Aufbau einer Online-Plattform: Was Unternehmen in Deutschland wissen müssen

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Die erfolgreichsten Plattformen und Marktplätze der Welt, darunter Shopify und DoorDash, nutzen Stripe Connect, um Zahlungen in ihre Produkte einzubinden.

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  1. Einführung
  2. Was ist eine digitale Plattform?
    1. Was ist der Unterschied zwischen Plattform und Marktplatz?
  3. Wirtschaftlicher Einfluss von Plattformmodellen in Deutschland
    1. Beispiele für unterschiedliche Arten von Plattformen
  4. Was braucht ein deutsches Unternehmen, um eine digitale Plattform aufzubauen?
    1. Plattformstrategie
    2. Technologische Infrastruktur
    3. Personengesellschaft
    4. Rechtliche Sicherheit
  5. Wie können Unternehmen in Deutschland eine digitale Plattform aufbauen?
    1. Plattformmodell bestimmen
    2. Marktumfeld analysieren
    3. Funktionen festlegen
    4. Ressourcen planen
    5. Finanzierung sichern
    6. Interne Zuständigkeiten klären
    7. Plattform testen
    8. Plattform starten und bewerben
  6. Wie können deutsche Unternehmen ihre Plattform monetarisieren?
  7. Tipps für den Aufbau einer digitalen Plattform

Laut des KfW-Digitalisierungsberichts Mittelstand 2024 haben mehr als ein Drittel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland jüngst Digitalisierungsprojekte durchgeführt. Dies bedeutet im Vergleich zu 2019 ein Plus von 5 %. Die digitale Transformation hat in den letzten zwei Jahrzehnten tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft angestoßen. Eine der zentralen Entwicklungen ist der Aufstieg digitaler Plattformen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine digitale Plattform ist, was notwendig ist, um eine Plattform aufzubauen und wie dies für Unternehmen in Deutschland Schritt für Schritt möglich ist. Zudem erklären wir, wie Plattformen monetarisiert werden können.

Worum geht es in diesem Artikel?

– Was ist eine digitale Plattform?
– Wirtschaftlicher Einfluss von Plattformmodellen in Deutschland
– Was braucht ein deutsches Unternehmen, um eine digitale Plattform aufzubauen?
– Wie können Unternehmen in Deutschland eine digitale Plattform aufbauen?
– Wie können deutsche Unternehmen ihre Plattform monetarisieren?
– Tipps für den Aufbau einer digitalen Plattform

Was ist eine digitale Plattform?

Eine digitale Plattform ist eine internetbasierte Infrastruktur, die verschiedene Nutzergruppen miteinander vernetzt und den Austausch von Waren, Dienstleistungen oder Informationen ermöglicht, Die Online-Plattform fungiert demnach als Vermittler – beispielsweise zwischen verkaufenden und kaufenden Personen oder App-Entwickler/innen und Endnutzer/innen.

Was ist der Unterschied zwischen Plattform und Marktplatz?

Ein Marktplatz ist eine spezifische Art von Plattform, die darauf ausgerichtet ist, Käuferinnen bzw. Käufern und Verkäuferinnen bzw. Verkäufern den Austausch von Waren und Dienstleistungen zu ermöglichen.

Wirtschaftlicher Einfluss von Plattformmodellen in Deutschland

Der wirtschaftliche Einfluss ist enorm. Dies spiegelt sich auch in der stark steigenden gesamtwirtschaftlichen Bedeutung digitaler Plattformen wider: Die fünf weltweit größten Plattformunternehmen (Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft) hatten bereits 2019 eine Marktkapitalisierung von fast 11 Billionen €. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 betrug das deutsche Bruttoinlandsprodukt rund 4,31 Billionen €. Plattformunternehmen zählen heute zu den wertvollsten der Welt und prägen ganze Branchen.

