Der Mittelzufluss bezeichnet die Gelder, die auf ein Geschäfts- oder Privatkonto eingehen und das verfügbare Bargeld erhöhen. Jede Geldquelle, die zu dem beiträgt, was bereits zugänglich ist, zählt als Zufluss, unabhängig davon, ob es sich um Kundenzahlungen, Gelder aus einem Kredit oder Rendite aus einer Investition handelt. Ohne einen stetigen Geldzufluss können selbst die am besten durchdachten Pläne auf ein Hindernis stoßen. Von den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) nennen 60 % das Cashflow-Management als größte Herausforderung.
Im Folgenden erklären wir, was Unternehmen über den Mittelzufluss wissen müssen und wie sie damit umgehen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was gilt als Mittelzufluss?
- Inwieweit unterscheidet sich der Mittelzufluss vom Umsatz?
- Warum ist es wichtig, den Mittelzufluss zu verfolgen?
- Hilft Stripe bei der Verfolgung von Mittelzuflüssen?
Was gilt als Mittelzufluss?
Mittelzuflüsse sind alle Geldeinnahmen, die den verfügbaren Geldbestand innerhalb eines Unternehmens oder auf den Konten einer Person erhöhen. Mittelzuflüsse können direkt (z. B. Barverkäufe) oder nach einer Kreditlaufzeit (z. B. Forderungen) erfolgen. Alle Mittelzuflüsse wirken sich auf die Liquidität eines Unternehmens aus und verbessern seine Fähigkeit, seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Wichtigste Arten von Mittelzuflüssen
Mittelzuflüsse ergeben sich in der Regel aus drei Hauptkategorien von Aktivitäten: operative Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.
Operative Tätigkeit
Mittelzuflüsse aus operativer Tätigkeit spiegeln das Kerngeschäft wider. Dazu gehören:
Umsatzerlöse: Erhaltene Zahlungen für bereitgestellte Produkte oder Dienstleistungen
Forderungseinzüge: Eingezogenes Geld von Kundinnen und Kunden, die zuvor auf Kredit gekauft haben
Sonstige Einnahmen: Lizenzgebühren oder einmalige betriebliche Einnahmen
Steuerrückerstattungen: Gelder aus überhöht gezahlten Steuern oder aus der Qualifizierung für einen Nachlass
Investitionstätigkeit
Investitionsbezogene Mittelzuflüsse treten auf, wenn Sie Ressourcen langfristigen Vermögenswerten zuweisen und Rendite erzielen oder Bestände liquidieren. Dazu gehören:
Verkauf von Vermögenswerten: Erlöse aus dem Verkauf von Geräten, Immobilien oder anderem Anlagevermögen
Investitionsrendite: Zinserträge, Dividenden oder Gewinne aus dem Verkauf von Finanzanlagen
Kreditrückzahlung: Jegliche Rückzahlung von geliehenem Geld
Finanzierungstätigkeit
Die Mittelzuflüsse aus Finanzierung beziehen sich auf Kapital, das zur Finanzierung von Geschäftstätigkeit oder Wachstum aufgenommen wurde. Dazu gehören:
Eigenkapitalfinanzierung: Gelder, die von Investorinnen und Investoren durch die Ausgabe von Aktien oder Eigentumsanteilen erhalten wurden
Fremdfinanzierung: Erlöse aus Darlehen, Anleihen oder anderen Kreditvereinbarungen
Inhaberbeiträge: Zusätzliche Kapitalspritzen von Aktionärinnen/Aktionären oder Geschäftsinhaberinnen/-inhabern
Sonstige oder einmalige Quellen
Manchmal kann der Mittelzufluss auch aus unerwarteten oder Ausnahmequellen stammen, wie z. B.:
Zuschüsse oder Subventionen: Finanzielle Unterstützung von Regierungen oder Organisationen
Auszahlungen von Versicherungen: Schadensregulierung aus Ansprüchen oder gemeldeten Schäden
Rechtliche Einigung: Gelder aus Rechtsstreitigkeiten oder ausgehandelten Vereinbarungen
Währungsgewinne: Zusätzliche Erträge aus günstigen Wechselkursänderungen
Spenden oder Sponsoring: Unterstützung durch externe Parteien bei bestimmten Projekten oder Zielen
Inwieweit unterscheidet sich der Mittelzufluss vom Umsatz?
