Ein Angebot ist ein Dokument, das von Selbstständigen oder Fachleuten in einem Unternehmen verfasst wird und detaillierte Angaben zum Verkaufsvorschlag gegenüber potenziellen Kundinnen und Kunden enthält. Nachdem das Angebot von der Kundin oder dem Kunden akzeptiert und unterschrieben wurde, ist die oder der Selbstständige (wie jedes andere Unternehmen auch) verpflichtet, die entsprechenden Produkte zu liefern oder Dienstleistungen zu erbringen. So wird aus dem Angebot ein Vertrag nach rechtlicher Definition. Angebote werden zwar allen Selbstständigen empfohlen, sind jedoch nicht immer erforderlich. Die Anforderungen hängen von der Branche ab, in der die oder der Selbstständige tätig ist. Erfahren Sie mehr darüber, in welchen Branchen ein Angebot erforderlich ist.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Wann erstellen Sie als Selbstständige/r ein Angebot?
- Warum sollte ein Angebot erstellt werden?
- Wie erstellen Sie als Selbstständige/r ein Angebot?
- Kostenlose Angebotsvorlagen für Selbstständige
Wann erstellen Sie als Selbstständige/r ein Angebot?
Ist der Preis Ihrer Ware oder Dienstleistung für die Kundschaft nicht deutlich erkennbar, etwa auf Etiketten, Anhängern oder Schildern, müssen Sie ein Angebot erstellen (gemäß der Informationspflicht nach Artikel L112-3 des Verbrauchergesetzbuchs). Im Angebot können Sie als Selbstständige/r den Stückpreis und weitere wichtige Informationen detailliert angeben.
Ein schriftliches Angebot wird auch verpflichtend, wenn es von der potenziellen Kundin oder dem potenziellen Kunden angefragt wird. Im Allgemeinen müssen Sie das Angebot innerhalb von drei bis fünf Tagen nach der Anfrage senden. Nachdem das Angebot von der Kundin oder dem Kunden unterzeichnet wurde, sind Sie verpflichtet, den Verkaufsvorschlag zu den im Angebot angegebenen Bedingungen umzusetzen.
Warum sollte ein Angebot erstellt werden?
Angebote sind zwar nicht zwingend erforderlich, werden jedoch ausdrücklich empfohlen: Wenn Sie Ihren Verkaufsvorschlag schriftlich übermitteln und Ihr Angebot detailliert beschreiben, können Sie das Risiko von Missverständnissen vermeiden, die Ihre Dienstleistung und den zu zahlenden Betrag betreffen. Zudem unterstreichen Sie mit Ihrem Angebot Ihre Zuverlässigkeit und Professionalität gegenüber Ihrer Kundschaft. Nachdem das Angebot akzeptiert wurde, müssen Sie keinen Vertrag mehr aufsetzen (da ein unterzeichnetes Angebot einem Vertrag gleichwertig ist).
Rechtlich betrachtet schützt das Angebot Sie bei Anfechtungen oder Nichtzahlung für erbrachte Dienstleistungen oder verkaufte Produkte.
Wie erstellen Sie als Selbstständige/r ein Angebot?
Es hat sich bewährt, das Angebot so detailliert wie möglich zu beschreiben, sodass die Kundin oder der Kunde alle Angebotsinformationen in einem einzigen Dokument erhält.
Pflichtangaben in Angeboten von Selbstständigen
Zwingend erforderliche Informationen in einem Angebot sind Ihr Name und DBA, die Kontaktdaten Ihres Unternehmens oder Ihre Privatadresse (wenn Sie zu Hause arbeiten), Ihre Telefonnummer und Ihre SIREN- oder SIRET-Nummer. Einzelhändler müssen ihre Handelsregisternummer angeben. Für Gewerbetreibende ist die Angabe der Branchenverzeichnisnummer obligatorisch. Außerdem wird empfohlen, dass Sie auch die Nummer Ihrer Berufshaftpflichtversicherung angeben (falls relevant).
Darüber hinaus muss Ihr Angebot eine Angebotsnummer, das Datum der Angebotserstellung und den Gültigkeitszeitraum des Angebots enthalten, den Sie als Selbstständige/r festlegen. Ebenfalls anzugeben sind der Name und Unternehmensname sowie die Adresse der Kundin oder des Kunden.
Das Angebot muss die Angebotsdetails, die Bezeichnung (Beschreibung) der zu liefernden Produkte oder zu erbringenden Dienstleistungen, die vorgeschlagene Menge, den Stückpreis vor Steuern und den Gesamtpreis ohne Steuern enthalten. Wenn Sie als Selbstständige/r umsatzsteuerpflichtig sind, müssen Sie zudem die richtige Umsatzsteuer und den zu zahlenden Gesamtbetrag einschließlich Steuer aufführen. Wenn Sie von der Umsatzsteuer befreit sind, müssen Sie dies im Dokument angeben.
Nach den Finanzinformationen sind die Verkaufsbedingungen anzugeben: das vorgesehene Datum für die Ausführung der Dienstleistung, die Dauer der Dienstleistung, die Zahlungsbedingungen und die bei einer versäumten oder verspäteten Zahlung anfallenden Strafgebühren.
Abschließend müssen Sie Ihre Unterschrift und ein Unterschriftsfeld für Ihre Kundin bzw. Ihren Kunden hinzufügen, gefolgt von der Angabe „unterzeichnet und vereinbart“ und dem Datum der Angebotsannahme.
Kostenlose Angebotsvorlagen für Selbstständige
Die URSSAF stellt auf ihrer Website eine kostenlose Angebotsvorlage für nicht umsatzsteuerpflichtige Selbstständige zur Verfügung. Diese Vorlage lässt sich mühelos an die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens anpassen und enthält alle Pflichtfelder. Wenn Sie mit Microsoft Word oder Excel arbeiten, können Sie auch eine der kostenlosen Vorlagen aus diesen Programmen verwenden. Sie können aber auch eine Lösung zur automatisierten Abrechnung wie Stripe Billing nutzen. Dabei handelt es sich um eine integrierte Software, mit der Sie all Ihre Angebote erstellen, ändern und senden können. Stripe Billing befreit Sie von diesen Aufgaben, sodass Sie mehr Zeit haben, sich Ihrer Karriere zu widmen. Kontaktieren Sie ein Mitglied unseres Expertenteams, um zu erfahren, wie Ihnen Stripe die Angebotserstellung erleichtert und zu höherer Produktivität verhilft.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.