Was sind Händlerkonten mit geringem Risiko? Diese Faktoren bestimmen Ihren Händler-Risikostatus

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  1. Einführung
  2. Händlerkonten mit geringem Risiko
  3. Händlerkonten mit mittlerem Risiko
  4. Händlerkonten mit hohem Risiko
  5. Neueinstufung
  6. Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung für Unternehmen mit geringem Risiko

Händlerkonten mit geringem Risiko sind Finanzkonten, die Unternehmen zur Abwicklung elektronischer Zahlungsvorgänge nutzen, bei denen das Risiko von Rückbuchungen und Betrug gering ist. Diese Konten werden bei einer Acquiring-Bank oder einem Zahlungsabwickler eingerichtet.

Unternehmen werden anhand einer Vielzahl von Faktoren wie Branche, Transaktionsvolumen, Transaktionsgröße, Tätigkeitsländern und Rückbuchungsquote als risikoarm eingestuft.

Händlerkonten mit geringem Risiko weisen im Vergleich zu Händlerkonten mit hohem Risiko niedrigere Bearbeitungsgebühren, günstigere Vertragsbedingungen und einfachere Genehmigungsprozesse auf. Um diesen Status beizubehalten, müssen Unternehmen ihre Rückbuchungsquote niedrig halten, gleichbleibende Transaktionsmuster aufweisen und die Branchenstandards und -vorschriften einhalten.

Im Folgenden werden die Unterschiede zwischen Händlerkonten mit niedrigem, mittlerem und hohem Risiko erläutert und es wird erklärt, was Sie über die Ermittlung des Risikostatus wissen sollten.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Händlerkonten mit geringem Risiko
  • Händlerkonten mit mittlerem Risiko
  • Händlerkonten mit hohem Risiko
  • Neueinstufung
  • Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung für Unternehmen mit geringem Risiko

Händlerkonten mit geringem Risiko

Ein Händlerkonto ist eine Art Bankkonto, das Unternehmen zur Annahme und Abwicklung elektronischer Zahlungskartentransaktionen verwenden. Ein Unternehmen kommt für ein Händlerkonto mit geringem Risiko infrage, wenn das kontoführende Finanzinstitut der Auffassung ist, dass das Risiko finanzieller Probleme wie Rückbuchungen und Betrug bei dem Unternehmen minimal ist. Eine solche Einstufung wirkt sich auf die Bedingungen aus, die Anbieter für Händlerdienstleistungen dem Unternehmen anbieten. Händlerkonten mit geringem Risiko sind im Vergleich zu Konten mit erhöhtem Risiko in der Regel mit niedrigeren Transaktions- und Zusatzgebühren, weniger strengen Rückstellungsanforderungen und Vertragsbedingungen und einem einfacheren Genehmigungsprozess verbunden.

Zu den typischen Merkmalen von Unternehmen mit geringem Risiko gehören:

  • Tätigkeit in einer Branche mit geringem Risiko: Unternehmen in stabilen Branchen mit traditionell niedrigen Betrugsquoten wie der Einzelhandel werden häufig als Unternehmen mit geringen Risiken eingestuft.

  • Geringes Transaktionsvolumen: Unternehmen mit einem geringeren Transaktionsvolumen stellen in der Regel ein geringeres Risiko für den Zahlungsabwickler dar.

  • Geringer durchschnittlicher Transaktionswert: Unternehmen mit geringem Risiko haben in der Regel einen durchschnittlichen Transaktionswert von unter 50 USD, was potenzielle Verluste bei einzelnen Transaktionen reduziert.

  • Geringe Rückbuchungsquote: Eine niedrige Rückbuchungsquote bedeutet, dass Zahlungen seltener angefochten werden.

  • Konstante Unternehmensgeschichte: Etablierte Unternehmen mit einer durchgehenden Betriebshistorie werden in der Regel als risikoarm angesehen.

  • Stabile Tätigkeitsländer: Unternehmen, die hauptsächlich in Ländern mit niedrigeren Betrugsquoten und stabiler Wirtschaft tätig sind, werden in der Regel als risikoarm eingestuft.

  • Präsenzzahlungen: Unternehmen, die Präsenzzahlungen annehmen, weisen im Vergleich zu Online-Unternehmen oft ein geringeres Risiko auf.