Bisher standen vor allem konsumorientierte Anwendungen im Fokus, beispielsweise für Kommunikation, Handel, Mobilität oder Unterhaltung. Doch zunehmend entdecken auch industrielle Unternehmen die Vorteile der Plattformlogik. Im B2B-Bereich entstehen digitale Ökosysteme, die Prozesse automatisieren, Datenflüsse integrieren und neue Geschäftsmodelle ermöglichen – von der Maschinenwartung bis zur Lieferkettenkoordination.

Der strukturelle Wandel wird auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar: Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2030 rund 42,7 Millionen Menschen in der Europäischen Union in der Plattformökonomie tätig sein – als Entwickler/innen digitaler Services, Anbieter/innen von Leistungen oder als Teil unterstützender Dienstleistungen.

In Deutschland lässt sich dieser Trend am zunehmenden Aufbau eigener Plattformen zahlreicher Unternehmen beobachten. Von 2018 bis 2022 haben B2B-Marktplätze eine Wachstumsrate von 42 % erreicht. Ähnliches gilt für B2C-Marktplätze im deutschsprachigen Raum: Hier ist die Anzahl der aktiven Marktplätze innerhalb von zwei Jahren um 40 % auf 214 im Jahr 2022 gestiegen. Entsprechend ist auch der Umsatz der Online-Marktplätze in Deutschland 2024 um 4,7 % auf 44,03 Milliarden € im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Beispiele für unterschiedliche Arten von Plattformen

Digitale Plattformen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, je nachdem, welche Art von Interaktion, Vermittlung oder Dienstleistung sie ermöglichen. Die folgende Übersicht zeigt beispielhafte Plattformtypen mit typischen Anwendungsfällen:

– Marktplätze mit digitalen Vertriebswegen, z. B. Online-Shops für Kleidung oder handgemachte Produkte
– Vermittlungsdienste für Produkte oder Dienstleistungen, z. B. Essenslieferung, Fahrdienste
– Plattformen für gemeinsame Nutzung von Gütern und Ressourcen, z. B. Carsharing, Wohnen auf Zeit
– Such- und Empfehlungsdienste, z. B. Internetsuche, Reiseempfehlungen
– Portale zum Vergleichen, Bewerten oder Kommentieren, z. B. Stromtarife vergleichen, Restaurants bewerten
– Netzwerke zur Vernetzung, z. B. berufliche und soziale Netzwerke
– Medien- und Content-Plattformen, z. B. Musik streamen, Videos anschauen

Was braucht ein deutsches Unternehmen, um eine digitale Plattform aufzubauen?

Viele deutsche Unternehmen fragen sich zunehmend, ob sie eine Online-Plattform selbst aufbauen können und wie sie Prozesse digitalisieren, bestehende Ansätze erweitern oder neue Märkte erschließen. Bevor der eigentliche Aufbau beginnt, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt werden.

Plattformstrategie

Die Grundlage für eine neue Betriebsbasis muss immer eine umfassende Plattformstrategie sein. Diese stellt sicher, dass das Projekt die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt, einen echten Mehrwert für alle Beteiligten schafft und ein tragfähiges Geschäftsmodell beinhaltet. Bei der Entwicklung einer Plattformstrategie müssen unter anderem die folgenden Fragen geklärt werden:

  • Welches Ziel verfolgt das Unternehmen mit der Plattform?
  • Wer sind die beteiligten Nutzergruppen?
  • Welchen Mehrwert bietet die Plattform gegenüber klassischen Kanälen?
  • Welche Rolle nimmt das Unternehmen als Plattformbetreiber ein (zum Beispiel neutraler Vermittler oder Anbieter eigener Leistungen)?

Technologische Infrastruktur

Digitale Plattformen sind auf einer stabilen, skalierbaren und sicheren IT-Architektur niedergelassen. Unternehmen haben die Wahl: intern entwickeln, modulare Systeme nutzen oder spezialisierte DienstleisterInnen engagieren? Jede Option hat unterschiedliche Kriterien, Freiheitsgrade und Abhängigkeiten.

