Was ist der Luhn-Algorithmus und wie funktioniert er?

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  1. Einführung
  2. Formel des Luhn-Algorithmus
  3. Warum ist der Luhn-Algorithmus so wichtig?
  4. Welche Arten von Nummern können mit dem Luhn-Algorithmus validiert werden?
  5. Wie verwenden verschiedene Branchen den Luhn-Algorithmus?
  6. Welchen Einschränkungen unterliegt der Luhn-Algorithmus?
  7. Wie kann Stripe Radar helfen?

Der Luhn-Algorithmus, auch bekannt als Luhn-Formel, Modulus 10 oder Mod-10-Algorithmus, ist eine einfache Prüfsummenformel, die zur Validierung von Identifikationsnummern verwendet wird. Der vom IBM-Ingenieur Hans Peter Luhn entwickelte Algorithmus kann zur Validierung von Kreditkartennummern, IMEI-Nummern und anderen numerischen Daten genutzt werden. Viele Unternehmen nutzen den Luhn-Algorithmus, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Dateneingabeprozesse zu erhöhen, insbesondere beim Umgang mit sensiblen Informationen wie Zahlungsdaten.

Im Folgenden erfahren Sie, was Unternehmen über den Luhn-Algorithmus wissen sollten: was er ist, warum er so wichtig ist und wie Sie ihn nutzen können, um die Sicherheit Ihrer Kundenzahlungen zu erhöhen.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Die Formel des Luhn-Algorithmus
  • Warum ist der Luhn-Algorithmus so wichtig?
  • Welche Arten von Nummern können mit dem Luhn-Algorithmus validiert werden?
  • Wie verwenden verschiedene Branchen den Luhn-Algorithmus?
  • Welchen Einschränkungen unterliegt der Luhn-Algorithmus?
  • Wie kann Stripe Radar helfen?

Formel des Luhn-Algorithmus

Der Luhn-Algorithmus ist keine mathematische Formel im herkömmlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Reihe von Schritten.

  • Schritt 1: Verdoppeln Sie, von rechts beginnend, den Wert der vorletzten Ziffer und machen Sie dann dasselbe für jede zweite Ziffer. Wenn das Ergebnis einer der Verdoppelungen höher als 9 ist, addieren Sie die Ziffern des Ergebnisses, um eine einstellige Zahl zu erhalten.
    Beispiel: 6 x 2 = 12; 1 + 2 = 3

  • Schritt 2: Addieren Sie alle Ziffern, die Sie nicht verdoppelt haben, und die neuen Werte, die das Ergebnis der Verdoppelung sind.

  • Schritt 3: Prüfen Sie, ob die Gesamtsumme ein Vielfaches von 10 ist. Nach dem Luhn-Algorithmus gilt die Nummer als gültig, wenn die Gesamtsumme auf 0 endet.

Verifizieren wir zur Veranschaulichung die Nummer 79927398713 mit der Formel des Luhn-Algorithmus.

Verdoppeln Sie, von rechts beginnend, jede zweite Ziffer:

1 x 2 = 2

8 x 2 = 16 (1 + 6 = 7)

3 x 2 = 6

2 x 2 = 4

9 x 2 = 18 (1 + 8 = 9)

Addieren Sie alle Ziffern einschließlich der nicht verdoppelten Ziffern:

7 + 9 + 9 + 4 + 7 + 6 + 9 + 7 + 7 + 2 + 3 = 70

Die Nummer 79927398713 ist nach dem Luhn-Algorithmus gültig, da das Ergebnis 70 ist und damit ein Vielfaches von 10.

Diese Schritte bilden die „Formel“ oder das Verfahren, mit dem der Luhn-Algorithmus Nummern validiert oder generiert.

The Luhn algorithm illustrated - Example of the Luhn algorithm in practice

Warum ist der Luhn-Algorithmus so wichtig?

Der Luhn-Algorithmus spielt bei der Validierung von Daten und damit auch bei den Bemühungen zur Betrugsprävention in vielen Branchen, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Zahlungen und öffentliche Dienstleistungen, eine sehr wichtige Rolle.