Händlerkonten mit mittlerem Risiko

Händlerkonten mit mittlerem Risiko eignen sich für Unternehmen, die zwischen die Kategorien mit niedrigem und hohem Risiko fallen. Bei Unternehmen mit mittlerem Risiko ist die Wahrscheinlichkeit von finanziellen Problemen wie Rückbuchungen oder Betrug geringer als bei Unternehmen mit hohem Risiko, aber höher als bei Unternehmen mit niedrigem Risiko. Eine Einstufung in der mittleren Risikogruppe wirkt sich darauf aus, welche Bedingungen Unternehmen von Händlerkontoanbietern erhalten. Für Händlerkonten mit mittlerem Risiko fallen in der Regel etwas höhere Gebühren und strengere Bedingungen an als für Konten mit geringem Risiko, es besteht aber mehr Flexibilität als bei Konten mit hohem Risiko. Außerdem erhalten die Unternehmen Zugang zu einer größeren Anzahl an Zahlungsoptionen und Währungen als Konten mit geringem Risiko, was ihnen eine größere Reichweite ermöglicht.

Zu den typischen Merkmalen von Unternehmen in der mittleren Risikogruppe gehören:

  • Tätigkeit in einer Branche mit mittlerem Risiko: Unternehmen mit mittlerem Risiko können in Branchen wie Online-Gaming, Gesundheit und Kosmetik tätig sein, die als anfälliger für Rückbuchungen und Schwankungen gelten als Branchen mit niedrigem Risiko, aber weniger riskant als Branchen mit hohem Risiko.

  • Mittleres Transaktionsvolumen und -größe: Die Unternehmen weisen u. U. ein höheres Transaktionsvolumen oder einen höheren durchschnittlichen Transaktionswert auf als Unternehmen mit geringem Risiko, aber einen geringeren als Unternehmen mit hohem Risiko. Ihr durchschnittlicher Verkaufswert liegt zwischen 50 und 100 USD.

  • Moderate Rückbuchungsquoten: Unternehmen mit mittlerem Risiko weisen in der Regel moderate Rückbuchungsquoten auf, die niedriger sind als bei Unternehmen mit hohem Risiko, aber höher als bei Unternehmen mit niedrigem Risiko.

  • Auslandstätigkeit: Unternehmen mit mittlerem Risiko können internationale Verkäufe tätigen, die Transaktionsrisiken im Zusammenhang mit der Währungsumrechnung und ausländischen Vorschriften mit sich bringen.

  • Komplexe Geschäftsmodelle: Das Geschäftsmodell von Unternehmen mit mittlerem Risiko kann komplexer sein bei solchen mit geringem Risiko und u. a. Abonnementdienste oder Mitgliedschaften umfassen, bei denen ein höheres Risiko für Rückbuchungen besteht.

  • Moderate regulatorische Kontrolle: Unternehmen mit mittlerem Risiko sind oft in Branchen mit moderater regulatorischer Kontrolle tätig. Im Gegensatz dazu stehen Branchen mit hohem Risiko, die stark reguliert sind, und Branchen mit geringem Risiko, in denen es weniger Vorschriften gibt.

Händlerkonten mit hohem Risiko

Hochrisiko-Händlerkonten richten sich an Unternehmen, die nach Ansicht der Zahlungsabwickler und Banken ein hohes Risiko für Rückbuchungen, Betrug und andere finanzielle Komplikationen aufweisen. Zu den typischen Merkmalen von Unternehmen mit hohem Risiko gehören:

  • Tätigkeit in einer Branche mit hohem Risiko: Unternehmen in Branchen mit hohen Rückbuchungsquoten (wie Touristik oder Erwachsenenunterhaltung) gelten in der Regel als hochriskant.

  • Hohes Transaktionsvolumen: Unternehmen mit hohem Risiko weisen oft ein hohes Transaktionsvolumen auf, das das potenzielle Risiko für den Anbieter erhöht.

  • Hoher durchschnittlicher Transaktionswert: Unternehmen mit hohem Risiko verarbeiten z. B. regelmäßig Transaktionen im Wert von 100 USD oder mehr, die im Falle einer Rückbuchung zu erheblichen Verlusten führen können.

  • Hohe Rückbuchungsquoten: Eine hohe Rückbuchungsrate führt oft dazu, dass ein Unternehmen als hochriskant eingestuft wird.