Die Erstellung im eigenen Haus bietet ein Maximum an Kontrolle und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, erfordert aber ein hohes Maß an technischem Know-how und eine langfristige Bindung von Personalressourcen. Modulare Lösungen ermöglichen einen schnellen Einstieg, stoßen aber schnell an ihre Grenzen, wenn es um komplexere Anforderungen geht. Die Zusammenarbeit mit Anbietern kann eine gute Zwischenlösung sein - vor allem, wenn diese Erfahrung mit dem Aufbau vergleichbarer Frameworks haben. Bei der Entscheidung muss ein Unternehmen bedenken, dass eine Plattform kein einmaliges Projekt ist, sondern ein dynamisches System, das kontinuierlich angepasst und verbessert werden muss.

Personengesellschaft

Strategische Partnerschaften können ein Schlüsselfaktor für den Erfolg beim Aufbau digitaler Plattformen sein. Vor allem mittelständischen Unternehmen fehlt es oft an den notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen. Die Zusammenarbeit mit Branchenspezialisten, Technologieanbietern und Finanzdienstleistern kann dazu beitragen, eine Plattform schneller, sicherer und kundenfreundlicher zu implementieren. Partnerschaften sind in Bereichen von Vorteil, die sowohl rechtlich als auch technisch komplex sind, wie z.B. die Zahlungsabwicklung. So kann beispielsweise die Integration eines externen Zahlungsdienstleisters den Prozess der Einrichtung erheblich vereinfachen.

Hier kann Stripe Connect Sie unterstützen. Mit Connect können Plattformbetreiber ihren Kunden/Kundinnen weltweit eine Reihe von lokalen Zahlungsmethoden zur Verfügung stellen. Sie können auch die automatische Berechnung und das Einziehen von Sales Tax, persönliche Auszahlungen, sofortige Auszahlungen, Finanzierungen und Firmenkarten auf ihrer Plattform anbieten. Die Lösung kann in nur wenigen Wochen integriert und skaliert werden - eine attraktive Option für alle, die ein profitables internationales Zahlungsgeschäft aufbauen wollen, ohne selbst Finanzdienstleister zu werden.

Rechtliche Sicherheit

Wer in Deutschland eine digitale Plattform aufbauen will, muss von Anfang an den rechtlichen Rahmen berücksichtigen - auch den Datenschutz. Die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) müssen beachtet werden. Die Betreiber werden im Allgemeinen als verantwortlich im Sinne von Art. 4, Nr. 7 der DSGVO und sind u.a. dazu verpflichtet:

  • Stellen Sie eine Datenschutzerklärung zur Verfügung unter Art. 13 der DSGVO
  • Legen Sie die rechtliche Grundlage für die Datenverarbeitung klar fest (z.B. die Einwilligung gemäß Art. 6, Abs. 1 der DSGVO)
  • Führen Sie ein Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten (Art. 30 der DSGVO)
  • gegebenenfalls einen Datenschutzbeauftragten benennen (§ 38 BDSG), ggf.
  • Abschluss von Vereinbarungen zur Datenverarbeitung mit externen DienstleisterInnen (Art. 28 der DSGVO)
  • Technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten zu ergreifen durch Art. 32 der DSGVO

Für öffentlich zugängliche Plattformen gelten auch die Informationspflichten des Gesetzes über digitale Dienste (DDG). Nach § 5 des DDG sind Anbieter digitaler Lösungen insbesondere verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass die Angaben auf ihrer Website leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und dauerhaft verfügbar sind - insbesondere Name, Anschrift, Kontaktdaten und ggf. Registrierungs- und Aufsichtsinformationen.

Schließt ein deutsches Unternehmen als Plattformbetreiber Fernabsatzverträge mit Endverbrauchern ab, gelten zusätzliche Regelungen - unter anderem das Widerrufsrecht nach § 355 BGB. Auch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) ist relevant - z.B. bei der Gestaltung von Prüfungen, Suchergebnissen oder Werbung.

Je nach Plattformmodell - z.B. Vermittlung, Verkauf oder Abonnement - können gewerberechtliche Anforderungen nach der deutschen Gewerbeordnung (GewO) gelten. Aus steuerlicher Sicht müssen deutsche Unternehmen, die als Plattformbetreiber agieren, die korrekte Invoicing und den Prozess der Umsatzsteuer (USt.) sicherstellen.

