Pflicht zur Kartenzahlung: Was Unternehmen in Deutschland zukünftig erwartet

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  1. Einführung
  2. Sind Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Kartenzahlungen anzubieten?
  3. Welche Regelung gilt zukünftig bezüglich der Pflicht zur Kartenzahlung?
    1. Zeitplan
    2. Hintergrund der Neuregelung
  4. Wer muss in Deutschland zukünftig Kartenzahlungen anbieten?
  5. Wie verbreitet sind Kartenzahlungen in Deutschland?
  6. Welche Vorteile haben Kartenzahlungen für Unternehmen in Deutschland?
    1. Effizientere Zahlungsabwicklung
    2. Mehr Sicherheit
    3. Höhere Umsätze
    4. Geringere Fehleranfälligkeit
    5. Höhere Kundenzufriedenheit
  7. So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Im Koalitionsvertrag zur 21. Legislaturperiode haben CDU, CSU und SPD eine politische Absichtserklärung festgeschrieben, die zukünftig zum Gesetz werden könnte: Unternehmen in Deutschland sollen mindestens eine digitale Zahlungsoption anbieten. Die naheliegendste Option sind Kartenzahlungen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welchen Regelungen aktuell und zukünftig gelten und wen diese betreffen. Zudem erklären wir, wie verbreitet Kartenzahlungen in Deutschland sind und welche Vorteile sie Unternehmen bieten.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Sind Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Kartenzahlungen anzubieten?
  • Welche Regelung gilt zukünftig bezüglich der Pflicht zur Kartenzahlung?
  • Wer muss in Deutschland zukünftig Kartenzahlungen anbieten?
  • Wie verbreitet sind Kartenzahlungen in Deutschland?
  • Welche Vorteile haben Kartenzahlungen für Unternehmen in Deutschland?
  • So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Sind Unternehmen in Deutschland verpflichtet, Kartenzahlungen anzubieten?

In Deutschland besteht aktuell keine gesetzliche Pflicht, Kartenzahlungen anzubieten. Unternehmen sind frei in der Wahl der akzeptierten Zahlungsmittel. Demnach können beispielsweise Einzelhändler/innen entscheiden, ob sie ihren Kundinnen und Kunden ausschließlich Barzahlungen, ausschließlich Kartenzahlungen oder verschiedene Zahlungsoptionen anbieten möchten.

Studienergebnisse legen jedoch nahe, dass es für Unternehmen von Vorteil ist, wenn sie nicht nur Bargeld akzeptieren. Neun von zehn deutschen Befragten gaben 2023 in einer Umfrage an, dass sie sich die Möglichkeit mit Karte zu zahlen in jedem Einzelhandelsgeschäft wünschen. Knapp 40 % haben bereits ein Geschäft verlassen beziehungsweise gar nicht erst betreten, wenn sie dort ausschließlich bar bezahlen konnten.

Welche Regelung gilt zukünftig bezüglich der Pflicht zur Kartenzahlung?

CDU, CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag im Abschnitt 2.1 „Haushalt, Finanzen und Steuern“ die folgende Absichtserklärung niedergeschrieben:

„Wir stellen sicher, dass jeder weiterhin selbst entscheiden kann, wie er bei Geschäften des Alltags bezahlt. Das Bargeld als gängige Zahlungsform erhalten wir. Wir setzen uns für echte Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr ein und wollen, dass grundsätzlich Bargeld und mindestens eine digitale Zahlungsoption schrittweise angeboten werden sollen.“

Die Formulierung im Koalitionsvertrag kann für Unternehmen bedeuten, dass sie zukünftig nicht mehr ausschließlich auf Barzahlungen setzen können. Wird der Passus zum Gesetz, werden Unternehmen in Deutschland verpflichtet, mindestens eine elektronische Zahlungsart wie Kartenzahlungen oder Mobile Payment anzubieten.

Zeitplan

Ab wann die Pflicht zur Kartenzahlung beziehungsweise alternativer digitaler Bezahloptionen gilt, wird im Koalitionsvertrag nicht explizit erwähnt. Dies hängt vom weiteren Gesetzgebungsverfahren ab. Aktuell handelt es sich lediglich um eine politische Absichtserklärung, für die noch kein Gesetzesentwurf vorliegt (Stand: August 2025).

Es ist davon auszugehen, dass im ersten Schritt Gespräche mit dem Einzelhandel, Wirtschaftsverbänden und Verbraucherorganisationen geführt werden. Im Anschluss könnte das Bundesfinanzministerium oder das Bundeswirtschaftsministerium in Abstimmung mit Verbänden und Ländern einen entsprechenden Vorschlag ausarbeiten.

