Unternehmensanteile für Gründungsmitglieder in einem Start-up: 11 wichtige Faktoren

  1. Einführung
  2. Was sind Unternehmensanteile in einem Start-up?
  3. Arten von Unternehmensanteilen in Start-ups
  4. Warum sind Unternehmensanteile in einem Start-up wichtig?
  5. Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern in einem Start-up
  6. Möglichkeiten der Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern

Das Aufteilen der Unternehmensanteile unter den Mitgründerinnen und Mitgründern ist ein sehr wichtiges und komplexes Thema mit erheblichen Auswirkungen auf die Zukunft eines Start-ups. Willkürliche oder unangemessene Beteiligungsvereinbarungen können zu schwerwiegenden Problemen wie internen Konflikten, Demotivation und Rechtsstreitigkeiten führen. Eine Carta-Umfrage hat ergeben, dass nur 26 % der Start-ups eine einzige Gründerin oder einen einzigen Gründer haben, was bedeutet, dass die verbleibenden 74 % entscheiden müssen, wie sie das Kapital unter den Mitgründerinnen und Mitgründern aufteilen. Die Gründer/innen müssen bei der Zuteilung der Unternehmensanteile eine klare Vorstellung davon haben, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie sich verschiedene Entscheidungen auf die künftigen Ergebnisse auswirken werden.

Wenn so viel auf dem Spiel steht, muss die Aufteilung des Beteiligungskapitals genauestens geprüft und eine gut durchdachte Strategie entwickelt werden. Eine sorgfältig konzipierte Aufteilung der Anteile bildet ein solides Fundament für das Start-up und bietet Stabilität in den verschiedenen Phasen, z. B. bei frühen Finanzierungsrunden und potenziellen Exits. Im Folgenden erfahren Sie, was Mitgründer/innen bei der Ermittlung einer Kapitalstruktur, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen entspricht, jetzt und in Zukunft beachten sollten.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was sind Unternehmensanteile in einem Start-up?
  • Arten von Unternehmensanteilen in Start-ups
  • Warum sind Unternehmensanteile in einem Start-up wichtig?
  • Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern in einem Start-up
  • Möglichkeiten der Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern

Was sind Unternehmensanteile in einem Start-up?

Unternehmensanteile repräsentieren Eigentum an einem Start-up, das oft in Form von Aktienoptionen oder Aktien gewährt wird. Für Mitgründer/innen und Teammitglieder, die früh in das Unternehmen einsteigen, ist diese Beteiligung sowohl ein finanzieller Anreiz als auch eine Form des Ausgleichs für die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbundenen Risiken und Anstrengungen. Kapitalbeteiligungen berechtigen ihre Inhaber/innen zu einem gewissen Anteil an den künftigen Gewinnen des Unternehmens und verleihen ihnen ein Stimmrecht bei Unternehmensentscheidungen, meist abhängig von der Höhe ihrer Beteiligung.

Arten von Unternehmensanteilen in Start-ups

Die verschiedenen Formen von Unternehmensanteilen sind auf unterschiedliche Bedürfnisse und Einschränkungen zugeschnitten. Zu den verschiedenen Arten von Unternehmensanteilen gehören:

  • Stammaktien: Dies ist die einfachste Form der Unternehmensanteile, die in der Regel den Gründungsmitgliedern und Mitarbeitenden vorbehalten ist. Sie gewähren der Inhaberin bzw. dem Inhaber Stimmrechte und berechtigen sie bzw. ihn zu einem Anteil an etwaigen Dividenden oder Exit-Erlösen.

  • Vorzugsaktien: Vorzugsaktien werden häufig an Investorinnen und Investoren ausgegeben und sind mit zusätzlichen Rechten verbunden, z. B. dem Vorrang bei Dividenden und Vermögenswerten im Falle einer Liquidation. Diese Art von Aktien verfügt unter Umständen auch über einen Verwässerungsschutz.

  • Aktienoptionen: Optionen berechtigen zum Kauf von Aktien zu einem vorher festgelegten Preis (dem sogenannten Ausübungspreis) innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens. Diese werden in der Regel an Mitarbeitende vergeben und sind häufig mit diversen Bedingungen verbunden.

  • Restricted Stock Units (RSUs): Hierbei handelt es sich um die Zusage, zu einem späteren Zeitpunkt eine bestimmte Anzahl von Aktien zuzuteilen, die an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Dazu gehört beispielsweise eine zeitabhängige Sperrfrist oder das Erreichen von Leistungskennzahlen.