Wie können Unternehmen in Deutschland eine digitale Plattform aufbauen?

Der Aufbau einer digitalen Plattform kann herausfordernd sein, da sich zahlreiche organisatorische, technische und administrative Fragen stellen. Orientierung bieten die folgenden Schritte, die Sie in jedem Fall beherzigen sollten.

Plattformmodell bestimmen

In Abhängigkeit der Branche, der Tätigkeitsbereiche und Ziele des Unternehmens sowie der verfügbaren Ressourcen muss zunächst festgelegt werden, was die geplante Plattform leisten soll. Soll sie Transaktionen ermöglichen, Wissen vermitteln, Dienste vernetzen oder Communities aufbauen? Je nach Ziel ergibt sich ein anderes Plattformmodell – zum Beispiel ein Marktplatz, eine Vermittlungsplattform oder ein hybrides System.

Für den deutschen Markt könnten beispielsweise Plattformmodelle im B2B-Bereich interessant sein, unter anderem zur Optimierung von Lieferketten, für eine spezialisierte Fachkräftevermittlung oder zur gemeinsamen Nutzung von Maschinen und Anlagen. Auch regional ausgerichtete Plattformen mit Fokus auf Handwerk, Bildung oder Gesundheitsversorgung bieten in Deutschland hohes Potenzial, da sie gezielt lokale Bedürfnisse bedienen könnten.

Marktumfeld analysieren

Ein realistischer Blick auf das Marktumfeld hilft, die eigene Positionierung zu schärfen. Welche Plattformen gibt es bereits? Wo bestehen weiße Flecken? Was machen etablierte Anbieter gut und wo gibt es Verbesserungspotenzial beziehungsweise Lücken, die geschlossen werden können? Wettbewerbsanalysen, Schätzungen zum Marktvolumen und Kundenbefragungen liefern wertvolle Hinweise für eine differenzierende Plattformstrategie.

Funktionen festlegen

Vom Plattformmodell und den Ergebnissen der Marktanalyse können der Leistungsumfang sowie konkrete Funktionen abgeleitet werden. Dazu zählen beispielsweise Benutzerkonten, Such- und Filterfunktionen, Zahlungsabwicklung, Buchungssysteme, Kommunikationsmodule oder Bewertungsmöglichkeiten. In Deutschland spielen zudem Schnittstellen zu bestehenden ERP- oder Buchhaltungssystemen, eine mehrsprachige Nutzerführung, aber auch Aspekte wie Barrierefreiheit und Datenschutzfunktionen eine wesentliche Rolle. Je präziser die Funktionen im Vorfeld definiert werden, desto besser lassen sich Entwicklungsaufwand, Zeitrahmen und Kosten beim Erstellen der Plattform abschätzen. Der Funktionsumfang bestimmt zudem wesentlich das Monetarisierungsmodell der Plattform.

Ressourcen planen

Viele Unternehmen unterschätzen den Ressourcenbedarf beim Plattformaufbau. Es braucht nicht nur Entwickler/innen, sondern auch Fachleute für UX/UI, Recht, Zahlung, Datenschutz, Marketing und Support. Entscheidend ist die Frage: Welche Kompetenzen sind im Unternehmen vorhanden und welche müssen durch Dienstleister ergänzt werden? In diesem Zusammenhang muss das Unternehmen auch entscheiden, ob es die Plattform technisch selbst entwickeln, Baukastenmodelle nutzen oder Dritte beauftragen möchte.

Finanzierung sichern

Kosten entstehen beim Erstellen einer Plattform nicht nur für die technische Entwicklung. Es müssen darüber hinaus unter anderem Ausgaben für die rechtliche Absicherung, Schulungen, Wartungen sowie Marketing eingeplant werden. Es empfiehlt sich daher, den Finanzierungsrahmen möglichst früh abzustecken und unerwartete Kosten zu vermeiden. Deutsche Unternehmen sollten sich zudem über Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene informieren.

