Abonnementunternehmen verlieren durchschnittlich 9 % ihres Umsatzes durch fehlgeschlagene Zahlungen. Angesichts dieser Tatsache zeigt sich deutlich, dass Unternehmen, die ihre Abläufe und ihren Umsatz verbessern möchten, ein differenziertes und strategisches Konzept für die Zahlungsabwicklung benötigen. Um Zahlungen auf allen Kanälen zu erleichtern – und die positive Kundenerfahrung aufrechtzuerhalten – müssen Unternehmen die Rollen der wichtigsten Akteure kennen, die durch ihre Zusammenarbeit digitale Zahlungen ermöglichen.
Zu diesen Akteuren gehören unter anderem Zahlungsabwickler und Acquirer, mit denen wir uns mit diesem Artikel befassen. Darin gehen wir auf die Unterschiede, die einzigartigen Aufgaben und die Art der Zusammenarbeit beim Zahlungsprozess ein. Zudem zeigen wir, wie das All-in-One-Konzept von Stripe für Zahlungsdienstleistungen die Zahlungsabwicklung für Unternehmen optimiert. Das sollten Sie wissen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist ein Zahlungsabwickler?
- Was ist ein Acquirer (Händlerbank)?
- Worin unterscheiden sich Zahlungsabwickler und Acquirer voneinander?
- Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Zahlungsabwicklern und Acquirern?
- Brauchen Stripe-Kundinnen und -Kunden eine eigene Händlerbank?
- So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse
Was ist ein Zahlungsabwickler?
Ein Zahlungsabwickler ist ein Unternehmen oder Dienstleister, der elektronische Transaktionen zwischen Kundinnen/Kunden und Unternehmen erleichtert, indem er Kreditkarten, Debitkarten und sonstige digitale Zahlungsmethoden wie Digital Wallets verarbeitet und autorisiert. Zahlungsabwickler sind hauptsächlich dafür zuständig, die Transaktionsdetails zu verifizieren, die Verfügbarkeit von Geldern sicherzustellen sowie die Gelder auf sichere Weise zwischen dem Konto der Kundin oder des Kunden und dem Bankkonto des Unternehmens zu übertragen.
Was ist ein Acquirer (Händlerbank)?
Ein Acquirer – auch als Händlerbank, Acquiring Bank oder Merchant Acquirer bezeichnet – ist eine Institution, die mit Unternehmen zusammenarbeitet, um Kreditkarten- und Debitkartentransaktionen abzuwickeln. Im Zusammenhang mit elektronischen Zahlungen spielt der Acquirer eine wichtige Rolle, denn er nimmt folgende Aufgaben wahr:
- Einrichten und Führen von Händlerkonten, die Unternehmen das Akzeptieren von Kartenzahlungen ermöglichen.
- Erleichterung der Autorisierung und Abwicklung von Transaktionen zwischen dem Unternehmen und der ausstellenden Bank oder dem Aussteller (der Bank, die der Kundin oder dem Kunden die Kredit- oder Debitkarte ausgehändigt hat).
- Übernahme des Risikos von Rückbuchungen, Betrug und Anfechtungen bei Kartentransaktionen
Der Acquirer kommuniziert über Kartennetzwerke mit der ausstellenden Bank, um die Transaktionsdetails zu verifizieren und die Verfügbarkeit von Geldern sicherzustellen. Nachdem eine Transaktion genehmigt ist, wickelt der Acquirer die Gelder mit dem Unternehmen ab, in der Regel innerhalb weniger Werktage.
Worin unterscheiden sich Zahlungsabwickler und Acquirer voneinander?
Zahlungsabwickler und Acquirer spielen unterschiedliche Rollen im gesamten Zahlungsabwicklungssystem. Dabei trägt jeder dieser Akteure auf eigene Weise zur Erleichterung von Transaktionen zwischen Unternehmen und deren Kundschaft bei. Ihre Aufgaben mögen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, aber es wichtig, ihre individuellen Funktionen und Beziehungen innerhalb des Systems nachzuvollziehen.
Die Unterschiede zwischen Zahlungsabwickler und Acquirer im Überblick:
Rolle im Transaktionsprozess:
Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler erleichtert und autorisiert elektronische Transaktionen zwischen Kundinnen/Kunden und Unternehmen, indem er die Transaktionsdetails verifiziert, die Verfügbarkeit von Geldern überprüft und die Gelder auf sichere Weise zwischen Kunden- und Händlerkonten überweist.