  • Auslandstätigkeit: Unternehmen mit hohem Risiko tätigen häufig Auslandsverkäufe, die Risiken im Zusammenhang mit der Währungsumrechnung und ausländischen Vorschriften mit sich bringen.

  • Komplexe Geschäftsmodelle: Häufig anzutreffen sind Geschäftsmodelle mit wiederkehrenden Zahlungen (z. B. Abonnements), bei denen ein höheres Risiko für Rückbuchungen besteht.

  • Strenge regulatorische Kontrolle: Unternehmen mit hohem Risiko sind häufig in Branchen mit strengen regulatorischen Anforderungen und Kontrollen tätig.

Eine solche Einstufung wirkt sich auf die Bedingungen aus, die Anbieter für Händlerdienstleistungen dem Unternehmen anbieten und bringt andere Herausforderungen als bei Unternehmen mit geringem oder mittlerem Risiko mit sich. Dazu gehören:

  • Höhere Gebühren: Unternehmen mit Händlerkonten mit hohem Risiko müssen in der Regel höhere Transaktionsgebühren, monatliche Kontogebühren und potenzielle Zusatzkosten tragen, die Zahlungsabwickler als Risikoausgleich erheben.

  • Laufende Reserven: Hochrisikokonten erfordern oft eine laufende Reserve. Ein Teil des Transaktionsbetrags wird also vom Händlerdienstanbieter für einen bestimmten Zeitraum als Sicherheit für mögliche Rückbuchungen und Betrugsfälle einbehalten. Dies kann sich auf die Liquidität des Unternehmens auswirken.

  • Längere Vertragslaufzeiten: Konten mit hohem Risiko weisen oft längere Laufzeiten und verbindlichere Vertragsbedingungen mit strengen Kündigungsbedingungen und automatischen Verlängerungsklauseln auf, die für das Unternehmen eher ungünstig sind.

  • Hohe Rückbuchungsgebühren: Rückbuchungen können für Konten mit hohem Risiko mit hohen Gebühren verbunden sein und sich zusätzlich auf die Rentabilität auswirken.

  • Kündigungsrisiko: Bei Unternehmen mit hohem Risiko steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Händlerkonten gekündigt werden, wenn der Abwickler entscheidet, dass das Risiko zu hoch ist oder die Rückbuchungsraten erheblich steigen.

  • Eingeschränkte Anbieterauswahl: Nicht alle Händlerdienstleister betreuen Unternehmen mit hohem Risiko, was die Anbieterauswahl einschränkt und zu weniger wettbewerbsfähigen Konditionen führen kann.

  • Strenger Genehmigungsprozess: Die Eröffnung eines Händlerkontos mit hohem Risiko kann ein rigider Prozess sein, der Hintergrundüberprüfungen, finanzielle Überprüfungen und möglicherweise längere Genehmigungszeiten umfasst.

  • Reputationsprobleme: Die Einstufung als Händler mit hohem Risiko kann stigmatisierend wirken und sich auf Geschäfts- und Kundenbeziehungen auswirken.

Neueinstufung

Eine Herabstufung des Händlerrisikos ist möglich, erfordert jedoch einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand. Denn die Unternehmen müssen eine konsequente Verbesserung der Faktoren nachweisen, die zu der ursprünglichen Einstufung Anlass gegeben haben. So können Unternehmen ihre Risikoeinstufung senken:

  • Senkung der Rückbuchungsquote: Eine der effektivsten Möglichkeiten für ein Unternehmen, neu eingestuft zu werden, besteht darin, die Rückbuchungsquote zu senken. Klare Kommunikation, exzellenter Kundenservice und Tools zur Betrugsprävention können dazu beitragen, Rückbuchungen zu verhindern.

  • Senkung der Betrugsquote: Ausgereifte Maßnahmen zur Betrugserkennung und -prävention können dazu beitragen, die Betrugsquote auf ein Minimum zu reduzieren. Die regelmäßige Anpassung von Sicherheitsprotokollen und Aufklärungsmaßnahmen zur Transaktionssicherheit können ebenfalls hilfreich sein.

  • Finanzielle Stabilität: Belegen Sie Ihre finanzielle Gesundheit mit konstanten Einnahmen, einem ordnungsgemäßen Liquiditätsmanagement und positiven Bilanzen. Gleichbleibende Transaktionsvolumina können ebenfalls dazu beitragen, den Händlerkontoanbietern die Stabilität Ihres Unternehmens zu beweisen.

