Was sind Card-Present-Transaktionen? Was Unternehmen wissen müssen

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  1. Einführung
  2. Was ist eine Card-Present-Transaktion?
    1. Beispiele für Card-Present-Transaktionen
  3. Wie unterscheidet sich eine Card-Present-Transaktion von einer Card-Not-Present-Transaktion?
  4. Sind Card-Present-Transaktionen sicherer als Card-Not-Present-Transaktionen?
  5. Gebühren und Kosten für die Abwicklung von Card-Present-Transaktionen

Trotz des Aufschwungs im E-Commerce und der rasanten Zunahme von Online-Zahlungen sind persönliche Zahlungen nach wie vor von grundlegender Bedeutung in der globalen Wirtschaft. Mit der Entwicklung des digitalen Zahlungsverkehrs entstanden nicht nur neue Vertriebskanäle, auch die Art der Kartenzahlungen selbst ist in den letzten Jahrzehnten komplexer und vielfältiger geworden.

Für Unternehmen, die Kartenzahlungen von Kundinnen/Kunden akzeptieren – online, persönlich oder beides –, ist es wichtig, die wesentlichen Unterschiede zwischen Transaktionen mit Vorlage (Card-Present, CP) und ohne Vorlage einer Karte (Card-Not-Present, CNP) zu kennen und zu wissen, wie man sie am besten handhabt.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist eine Card-Present-Transaktion?
  • Wie unterscheidet sich eine Card-Present-Transaktion von einer Card-Not-Present-Transaktion?
  • Sind Card-Present-Transaktionen sicherer als Card-Not-Present-Transaktionen?
  • Gebühren und Kosten für die Abwicklung von Card-Present-Transaktionen

Was ist eine Card-Present-Transaktion?

Eine Card-Present-Transaktion bezieht sich auf eine Zahlungstransaktion, bei der der/die Karteninhaber/in zum Zeitpunkt der Transaktion physisch anwesend ist und die zur Zahlung verwendete Karte mit sich führt. Dies ist vor allem in klassischen Einzelhandelsumgebungen wie z. B. Supermärkten und Restaurants der Fall, wo die Kundinnen/Kunden der Bedienung oder dem Servicepersonal ihre physische Kredit- oder Debitkarte an der Kasse zur Bezahlung aushändigen.

Bei einer Card-Present-Transaktion wird die Karte von den Kundinnen/Kunden durch ein POS-Terminal (Point-of-Sale) gezogen, in das Gerät eingesteckt bzw. vor das Gerät gehalten oder aufgelegt, um die Kartendaten abzufragen. Die Transaktion wird anschließend basierend auf den von der Karte gelesenen Informationen und je nach Guthabenverfügbarkeit bzw. verfügbarem Kreditrahmen genehmigt oder abgelehnt.

Beispiele für Card-Present-Transaktionen

  • Einkauf im Lebensmittelgeschäft
    Eine der gängigsten Arten von Card-Present-Transaktionen findet statt, wenn ein/e Kunde/Kundin in einem stationären Lebensmittelgeschäft einkauft. Nachdem das Kassenpersonal die Waren der Kundin/des Kunden eingescannt hat, legt die Kundin/der Kunde ihre/seine Kredit- oder Debitkarte zur Zahlung vor. Die Karte wird dann entweder von den Kundinnen/Kunden oder vom Kassenpersonal durch das POS-Terminal gezogen, eingesteckt oder (im Falle von kontaktlosen Karten) vor das Gerät gehalten oder aufgelegt, um die Transaktion abzuschließen.

  • Restaurantbesuch
    Eine weitere gängige Card-Present-Transaktion findet bei einem Restaurantbesuch statt. Wenn die Bedienung die Rechnung an den Tisch bringt, händigt der Kunde der Servicekraft seine Kredit- oder Debitkarte aus und die Bedienung nimmt die Karte mit zu einem POS-Terminal – oder verwendet ein tragbares POS-Gerät –, um die Transaktion zu verarbeiten.

  • Bezahlung an der Tankstelle
    An einer Tankstelle können Kundinnen/Kunden bezahlen, indem sie ihre Karte in das Kartenlesegerät an der Zapfsäule einführen, die gewünschte Kraftstoffsorte auswählen und den Tankvorgang starten. Dies ist eine weitere Form der Card-Present-Transaktion, bei der sich das POS-Terminal direkt an der Zapfsäule befindet.