Sowohl beim Mittelzufluss als auch beim Umsatz fließt Geld in ein Unternehmen. Es handelt sich dabei aber um unterschiedliche Konzepte mit unterschiedlichen Bedeutungen und Rollen im Finanzmanagement. Mittelzuflüsse messen die Geldbewegung, während der Umsatz die Ertragsaktivität misst. Mittelzuflüsse wirken sich auf die Liquidität aus, während sich der Umsatz auf die Rentabilität auswirkt.
Hier werden die Unterschiede genauer vorgestellt.
Mittelzuflüsse
Mittelzuflüsse beziehen sich auf alle Gelder, die in Ihr Unternehmen eingehen. Sie stammen aus einer Vielzahl von Aktivitäten, wie z. B. Kundenzahlungen, Fremdmittel, Erlöse aus dem Verkauf von Vermögenswerten, Kapitalerträge und Zuschüsse oder Subventionen. Mittelzuflüsse betreffen die tatsächlichen Bargeldtransaktionen. Wenn Sie beispielsweise einen Kredit erhalten, wird dies als Mittelzufluss betrachtet, da Geld in Ihrem Konto eingeht. So sind Mittelzuflüsse auch an den Zeitpunkt des Geldeingangs gebunden. Das Einziehen eines Rechnungsbetrags trägt also zwar zu den Mittelzuflüssen bei, generiert aber keinen neuen Umsatz.
Mittelzuflüsse erscheinen in der Kapitalflussrechnung und wirken sich auf die Liquidität und die kurzfristige finanzielle Gesundheit aus. Sie zeigen, wie viel Bargeld Sie zur Verfügung haben, um Ausgaben zu bezahlen und in das Unternehmen zu investieren.
Umsatz
Umsatz stellt die Einnahmen aus Ihren Kerngeschäftsaktivitäten dar, wie z. B. dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen oder dem Einzug von Gebühren aus Abonnements oder Lizenzen. Er wird oft als „Verkäufe“ oder „Erlös“ bezeichnet und steht ganz oben in Ihrer Einkommensaufstellung. Aus buchhalterischer Sicht wird der Umsatz zu dem Zeitpunkt erfasst, an dem er verdient wird – nicht notwendigerweise, wenn Geld eingeht. Wenn Sie beispielsweise Waren auf Kredit verkaufen, wird der Umsatz zum Zeitpunkt des Verkaufs realisiert, auch wenn die Zahlung später erfolgt.
Der Umsatz wird in der Einkommensaufstellung ausgewiesen und spiegelt den operativen Erfolg über einen bestimmten Zeitraum wider. Er wird verwendet, um die Rentabilität zu bewerten, zeigt aber nicht immer die Liquidität an.
Praxisbeispiel
Angenommen, ein Unternehmen verkauft im Januar Waren im Wert von 10.000 USD auf Kredit und die Bestellung wird im Februar bezahlt. Das Unternehmen würde im Januar, zum Zeitpunkt des Verkaufs, einen Umsatz von 10.000 USD erfassen und im Februar einen Mittelzufluss von 10.000 USD verzeichnen, wenn die Rechnung bezahlt wird.
Warum ist es wichtig, den Mittelzufluss zu verfolgen?
Die Verfolgung von Mittelzuflüssen ist für die finanzielle Gesundheit Ihres Unternehmens entscheidend. Angenommen, Sie erwarten in diesem Monat einen Umsatz von 100.000 USD, erhalten jedoch aufgrund verspäteter Zahlungen nur 50.000 USD auf Ihrem Konto. Durch die Verfolgung der Zuflüsse können Sie schnell die Lücke schnell erkennen, überfällige Zahlungen verfolgen und Ihre Ausgaben bei Bedarf anpassen, um über Wasser zu bleiben.