  • Transparente Geschäftspraktiken: Transparente Geschäftsabläufe, Abrechnungspraktiken und Marketingstrategien können dazu beitragen, Ihren Risikostatus zu senken.

  • Vereinfachtes Geschäftsmodell: Wenn Sie aufgrund Ihres Geschäftsmodells in eine Hochrisikokategorie eingestuft werden, können Anpassungen und eine Ausweitung in Branchen mit geringerem Risiko hilfreich sein.

  • Positive Abwicklungshistorie: Eine zuverlässige und regelkonforme Kreditkartenverarbeitung über einen längeren Zeitraum kann zu einer niedrigeren Risikoeinstufung führen.

  • Konformität: Die Einhaltung von Branchenvorschriften und Standards wie dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) kann die Sicherheit und Zuverlässigkeit Ihres Unternehmens erhöhen.

  • Offene Kommunikation: Durch regelmäßige Kommunikation mit Ihrem Acquirer und Zahlungsabwickler können Sie Ihren Einsatz für eine Risikominderung unter Beweis stellen und die Wahrscheinlichkeit einer Neueinstufung erhöhen.

Sobald ein Unternehmen diese Art von Änderungen umgesetzt hat, kann es beim Händlerkontoanbieter eine Überprüfung seiner Risikoklassifizierung anfordern oder nach alternativen Anbietern suchen, die auf der Grundlage des neuen Risikoprofils günstigere Konditionen anbieten. Dieser Prozess kann durchaus langwierig sein und erfordert Geduld sowie die Verpflichtung, konstant ein geringeres Risiko zu gewährleisten.

Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung für Unternehmen mit geringem Risiko

Unternehmen mit geringem Risiko haben bei der Zahlungsabwicklung zahlreiche Auswahlmöglichkeiten. Diese richten sich an unterschiedliche Geschäftsanforderungen. Einige eignen sich eher für E-Commerce-Plattformen, während andere eher für den stationären Handel gedacht sind. Bei der Auswahl ihres Zahlungsabwicklers sollten Unternehmen mit geringem Risiko Faktoren wie Transaktionsgebühren, eine unkomplizierte Integration, Kundensupport und etwaige Zusatzfunktionen berücksichtigen, mit denen sie Betriebsabläufe oder Kundenerlebnis verbessern können. Unternehmen mit geringem Risiko profitieren in der Regel von günstigeren Konditionen und können so die Lösungen wählen, die am besten zu Geschäftsmodell und Kundenbedürfnissen passen.

Zu den Zahlungsabwicklungslösungen, die bei Unternehmen mit geringem Risiko besonders beliebt sind, gehören:

  • Händlerkonten: Mit einem Händlerkonto können Unternehmen Kredit- und Debitkartenzahlungen für Online- und Ladenkäufe akzeptieren und das Geld auf ihr Geschäftsbankkonto überweisen. Anbieter von Händlerkonten bieten Unternehmen mit geringem Risiko oft wettbewerbsfähige Preise und individuelle Dienstleistungen an.

  • Zahlungsgateways: Im Onlinegeschäft können Unternehmen Zahlungen mit Zahlungsgateways wie Stripe abwickeln. Diese Plattformen lassen sich problemlos in Onlineshops integrieren und bieten eine Reihe von Tools zur sicheren Verwaltung von Onlinetransaktionen.

  • E-Commerce-Plattformen: E-Commerce-Unternehmen können Zahlungen über Plattformen wie Shopify, WooCommerce und BigCommerce abwickeln, die sich in Onlineshops integrieren lassen.

  • Bankzahlungen: Unternehmen mit geringem Risiko können u. U. Zahlungsabwicklungsdienste ihrer Banken nutzen, die es einfacher machen, ihre Finanzen zu verwalten und Zahlungen über nur ein Institut zu akzeptieren.

  • POS-Systeme: Für Unternehmen, die Präsenzzahlungen annehmen, sind POS-Systeme mit integrierter Zahlungsabwicklung für persönliche Kartenzahlungen eine beliebte Wahl. Anbieter wie Stripe bieten hier Komplettlösungen samt Hard- und Software an.

  • Rechnungs- und Abrechnungsdienste: Für Unternehmen, die Rechnungen stellen, eignen sich integrierte Zahlungslösungen wie Stripe Invoicing, mit denen Rechnungen online per Kreditkarte oder Überweisung bezahlt werden können.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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