  • Einkauf im Einzelhandelsgeschäft
    Ähnlich wie in einem Lebensmittelgeschäft werden auch im Einzelhandel, z. B. in Bekleidungsgeschäften, Elektronikmärkten oder Buchhandlungen, Card-Present-Transaktionen durchgeführt. Nachdem die Kundinnen/Kunden ihre Artikel an die Kasse gebracht haben, scannt das Kassenpersonal die Artikel und erfasst die Karte der Kundinnen/Kunden über das POS-Terminal.

  • Kauf von Eintrittskarten am Ticketschalter
    Kundinnen/Kunden verwenden häufig ihre Kredit- oder Debitkarten, wenn sie Kino- oder Veranstaltungstickets direkt an der Abendkasse oder an einer Kartenvorverkaufsstelle kaufen.

  • Öffentliche Verkehrsmittel
    In vielen öffentlichen Verkehrssystemen besteht für Kundinnen/Kunden die Möglichkeit, Fahrscheine per Kartenzahlung zu kaufen oder Guthaben auf elektronischen Fahrkarten aufzuladen. Kundinnen/Kunden können diese Transaktionen an Schaltern mit Personal oder an Automaten durchführen.

  • Kontaktlose Zahlungen
    Seit dem Aufkommen der NFC-Technologie (Near Field Communication) reicht es zur Bezahlung inzwischen aus, eine Karte oder ein (mit einer digitalen Geldbörse wie Apple Pay oder Google Pay ausgestattetes) Smartphone an ein kompatibles POS-Terminal zu halten bzw. diese/s aufzulegen. Von Cafés bis zu U-Bahn-Drehkreuzen werden kontaktlose Zahlungen immer üblicher.

Wie unterscheidet sich eine Card-Present-Transaktion von einer Card-Not-Present-Transaktion?

Der Hauptunterschied zwischen CP- und CNP-Transaktionen besteht darin, ob der/die Karteninhaber/in zum Zeitpunkt der Transaktion am Verkaufsort anwesend ist und seine/ihre Karte mit sich führt. Diese Unterscheidung wirkt sich in vielerlei Hinsicht aus, unter anderem auf die Sicherheit, die Transaktionskosten und das Kundenerlebnis. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Unterschiede, die für Unternehmen von Bedeutung sind:

  • Risiko und Betrugsschutz
    Im Allgemeinen gelten CP-Transaktionen als weniger riskant, da das Unternehmen die Karte physisch prüfen und in einigen Fällen die Identität der Karteninhaber/innen verifizieren kann. Im Gegensatz dazu bergen CNP-Transaktionen, wie Online- oder Telefonbestellungen, ein höheres Risiko, da das Unternehmen nicht in der Lage ist, die Identität der Kundinnen/Kunden persönlich zu überprüfen. Dies kann Unternehmen dazu veranlassen, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Betrug bei CNP-Transaktionen zu ergreifen, beispielsweise eine Abfrage des CVV-Codes, die Einrichtung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung oder die Verwendung fortschrittlicher Tools zur Betrugserkennung.

  • Bearbeitungskosten
    Zahlungsabwickler verlangen für CNP-Transaktionen aufgrund des höheren Risikos für Betrugsfälle und Rückbuchungen oftmals eine höhere Gebühr. Dies kann sich auf das Geschäftsergebnis auswirken, insbesondere bei Unternehmen mit einem großen Volumen an CNP-Transaktionen. Für CP-Transaktionen fallen dagegen in der Regel niedrigere Bearbeitungsgebühren an.

  • Kundenerlebnis
    Auch die Wahl zwischen CP- und CNP-Transaktionen kann auch das Kundenerlebnis beeinflussen. Beispielsweise müssen Unternehmen im stationären Handel bei der Gestaltung eines idealen CP-Transaktionserlebnisses eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, die sich von denen unterscheiden, die bei der Gestaltung eines optimalen CNP-Transaktionserlebnisses eine Rolle spielen. Zu den wichtigsten Aspekten des Kundenerlebnisses bei CNP-Transaktionen gehören die Ladezeit der Website und die Zuverlässigkeit des Zahlungsgateways, während bei CP-Transaktionen die Wartezeiten in der Kassenschlange, die Wege der Kundinnen/Kunden durch das Geschäft und die Gestaltung des Ladengeschäfts im Vordergrund stehen.

