Die Digitalisierung verändert die Unternehmenslandschaft weltweit – auch in Deutschland. Sie bietet Unternehmen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Grundlage hierfür ist eine durchdachte Digitalisierungsstrategie. In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Digitalisierungsstrategie ist, welche Vorteile sie bietet und wie Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie entwickeln können. Zudem geben wir Ihnen einige konkrete Beispiele für Maßnahmen zur Digitalisierung Ihres Unternehmens.
Worum geht es in diesem Artikel
- Was ist eine Digitalisierungsstrategie?
- Was sind die Vorteile einer Digitalisierungsstrategie?
- Wie können Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie entwickeln?
- Konkrete Maßnahmen zur Digitalisierung von Unternehmen
Was ist eine Digitalisierungsstrategie?
Eine Digitalisierungsstrategie ist der systematische Plan eines Unternehmens zur Transformation seiner Geschäftsprozesse sowie Produkte und Dienstleistungen mithilfe digitaler Technologien. Die Digitalisierung verändert Unternehmen grundlegend und hat Einfluss auf die Strukturen und Abläufe sämtlicher Geschäftsbereiche – darunter Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik, Vertrieb, Administration, Personalwesen, IT sowie Marketing und Kommunikation. Unternehmen, die sich die Möglichkeiten der Digitalisierung zunutze machen möchten, sollten hierfür konkrete Maßnahmen umsetzen.
Bestenfalls handelt es sich dabei jedoch nicht um punktuelle Einzelmaßnahmen, sondern einen umfassenden strategischen Veränderungsprozess. Hierbei hilft eine Digitalisierungsstrategie. Sie gewährleistet, dass Einzelmaßnahmen anhand strategischer Unternehmensziele ausgerichtet und sukzessive umgesetzt werden. In einem solchen umfassenden Plan können alle digitalen Initiativen des Unternehmens integriert und aufeinander abgestimmt werden. Eine Digitalisierungsstrategie dient somit als Roadmap und stetiger Orientierungspunkt für eine nachhaltige Transformation.
Weshalb ist eine digitale Transformation für Unternehmen wichtig?
Die Digitalisierung ist kein vorübergehender Trend, sondern eine tiefgreifende Veränderung, die sich auf sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche auswirkt. Unternehmen, die sich den neuen Gegebenheiten anpassen und die digitalen Möglichkeiten nutzen, verschaffen sich einen Vorteil gegenüber Unternehmen, die dies nicht tun. Einerseits verspricht die Digitalisierung positive Effekte wie höhere Umsätze und stärkere Marktpositionen. Andererseits scheinen Unternehmen zumindest in einigen Branchen kaum eine andere Wahl zu haben, als den digitalen Fortschritt mitzugehen. Dies hat mehrere Ursachen:
- Das Marktumfeld verändert sich, unter anderem durch neue digitale Wettbewerber/innen.
- Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung entstehen neue Geschäftsmodelle.
- Die Bedürfnisse und das Anspruchsdenken der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeiter/innen ändern sich im digitalen Zeitalter.
Was sind die Vorteile einer Digitalisierungsstrategie?
Eine Digitalisierungsstrategie bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile gegenüber der Umsetzung einzelner Maßnahmen ohne übergeordneten Plan.
Ganzheitlicher Ansatz
Eine Digitalisierungsstrategie sorgt dafür, dass digitale Maßnahmen nicht isoliert, sondern koordiniert umgesetzt werden. Dies verhindert ineffiziente Insellösungen und ermöglicht eine unternehmensweite Integration, bei der alle Abteilungen von den digitalen Veränderungen profitieren. Zudem stellt eine Digitalisierungsstrategie sicher, dass sämtliche Maßnahmen auf die übergeordneten Unternehmensziele ausgerichtet sind.
Langfristige Planbarkeit
Digitalisierungsstrategien helfen dabei, langfristige Ziele zu setzen und digitale Entwicklungen vorausschauend zu planen. So können Unternehmen frühzeitig auf technologische Trends reagieren und ihre digitale Transformation schrittweise und nachhaltig gestalten.
Kulturwandel im Unternehmen
Eine gut durchdachte Strategie erleichtert den Kulturwandel innerhalb der Unternehmen, indem sie den Mitarbeitenden die Bedeutung und Vorteile der Digitalisierung näherbringt und Schulungsmaßnahmen gezielt einsetzt. Dies kann die Akzeptanz und das Engagement der Belegschaft fördern.
Bessere Ressourcenallokation
Anstatt digitale Projekte spontan oder ad hoc umzusetzen, legt eine Strategie klare Prioritäten fest. Dadurch können Ressourcen – wie Zeit, Geld und Personal – gezielt in die erfolgversprechendsten Maßnahmen investiert werden. Dies reduziert das Risiko von Fehlinvestitionen.
