Der Unterschied zwischen Zahlungsabwickler und Acquirer (Händlerbank): Begriffsdefinition und Zusammenspiel

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  1. Einführung
  2. Was ist ein Zahlungsabwickler (Payment Processor)?
  3. Was ist eine Händlerbank (Merchant Acquirer)?
  4. Unterschiede zwischen Zahlungsabwickler und Händlerbank
  5. Wie arbeiten Zahlungsabwickler und Händlerbank zusammen?
  6. Brauchen Stripe-Kundinnen und -Kunden eine eigene Händlerbank?
  7. So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse

Unternehmen mit Abonnementmodellen verlieren durchschnittlich 9 % ihrer Einnahmen infolge von fehlgeschlagenen Zahlungen. Diese Verluste stammen aus abgelehnten Transaktionen, Verarbeitungsfehlern oder falsch gerouteten Zahlungen und können sich massiv auf Kundenbeziehungen, Geschäftsabläufe und Umsätze auswirken. Um Zahlungen in allen Kanälen zu erleichtern und das Kundenerlebnis zu schützen, sollten Unternehmen genau wissen, welche Rollen die Hauptakteure von digitalen Zahlungen spielen: Zahlungsabwickler und Händlerbank. Missverständnisse und Fehlinformationen über deren Zuständigkeiten können ineffizient eingerichtete Zahlungsverfahren, höhere Bearbeitungsgebühren und ein erhöhtes Risiko für fehlgeschlagene Transaktionen nach sich ziehen.

Was Sie über das Zusammenspiel von Zahlungsabwicklern und Händlerbanken, ihren Unterschieden und ihren besonderen Funktionen wissen müssten, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem stellen wir den All-in-One-Ansatz für Zahlungsdienstleistungen von Stripe vor und erklären, wie er die Zahlungsabwicklung für Unternehmen optimiert.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Zahlungsabwickler (Payment Processor)?
  • Was ist eine Händlerbank (Merchant Acquirer)?
  • Unterschiede zwischen Zahlungsabwickler und Händlerbank
  • Wie arbeiten Zahlungsabwickler und Händlerbank zusammen?
  • Benötigen Stripe-Kunden eine separate Händlerbank?
  • Wie geht Stripe mit Zahlungsabwicklern und Händlerbanken um?

Was ist ein Zahlungsabwickler (Payment Processor)?

Ein Zahlungsabwickler ist ein Dienstleister, der durch die Verarbeitung und Autorisierung von Kreditkarten, Debitkarten und anderen elektronischen Zahlungsmethoden wie Digital Wallets elektronische Transaktionen zwischen Kunden und Händler ermöglicht. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Transaktionsdetails zu überprüfen, die Verfügbarkeit der Mittel sicherzustellen und diese sicher zwischen dem Kunden- und dem Händlerkonto zu übertragen.

Und so funktioniert dieser Vorgang:

  • Bei einem Kauf erfasst der Zahlungsabwickler die Zahlungsdaten und leitet sie zur Genehmigung an die jeweiligen Finanzinstitute weiter.
  • Er kommuniziert mit der Ausstellerbank oder dem Kartennetzwerk des Kunden (z. B. Visa oder Mastercard), um die Verfügbarkeit der Mittel zu bestätigen und potenziellen Betrug zu erkennen.
  • Nachdem die Transaktion genehmigt wurde, ermöglicht der Zahlungsabwickler die sichere Übertragung der Mittel vom Kunden- auf das Händlerkonto.

Zahlungsabwickler unterstützen Händler auch bei der Einhaltung von Compliance-Standards wie PCI DSS, um sensible Zahlungsdaten zu schützen und das Betrugsrisiko zu verringern.

Was ist eine Händlerbank (Merchant Acquirer)?

Die Händlerbank, auch als Acquirer oder Merchant Acquirer bezeichnet, ist ein Finanzinstitut, das im Auftrag des Händlers Kredit- und Debitkarten verarbeitet. Sie fungiert als Vermittler zwischen Händler, Zahlungsabwickler und Ausstellerbank und stellt sicher, dass eine elektronische Transaktion genehmigt, verarbeitet und sicher abgewickelt wird. Bei elektronischen Zahlungen kommt der Händlerbank eine wichtige Rolle zu, weil sie:

  1. das Händlerkonto verwaltet, über das der Händler Kartenzahlungen annimmt.
  2. die Autorisierung und Abwicklung von Transaktionen zwischen dem Händler und der Ausstellerbank (der Bank, die dem Kunden die Kredit- oder Debitkarte ausstellt) ermöglicht.
  3. das Risiko von Rückbuchungen, Betrug und Anfechtungen bei Kartentransaktionen übernimmt.

Wenn ein Kunde eine Kartenzahlung vornimmt, sendet die Händlerbank die Transaktionsanfrage an die Ausstellerbank der Kundenkarte. Nachdem diese die Transaktion genehmigt hat, führt die Händlerbank die Zahlung durch und stellt sicher, dass die Mittel innerhalb weniger Werktage auf dem Händlerkonto eingehen.