Interne Zuständigkeiten klären

Der erfolgreiche Betrieb einer digitalen Plattform erfordert klare Zuständigkeiten im Unternehmen. Zumal die Arbeit nicht mit dem Go-Live endet – im Gegenteil: Plattformen sind dynamische Systeme, die laufend gepflegt, optimiert und weiterentwickelt werden müssen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig ein interdisziplinäres Team mit klaren Verantwortlichkeiten aufzubauen. Technische Themen wie Hosting oder Sicherheit sollten von Personen oder Dienstleistern mit fundierter IT-Kompetenz betreut werden.
Parallel dazu braucht es unter anderem Verantwortliche für Content-Management, Kundensupport, Datenschutz, Qualitätssicherung sowie die strategische Weiterentwicklung.

Plattform testen

Wer eine erfolgreiche Online-Plattform aufbauen möchte, sollte ausreichend Zeit und Ressourcen für die Testphase einplanen. Vor dem offiziellen Start gilt es, die Plattform unter realistischen Bedingungen zu prüfen – sowohl technisch als auch in Bezug auf Nutzerführung, Inhalte und Prozesse. Besonders empfehlenswert ist ein gestaffelter Start, das heißt, zunächst ein Test mit ausgewählten Nutzerinnen und Nutzern. So lassen sich frühzeitig Fehler, Engpässe oder Missverständnisse erkennen und beheben – bevor sie im Live-Betrieb zu Kundenbeschwerden und Reputationsverlust führen.

Plattform starten und bewerben

Ein geplanter und gut kommunizierter Launch sorgt für Sichtbarkeit, Vertrauen und erste Nutzeraktivität. Dabei geht es nicht nur darum, die Plattform technisch freizuschalten. Potenzielle Nutzer/innen müssen gezielt angesprochen werden, um ihnen den Mehrwert des Angebots zu vermitteln und sie zur aktiven Teilnahme zu motivieren. Zentral ist dabei ein durchdachtes Marketing- und Kommunikationskonzept, das idealerweise bereits während der Entwicklung vorbereitet wurde. Maßnahmen können je nach Zielgruppe und Budget variieren – von Pressearbeit und Social-Media-Kampagnen über Suchmaschinenmarketing bis hin zu Kooperationen mit Multiplikatoren.

Wie können deutsche Unternehmen ihre Plattform monetarisieren?

Die Monetarisierung digitaler Plattformen ist in erster Linie eine strategische Frage, denn sie muss zur Zielgruppe, zur Geschäftsstrategie und zum Markt passen. Deutsche Unternehmen sollten sich nicht nur auf kurzfristige Einnahmen konzentrieren, sondern auch auf die Schaffung nachhaltiger Werte. Grundsätzlich sind die folgenden Umsatzansätze möglich:

Freemium-Modelle

Ein kostenloser Basiszugang in Kombination mit kostenpflichtigen Extras kann eine große Nutzerbasis aufbauen und anschließend gezielt zahlende Kundinnen und Kunden konvertieren. Entscheidend ist hierbei ein klarer Mehrwert in der kostenpflichtigen Version.

  • Beispiele: Dropbox, Zoom

Transaktionsmodelle

Plattformen können für jede erfolgreiche Transaktion eine Provision erheben – z. B. einen Prozentsatz des Umsatzes oder eine feste Gebühr. Dies eignet sich für Marktplätze und Vermittlungsangebote, die Handel, Buchungen oder Dienstleistungen abwickeln.

  • Beispiele: eBay, Airbnb, Uber

Abos und Mitgliedschaften

Wiederkehrende Zahlungen, etwa für den Zugang zu exklusiven Funktionen oder Inhalten, sind im B2B-Bereich allgegenwärtig. Abo-Modelle sind einfach zu skalieren und bieten Planungssicherheit – beispielsweise für Plattformen mit Fachinformationen, Netzwerke oder Software-Tools. Mit Stripe Billing können Unternehmen sowohl wiederkehrende Zahlungen als auch rechnungsbasierte Abrechnungen akzeptieren.