  • Optionsscheine: Ähnlich wie Optionen berechtigen Optionsscheine zum Kauf von Aktien, werden im Allgemeinen jedoch an Investorinnen/Investoren und nicht an Mitarbeitende ausgegeben.

  • Wandelanleihen und SAFEs: Diese Finanzinstrumente werden im Rahmen einer künftigen Finanzierungsrunde in Unternehmensanteile umgewandelt, in der Regel zu günstigeren Bedingungen für die Inhaber/innen. Ein Simple Agreement for Future Equity (SAFE) gewährt der Investorin oder dem Investor das Recht, Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben, während Wandelanleihen Unternehmensdarlehen sind, bei denen Schulden in Aktien umgewandelt, anstatt zurückgezahlt zu werden.

Warum sind Unternehmensanteile in einem Start-up wichtig?

In Start-ups sind Unternehmensanteile das Rückgrat der Anreizstrukturen. Sie treiben sowohl kurzfristige Aktionen als auch die langfristige strategische Planung an. Ihre Bedeutung geht weit über das Konzept der Inhaberschaft oder möglicher finanzieller Gewinne hinaus. Unternehmensanteile haben Auswirkungen auf alle Aspekte der Arbeitsweise eines Start-ups. Nachfolgend sind einige wesentliche Gründe aufgeführt, warum Unternehmensanteile in der Start-up-Szene wichtig sind:

  • Motivation und Mitarbeiterbindung
    Unternehmensanteile richten die Interessen der Teammitglieder auf das allgemeine Wohlergehen und Wachstum des Start-ups aus. Dieser Ansatz motiviert die Einzelnen, sich besonders anzustrengen, da ihre finanziellen Belohnungen direkt an die Leistung des Start-ups gekoppelt sind.

  • Talentakquise
    Start-ups sind oft nicht in der Lage, Gehälter anzubieten, die mit denen etablierter Unternehmen vergleichbar sind, sodass Kapitalbeteiligungen eine überzeugende alternative Form der Vergütung darstellen, um Spitzenkräfte anzuwerben. Für Einzelpersonen, die mit der Risiko-Ertrags-Dynamik von Start-ups vertraut sind, kann ein attraktives Aktienpaket niedrigere Gehälter ausgleichen.

  • Strategische Entscheidungsfindung
    Wer Aktien besitzt, verfügt über Stimmrechte (je nach Art der Aktien) und kann strategische Entscheidungen von der Mittelbeschaffung bis hin zu Exit-Strategien mit beeinflussen. Diese Rechte ermöglichen es den Stakeholdern, die Entwicklung des Start-ups maßgeblich zu beeinflussen.

  • Investorenbeziehungen
    Unternehmensanteilsstrukturen vermitteln potenziellen Investorinnen und Investoren Informationen darüber, wie das Unternehmen die unterschiedlichen Beiträge und Risiken bewertet. Gut strukturierte Beteiligungsvereinbarungen können Vertrauen schaffen, wenn sie zeigen, dass das Start-up eine kohärente Vision und einen fairen, bewussten Ansatz für die Belohnung von Beiträgen hat.

  • Exit-Möglichkeiten
    Bei Liquiditätsereignissen wie Börsengängen oder Übernahmen können die Anteilseigner/innen erhebliche Gewinne erzielen. Die Zuteilung von Unternehmensanteilen kann zu einem wichtigen Teil dieser Verhandlungen werden, da sie sich auf die finanziellen Gewinne und auch auf die Unternehmensführung und die strategische Ausrichtung des Unternehmens nach einem Exit auswirkt.

  • Kapitalzuweisung und Finanzstrategie
    Unternehmensanteile sind ein wesentlicher Bestandteil der Finanzstruktur des Unternehmens. Die Art der Unternehmensanteile und die damit verbundenen Rechte können sich auf die Fähigkeit des Start-ups auswirken, Kapital zu beschaffen, Ressourcen zuzuweisen und sogar Schulden zu begleichen.

  • Risikominderung
    Für Mitgründer/innen und frühe Teammitglieder ist die Verwässerung der Unternehmensanteile unter Umständen ein unvermeidlicher Teil der Skalierung des Unternehmens. Eine intelligente Strukturierung der Unternehmensanteile, die künftige Finanzierungsrunden berücksichtigt, kann eine übermäßige Verwässerung abmildern und so ein Gleichgewicht zwischen der Zufuhr neuen Kapitals und der Beibehaltung des Einflusses und der finanziellen Gewinne der ursprünglichen Beteiligten herstellen.