Hier sind einige Gründe, warum das so ist:

  • Verbesserte Datengenauigkeit: Der Luhn-Algorithmus ist eine einfache Methode zur Erkennung vieler Arten von Eingabefehlern wie fehlenden Ziffern oder Übertragungsfehlern wie Zahlendrehern, was besonders in Finanz- und Banksektor sehr wichtig ist.

  • Einfache Implementierung: Der Algorithmus ist einfach zu verstehen und in verschiedenen Programmiersprachen ohne erhebliche Rechenressourcen zu implementieren, wodurch er für eine Vielzahl von Anwendungen zugänglich ist.

  • Echtzeit-Funktionen: Der Luhn-Algorithmus kann in Echtzeit angewendet werden, um die Richtigkeit numerischer Daten bei der Eingabe zu überprüfen, und er ist zu einer wichtigen Prüfung für Systeme geworden, in denen Daten sofort validiert werden müssen.

  • Betrugsprävention: Auch wenn er keinen hundertprozentigen Schutz gegen ausgeklügelte Betrugsversuche darstellt, bietet der Luhn-Algorithmus doch eine erste Hürde. Er hilft, ungültige Nummern herauszufiltern, bevor eine Transaktion oder Operation durchgeführt wird, was Betrugsversuche unterbinden und das Auftreten von Fehlern verringern kann, die zu Betrug oder Sicherheitsverletzungen führen könnten.

  • Kosteneffizienz: Durch die frühzeitige Erkennung von Fehlern trägt der Algorithmus dazu bei, Kosten infolge fehlerhafter Datenverarbeitung, z. B. finanzielle Verluste, Kundenunzufriedenheit und die administrativen Zusatzaufwand, zu vermeiden.

  • Globale Verwendung: Aufgrund seiner Effektivität und Einfachheit wird der Luhn-Algorithmus weltweit von großen Kreditkartenunternehmen, Regierungsbehörden und Finanzinstituten für die Validierung von ID-Nummern eingesetzt.

Der Luhn-Algorithmus hat sich zu einem effektiven Werkzeug zur Überprüfung von Kreditkarten und sensiblen Daten entwickelt, weil er Fehler erkennen, Betrug verhindern und präzise Transaktionen sicherstellen kann. Die einfache Implementierung und Echtzeit-Validierung machen ihn zu einer wichtigen Sicherheitsmaßnahme in Zahlungsabwicklungs- und Finanzsystemen.

Welche Arten von Nummern können mit dem Luhn-Algorithmus validiert werden?

In jedem System, in dem Zahlen und Nummern manuell eingegeben werden, kann der Luhn-Algorithmus als Echtzeit-Validierungswerkzeug verwendet werden, um Fehler sofort zu erkennen und hervorzuheben und so die Datenqualität und die betriebliche Effizienz zu verbessern. Es stellt sicher, dass numerische Sequenzen vor der Weiterverarbeitung strukturell gültig sind.

Hier ist eine Übersicht über die Arten von Zahlenfolgen, die häufig mit dem Luhn-Algorithmus überprüft werden:

  • Kreditkartennummern: Am häufigsten wird der Luhn-Algorithmus zur Verifizierung von Kreditkarten eingesetzt. Bevor eine Kreditkartentransaktion verarbeitet wird, wird die Kartennummer mit dem Luhn-Algorithmus geprüft, um zu bestätigen, dass es sich um eine gültige Sequenz handelt. Dieser Schritt hilft dabei, versehentliche Eingabefehler oder unvollständige Nummern zu erkennen. Fast alle Kreditkartentransaktionen umfassen eine Luhn-Prüfung.

  • Identifikationsnummern: Der Luhn-Algorithmus wird verwendet, um Identifikationsnummern wie Sozialversicherungsnummern, IMEI-Nummern für Mobiltelefone oder nationale Identifikationsnummern zu validieren. Damit wird überprüft, ob diese Nummern korrekt eingegeben und verarbeitet wurden.

