Was E-Commerce-Unternehmen in Deutschland über das SEPA-Lastschriftverfahren wissen müssen

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  1. Einführung
  2. Was ist das SEPA-Lastschriftverfahren?
  3. Ist die SEPA-Lastschrift für Online-Shops geeignet?
  4. Vor- und Nachteile der SEPA-Lastschrift im Online-Shop
    1. Vorteile für Händler/innen
    2. Vorteile für Käufer/innen
    3. Nachteile für Händler/innen
    4. Nachteile für Käufer/innen
  5. Wie können Online-Shops das Lastschriftverfahren einrichten?
    1. Einrichtung in Eigenregie
    2. Unterstützung durch Zahlungsdienstleister

Jedes Zahlungsverfahren bringt eigene Stärken und Schwächen mit sich, daher sollten E-Commerce-Unternehmen diese sorgfältig abwägen, bevor sie eine Auswahl für ihren Online-Shop treffen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was eine SEPA-Lastschrift ist und welche Vor- und Nachteile sie für Händler/innen und Käufer/innen in Deutschland hat. Zudem erklären wir, wie Sie das Lastschriftverfahren in Ihren Online-Shop integrieren können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist das SEPA-Lastschriftverfahren?
  • Ist die SEPA-Lastschrift für Online-Shops geeignet?
  • Vor- und Nachteile der SEPA-Lastschrift im Online-Shop
  • Wie können Online-Shops das Lastschriftverfahren einrichten?

Was ist das SEPA-Lastschriftverfahren?

Das Lastschriftverfahren beschreibt den Vorgang, bei dem Zahlungsempfänger/innen einen fälligen Geldbetrag vom Konto der Zahlungspflichtigen einziehen. Das Konto der Zahlungspflichtigen wird dabei mit einer bestimmten Summe belastet und als Gutschrift an die Zahlungsempfänger/innen überwiesen. Voraussetzung für einen solchen Bankeinzug ist die einmalige Zustimmung der Zahlungspflichtigen in Form eines Lastschriftmandats.

Ursprünglich konnte die Lastschrift nur innerhalb des Landes der Kontoinhaber/innen erfolgen. Dies änderte sich mit Einführung der SEPA-Lastschrift. SEPA steht für „Single Euro Payments Area” und beschreibt den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum. Er umfasst insgesamt 36 Länder: die 30 Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) – darunter die 27 EU-Länder sowie Norwegen, Island und Liechtenstein – sowie das Vereinigte Königreich, die Schweiz, San Marino, Monaco, Andorra und die Vatikanstadt (Stand Mai 2025). Der SEPA-Zahlungsraum ermöglicht Unternehmen und Privatpersonen schnelle und sichere Euro-Zahlungen über die Ländergrenzen hinweg. Dies beinhaltet unter anderem den Bankeinzug in Form der SEPA-Lastschrift.

Es wird unterschieden zwischen der SEPA-Basislastschrift und der SEPA-Firmenlastschrift. Erstere wird im B2C-Geschäft genutzt, letztere für den Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied: Bei der SEPA-Firmenlastschrift besteht kein Widerspruchsrecht und damit keine Möglichkeit, eine autorisierte Zahlung zurückzubuchen.

Ist die SEPA-Lastschrift für Online-Shops geeignet?

Als Zahlungsoption ist die SEPA-Lastschrift für einen Online-Shop sehr gut geeignet. Im E-Commerce zählt vor allem der reibungslose Zahlungsfluss – und dieser wird vom Lastschriftverfahren gewährleistet. Neben den zahlreichen, unten aufgeführten Vorteilen spricht vor allem die große Beliebtheit der Lastschrift für ihren Einsatz. Besonders in Deutschland wird sie von Kundinnen und Kunden hochgeschätzt. Ihr Anteil an den deutschen E-Commerce-Umsätzen beträgt 2023 knapp 17 Prozent. wurden im Jahr 2023 knapp 17 % der E-Commerce-Einkäufe in Deutschland per Lastschriftverfahren bezahlt. Damit ist die SEPA-Lastschrift die drittbeliebteste Zahlungsmethode bei deutschen Kundinnen und Kunden im Online-Handel.

Vor- und Nachteile der SEPA-Lastschrift im Online-Shop

Die Lastschrift hat als Zahlungsoption sowohl für Händler/innen als auch für Kundinnen und Kunden Vor- und Nachteile.

Vorteile für Händler/innen

  • Geringer administrativer Aufwand
    Für Online-Händler/innen bietet das SEPA-Lastschriftverfahren einen hohen Grad an Automatisierung. Zahlungen werden eingezogen, ohne dass manuell Rechnungen erstellt oder Zahlungseingänge überwacht werden müssen. Auch das Mahnwesen entfällt in vielen Fällen. Gerade bei wiederkehrenden Zahlungen – wie bei Abonnements oder Mitgliedschaften – reduziert sich der Verwaltungsaufwand deutlich.