Zudem ist ausdrücklich von einer „schrittweisen Einführung“ die Rede. Dies lässt erwarten, dass es Übergangsfristen und gegebenenfalls branchen- oder umsatzbezogene Ausnahmen geben wird. Letztere sind beispielsweise für kleine Betriebe denkbar, die bislang keine technische Infrastruktur für Kartenzahlungen besitzen.

Auch wenn noch kein konkretes Gesetz vorliegt, sollten sich Unternehmen bereits jetzt auf die geplante Umstellung einstellen. Wer bislang ausschließlich Bargeld akzeptiert hat, kann jederzeit ohne großen Aufwand digitale Bezahloptionen implementieren. Mit Stripe Terminal haben Unternehmen die Möglichkeit, bargeldlose Zahlungen mit Kartenlesegeräten oder auf mobilen Endgeräten am Point-of-Sale anzubieten. Stripe Payments bietet darüber hinaus Zugang zu mehr als 100 Bezahloptionen. Sämtliche Zahlungen können direkt in die Buchhaltung der Unternehmen übertragen und weiterverarbeitet werden.

Hintergrund der Neuregelung

Mit der geplanten Neuregelung verfolgt die Bundesregierung insbesondere zwei Ziele. Zum einen sollen Käufer/innen beim Bezahlen Wahlfreiheit haben – unabhängig von der Branche, dem Geschäftstyp oder dem Transaktionsvolumen. Auch wenn Deutschland traditionell als Bargeldland gilt, ändert sich das Zahlungsverhalten zunehmend. Die Möglichkeit, spontan zwischen Bargeld und digitalen Zahlungsarten wählen zu können, soll die Verbraucherorientierung stärken.

Zum anderen verfolgt die Regelung das Ziel, die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs weiter voranzutreiben. Elektronische Zahlungen sind nicht nur schneller, sondern auch transparenter. Sie lassen sich besser nachvollziehen als Bargeldzahlungen und können daher helfen, Steuerbetrug zu verhindern.

Wer muss in Deutschland zukünftig Kartenzahlungen anbieten?

Die Formulierung im Koalitionsvertrag enthält keine Einschränkungen. Daher ist davon auszugehen, dass die geplante Neuregelung für alle Unternehmen mit direktem Kundenkontakt im stationären Geschäft gelten wird – für Betriebe jeder Branche, Größe und Umsatzklasse. Gemeint sind alle, die Produkte oder Dienstleistungen an private Kundinnen und Kunden verkaufen, etwa Einzelhändler/innen, Gastronominnen und Gastronomen, Verkäufer/innen auf Wochenmärkten, Taxifahrer/innen sowie Friseurinnen und Friseure.

Wie verbreitet sind Kartenzahlungen in Deutschland?

Der Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel betrug im Jahr 2023 485 Milliarden €. Rund 172 Milliarden € wurden davon bar bezahlt – dies entspricht 35,5 % und einem Minus von 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsätze, die mit Kartenzahlungen erzielt werden, stiegen 2023 hingegen weiter an: auf knapp 300 Milliarden € beziehungsweise 61,8 %.

Auch die Anzahl an Kartenzahlungen nimmt zu. Laut der Deutschen Bundesbank wurden 2023 11,8 Milliarden Transaktionen registriert, ein Plus von knapp 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Mehrzahl dieser Transaktionen, 83 %, wurden mit Debitkarten durchgeführt. Kreditkarten ohne Kreditfunktionen wurden für 15 % aller elektronischen Kartenzahlungen genutzt, Kreditkarten mit Kreditfunktion für 2 %.

Die Zahlen zeigen deutlich: Kartenzahlungen sind in Deutschland inzwischen die bevorzugte Bezahloption im Einzelhandel, und das sowohl gemessen am Umsatz als auch an der Transaktionszahl. Der Trend weg vom Bargeld hin zu digitalen Bezahlverfahren ist für Unternehmen in Deutschland ein klarer Handlungsauftrag. Wer weiterhin nur Bargeld akzeptiert, läuft Gefahr, Kundinnen und Kunden zu verlieren.

Welche Vorteile haben Kartenzahlungen für Unternehmen in Deutschland?

Die Pflicht zur Kartenzahlung für Unternehmen in Deutschland muss für diese nicht nachteilig sein – im Gegenteil:

Effizientere Zahlungsabwicklung

Kartenzahlungen können im Vergleich zu Barzahlungen die durchschnittliche Bezahlzeit an der Kasse reduzieren – insbesondere bei kontaktlosen Transaktionen. Laut einer Erhebung der Deutschen Bundesbank dauert eine Barzahlung im Schnitt knapp 19 Sekunden, eine kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe rund 15 Sekunden. Diese Zeitersparnis summiert sich insbesondere bei hoher Kundenfrequenz, etwa im Lebensmitteleinzelhandel, in Bäckereien oder Cafés. Schnellere Bezahlvorgänge bedeuten kürzere Warteschlangen und effizientere Prozesse für das Personal.