  • Finanzielle Kennnummern: Viele Banken und Finanzinstitute verwenden den Luhn-Algorithmus, um Kontonummern und andere Finanzkennungen wie Routing-Nummern zu überprüfen, bevor sie Transaktionen wie Geldüberweisungen verarbeiten.

  • Barcodes: Einige Barcode-Formate, wie EAN- und UPC-Codes, enthalten eine Prüfziffer, die mit dem Luhn-Algorithmus berechnet wird. Scanner prüfen mit dem Algorithmus, ob Barcodes korrekt gescannt wurden, um eine genauere Bestandsverfolgung, einen Bezahlvorgang im Einzelhandel und logistische Vorgänge zu ermöglichen.

Wie verwenden verschiedene Branchen den Luhn-Algorithmus?

Der Luhn-Algorithmus wird branchenübergreifend eingesetzt, um wichtige numerische Daten zu verifizieren, versehentliche Eingabefehler zu vermeiden und den Betrugsschutz zu verbessern.

Hier ist ein kurzer Blick auf einige typische Anwendungsfälle des Luhn-Algorithmus in der Praxis:

  • Online-Shopping: Wenn Sie online einkaufen, prüft das Zahlungssystem mit dem Luhn-Algorithmus, ob Sie eine gültige Kreditkartennummer eingegeben haben, bevor es die Transaktion abwickelt. Dies trägt dazu bei, abgelehnte Zahlungen aufgrund von Tippfehlern oder falschen Nummern zu reduzieren.

  • Bankensysteme: Banken und Kreditkartenunternehmen prüfen mit dem Luhn-Algorithmus Kontonummern und Routing-Nummern. Dadurch wird vor der Durchführung von Geldanweisungen, Banküberweisungen oder ACH-Zahlungen sichergestellt, dass die Gelder auf gültige Konten überwiesen werden.

  • Mobiltelefone: „International Mobile Equipment Identity“-Nummern (IMEI) identifizieren Mobilgeräte eindeutig und enthalten eine Prüfziffer, die mit dem Luhn-Algorithmus aus den anderen Ziffern berechnet wird. Dies dient der Überprüfung der Integrität der IMEI-Nummer und trägt zur Betrugsprävention und Geräteidentifikation beim Kauf von gebrauchten Smartphones bei.

  • Behördliche Dokumente: In einigen Ländern enthalten Identifikationsnummern wie Sozialversicherungs- oder Personalausweisnummern eine Prüfziffer, die mit dem Luhn-Algorithmus berechnet wird. Das hilft Regierungsbehörden, die Richtigkeit dieser Zahlen bei der Eingabe und Verarbeitung von Daten für Steuerunterlagen, Sozialleistungen und die Ausstellung von Dokumenten zu überprüfen.

  • Versorgungsunternehmen: Versorgungsunternehmen verwenden häufig den Luhn-Algorithmus, um Kundenkontonummern zu validieren. Dadurch wird sichergestellt, dass die Abrechnung und die Zahlungsinformationen den richtigen Konten zugeordnet werden, wodurch Rechnungsfehler und Probleme mit dem Kundenservice reduziert werden.

  • Ticketsysteme: Fluggesellschaften, Eisenbahnunternehmen und andere Transportanbieter prüfen mit dem Luhn-Algorithmus Buchungsreferenzen und Ticketnummern, um die Richtigkeit der Nummern sicherzustellen und den Ticketbetrug zu reduzieren.

Welchen Einschränkungen unterliegt der Luhn-Algorithmus?

Der Luhn-Algorithmus ist zwar ein leistungsfähiges Werkzeug zur Fehlererkennung und numerischen Validierung, unterliegt jedoch gewissen Einschränkungen. Bei der Betrugserkennung und Datenvalidierung ist der Luhn-Algorithmus meist nur ein Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets und darf nicht ausschließlich für sicherheitskritische Anwendungen herangezogen werden.

Hier sind einige wichtige Einschränkungen des Luhn-Algorithmus:

  • Erkennung komplexer Fehler: Der Algorithmus ist so konzipiert, dass er häufige Fehler wie die falsche Eingabe einzelner Ziffern und die Vertauschung benachbarter Ziffern (z. B. 67 statt 76) erkennt. Nicht erkannt werden aber komplexere Fehler wie vertauschte nicht benachbarte Ziffern (z. B. 197 statt 971) oder mehrere falsche Ziffern in direkter Folge.

