass philippinische Unternehmen QR-Code-Systeme einführen müssen. Auch wenn es Anfangskosten gibt, sind die Vorteile – einschließlich kürzerer Transaktionen und Zahlungen – erheblich. Transaktionsgebühren für mobile Zahlungen entsprechen in der Regel denen herkömmlicher Kartenzahlungen, und die Vorteile, die es mit sich bringt, eine breitere Kundenbasis zu erreichen, können diese Kosten überwiegen.
reibungslose Konnektivitätslösungen: Eine zuverlässige Internetverbindung ist für digitale Zahlungen von grundlegender Bedeutung, aber Internetgeschwindigkeit und -zuverlässigkeit können auf den Philippinen uneinheitlich sein, insbesondere in ländlichen Gebieten. Der Speedtest Global Index stufte die Philippinen 2025 auf Platz 66 von 103 Ländern in Bezug auf die Konditionen für mobiles Internet ein, und dieser Rückstand kann den Abschluss von Transaktionen erschweren. Zahlungsabwickler, die Zahlungen lokal speichern und weiterverarbeiten können, sobald eine Netzwerkverbindung wiederhergestellt ist, helfen Unternehmen, Zahlungsverluste aufgrund von Internetproblemen zu vermeiden.
Verschärfte Cybersicherheitsmaßnahmen: Mit zunehmenden Online-Transaktionen steigt auch die Bedrohung durch Cyberangriffe. Im ersten Quartal 2021 gab es auf den Philippinen bis zu 1,76 Millionen Cyberangriffe, was verdeutlicht, warum Zahlungsplattformen in dem Land ihre Sicherheitsinfrastruktur ständig aktualisieren müssen. Tools zur Betrugserkennung und -prävention, darunter Machine-Learning-Systeme, vereinfachen die Sicherheit von Online-Zahlungen für Unternehmen.
Wichtige Erkenntnisse
Das Akzeptieren von Zahlungen auf den Philippinen erfordert eine Strategie, die der Verbreitung mobiler Zahlungsmethoden und unbeständiger Internetverbindungen Rechnung trägt. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung und Tipps für Ihren Erfolg im philippinischen Zahlungssystem.
Digital Wallet-Zahlungen priorisieren
Schwerpunkt Digital Wallets: Die Akzeptanz von mobilen Zahlungen und Digital Wallets hat stark zugenommen. Die Integration dieser Plattformen kann für Unternehmen von Vorteil sein, da sie einen großen Kundenkreis ansprechen, der bevorzugt mit dem Smartphone bezahlt.
Einführung von QR-Codes im Bezahlvorgang: QR-Code-Zahlungen sind auch auf den Philippinen üblich. Die Integration von QR-Code-Optionen in den Bezahlvorgang kann den Zahlungsprozess für die Kunden vereinfachen.
Lokale Zahlungsmethoden anbieten: Kunden auf den Philippinen bevorzugen lokalisierte Zahlungsmethoden – diese Methoden zu kennen und anzubieten, kann Vertrauen bei der Kundschaft aufbauen. So sind beispielsweise die Digital Wallets GCash und PayMaya sowie der BNPL-Anbieter UnaCash beliebte lokale Optionen.
Kundenkommunikation verbessern
Kunden reaktionsschnell unterstützen: Wenn Sie Kunden bei Problemen, die während der Transaktion auftreten, sofort in ihrer Sprache unterstützen, können Sie die Zahlungserfahrung insgesamt verbessern. Optionen wie Live-Chat-Support können helfen, Probleme schnell zu beheben.
Transparente Verfahren für Rückerstattungen und angefochtene Zahlungen: Die philippinische Kultur legt Wert auf Vertrauen – Transparenz bei der Abwicklung von Rückerstattungen kann diesen zentralen Wert unterstreichen. Eine klare Beschreibung der Verfahren für Rückerstattungen und Zahlungsanfechtungen und eine zeitnahe Kommunikation können zur Kundenbindung beitragen.
Regionale Werbeaktionen in Betracht ziehen: Unternehmen können das Kundenengagement verbessern, indem sie regionale Feiertage und Festlichkeiten wie das Sinulog-Festival anerkennen und in Werbeaktionen oder Zahlungsanreize integrieren.
Digitale Zahlungsdaten schützen
Ein sicheres Payment Gateway wählen: Ein Payment Gateway, das Transaktionsdetails wie Kreditkartendaten verschlüsselt, verhindert, dass betrügerische Akteure auf Kundendaten zugreifen können. Wählen Sie ein Payment Gateway und einen Zahlungsabwickler, die sensible Zahlungsdaten sicher übertragen können.
Kundendaten schützen: Der Schutz von Zahlungsdaten der Kunden ist für die Einhaltung des Data Privacy Act erforderlich, schafft aber auch Vertrauen in Ihr Unternehmen. Die Einhaltung der Payment Card Branche Data Security Standards (PCI DSS) kann auch Ihre Datensicherheit verbessern.
Kunden auf dem Laufenden halten: Zahlungstrends und -praktiken ändern sich ständig. Die kontinuierliche Kommunikation mit den Kunden über Ihre Zahlungsfunktionen und Sicherheitsprotokolle kann dazu beitragen, dass Ihr Unternehmen das Vertrauen und die Loyalität der Kunden gewinnt.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.