Mehr Sicherheit

Händler/innen, die ausschließlich Barzahlungen akzeptieren, haben im Regelfall ein höheres Sicherheitsrisiko. Dies gilt besonders für Branchen mit hohen Tagesumsätzen. Bargeld in der Kasse oder im Tresor macht Geschäfte potenziell zum Ziel für Einbruch, Diebstahl oder Raub. Auch das Risiko interner Unregelmäßigkeiten – zum Beispiel durch Kassenmanipulation oder Diebstahl durch Mitarbeitende – ist bei Barzahlung höher. Kartenzahlungen hinterlassen hingegen automatisch nachvollziehbare Transaktionsspuren, die sich einfach dokumentieren und prüfen lassen.

Höhere Umsätze

Bereits frühe Studien aus der Verhaltensökonomie zeigen, dass Menschen, die bar zahlen, den sogenannten „Pain of Paying“ stärker spüren. Im Gehirn wird ein messbarer Widerstand ausgelöst, wenn wir Geldscheine aus der Hand geben und damit physisch verlieren. Bei Kartenzahlungen ist die emotionale Distanz größer. Dies kann dazu führen, dass Menschen größere Summen ausgeben und eher zu Spontankäufen neigen, wie auch aktuellere Studien bestätigen. Unternehmen, die Kartenzahlungen ermöglichen, senken somit die Hemmschwelle für größere oder spontane Einkäufe. Dies kann den Umsatz erhöhen.

Geringere Fehleranfälligkeit

Deutsche Unternehmen unterliegen den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Buchführung (GoBD).Da sich Kartenzahlungen automatisch verbuchen lassen, können sie im Einklang mit den GoBD korrekt und revisionssicher dokumentiert werden.

Anders als bei Barzahlungen entfällt das manuelle Erfassen der Umsätze. Dadurch wird das Risiko von Eingabefehlern, Rundungsdifferenzen oder fehlenden Belegen vermieden. Die Transaktionsdaten werden bestenfalls direkt vom Kassensystem in die Buchhaltungssoftware übertragen. Dies reduziert die Fehleranfälligkeit sowie den Verwaltungsaufwand. Gleichzeitig sinkt das Risiko von Beanstandungen bei Betriebsprüfungen – ein Vorteil, der insbesondere in Deutschland mit seinen hohen administrativen Anforderungen von Bedeutung ist.

Höhere Kundenzufriedenheit

Die Möglichkeit, mit Karte zu zahlen, verschafft Käuferinnen und Käufern ein höheres Maß an Flexibilität, Komfort und Sicherheit. Dies kann die Kundenzufriedenheit und -bindung erhöhen. Zudem können auch internationale Besucher/innen wie gewohnt mit Karte zahlen und sind nicht auf Bargeld angewiesen. Gerade für deutsche Händler/innen in Urlaubsregionen oder Flughafennähe kann dies ein entscheidender Vorteil sein.

So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Stripe Payments bietet eine einheitliche, globale Zahlungslösung, mit der jedes Unternehmen – von Start-ups bis hin zu globalen Konzernen – Zahlungen online, vor Ort und weltweit akzeptieren kann.

Mit Stripe Payments können Sie Folgendes umsetzen:

  • Bezahlvorgang optimieren: Schaffen Sie ein reibungsloses Kundenerlebnis und sparen Sie Tausende von Entwicklungsstunden mit vorgefertigten Zahlungs-Benutzeroberflächen, Zugang zu über 125 Zahlungsmethoden und Link, einem von Stripe entwickelten Wallet.
  • Neue Märkte schneller erschließen: Erreichen Sie Kundinnen und Kunden weltweit und reduzieren Sie die Komplexität und Kosten der Verwaltung mehrerer Währungen mit grenzüberschreitenden Zahlungsoptionen, die in 195 Ländern und über 135 Währungen verfügbar sind.
  • Online- und Präsenzzahlungen vereinheitlichen: Schaffen Sie Unified Commerce über Online- und Offline-Kanäle hinweg, um Interaktionen zu personalisieren, Treue zu belohnen und den Umsatz zu steigern.
    Zahlungs-Performance verbessern: Steigern Sie Ihren Umsatz mit einer Reihe anpassbarer, einfach zu konfigurierender Zahlungstools, darunter eine No-Code-Betrugsvorbeugung und erweiterte Funktionen zur Verbesserung der Autorisierungsquoten.
  • Mit einer flexiblen, zuverlässigen Plattform schneller wachsen: Setzen Sie auf eine Plattform, die in Ihrem individuellen Tempo skaliert wird und zu 99,999 % erreichbar und zuverlässig ist.

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Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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