  • Betriebliche Flexibilität
    Die verschiedenen Unternehmensanteilsinstrumente sind mit einem unterschiedlichen Maß an operativen Verpflichtungen und finanziellen Vorteilen verbunden und bieten taktischen Spielraum bei der Unternehmensführung und Entscheidungsfindung. So können Instrumente wie Wandelanleihen oder SAFEs die Bewertungsdiskussion auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben, was dem Start-up wertvolle betriebliche Flexibilität verschafft.

  • Steuerplanung
    Sachkundige Stakeholder nutzen Unternehmensanteile als Mittel zur effizienten Steuerplanung. Vom Zeitpunkt der Ausübung von Aktienoptionen bis hin zur Strukturierung des Verkaufs von Aktien kann eine kluge Planung die Steuerlast verringern und die finanziellen Gewinne steigern (wobei dies je nach Zuständigkeitsbereich unterschiedlich ist).

Die Elemente der Unternehmensanteile können ein wichtiges Instrument bei Verhandlungen, der Ausarbeitung von Wachstumsstrategien und bei der Entscheidung über Ausstiegsmöglichkeiten sein. So kann die Aushandlung von mehr Stimmrechten oder Verwässerungsschutzbestimmungen einer Mitgründerin bzw. einem Mitgründer oder einer/einem Mitarbeitenden eine stärkere Position bei künftigen Finanzierungsrunden oder Übernahmegesprächen verschaffen. Abgesehen von der prozentualen Beteiligung sind die spezifische Art und die Bedingungen der Unternehmensanteile in der Start-up-Szene taktische Hebel für Macht und Gewinn.

Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern in einem Start-up

Die Entscheidung über die Aufteilung der Unternehmensanteile unter den Gründungsmitgliedern ist eine komplexe Entscheidung mit lang anhaltenden Auswirkungen. Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen:

1. Qualifikationen und Beiträge
Verschiedene Gründer/innen bringen unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten mit. Eine Gründerin oder ein Gründer verfügt vielleicht über die technischen Fähigkeiten, um das Produkt zu entwickeln, während sich ein/e andere/r durch Marktstrategie und Kundenakquise auszeichnet. Quantifizieren Sie den Wert dieser aktuellen und zukünftigen Beiträge im Verhältnis zu den Zielen des Unternehmens.

2. Zeitaufwand
Nicht alle Gründer/innen arbeiten Vollzeit. Einige haben vielleicht noch einen anderen Job und arbeiten in ihrer Freizeit und an den Wochenenden an dem Start-up, während andere sich vielleicht vom ersten Tag an voll engagieren können. Überlegen Sie, wie viel Zeit jede Gründerin und jeder Gründer heute und in absehbarer Zukunft in das Unternehmen investieren kann.

3. Finanzielle Investition
Manche Gründer/innen stellen dem Unternehmen vielleicht wichtiges Startkapital zur Verfügung, was eine höhere Kapitalbeteiligung rechtfertigen könnte.

4. Geschäftsverbindungen und Glaubwürdigkeit
Der Zugang zu wertvollen Netzwerken kann ein bedeutender Vorteil sein. Die Fähigkeit der Mitgründer/innen, wichtige Akteure in der Branche oder potenzielle Kundinnen und Kunden kennenzulernen, kann das Wachstum erheblich beschleunigen.

5. Frühere und zukünftige Rollen
Überlegen Sie, was die einzelnen Gründer/innen bereits beigetragen haben und welche Rollen sie in Zukunft übernehmen werden. Wer anfangs einen außerordentlichen Beitrag geleistet hat, ist später vielleicht nicht mehr so stark involviert, und die Kapitalbeteiligung sollte dieses Kontinuum der Beteiligung widerspiegeln.

6. Risikobereitschaft
Verschiedene Gründer/innen haben möglicherweise eine unterschiedliche Risikobereitschaft, was sich auf ihre Bereitschaft auswirkt, wichtige Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen, bei denen viel auf dem Spiel steht. Dieser Faktor kann Einfluss darauf haben, wie viel Kontrolle die einzelnen Mitgründer/innen haben sollten, was sich wiederum in ihrer Kapitalbeteiligung niederschlagen kann.

