Händlerkonten und Zahlungs-Gateways sind wichtige Werkzeuge für Unternehmen, die elektronische Zahlungen akzeptieren, beispielsweise Kredit- und Debitkartentransaktionen. Im Jahr 2021 haben 82 % der US-Kundinnen und -Kunden digitale Zahlungsmethoden genutzt. Folglich können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und Erfolgschancen in der digitalen Wirtschaft verbessern, wenn sie elektronische Zahlungen akzeptieren. Durch die sichere und zuverlässige Transaktionsabwicklung tragen diese Komponenten moderner Zahlungssysteme dazu bei, dass Unternehmen ihren Kundenstamm erweitern, ihren Umsatz steigern, den Cashflow verbessern, Zahlungen effizienter abwickeln, das Betrugsrisiko reduzieren und die Kundenzufriedenheit erhöhen können.
Das Einrichten der verschiedenen Komponenten eines Zahlungssystems ist mitunter sehr komplex. Es lässt sich jedoch nicht umgehen, denn die Zahlungsinfrastruktur, die Hardware und die Software eines Unternehmens bilden das Rückgrat für die Zahlungserfahrungen der Kundschaft und für die Transaktionsabwicklung.
Vor dem Aufbau eines Zahlungssystems, das den besonderen Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht wird, müssen Sie zunächst wissen, was die einzelnen Komponenten leisten und wie sie zusammenarbeiten.
Sehen wir uns nun genauer an, was Händlerkonten und Zahlungs-Gateways sind, worin sie sich unterscheiden, wie sie zusammenarbeiten und wie Unternehmen mit den umfassenden Zahlungslösungen von Stripe die Funktionen von Händlerkonten und Zahlungs-Gateways nutzen können.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist ein Händlerkonto?
- Wer benötigt ein Händlerkonto?
- Was ist ein Zahlungs-Gateway?
- Wer benötigt ein Zahlungs-Gateway?
- Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Händlerkonten und Zahlungs-Gateways?
- Händlerkonten vs. Zahlungs-Gateways
- So kann Stripe Sie unterstützen
Was ist ein Händlerkonto?
Ein Händlerkonto ist ein spezielles Bankkonto, über das Unternehmen elektronische Zahlungen, etwa Kredit- und Debitkartentransaktionen, akzeptieren können. Unternehmen nutzen Händlerkonten insbesondere zum Abwickeln und Abrechnen elektronischer Zahlungen. Für allgemeine Bankgeschäfte wie Einzahlungen und Abhebungen verwenden sie hingegen die üblichen Geschäftskonten.
Zahlt eine Kundin/ein Kunde Waren oder Dienstleistungen mit einer Kredit- oder Debitkarte, lässt sich der Acquirer die Transaktion vom Kartenaussteller genehmigen. Genehmigt der Kartenaussteller die Transaktion, „erfasst“ der Acquirer die Gelder: Er sendet eine Anfrage an den Kartenaussteller, damit die Gelder vom Kundenkonto auf das Händlerkonto überwiesen werden. Anschließend wickelt der Händlerkontoanbieter die Transaktion ab, zieht etwaige Gebühren ab und überweist den Restbetrag auf das reguläre Bankkonto des Unternehmens.
Wer benötigt ein Händlerkonto?
Ein Händlerkonto benötigt jedes Unternehmen, das elektronische Zahlungen akzeptieren möchte. Dazu gehören Unternehmen aller Größen und Arten – vom kleinen Start-up und lokalen Einzelhändler bis hin zum multinationalen Großkonzern.
Elektronische Zahlungen sind vor allem wichtig für Unternehmen aus Branchen mit hohem Transaktionsvolumen, beispielsweise Einzelhandel, E-Commerce, Gastgewerbe und Gesundheitswesen. Von Bedeutung sind sie auch für Unternehmen, die ihren Kundenkreis erweitern, den Cashflow verbessern und die Zahlungsabwicklung optimieren möchten.
Elektronische Zahlungen sind für viele Kundinnen und Kunden die bevorzugte Zahlungsmethode. Weltweit nahm der bargeldlose Zahlungsverkehr im Einzelhandel zwischen 2018 und 2021 zu. So betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 13 %, in einigen Märkten gar 25 %. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben und die Erwartungen der modernen Kundschaft erfüllen wollen, müssen auf Funktionen von Händlerkonten zugreifen können.