  • Betrugserkennung: Der Luhn-Algorithmus kann überprüfen, ob eine Zahlenfolge gültig ist, aber er kann nicht erkennen, ob sie zu einem legitimen Konto oder einer legitimen Identität gehört. Er kann auch nicht vor vorsätzlichen betrügerischen Aktivitäten schützen, wenn diese über eine gültige Zahlenfolge erfolgen.

  • Nichtnumerische Daten: Der Algorithmus kann nur numerische Daten prüfen. Für Daten bestehend aus Buchstaben, Symbolen, Sonderzeichen oder alphanumerischen Bezeichnern ist er ungeeignet.

  • Datenintegrität: Der Algorithmus prüft nur die numerische Gültigkeit, aber nicht die Datenintegrität. Es kann nicht erkennen, ob die Daten absichtlich geändert wurden, oder erkennen, welcher Teil der Daten falsch ist.

  • Vorhersagbarkeit: Der Algorithmus ist ein bekanntes Standardverfahren, was bedeutet, dass jeder, der den Algorithmus kennt, Nummern generieren kann, die eine Luhn-Prüfung bestehen. Diese Vorhersehbarkeit kann in Situationen, in denen ein erhöhtes Maß an Sicherheit erforderlich ist, ein Nachteil sein.

  • Beschränkte Eignung für Cybersicherheitsanwendungen: Da bei der Luhn-Prüfung keine Daten verschlüsselt oder verborgen werden, bietet sie keine Sicherheit vor böswilligen Angriffen, wie Hacking oder Phishing, und Datenschutzverletzungen. Andere Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Multifaktor-Authentifizierung (MFA) und KI-gesteuerte Betrugserkennung sollten parallel dazu eingesetzt werden.

Trotz dieser Einschränkungen bleibt der Luhn-Algorithmus ein weit verbreitetes Werkzeug zur Vorabprüfung von Zahlenfolgen in verschiedenen Anwendungen, insbesondere bei Finanzdienstleistungen. In Kombination mit zusätzlichen Sicherheits- und Verifizierungsprozessen kann er dazu beitragen, die Datengenauigkeit zu verbessern und versehentliche Fehler in numerischen Sequenzen zu vermeiden.

Wie kann Stripe Radar helfen?

Stripe Radar trainiert KI-Modelle, um Betrugsversuche zu erkennen und zu verhindern, und verwendet dabei Daten aus dem globalen Stripe-Netzwerk. Diese Modelle werden kontinuierlich auf der Grundlage aktueller Muster aktualisiert, um Ihr Unternehmen wirksam vor Schäden durch Betrug zu schützen.

Stripe bietet auch Radar for Fraud Teams an, mit dem benutzerdefinierte Regeln für branchenspezifische Betrugsszenarien hinzugefügt und erweiterte Informationen abgerufen werden können.
Radar unterstützt Ihr Unternehmen, um:

  • Schäden durch Betrug zu verhindern: Stripe verarbeitet jährlich Zahlungen im Wert von über einer Billion USD. Diese Größenordnung versetzt Radar in die Lage, Betrugsmuster präzise zu erkennen und zu verhindern, wodurch Sie bares Geld sparen.
  • den Umsatz zu steigern: Die KI-Modelle von Radar werden mit echten Anfechtungsdaten, Kundeninformationen, Browserdaten und vielem mehr trainiert. Auf diese Weise kann Radar riskante Transaktionen identifizieren und Falscherkennungen reduzieren, was sich positiv auf Ihre Umsatzzahlen auswirken kann.
  • Zeit sparen: Radar ist in Stripe integriert und kann ohne Programmieraufwand eingerichtet werden. Sie können zudem Ihre Leistung bei der Betrugserkennung messen, Regeln definieren und vieles mehr – alles auf einer zentralen Plattform, was die Effizienz steigert.

Mehr erfahren Sie in der Dokumentation zu Stripe Radar.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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