Ohne eine Händlerbank wären Unternehmen nicht in der Lage, Kartenzahlungen abzuwickeln oder Abrechnungen effizient zu verwalten.

Unterschiede zwischen Zahlungsabwickler und Händlerbank

Zahlungsabwickler und Händlerbanken spielen unterschiedliche Rollen im Gesamtsystem der Zahlungsabwicklung, in dem beide einzigartige Aufgaben bei der Ermöglichung von Transaktionen zwischen Kunden und Händler übernehmen. Auch wenn ihre Rollen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, ist es wichtig, ihre individuellen Funktionen und Beziehungen innerhalb des Systems zu verstehen.

Im Folgenden werden die wichtigsten Unterschiede zwischen Zahlungsabwickler und Händlerbanken zusammengefasst:

Rolle im Transaktionsprozess:

  • Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler ermöglicht und autorisiert elektronische Transaktionen, indem er die Transaktionsdetails verifiziert, die Verfügbarkeit der Geldmittel überprüft und sie sicher zwischen Kunden- und Händlerkonto transferiert.

  • Händlerbank: Die Händlerbank verarbeitet Kredit- und Debitkartentransaktionen in Zusammenarbeit mit dem Händler. Sie ist für die Einrichtung und Führung der Händlerkonten verantwortlich, koordiniert die Autorisierung und Abwicklung der Transaktionen mit den Ausstellerbanken und übernimmt das Risiko von Rückbuchungen, Betrug und Anfechtungen.

Beziehung zum Händler:

  • Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler verarbeitet und autorisiert Transaktionen für den Händler. Dieser hat keine direkte Geschäftsbeziehung zum Zahlungsabwickler, sondern zum Zahlungsdienstleister, der als Vermittler zwischen ihm und dem Zahlungsabwickler auftritt. Es kann jedoch sein, dass die Rolle des Zahlungsabwicklers und des Zahlungsdienstleisters von ein und demselben Anbieter übernommen wird – wie bei Stripe. In diesen Fällen hat der Händler eine direkte Beziehung zum Zahlungsabwickler.

  • Händlerbank: Weil die Händlerbank das Händlerkonto bereitstellt und verwaltet, steht sie in einer direkten Beziehung zum Händler. Sie ist für die Risikoevaluation des Händlerkontos und die Übernahme eines gewissen Risikos im Falle von Zahlungsanfechtungen oder Rückbuchungen verantwortlich. Auch hier gilt: Wenn der Händler mit einem Zahlungsdienstleister wie Stripe zusammenarbeitet, der alle Services anbietet, ist keine eigene Händlerbank nötig. Im Folgenden werden wir erörtern, wie Stripe diese kombinierte Funktionalität anbieten kann.

Beziehung zu Kartennetzwerken und Ausstellerbanken:

  • Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler kommuniziert mit Kartennetzwerken und Ausstellerbanken, um Transaktionen zu überprüfen und zu autorisieren. Er hat in der Regel Vereinbarungen mit mehreren Händlerbanken und ist Vermittler zwischen Händlerbank und Händler.

  • Händlerbank: Die Händlerbank kommuniziert mit Kartennetzwerken und Ausstellerbanken, um Transaktionen zu autorisieren und abzuwickeln. Händlerbanken sind Mitglieder von Kartennetzwerken und haben Vereinbarungen abgeschlossen, um Transaktionen im Auftrag des Netzwerks abzuwickeln.

Sowohl der Zahlungsabwickler als auch die Händlerbank sind für einen reibungslosen und sicheren elektronischen Zahlungsprozess von entscheidender Bedeutung. Zahlungsabwickler kümmern sich um die technische Verarbeitung und Autorisierung, während Händlerbanken die finanzielle Seite übernehmen: Einrichtung und Verwaltung von Händlerkonten und Kommunikation mit den ausstellenden Banken.

Wie arbeiten Zahlungsabwickler und Händlerbank zusammen?

Zahlungsabwickler und Händlerbank sind wichtige Bestandteile des Ökosystems von elektronischen Zahlungen. Sie arbeiten zusammen, um effiziente und sichere Transaktionen zwischen Kunden und Händlern zu gewährleisten. Diese enge Zusammenarbeit erfolgt in den folgenden Schritten:

  • Initiierung
    Wenn ein Kunde eine Zahlung mit einer Kredit- oder Debitkarte initiiert, erfasst das Zahlungsgateway des Händler die Transaktionsdaten sicher und übermittelt sie an den Zahlungsabwickler.

  • Autorisierung
    Der Zahlungsabwickler leitet die Transaktionsinformationen an die Händlerbank weiter, die sie an das Kartennetzwerk sendet. Das Kartennetzwerk übergibt die Transaktion zur Autorisierung an die Ausstellerbank.