7. Vesting-Zeitpläne
Auch wenn die Idee eines Vesting-Zeitplans nicht direkt mit der anfänglichen Aktienaufteilung verbunden ist, kann es hilfreich sein, dies bei großen Entscheidungen zu berücksichtigen. Das Wissen, dass sich die Anteile unter bestimmten Bedingungen ändern können, ermöglicht einen flexibleren und dennoch kontrollierten Ansatz bei der Aktienzuteilung.

8. Präferenzen für die Exit-Strategie
Verschiedene Gründer/innen haben vielleicht unterschiedliche Ansichten über das letztendliche Schicksal des Unternehmens. Ob das ultimative Ziel eine schnelle Übernahme oder langfristiges Wachstum ist, wirkt sich auf den Wert, den jede Gründerin bzw. jeder Gründer einbringt, und auf ihren/seinen jeweiligen fairen Kapitalanteil aus.

9. Rechtliche Auswirkungen
Berücksichtigen Sie die rechtliche Verantwortung, die die einzelnen Gründer/innen übernehmen werden. Die aufsichtsrechtliche Compliance, die treuhänderische Verantwortung und andere rechtliche Angelegenheiten wiegen für einige vielleicht schwerer als für andere, was einen unterschiedlichen Unternehmensanteil rechtfertigen könnte.

10. Emotionale und psychologische Faktoren
Emotionale Intelligenz, enge persönliche Beziehungen und die Fähigkeit, ein positives Arbeitsumfeld aufrechtzuerhalten, sind wichtige, aber oft übersehene Fähigkeiten, die eine Gründerin oder ein Gründer in ein Start-up einbringen kann. Der Beitrag einer Gründerin oder eines Gründers zur Arbeitsmoral im Team kann auch ein Faktor bei der Kapitalzuteilung sein.

11. Opportunitätskosten
Überlegen Sie, was die einzelnen Gründer/innen aufgeben, um am Start-up mitzuwirken. Der Verlust eines gut bezahlten Arbeitsplatzes oder einer anderen bedeutenden Chance kann in die Gleichung für den Unternehmensanteil einfließen.

Eine pauschale Lösung für die Verteilung der Unternehmensanteile gibt es nicht, denn die „richtige“ Strategie ist eine, die die einzigartigen Bedürfnisse und Umstände eines Start-ups widerspiegelt. Jedes Gründerteam arbeitet auf unterschiedliche Art und Weise und jede Gründerin und jeder Gründer hat ihre bzw. seine eigenen Prioritäten in Bezug auf das, was sie bzw. er sich von dieser Erfahrung erhofft – sei es in finanzieller oder anderer Hinsicht. Fazit: Das richtige Ergebnis lässt sich nur durch eine sorgfältige und durchdachte Vorgehensweise erzielen, bei der die Besonderheiten Ihres Unternehmens und Ihres Teams berücksichtigt werden.

Möglichkeiten der Aufteilung der Unternehmensanteile unter Gründungsmitgliedern

So wie es keine feste Methode gibt, um zu entscheiden, wie viele Unternehmensanteile den einzelnen Mitgründerinnen und Mitgründern zustehen, gibt es auch keine einheitliche Struktur, nach der die Anteile unter den Gründerinnen und Gründern aufgeteilt werden können. Im Folgenden werden einige der gängigsten Möglichkeiten vorgestellt, wie Mitgründer/innen ihre Kapitalbeteiligung organisieren und verwalten:

  • Gleiche Aufteilung
    Auch wenn es die fairste Methode zu sein scheint, birgt die einheitliche Aufteilung der Unternehmensanteile unter allen Gründungsmitgliedern eine Reihe von Problemen. Es wird davon ausgegangen, dass alle Gründer/innen gleichermaßen zum Wachstum des Unternehmens beitragen, was auf Dauer nicht unbedingt der Fall ist. Außerdem kann diese Methode zu Problemen bei der Unternehmensführung führen, insbesondere wenn die Anzahl der Mitgründer/innen gerade ist. Dann kann es zu Blockaden bei der Entscheidungsfindung kommen.

  • Gewichtete Beiträge
    Bei dieser Methode wird versucht, den Beitrag der einzelnen Gründer/innen, wie z. B. ihr zeitliches Engagement, ihre finanziellen Investitionen und ihre Fähigkeiten, zu quantifizieren. Anschließend werden die Unternehmensanteile proportional auf der Grundlage dieser gewichteten Beiträge aufgeteilt. Diese Methode ermöglicht eine differenziertere Aufteilung, erfordert jedoch eine umfassende Bewertung und eine Einigung über den Wert der verschiedenen Beiträge.