Acquirer: Der Acquirer arbeitet mit Unternehmen zusammen, um Kredit- und Debitkartentransaktionen abzuwickeln. Zudem ist für die Einrichtung und Verwaltung von Händlerkonten, die Autorisierung und Abwicklung von Transaktionen mit ausstellenden Banken und sowie die Übernahme des Risikos von Rückbuchungen, Betrug und Anfechtungen zuständig.
Beziehung zum Unternehmen:
Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler arbeitet als Dienstleister für das Unternehmen und übernimmt in dessen Auftrag die Abwicklung und Autorisierung von Transaktionen. Das Unternehmen steht nicht in einer direkten Beziehung zum Zahlungsabwickler, jedoch zu einem Zahlungsdienstleister, der als Vermittler zwischen dem Unternehmen und dem Zahlungsabwickler fungiert. In einigen Fällen sind der Zahlungsabwickler und der Zahlungsdienstleister dieselbe juristische Person – wie etwa bei Stripe – und diese steht in einer direkten Beziehung zum Unternehmen.
Acquirer: Durch die Bereitstellung und Verwaltung des Händlerkontos steht der Acquirer in einer direkten Beziehung zu dem Unternehmen. Der Acquirer ist für die Risikoevaluation des Händlerkontos zuständig und übernimmt ein gewisses Risiko im Fall von Anfechtungen oder Rückbuchungen. Auch in diesem Fall gilt: Arbeitet das Unternehmen mit einem Anbieter umfassender Zahlungsdienstleistungen zusammen – beispielsweise mit Stripe –, kann es auf einen separaten Acquirer verzichten. Nachfolgend gehen wir näher darauf ein, wie Stripe diese kombinierte Funktionalität bereitstellt.
Beziehung zu Kartennetzwerken und ausstellenden Banken:
Zahlungsabwickler: Der Zahlungsabwickler kommuniziert mit Kartennetzwerken und ausstellenden Banken, um Transaktionen zu verifizieren und zu autorisieren. Der Abwickler hat üblicherweise Vereinbarungen mit mehreren Acquirern getroffen und agiert als Vermittler zwischen Acquirern und Unternehmen.
Acquirer: Der Acquirer kommuniziert mit Kartennetzwerken und ausstellenden Banken, um Transaktionen zu autorisieren und abzuwickeln. Acquirer sind Mitglieder von Kartennetznetzwerken und haben Vereinbarungen getroffen, um Transaktionen im Auftrag dieser Netzwerke abzuwickeln.
Anders ausgedrückt: Die Zahlungsabwickler kümmern sich um die technischen Aspekte der Transaktionsabwicklung und -autorisierung, während die Acquirer für den finanziellen Bereich zuständig sind. Dazu gehören die Einrichtung von Händlerkonten und die Erleichterung der Kommunikation mit ausstellenden Banken. Beide Unternehmen tragen wesentlich zu einem reibungslosen und sicheren elektronischen Zahlungsverkehr bei.
Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Zahlungsabwicklern und Acquirern?
Zahlungsabwickler und Acquirer sind wichtige Komponenten im Ecosystem der elektronischen Zahlungen. Sie arbeiten zusammen, um für effiziente und sichere Transaktionen zwischen Unternehmen und deren Kundschaft zu sorgen. Die enge Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Akteuren lässt sich in die folgenden Schritte gliedern:
Veranlassung einer Transaktion
Veranlasst eine Kundin oder ein Kunde eine Kredit- oder Debitkartenzahlung, erfasst das Zahlungs-Gateway des Unternehmens auf sichere Weise die Transaktionsdaten und übermittelt sie an den Zahlungsabwickler.Autorisierung von Transaktionen
Der Zahlungsabwickler leitet die Transaktionsinformationen an Acquirer weiter, der diese wiederum an das Kartennetzwerk sendet. Das Kartennetzwerk leitet die Transaktion zur Autorisierung an die ausstellende Bank weiter.Genehmigung oder Ablehnung
Die ausstellende Bank verifiziert die Kartendaten und die Verfügbarkeit von Geldern auf dem Kundenkonto. Auf der Grundlage dieser Faktoren genehmigt die ausstellende Bank die Transaktion oder lehnt sie ab. Diese Antwort wird über das Kartennetzwerk, die Händlerbank und den Zahlungsabwickler an das Unternehmen zurückgesendet.Zahlungsabwicklung
Bei Genehmigung der Transaktion überweist die ausstellende Bank das Geld an die Händlerbank. Die Händlerbank zahlt das Geld in der Regel innerhalb weniger Werktage auf das Händlerkonto ein. Der Zahlungsabwickler trägt dafür Sorge, dass die Transaktionsdaten korrekt erfasst und an alle Parteien übermittelt werden.