  • Genehmigung oder Ablehnung
    Die Ausstellerbanken verifiziert die Kartenangaben und prüft, ob auf dem Kundenkonto genügend Mittel vorhanden sind. Anhand dessen wird die Transaktion von der Ausstellerbank entweder genehmigt oder abgelehnt. Diese Antwort ergeht über das Kartennetzwerk, die Händlerbank und den Zahlungsabwickler zurück an den Händler.

  • Zahlung
    Wird die Transaktion genehmigt, transferiert die Ausstellerbank das Geld an die Händlerbank. Diese zahlt das Geld auf das Händlerkonto ein, in der Regel innerhalb weniger Werktage. Der Zahlungsabwickler stellt sicher, dass die Transaktionsdaten korrekt erfasst und an alle Parteien übermittelt werden.

Während dieses Prozesses arbeiten Zahlungsabwickler und Händlerbank zusammen, um die technischen und finanziellen Aspekte der Transaktion zu verwalten. Der Zahlungsabwickler kümmert sich um die Autorisierung und sichere Übertragung der Transaktionsdaten, während der Händlerbank das Händlerkonto verwaltet, die Transaktion bei der ausstellenden Bank autorisiert und die Verrechnung der Geldmittel ermöglicht.

How acquiring and processing work - Merchant acquirer vs payment processor: How they work and what the differences are

Brauchen Stripe-Kundinnen und -Kunden eine eigene Händlerbank?

Stripe ist eine Zahlungsabwicklungsplattform, die sowohl als Zahlungsabwickler als auch als Händlerbank fungiert. Wenn sich ein Unternehmen bei Stripe anmeldet, muss es weder eine eigene Händlerbank haben noch ein separates Händlerkonto einrichten. Stripe übernimmt sämtliche Aspekte der elektronischen Zahlungsabwicklung – von der Transaktionsautorisierung bis zur Abrechnung der Gelder.

Als Full-Stack-Zahlungsdienstleister vereinfacht Stripe den Zahlungsprozess für Unternehmen, indem es die Aufgaben des Zahlungsabwicklers und der Händlerbank in einem einzigen Angebot vereint. Das bedeutet, dass Unternehmen, die Stripe nutzen, verschiedene Formen von digitalen Zahlungen akzeptieren können – einschließlich Kredit- und Debitkartenzahlungen –, ohne Geschäftsbeziehungen zu mehreren Unternehmen aufbauen zu müssen.

So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse

Durch die Integration der Funktionen von Zahlungsabwicklungs- und Händlerbankprozessen in einer einzigen Plattform vereinfacht Stripe den elektronischen Zahlungsprozess für Unternehmen. So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse:

  • Onboarding
    Wenn sich ein Unternehmen bei Stripe anmeldet, erstellt es ein Stripe-Konto, das praktisch als Händlerkonto dient. Auf der Grundlage dieses Kontos kann das Unternehmen verschiedene Formen digitaler Zahlungen akzeptieren, einschließlich Kredit- und Debitkartenzahlungen. Ein separates Händlerbank- oder Händlerkonto ist nicht erforderlich.

  • Abwicklung von Transaktionen
    Wenn eine Kundin oder ein Kunde auf der Website oder innerhalb der App des Unternehmens eine Zahlung auslöst, erfasst das integrierte Zahlungs-Gateway von Stripe die Transaktionsdaten auf sichere Weise und leitet sie an die Verarbeitungsinfrastruktur von Stripe weiter.

  • Autorisierung von Transaktionen
    Stripe fungiert als Zahlungsabwickler und als Händlerbank und übernimmt die Kommunikation mit den Kartennetzwerken und den ausstellenden Banken zur Überprüfung der Transaktionsdaten und der Verfügbarkeit der Gelder.

  • Genehmigung oder Ablehnung
    Die ausstellende Bank erteilt auf der Grundlage der Kartendaten und der verfügbaren Gelder die Genehmigung der Transaktion oder lehnt sie ab. Diese Antwort wird über das Kartennetzwerk an Stripe zurückgesendet. Stripe wiederum leitet sie an das Unternehmen weiter.

  • Zahlungsabwicklung
    Wenn die Transaktion genehmigt wird, veranlasst Stripe die Überweisung der Gelder von der ausstellenden Bank auf das Stripe-Konto des Unternehmens. Stripe überweist das Geld anschließend innerhalb weniger Werktage auf das Geschäftskonto des Unternehmens. Dieser Vorgang wird als Auszahlung bezeichnet.

Durch die Verbindung der Rollen des Zahlungsabwicklers und der Händlerbank stellt Stripe eine umfassende, integrierte Lösung für Unternehmen bereit, mit der sie elektronische Zahlungen annehmen, abwickeln und verwalten können. Dieser All-in-One-Ansatz vereinfacht den Zahlungsprozess, reduziert den Bedarf an mehreren Geschäftsbeziehungen innerhalb der Zahlungsumgebung und rationalisiert das Gesamtverfahren für Unternehmen und ihre Kundschaft. Wenn Sie mehr erfahren und direkt loslegen möchten, klicken Sie hier.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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