  • Planbare Zahlungsströme
    Die Möglichkeit, Zahlungseinzüge zu einem festen Termin vorzunehmen, schafft Verlässlichkeit in der Finanzplanung. Online-Händler/innen erhalten in der Regel fristgerechte Gutschriften und profitieren von einem kalkulierbaren Cashflow.

  • Reduziertes Ausfallrisiko
    Da der Einzug der Zahlung aktiv von den Händlerinnen und Händlern ausgelöst wird, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls geringer als beispielsweise beim Kauf auf Rechnung. Rücklastschriften können in Einzelfällen vorkommen – etwa bei unzureichender Kontodeckung oder einem Widerruf von Kundenseite. Es besteht jedoch die Möglichkeit, den Zahlungseinzug erneut zu veranlassen.

  • Sicheres Verfahren
    Jede SEPA-Lastschrift ist an ein gültiges Mandat und eine eindeutige Mandatsreferenz gebunden. Das Verfahren bietet rechtliche Absicherung und Transparenz – unter anderem durch verbindliche Regeln zu Widerrufs- und Rückbuchungsfristen. Im Vergleich zu anderen Zahlungsarten – insbesondere dem Rechnungskauf – ist das Betrugsrisiko geringer.

Vorteile für Käufer/innen

  • Bequeme Zahlungsabwicklung
    Für Käufer/innen im Online-Shop ist die SEPA-Lastschrift eine komfortable Zahlungsmethode. Nach einmaliger Erteilung des Mandats wird der fällige Betrag automatisch vom angegebenen Konto abgebucht – ohne zusätzliche Schritte beim Bezahlvorgang. Dies vereinfacht den Kaufprozess und spart Zeit, insbesondere bei wiederholten Bestellungen.

  • Keine Zahlungsfrist
    Bei einigen Bezahloptionen wie dem Rechnungskauf müssen die Käufer/innen selbst auf die Zahlungsfrist achten. Bei der SEPA-Lastschrift erfolgt die Zahlung hingegen automatisiert und fristgerecht. Verpasste Zahlungen und Mahngebühren sind somit bei der Lastschrift im Regelfall kein Thema.

  • Hohe Transparenz und Kontrolle
    Trotz der automatisierten Abbuchung behalten Käufer/innen die volle Kontrolle: Jede Zahlung kann im Kontoauszug nachvollzogen und über die Mandatsreferenz eindeutig zugeordnet werden. Zudem besteht ein achtwöchiges Widerspruchsrecht, innerhalb dessen eine SEPA-Basislastschrift ohne Angabe von Gründen zurückgebucht werden kann.

  • Sicheres Verfahren
    Das SEPA-Lastschriftverfahren unterliegt klaren gesetzlichen Vorgaben und ist europaweit standardisiert. Dies macht es nicht nur für Online-Händler/innen, sondern auch für Käufer/innen zu einem sicheren Zahlungsverfahren. Letztere werden insbesondere durch die Mandatsregelung sowie die Möglichkeit zur Rückbuchung geschützt. Zudem kann bei unberechtigten Abbuchungen jederzeit eine Rückerstattung über die Bank veranlasst werden.

Nachteile für Händler/innen

  • Erforderliches Kundenmandat
    Bevor eine SEPA-Lastschrift durchgeführt werden kann, müssen Online-Händler/innen die ausdrückliche Zustimmung in Form eines gültigen Lastschriftmandats einholen. Dieses muss korrekt dokumentiert, archiviert und bei Bedarf nachgewiesen werden können. Das bedeutet zusätzlichen administrativen Aufwand für die Betreiber/innen des Online-Shops.

  • Rücklastschriften als operative Herausforderung
    Kommt es zu einer Rücklastschrift – etwa weil das Kundenkonto nicht gedeckt ist oder ein technisches Problem vorliegt – entsteht für Händler/innen zusätzlicher Aufwand. Die Zahlung muss erneut angestoßen oder anderweitig eingefordert werden. Zudem fallen in der Regel Rücklastschriftgebühren an, die nicht immer an die Kundschaft weitergegeben werden können.