Die Notwendigkeit von Händlerkontofunktionen bedeutet jedoch nicht, dass jedes Unternehmen ein eigenes Händlerkonto eröffnen muss. Weiter unten erläutern wir, wie Unternehmen mit Stripe auf alle Funktionen eines Händlerkontos zugreifen können, ohne ein eigenes Händlerkonto eröffnen und verwalten zu müssen.
Was ist ein Zahlungs-Gateway?
Ein Zahlungs-Gateway ist ein Online-Dienst, der Unternehmen das sichere Akzeptieren elektronischer Zahlungen über das Internet ermöglicht. Es fungiert als Vermittler zwischen dem Unternehmen und der Bank der Kundin/des Kunden, wickelt die Transaktion ab und sorgt für die sichere Überweisung der Gelder.
Tätigt eine Kundin/ein Kunde beispielsweise einen Kauf auf einer Website, erfasst und verschlüsselt das Zahlungs-Gateway die Kartendaten und übermittelt sie zur Überprüfung an die Bank der Kundin/des Kunden. Sobald die Transaktion autorisiert wurde, sendet das Zahlungs-Gateway dem Unternehmen eine Bestätigung, die es der Kundin/dem Kunden ermöglicht, ihren/seinen Einkauf abzuschließen.
Zahlungs-Gateways erheben üblicherweise eine Gebühr für jede abgewickelte Transaktion sowie weitere Gebühren wie Einrichtungsgebühren und monatliche Wartungsgebühren. Typischerweise bieten sie auch eine Reihe von Funktionen und Dienstleistungen an, darunter Betrugserkennung und -prävention, Rückbuchungsverwaltung und Unterstützung für zahlreiche Währungen.
Wer benötigt ein Zahlungs-Gateway?
In der Regel braucht jedes Unternehmen, das ein Händlerkonto benötigt, auch ein Zahlungs-Gateway. Dies betrifft Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen, Märkten und Entwicklungsstadien.
Beispielsweise benötigt jedes Unternehmen, das eine Website oder einen Online-Shop betreibt, ein Zahlungs-Gateway, damit seine Kundschaft elektronisch einkaufen kann. Selbst wenn in einem Unternehmen der persönliche Kontakt im Vordergrund steht, etwa im stationären Einzelhandel, kann es von einem Zahlungs-Gateway profitieren, um kontaktlose Zahlungen zu akzeptieren und seiner Kundschaft einen besseren Bezahlvorgang zu bieten.
Ein Zahlungs-Gateway kann auch erforderlich sein, wenn ein Unternehmen die Kundenakquise und -bindung verbessern sowie seinen Umsatz steigern möchte. Auch in diesem Fall gilt: Da elektronische Zahlungen in den meisten globalen Märkten die bevorzugte Zahlungsmethode für Kundinnen und Kunden sind, werden Unternehmen ohne diese Option kaum wettbewerbsfähig bleiben.
Weitere Situationen, in denen ein Zahlungs-Gateway notwendig sein kann, sind Probleme beim aktuellen Zahlungsabwicklungssystem. Das können z. B. lange Abwicklungszeiten, hohe Transaktionsgebühren oder mangelnde Unterstützung unterschiedlicher Zahlungsmethoden sein.
Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Händlerkonten und Zahlungs-Gateways?
Das Zusammenspiel von Händlerkonten und Zahlungs-Gateways sorgt für die sichere und effiziente Abwicklung von Zahlungen für Händler/innen. Dies läuft typischerweise wie folgt ab:
- Eine Kundin oder ein Kunde kauft auf der Website eines Unternehmens oder über ein Point-of-Sale-System ein und möchte dabei mit Kredit- oder Debitkarte zahlen.
- Das Zahlungs-Gateway erfasst auf sichere Weise die Zahlungsinformationen der Kundin/des Kunden, beispielsweise die Kartennummer, das Ablaufdatum und die Prüfnummer der Karte.
- Das Zahlungs-Gateway verschlüsselt die Zahlungsinformationen und überträgt sie auf sichere Weise zur Verifizierung an die Bank der Kundin/des Kunden.
- Die Bank der Kundin/des Kunden verifiziert die Gültigkeit der Karte, den verfügbaren Saldo und die Autorisierung der Transaktion durch die Karteninhaberin/den Karteninhaber.