  • Dynamische oder anpassbare Unternehmensanteile
    Bei diesem Verfahren einigen sich die Gründer/innen auf eine Reihe von Kennzahlen oder Leistungsindikatoren, die die Verteilung der Unternehmensanteile im Zeitverlauf beeinflussen. Zu diesen Kennzahlen können beispielsweise Meilensteine beim Umsatz, Kundengewinnungsraten oder Produktentwicklungsziele gehören. Die Aufteilung der Unternehmensanteile wird dann automatisch auf der Grundlage dieser vorher festgelegten Kennzahlen angepasst. Dieses Modell bietet die nötige Flexibilität, um Änderungen des Beitragsniveaus, der Marktbedingungen oder der strategischen Ausrichtung zu berücksichtigen.

  • Leistungsabhängiges Vesting
    Bei dieser Struktur werden die Anteile übertragen, wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Im Gegensatz zu einem traditionellen, zeitbasierten Vesting-Plan sind die Anteile an messbare Ergebnisse geknüpft. Eine Gründerin oder ein Gründer, die bzw. der für die Technologie verantwortlich ist, kann sich beispielsweise für eine Struktur entscheiden, bei der die Aktien bei Erreichen bestimmter Meilensteine in der Produktentwicklung freigegeben werden.

  • Rollenbasierte Aufteilung
    Hier wird das Kapital nach den Rollen aufgeteilt, die die einzelnen Gründer/innen einnehmen. Bei dieser Struktur werden die jeweiligen Rollen oft in verschiedene Stufen eingeteilt. Diese haben jeweils ihre eigene Beteiligungsspanne. So kann beispielsweise ein CEO (Chief Executive Officer) einen größeren Kapitalanteil erhalten als ein CTO (Chief Technology Officer) oder COO (Chief Operating Officer), je nachdem, welchen Wert diese Rolle für das Erreichen der Unternehmensziele hat.

  • Hybride Modelle
    In manchen Fällen bietet sich eine Kombination verschiedener Methoden an. So kann beispielsweise eine anfängliche Aufteilung der Unternehmensanteile durch gewichtete Beiträge festgelegt werden, jedoch mit einer Klausel, die dynamische Anpassungen auf der Grundlage bestimmter Leistungskennzahlen ermöglicht.

  • Punktebasiertes System
    Einige Start-ups entscheiden sich für ein Punktesystem, bei dem die einzelnen Gründer/innen Punkte für ihre Beiträge, Verantwortlichkeiten und Risiken erhalten. Diese Punkte werden dann zur Berechnung des prozentualen Anteils jeder Gründerin bzw. jedes Gründers am Kapital verwendet. Dieses System bietet eine wertvolle Differenzierung, kann allerdings arbeitsintensiv sein.

  • Vorverhandelte Kauf-/Verkaufsvereinbarungen
    Eine weitere Möglichkeit sind im Voraus ausgehandelte Kauf-/Verkaufsvereinbarungen, in denen die Bedingungen festgelegt werden, unter denen eine Gründerin oder ein Gründer ihren bzw. seinen Kapitalanteil durch den Kauf von Aktien vom Unternehmen oder von anderen Gründerinnen und Gründern erhöhen kann. Dies bietet einen Mechanismus zur Anpassung der Unternehmensanteile auf der Grundlage laufender Bewertungen und Beiträge, ohne die Eigentumsverhältnisse unnötig zu verzerren.

  • Reservieren eines Optionspools
    Diese Methode wirkt sich zwar nicht direkt auf die Aufteilung des Gründerkapitals aus, aber ein Optionspool bietet die Flexibilität, wichtige Neueinstellungen vorzunehmen, ohne die Anteile der Gründer/innen zu sehr zu verwässern. Die Größe dieses Pools und die Bedingungen, zu denen Optionen gewährt werden, sind von strategischer Bedeutung.

Jede Methode der Kapitalzuteilung hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Am effektivsten ist ein Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Umstände des Start-ups zugeschnitten ist. Dokumentieren Sie alle Vereinbarungen sorgfältig und berücksichtigen Sie dabei auch künftige Szenarien wie neue Finanzierungsrunden, Exits oder Änderungen der Gründerbeteiligung. Ziehen Sie in Erwägung, sich rechtlich und finanziell beraten zu lassen, um eine Anteilsvereinbarung auszuarbeiten, die den Interessen aller Beteiligten auf lange Sicht gerecht wird.

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