  • Infrastruktur und Betrieb
    CP-Transaktionen erfordern physische POS-Systeme, zu denen Kartenlesegeräte, POS-Terminals und Registrierkassen gehören können. Im Gegensatz dazu sind für CNP-Transaktionen eine digitale Infrastruktur wie zum Beispiel E-Commerce-Websites, sichere Zahlungsgateways und mobile Apps notwendig. Aufgrund dieser unterschiedlichen Anforderungen kann sich die Wahl zwischen CP- und CNP-Present-Transaktionen auf die Betriebsabläufe des Unternehmens und die damit verbundenen Kosten auswirken.

  • Vertriebskanäle
    Die Entscheidung zwischen CP- und CNP-Transaktionen kann auch von den Vertriebskanälen des Unternehmens abhängen. Ein Unternehmen, das im klassischen Einzelhandel tätig ist, gibt beispielsweise eher CP-Transaktionen den Vorrang, während ein Unternehmen, das Produkte oder Dienstleistungen online verkauft, sich auf die Optimierung seiner CNP-Transaktionsprozesse konzentriert. Für die meisten modernen Einzelhandelsunternehmen ist dies allerdings keine Entweder-oder-Frage. Vielmehr benötigen sie eine umfassende Zahlungsstrategie, die eine Vielzahl von CP- und CNP-Vertriebskanälen umfasst. Allerdings werden Unternehmen, bei denen Verkauf und Abwicklung vollständig online erfolgen, wie z. B. Software-as-a-Service(SaaS)-Unternehmen, möglicherweise nie eine CP-Transaktion abwickeln.

  • Geografische Reichweite
    CNP-Transaktionen ermöglichen es Unternehmen, Kundinnen/Kunden über ihren physischen Standort hinaus zu erreichen und so ihre Produkte oder Dienstleistungen weltweit zu verkaufen. Dies kann das Unternehmen jedoch auch vor zusätzliche Herausforderungen stellen, beispielsweise im Hinblick auf die Verwaltung der internationalen Zahlungsabwicklung und den Umgang mit potenziellem grenzüberschreitendem Zahlungsbetrug.

Die Wahl zwischen CP- und CNP-Transaktionen – oder eine ausgewogene Kombination dieser beiden – ist eine strategische Entscheidung, die Unternehmen unter Berücksichtigung von Faktoren wie Geschäftsmodell, Kundenpräferenzen, operative Kapazitäten, geografische Reichweite und Risikotoleranz treffen müssen.

Sind Card-Present-Transaktionen sicherer als Card-Not-Present-Transaktionen?

Ja, CP-Transaktionen werden im Allgemeinen als sicherer eingestuft als CNP-Transaktionen.

Bei einer CP-Transaktion sind die Karteninhaber/innen am Verkaufsort anwesend und führen die zur Zahlung verwendete Karte mit sich. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die Transaktion auf verschiedene Weise zu überprüfen. Beispielsweise liest das Kartenterminal den Magnetstreifen oder den EMV-Chip der Karte ein und bestätigt auf diese Weise, dass die Karte tatsächlich am Verkaufsort vorgelegt wurde. In vielen Fällen wird der/die Karteninhaber/in zur Eingabe einer PIN aufgefordert oder muss eine Unterschrift leisten, um die Transaktion zu genehmigen. Das Unternehmen kann die Karte außerdem auf Anzeichen von Manipulationen untersuchen und bei Bedarf den Ausweis der Karteninhaber/innen überprüfen.

Demgegenüber sind CNP-Transaktionen, bei denen der/die Karteninhaber/in dem Unternehmen die physische Karte nicht vorlegen muss (z. B. beim Online-Shopping oder beim Bezahlen per Telefon), grundsätzlich weniger sicher. Bei diesen Transaktionen gibt der/die Karteninhaber/in die Kartendaten manuell ein, wodurch sich das Risiko für betrügerische Aktivitäten erhöht. Da weder die Karte vorliegt noch der/die Karteninhaber/in anwesend ist, können Unternehmen die Transaktion nicht wie bei einer CP-Transaktion verifizieren.