Verbessertes Kundenerlebnis
Digitalisierungsstrategien helfen, personalisierte und nahtlose Kundenerlebnisse zu schaffen, indem verschiedene digitale Kanäle wie Apps, Websites oder Social Media miteinander verbunden werden. Die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden können schneller erkannt und adressiert werden.
Risikokontrolle
Mithilfe einer durchdachten Strategie können Risiken der Digitalisierung frühzeitig identifiziert und präventive Maßnahmen ergriffen werden. Zu möglichen Risiken zählen unter anderem Bedrohungen durch Cybercrime oder Datenschutzprobleme. Digitalisierungsstrategien erhöhen folglich die Sicherheit und Stabilität von Unternehmen.
Schnellere Entscheidungsfindung
Bestenfalls werden als Teil der Digitalisierungsstrategie Echtzeitdaten und Analyse-Tools integriert, die den Erfolg der digitalen Maßnahmen messen. Auf Grundlage der umfangreichen datenbasierten Informationen kann das Management schneller Entscheidungen treffen.
Kontinuierliche Optimierung
Eine strategische Herangehensweise sorgt für eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der digitalen Initiativen. Denn es sollte fortwährend sichergestellt werden, dass sämtliche Maßnahmen auf die Unternehmensziele einzahlen und mit technologischen Entwicklungen Schritt halten.
Wettbewerbsvorteile
Unternehmen, die eine umfassende Digitalisierungsstrategie verfolgen, können sich durch schnellere Reaktionszeiten, innovative Produkte und optimierte Abläufe von der Konkurrenz abheben.
Zukunftssicherung
Digitalisierungsstrategien helfen Unternehmen, sich auf zukünftige technologische Entwicklungen und Marktanforderungen vorzubereiten. Sie können sich frühzeitig positionieren und kontinuierlich weiterentwickeln. Dies stellt sicher, dass die Unternehmen nicht nur in der Gegenwart wettbewerbsfähig sind, sondern auch auf künftige Herausforderungen und Chancen reagieren können.
Wie können Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie entwickeln?
Nachfolgend finden Sie die sechs wichtigsten Schritte, um eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.
Schritt 1: Analyse der Ausgangssituation
Der erste Schritt, um eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln, ist eine umfassende Analyse und Bewertung des Status Quo. Hierbei sollten Unternehmen unter anderem prüfen, welche Prozesse noch analog beziehungsweise welche bereits digital sind. Zudem sollten sämtliche Bereiche und Prozesse identifiziert werden, die mithilfe digitaler Technologien optimiert werden können. Darüber hinaus kann eine weitergehende Analyse Aufschluss darüber geben, ob durch Digitalisierungsmaßnahmen die Erschließung neuer Geschäftsfelder möglich ist.
Schritt 2: Festlegung der Ziele
Sind alle offenen Fragen bezüglich des Ist-Zustands des Unternehmens beantwortet, folgt im zweiten Schritt die Festlegung konkreter Ziele der Digitalisierungsstrategie. Hierbei sollten unter anderem die Prozesse und Bereiche definiert werden, die digitalisiert werden sollen. Darüber hinaus sollten die zu erwartenden Auswirkungen klar bestimmt werden. Soll die Digitalisierungsstrategie des Unternehmens die Umsätze steigern, Kundinnen und Kunden akquirieren oder deren Zufriedenheit mit den Produkten, Dienstleistungen oder Abläufen verbessern? Es sind zahlreiche potenzielle Effekte denkbar, weshalb sich Unternehmen ausreichend Zeit für die Zielformulierung nehmen sollten.
Schritt 3: Identifikation relevanter Technologie
Im dritten Schritt gilt es, die Voraussetzungen für die praktische Umsetzung der Digitalisierungsstrategie zu schaffen. Hierfür sollten sich Unternehmen umfassend über geeignete Technologien und Tools informieren. Es gibt zahlreiche Anbieter für konkrete digitale Lösungen und stetig neue Trends, die in die Recherche einfließen sollten. Schließlich müssen Entscheidungen getroffen werden, welche Anbieter, Technologie und Tools am besten geeignet sind, um einzelne Digitalisierungsvorhaben umzusetzen.
Schritt 4: Priorisierung und Budgetierung
Im vierten Schritt können die geplanten Maßnahmen anhand der Präferenzen des Managements sowie der Dringlichkeit priorisiert werden. Wichtig ist dabei, das zur Verfügung stehende Budget zu bedenken. Im Normalfall können aus praktischen und finanziellen Gründen nicht alle Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt werden. Daher sollten sämtliche Vorhaben in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden, um sie nacheinander umzusetzen.
Schritt 5: Schulungen
Neue Technologien verlangen im Regelfall neues Know-how. Daher sollten Unternehmen allen Mitarbeitenden interne oder externe Schulungen ermöglichen, um sie mit den Prozessen vertraut zu machen.