Durch die Verfolgung des Mittelzuflusses können Sie die betriebliche Effizienz auf folgende Arten steigern.
Erfüllung finanzieller Verpflichtungen
Mittelzuflüsse sind das, worauf Sie angewiesen sind, um Rechnungen, Gehälter, Lieferanten und alles andere, was Ihr Unternehmen am Laufen hält, zu bezahlen. Selbst wenn Ihr Unternehmen auf dem Papier profitabel ist, kann ein Mangel an Bargeld zum entscheidenden Zeitpunkt erhebliche Probleme verursachen. Ein ausreichender Mittelzufluss ermöglicht es Ihnen, Ihre Bestände zu verwalten, Gehälter zu bezahlen und den Stress des Ausgleichs verspäteter Zahlungen zu vermeiden.
Planung des Wachstumskurses
Wenn Sie wissen, wie und wann Gelder hereinkommen, können Sie Ihr Wachstum sicher planen. Sie können große Veränderungen – wie den Kauf von Ausrüstung oder die Erweiterung Ihres Teams – planen, ohne zu riskieren, dass das verfügbare Geld knapp wird.
Überwachung der Unternehmensleistung
Mittelzuflüsse zeigen ein realistisches Bild Ihrer Unternehmensleistung auf. Beispiel:
Ein starker Zufluss von Kundschaft zeigt gute Verkäufe und pünktliche Zahlungen.
Eine zu starke Abhängigkeit von Krediten oder dem Verkauf von Vermögenswerten könnte auf zugrunde liegende Umsatzprobleme hindeuten.
Die Verfolgung von Mittelzuflüssen ist eine Möglichkeit, um zu messen, wie gesund und selbsttragend Ihr Unternehmen ist. Investorinnen und Investoren, Kreditgeber/innen und Partner erwarten auch einen Nachweis, dass Ihr Unternehmen über einen stetigen, zuverlässigen Cashflow verfügt.
Erkennung von Finanztrends
Wenn Sie die Zuflüsse im Zeitverlauf beobachten, können Sie Muster erkennen. Dabei können Sie Fragen wie die Folgenden stellen:
Bezahlt die Kundschaft schneller oder langsamer als zuvor?
Sind Sie zu sehr von einmaligen Geldspritzen wie Krediten oder Zuschüssen abhängig?
Gibt es bestimmte Bereiche, in denen Sie erfolgreicher sind als erwartet?
Wenn Sie diese Trends verstehen, können Sie potenzielle Probleme oder Chancen frühzeitig erkennen. Dieses Wissen kann Ihnen helfen, sich auf Risiken wie einen schwachen Verkaufsmonat oder unerwartete Ausgaben vorzubereiten, sodass Sie Reserven für schwierigere Zeiten planen und aufbauen können.
Hilft Stripe bei der Verfolgung von Mittelzuflüssen?
Stripe erleichtert die Verfolgung von Mittelzuflüssen, indem Unternehmen einen klaren Echtzeitüberblick über ihre eingehenden Zahlungen erhalten. Das Stripe-Dashboard bietet eine Übersicht über alle Transaktionen während ihrer Abwicklung – Zahlungen, Rückerstattungen und Überweisungen. Diese Ansicht kann genau zeigen, was wann hereinkommt.
Zusätzlich verfügt Stripe über Berichtstools, die Ihre Transaktionsdaten aufschlüsseln, sodass Sie die Details jeder Zahlung sehen können: was eingegangen ist, was aussteht und welcher Anteil für Gebühren angefallen ist. Sie können Berichte nach bestimmten Zeitrahmen filtern, um Trends zu analysieren oder vorausschauend zu planen. Zudem können Stripe-Analysen Umsatztrends, Zahlungsmethoden und Kundenverhalten noch detaillierter analysieren.
Stripe kann auch bei der Erstellung von Buchhaltungsunterlagen behilflich sein. Es kann über Apps aus dem Stripe App Marketplace mit Buchhaltungs-Software wie QuickBooks oder Xero integriert werden, um Transaktionsdaten automatisch zu synchronisieren und Ihre Aufzeichnungen korrekt und aktuell zu halten.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.