Beachten Sie auch, dass Zahlungsabwickler CNP-Transaktionen häufig als risikoreicher einstufen, was zu höheren Bearbeitungsgebühren für Unternehmen führt. Dies spiegelt das erhöhte Risiko von Betrugsfällen und Rückbuchungen wider, das mit dieser Art von Transaktionen verbunden ist.

Die Sicherheit von CNP-Transaktionen hat sich jedoch im Laufe der Jahre durch technologische Fortschritte verbessert. Dazu gehören Verschlüsselung, Tokenisierung und die Verwendung von Sicherheitscodes (wie CVV oder CVC) sowie zusätzliche Verifizierungsmethoden wie die Zwei-Faktor- und die biometrische Authentifizierung. Auch die Tools und Systeme zur Betrugserkennung sind inzwischen ausgereifter und tragen dazu bei, einige der mit CNP-Transaktionen verbundenen Risiken zu entschärfen.

Gebühren und Kosten für die Abwicklung von Card-Present-Transaktionen

Unternehmen müssen für jede Transaktion mit einer Debit- oder Kreditkarte im Rahmen einer Card-Present-Transaktion Gebühren an ihre Zahlungsabwickler entrichten (die Unternehmen, die den Geldtransfer von Kundinnen/Kunden an Unternehmen abwickeln). Diese Kosten können je nach Zahlungsabwickler, dem für die Transaktion verwendeten Kartentyp, der jeweiligen Branche und dem Umsatzvolumen des Unternehmens stark variieren. Im Folgenden sind einige der Faktoren aufgeführt, die diese Kosten beeinflussen:

  • Abwicklungsgebühren
    Dies sind Gebühren, die für jede Transaktion von der Bank des Unternehmens an die Hausbank der Kundinnen/Kunden entrichtet werden. Die Höhe der Gebühren wird von den Kartennetzwerken festgelegt und hängt u. a. vom Kartentyp (Kredit-, Debit-, Prämienkarte usw.), von der Art der Transaktion (im Geschäft oder online) und von der Art des Geschäfts ab. Diese Abwicklungsgebühren setzen sich in der Regel aus einem Prozentsatz des Transaktionsbetrags zuzüglich einer festen Gebühr zusammen. Weitere Informationen über die transparente Gebührenstruktur von Stripe finden Sie hier.

  • Netzwerkgebühren
    Dies sind Gebühren, die die Kartennetzwerke (Visa, Mastercard, American Express und Discover in den USA) für die Nutzung ihrer Infrastruktur erheben. In der Regel handelt es sich dabei um einen kleinen Prozentsatz des gesamten Transaktionswerts.

  • Transaktionsgebühr für Zahlungsabwickler
    Dies ist die Gebühr, die der Zahlungsabwickler für seine Dienstleistungen erhebt. Darunter fallen die Abwicklung der Transaktion, der Kundenservice, die Kontoführung und vieles mehr. In diesem Bereich variieren die Preisstrukturen der verschiedenen Zahlungsabwickler oft am stärksten. Die Transaktionsgebühr kann aus einer Pauschalgebühr, einem Prozentsatz der Transaktion oder einer Kombination aus beidem bestehen.

Diese Gebühren sind bei CP-Transaktionen in der Regel niedriger als bei CNP-Transaktionen, da das Risiko von Betrugsfällen und Rückbuchungen geringer ist.

Unternehmen müssen für die Auswahl eines Zahlungsabwicklers diese Gebühren kennen, da sie die Gesamtkosten für das Unternehmen erheblich beeinflussen. Einige Zahlungsabwickler bieten gestaffelte oder gebündelte Preisstrukturen an, während andere ein Interchange+-Preismodell bereitstellen, bei dem die Abwicklungsgebühren zuzüglich eines festen Aufschlags direkt an das Unternehmen weitergegeben werden.

Darüber hinaus sollten Unternehmen auch andere potenzielle Kosten berücksichtigen, etwa Gebühren für Geräte (z. B. Kartenlesegeräte oder POS-Systeme), Gebühren für Zahlungsgateways (für Online-Transaktionen) und zusätzliche Gebühren für Dienstleistungen wie Rückbuchungen oder eine ausführliche Berichterstattung.

Weitere Informationen dazu, wie Stripe sowohl CP- als auch CNP-Zahlungen unterstützt, finden Sie hier.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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