Schritt 6: Monitoring und Anpassung
Im sechsten Schritt zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sollten Unternehmen Monitoring- und Bewertungssysteme implementieren. Ziel ist die lückenlose Analyse der umgesetzten Maßnahmen sowie deren Auswirkungen. Werden durch die einzelnen Initiativen die in der Digitalisierungsstrategie definierten Ziele erreicht? Welche Maßnahmen müssen angepasst werden? Welche müssen eventuell neu gedacht werden? Neben den Erkenntnissen aus dem laufenden Monitoring sollten auch neue Trends und Marktanforderungen in die Anpassung der Digitalisierungsstrategie einfließen.
Grafik: Roadmap Entwicklung Digitalisierungsstrategie
Konkrete Maßnahmen zur Digitalisierung von Unternehmen
Es gibt zahlreiche Beispiele für konkrete Maßnahmen, die Unternehmen im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie umsetzen können. Viele Vorzüge bietet unter anderem die Umstellung von physischen auf digitale Dokumente. Digitalisierte Unterlagen können einfacher und schneller durchsucht werden, was Abläufe beschleunigt und die Produktivität steigern kann. Zudem sparen digitale Dokumente Kosten für Papier, Drucker und Lagerung. Ein weiteres Plus: Unternehmen verbessern durch die Ressourceneinsparung ihren ökologischen Fußabdruck.
Digitale Unterlagen und Informationen können in einem zweiten Schritt zentral gespeichert werden. Mithilfe einer digitalen Plattform oder eines Cloud-Systems haben sämtliche Mitarbeiter/innen überall und jederzeit Zugriff auf die Inhalte. Dies verbessert die Zusammenarbeit im Team und sorgt dafür, dass Informationen stets aktuell sind. Insbesondere in Zeiten von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen ist die zentrale Verfügbarkeit von Informationen von entscheidender Bedeutung.
Ein weiterer Ansatz ist die Automatisierung von Prozessen in der Buchhaltung. Moderne Softwarelösungen ermöglichen es, zeitaufwendige und fehleranfällige Prozesse wie die Rechnungsfreigabe oder das Forderungsmanagement zu automatisieren. Mit einem Klick können Rechnungen freigegeben, Mahnungen automatisiert versendet und Zahlungsprozesse optimiert werden. Dies entlastet die Buchhaltung erheblich und sorgt für schnellere sowie effizientere Abläufe, was wiederum die Liquidität des Unternehmens verbessert.
Wenn Sie Unterstützung bei der digitalen Rechnungsstellung suchen, entdecken Sie Stripe Invoicing. Mit Invoicing können Sie die Erstellung und den Versand rechtskonformer Rechnungen automatisieren. Mit Stripe Billing ist zudem eine wiederkehrende Rechnungsstellung möglich. Einen schnellen und umfassenden Überblick über Ihre Umsätze erhalten Sie mit Stripe Revenue Recognition. Mit nur wenigen Klicks können Sie Umsatzberichte automatisieren und konfigurieren oder Transaktionen periodisch buchen.
Auch die Digitalisierung des Kundenservice kann für Unternehmen eine gute Alternative zu analogen Formaten sein. Statt einer telefonischen Hotline ist beispielsweise der Einsatz von Chatbots oder Self-Service-Portalen denkbar. Auf diese Weise können Kundenanfragen schneller und rund um die Uhr bearbeitet werden. Die digitalen Tools können die Service-Qualität verbessern, Mitarbeiter/innen entlasten und die Kundenzufriedenheit steigern.
Der Komfort für Kundinnen und Kunden sollte auch bei Zahlungsprozessen im Vordergrund stehen. Hierbei ist unter anderem entscheidend, zwischen verschiedenen Zahlungsmethoden wählen zu können. Mit Stripe Payments können Sie Kundinnen und Kunden mehr als 100 verschiedene Zahlungsoptionen anbieten und zudem sämtliche Zahlungen einfach akzeptieren und verwalten. Hiervon profitieren Sie als Unternehmer/in ebenso wie Ihre Kundschaft, die jederzeit auf die gewünschte Art ihre Rechnungen begleichen kann.
Unternehmen, die beispielsweise Produkte in einem Geschäft verkaufen oder Dienstleistungen vor Ort anbieten, können digitale Lösungen nutzen, um ihren Kundinnen und Kunden Kartenzahlungen zu ermöglichen. Mit Stripe Terminal können Sie hierfür vorzertifizierte Kartenlesegeräte wie den Stripe Reader S700 oder ein mobiles Gerät wie das BBPOS WisePad 3 beziehen. Zudem sind bargeldlose Zahlungen auch ohne zusätzliches Gerät möglich: Mit Tap to Pay können diese über ein iPhone oder Android-Gerät abgewickelt werden. Sämtliche Transaktionen werden automatisch in die Buchhaltungssysteme des Unternehmens überführt.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.