  • Kein Widerspruchsrecht bei Rückbuchungen
    Käufer/innen haben im Rahmen des SEPA-Verfahrens die Möglichkeit, eine Lastschrift bis zu acht Wochen nach Abbuchung ohne Angabe von Gründen zurückzubuchen. Diese Rückbuchungen können von Händlerinnen beziehungsweise Händlern nicht direkt angefochten werden. Stattdessen ist eine erneute Zahlungsaufforderung oder der direkte Kontakt zur Kundschaft erforderlich

  • Abhängigkeit von externen Prozessen
    Der Einzug von Lastschriften ist an die Abläufe der beteiligten Banken gebunden. Technische Störungen, Verzögerungen bei den Finanzinstituten oder Bankfeiertage können zu verschobenen Zahlungseingängen führen. Auf diese Faktoren haben Online-Händler/innen keinen direkten Einfluss, müssen sie jedoch in der internen Liquiditäts- und Prozessplanung berücksichtigen.

Nachteile für Käufer/innen

  • Angabe sensibler Bankdaten erforderlich
    Um per SEPA-Lastschrift zu zahlen, müssen Käufer/innen ihre Kontodaten beim Kauf angeben. Obwohl seriöse Online-Shops hohe Sicherheitsstandards einhalten, besteht grundsätzlich das Risiko, dass Bankdaten missbräuchlich verwendet werden – beispielsweise durch Sicherheitslücken, Phishing-Seiten oder unzureichend geprüfte Anbieter/innen.

  • Eingeschränkte Kontrolle über den Zahlungszeitpunkt
    Im Gegensatz zum Rechnungskauf, bei dem Käufer/innen den Zahlungstermin innerhalb der vorgegebenen Frist selbst wählen können, erfolgt die Abbuchung bei der Lastschrift automatisch zum festgelegten Datum. Dies verringert die zeitliche Flexibilität und kann bei einem nicht gedeckten Konto zu zusätzlichen Kosten führen.

  • Mögliche Wartezeiten bei Rückerstattungen
    Wird eine Bestellung storniert oder retourniert, ist eine Rücküberweisung des bereits abgebuchten Betrags notwendig. Bis die Rückerstattung auf dem Konto der Käufer/innen eingeht, können je nach Online-Shop und Banklaufzeit mehrere Tage vergehen.

  • Risiko unbeabsichtigter oder unberechtigter Abbuchungen
    In Einzelfällen kann es vorkommen, dass ein Betrag fälschlich oder ohne Zustimmung der Käufer/innen eingezogen wird. Bleibt die Abbuchung unbemerkt, führt sie zu unerwünschten finanziellen Belastungen.

Wie können Online-Shops das Lastschriftverfahren einrichten?

Händler/innen können das Lastschriftverfahren für ihr Unternehmen selbst einrichten oder spezialisierte Zahlungsdienstleister/innen nutzen. In beiden Fällen ist es wichtig, dass die Zahlungsabwicklung sicher, effizient und rechtlich konform erfolgt.

Einrichtung in Eigenregie

Für eine Einrichtung in Eigenregie müssen sich die Online-Händler/innen zunächst bei SEPA registrieren. Des Weiteren ist es notwendig, die schriftliche Zustimmung der Käufer/innen in Form eines SEPA-Mandats einzuholen. Sobald das Mandat von beiden Parteien unterzeichnet wurde, können die Händler/innen das Lastschriftverfahren bei ihrer Bank anmelden. Sie erhalten eine SEPA-Gläubiger-Identifikationsnummer, die bei Transaktionen der Identifizierung des Unternehmens dient.

Darüber hinaus müssen die Online-Händler/innen das Lastschriftverfahren technisch in ihre Systeme implementieren. Hierbei sollte ein besonderer Fokus auf das Thema Sicherheit gelegt werden. Die Nutzung der SEPA-Lastschrift erfordert die Einhaltung rechtlicher Vorgaben wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Händler/innen müssen unter anderem sicherstellen, dass alle Kundendaten sicher gespeichert und verarbeitet werden.

Unterstützung durch Zahlungsdienstleister

Online-Händler/innen können das SEPA-Lastschriftverfahren auch mithilfe spezialisierter Zahlungsdienstleister wie Stripe einrichten. Der Vorteil von Stripe liegt in der einfachen Integration und der Übernahme der technischen und administrativen Aufgaben durch den Dienstleister. Händler/innen müssen keine eigene Registrierung bei SEPA vornehmen, Mandate verwalten oder sich um die Details der Zahlungsabwicklung kümmern.

Stripe stellt eine benutzerfreundliche API zur Verfügung, die es ermöglicht, das Lastschriftverfahren schnell in den Online-Shop zu integrieren. Zudem sorgt Stripe dafür, dass alle rechtlichen und sicherheitsrelevanten Vorgaben eingehalten werden. Mit Stripe Payments haben Unternehmen zudem die Möglichkeit, ihren Kundinnen und Kunden mehr als 100 verschiedene Zahlungsoptionen anzubieten.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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