  • Beispiele: LinkedIn Premium, Spotify

Platform-as-a-Service (PaaS)

Unternehmen stellen ihre Plattforminfrastruktur anderen Anbietern zur Verfügung. Dies ermöglicht es Dritten, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf einer bestehenden technischen Grundlage zu entwickeln, zu betreiben und zu vertreiben.

  • Beispiel: AWS Marketplace

Listen- und Werbegebühren

Anbieter zahlen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen aufzulisten. Die Plattform erzielt Einnahmen durch die Sichtbarkeit, die sie dank ihrer Reichweite bietet, unabhängig von den tatsächlichen Verkäufen.

  • Beispiele: ImmobilienScout24, AutoScout24

Werbung und Sponsoring

Bei ausreichender Reichweite kann Werbung eine relevante Einnahmequelle darstellen (Werbebanner, gesponserte Inhalte). Für den deutschen Markt müssen die Anforderungen des UWG beachtet werden, insbesondere hinsichtlich der Kennzeichnungspflicht.

  • Beispiele: Facebook, YouTube

Datenbasierte Geschäftsmodelle

Im Rahmen der DSGVO-konformen Nutzung können anonymisierte Nutzungsdaten und Marktforschungsergebnisse zu legitimen Zwecken kommerzialisiert werden. Dieser Ansatz erfordert ein Höchstmaß an Sensibilität im Umgang mit den gewonnenen Datensätzen.

  • Beispiele: Google, Meta

Viele erfolgreiche Plattformen kombinieren verschiedene Methoden, darunter kostenlose Basisdienste, kostenpflichtige Premiumfunktionen und zusätzliche Werbeeinnahmen. In jedem Fall darf die Monetarisierung die Nutzererfahrung nicht negativ beeinträchtigen. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen die Kosten nachvollziehen und als fair erachten.

Tipps für den Aufbau einer digitalen Plattform

Über die oben genannten Schritte zum Aufbau einer digitalen Plattform hinaus, sollten Unternehmen in Deutschland die folgenden Tipps beherzigen.

  • Skalierbare Strukturen
    Auch wenn die Plattform klein anfängt, muss ihre Architektur auf Wachstum ausgelegt sein. Skalierbarkeit betrifft nicht nur die Technologie, sondern auch Arbeitsabläufe, Supportfähigkeit, Kommunikation und Betriebsmodelle.

  • Nutzerzentrierung
    Eine Plattform lebt von Vertrauen und Zufriedenheit. Regelmäßiges Feedback hilft, Funktionen und Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Es ist daher ratsam, Nutzerinnen und Nutzer gezielt nach ihren Erfahrungen zu fragen, beispielsweise über Umfragen oder Feedback-Schaltflächen – am besten gleich nach der Nutzung wichtiger Funktionen.

  • Transparenz und Sicherheit
    Insbesondere in Deutschland sind Datenschutz, faire Konditionen und sichere Transaktionen von großer Bedeutung. Unternehmen müssen nicht nur gesetzeskonform, sondern auch transparent handeln – zum Beispiel durch klar formulierte allgemeine Geschäftsbedingungen, verständliche Datenschutzerklärungen und verlässlichen Kundensupport.

  • Aufbau einer Community
    Plattformen sind nicht nur technologische, sondern oft auch soziale Systeme. Besonders bei Marktplätzen, Fachportalen und Nischenseiten lohnt es sich, frühzeitig eine engagierte Community aufzubauen – zum Beispiel durch Foren, Veranstaltungen oder gezielte Anreize für Beiträge.

  • Erfolgsfaktoren
    Erfolg lässt sich nur steuern, wenn er messbar ist. Vor dem Start müssen Unternehmen festlegen, welche Leistungsindikatoren relevant sind – z. B. Nutzertreue, Konversionsraten und Transaktionsvolumen. Regelmäßige Auswertungen ermöglichen eine datenbasierte Optimierungen der Plattform.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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