Während dieses Prozesses arbeiten der Zahlungsabwickler und die Händlerbank zusammen und verwalten gemeinsam die technischen und finanziellen Aspekte der Transaktion. Der Zahlungsabwickler ist für die Autorisierung und die sichere Übertragung der Transaktionsdaten zuständig. Die Händlerbank wiederum verwaltet das Händlerkonto, autorisiert die Transaktion bei der ausstellenden Bank und rechnet die Beträge ab.
Brauchen Stripe-Kundinnen und -Kunden eine eigene Händlerbank?
Stripe ist eine Zahlungsabwicklungsplattform, die sowohl als Zahlungsabwickler als auch als Händlerbank fungiert. Wenn sich ein Unternehmen bei Stripe anmeldet, muss es weder eine eigene Händlerbank haben noch ein separates Händlerkonto einrichten. Stripe übernimmt sämtliche Aspekte der elektronischen Zahlungsabwicklung – von der Transaktionsautorisierung bis zur Abrechnung der Gelder.
Als Full-Stack-Zahlungsdienstleister vereinfacht Stripe den Zahlungsprozess für Unternehmen, indem es die Aufgaben des Zahlungsabwicklers und der Händlerbank in einem einzigen Angebot vereint. Das bedeutet, dass Unternehmen, die Stripe nutzen, verschiedene Formen von digitalen Zahlungen akzeptieren können – einschließlich Kredit- und Debitkartenzahlungen –, ohne Geschäftsbeziehungen zu mehreren Unternehmen aufbauen zu müssen.
So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse
Durch die Integration der Funktionen von Zahlungsabwicklungs- und Händlerbankprozessen in einer einzigen Plattform vereinfacht Stripe den elektronischen Zahlungsprozess für Unternehmen. So handhabt Stripe Zahlungsabwicklungs- und Händlerbank-Prozesse:
Onboarding
Wenn sich ein Unternehmen bei Stripe anmeldet, erstellt es ein Stripe-Konto, das praktisch als Händlerkonto dient. Auf der Grundlage dieses Kontos kann das Unternehmen verschiedene Formen digitaler Zahlungen akzeptieren, einschließlich Kredit- und Debitkartenzahlungen. Ein separates Händlerbank- oder Händlerkonto ist nicht erforderlich.Abwicklung von Transaktionen
Wenn eine Kundin oder ein Kunde auf der Website oder innerhalb der App des Unternehmens eine Zahlung auslöst, erfasst das integrierte Zahlungs-Gateway von Stripe die Transaktionsdaten auf sichere Weise und leitet sie an die Verarbeitungsinfrastruktur von Stripe weiter.Autorisierung von Transaktionen
Stripe fungiert als Zahlungsabwickler und als Händlerbank und übernimmt die Kommunikation mit den Kartennetzwerken und den ausstellenden Banken zur Überprüfung der Transaktionsdaten und der Verfügbarkeit der Gelder.Genehmigung oder Ablehnung
Die ausstellende Bank erteilt auf der Grundlage der Kartendaten und der verfügbaren Gelder die Genehmigung der Transaktion oder lehnt sie ab. Diese Antwort wird über das Kartennetzwerk an Stripe zurückgesendet. Stripe wiederum leitet sie an das Unternehmen weiter.Zahlungsabwicklung
Wenn die Transaktion genehmigt wird, veranlasst Stripe die Überweisung der Gelder von der ausstellenden Bank auf das Stripe-Konto des Unternehmens. Stripe überweist das Geld anschließend innerhalb weniger Werktage auf das Geschäftskonto des Unternehmens. Dieser Vorgang wird als Auszahlung bezeichnet.
Durch die Verbindung der Rollen des Zahlungsabwicklers und der Händlerbank stellt Stripe eine umfassende, integrierte Lösung für Unternehmen bereit, mit der sie elektronische Zahlungen annehmen, abwickeln und verwalten können. Dieser All-in-One-Ansatz vereinfacht den Zahlungsprozess, reduziert den Bedarf an mehreren Geschäftsbeziehungen innerhalb der Zahlungsumgebung und rationalisiert das Gesamtverfahren für Unternehmen und ihre Kundschaft. Wenn Sie mehr erfahren und direkt loslegen möchten, klicken Sie hier.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.