- Wurde die Transaktion genehmigt, sendet die Bank der Kundin/des Kunden eine Antwort an das Zahlungs-Gateway mit der Angabe, dass die Gelder verfügbar sind.
- Daraufhin sendet das Zahlungs-Gateway die Zahlungsinformationen zur Abwicklung an das dafür vorgesehene Händlerkonto des Unternehmens.
- Das Händlerkonto verifiziert die Zahlungsinformationen, wickelt die Transaktion ab und überweist die Gelder von der Bank der Kundin/des Kunden an die Bank des Unternehmens.
- Das Zahlungs-Gateway sendet eine Bestätigung an die Website oder das Point-of-Sale-System des Unternehmens zurück. Die Kundin/Der Kunde kann jetzt ihren/seinen Einkauf abschließen.
- Die Gelder werden an das dafür vorgesehene Bankkonto des Unternehmens überwiesen. Dies geschieht in der Regel innerhalb weniger Werktage.
Händlerkonten vs. Zahlungs-Gateways
Händlerkonten und Zahlungs-Gateways sind wichtige Zahlungssystemkomponenten, die Unternehmen das Akzeptieren elektronischer Zahlungen ermöglichen. Beide Bestandteile sind zwar eng miteinander verknüpft und arbeiten bei der elektronischen Zahlungsabwicklung Hand in Hand, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen:
- Das Zahlungs-Gateway fungiert als Vermittler zwischen der Kundin/dem Kunden und dem Unternehmen, indem es Zahlungsinformationen sicher überträgt und Transaktionen autorisiert. Es verschlüsselt die Zahlungsdaten und sendet sie zur Abwicklung an das dafür vorgesehene Händlerkonto des Unternehmens.
- Das Händlerkonto ist ein spezielles Bankkonto, über das Unternehmen elektronische Zahlungen akzeptieren sowie Transaktionen und Gelder abwickeln können. Es erhält Zahlungsinformationen vom Zahlungs-Gateway, wickelt die Transaktion ab und überweist die Gelder von der Bank der Kundin/des Kunden an die Bank des Unternehmens.
Händlerkonten und Zahlungs-Gateways sorgen für eine unkomplizierte Zahlungsabwicklung, indem Transaktionen schnellstmöglich autorisiert, abgewickelt und abgerechnet werden – unter Einhaltung strenger Sicherheitsstandards
So unterstützt Stripe Unternehmen
Stripe kombiniert die Funktionalität eines Zahlungs-Gateways mit der eines Händlerkontos. So vereinfacht Stripe die Zahlungsabwicklung für Unternehmen, sodass diese nicht mehr auf mehrere Systeme und Anbieter angewiesen sind. Vorteile sind unter anderem die höhere Effizienz, geringere Kosten, die einfachere Implementierung, weniger Systemstörungen und ein Zahlungs-Ecosystem, in dem die Komponenten stärker integriert sind. Dies wirkt sich positiv auf die internen Abläufe und das Kundenerlebnis aus.
Die umfassende Lösung von Stripe ersetzt herkömmliche Händlerkonten und Zahlungs-Gateways, ermöglicht Unternehmen das Akzeptieren elektronischer Zahlungen und bewältigt den gesamten Zahlungsabwicklungszyklus von Anfang bis Ende. Tätigt eine Kundin/ein Kunde einen Kauf, erfasst und verschlüsselt Stripe auf sichere Weise ihre/seine Zahlungsinformationen und autorisiert die Transaktion. Anschließend wickelt Stripe die Transaktion ab und überweist die Gelder auf das dafür vorgesehene Stripe-Konto des Unternehmens. Dies geschieht in der Regel innerhalb weniger Werktage. Danach kann das Unternehmen die Gelder auf sein reguläres Bankkonto überweisen.
Stripe erhebt Gebühren für jede Transaktion, die über seine Plattform abgewickelt wird. Diese sind jedoch üblicherweise niedriger als die Gebühren, die bei traditionellen Händlerkontoanbietern anfallen. Darüber hinaus bietet Stripe eine Reihe von Funktionen und Dienstleistungen an, darunter Betrugserkennung und -prävention, Rückbuchungsverwaltung und Unterstützung für zahlreiche Währungen. Die Lösungen von Stripe können auf Ihre Anforderungen bei persönlichen Zahlungen und Online-Zahlungen zugeschnitten werden. Mehr darüber erfahren Sie ab hier.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.