10 gesetzliche Anforderungen bei der Gründung eines Kleinunternehmens

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  1. Einführung
  2. 1. Rechtsform auswählen
  3. 2. Unternehmensname registrieren
  4. 3. Steueridentifikationsnummer beantragen
  5. 4. Beim Finanzamt anmelden
  6. 5. Geschäftslizenz und Genehmigungen einholen
  7. 6. Für bundesstaatliche Arbeitgebersteuern anmelden
  8. 7. Versicherungen
  9. 8. Gründungsunterlagen einreichen
  10. 9. Betriebsvereinbarung verfassen
  11. 10. Ggf. Marken oder Patente anmelden

Zur Gründung eines Kleinunternehmens gehört mehr als nur ein solider Geschäftsplan, eine hohe Marktnachfrage sowie eine entsprechende finanzielle Ausstattung. Sie erfordert auch umfassendes Wissen über die komplexen rechtlichen Anforderungen, die mit der Gründung eines Unternehmens verbunden sind. Jedes ausgefüllte Formular, jede eingereichte Anmeldung und jeder aufgesetzte Vertrag schützt Ihr Unternehmen vor möglichen rechtlichen Verpflichtungen und Fehlern. Diese Anforderungen dürfen nicht ignoriert werden, so wenig willkommen sie auch sein mögen.

Die Einhaltung von Rechtsvorschriften ist aber kein unüberwindliches Problem. Wenn Sie die Vorschriften und Verfahren gründlich studieren, können Sie Ihr Unternehmen auf eine solide rechtliche Grundlage stellen. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten rechtlichen Anforderungen für die Gründung eines Kleinunternehmens ein und geben Ihnen einen umfassenden Leitfaden an die Hand, mit dem Sie eine solide Grundlage für Ihr Vorhaben schaffen können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Rechtsform auswählen
  • Unternehmensname registrieren
  • Steueridentifikationsnummer beantragen
  • Beim Finanzamt anmelden
  • Geschäftslizenz und Genehmigungen einholen
  • Für bundesstaatliche Arbeitgebersteuern anmelden
  • Versicherungen abschließen
  • Gründungsunterlagen einreichen
  • Betriebsvereinbarung verfassen
  • Ggf. Marken oder Patente anmelden

1. Rechtsform auswählen

Wenn Sie Ihr Start-up gründen, gehört die Festlegung der Rechtsform Ihres Unternehmens zu den ersten wichtigen Entscheidungen. Dabei handelt es sich nicht nur um einen bürokratischen Schritt. Er hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf das künftige Wachstum Ihres Start-ups, seine Skalierbarkeit, sein Investitionspotenzial, seine Haftung und seine steuerlichen Verpflichtungen. Hier sind einige der üblichen Unternehmensstrukturen, die Sie wählen können:

  • Einzelunternehmen
    Wenn Sie als „Solopreneur“ ein risikoarmes Unternehmen gründen, kann ein Einzelunternehmen eine kostengünstige und unkomplizierte Option sein. Allerdings haften Sie persönlich für Unternehmensschulden und rechtliche Angelegenheiten. Das kann riskant sein, wenn Ihr Start-up in einer prozessfreudigen Branche tätig ist oder in einer Branche, in der Schulden üblich sind.

  • Personengesellschaft
    Wenn das Start-up von mehreren Personen gegründet wird, bietet sich eine Partnerschaft (Personengesellschaft) geradezu an. Dadurch können Verantwortung, Gewinn und Verlust geteilt werden. In Partnerschaften kann es jedoch zu Konflikten kommen. Deshalb ist es unerlässlich, einen Partnerschaftsvertrag aufzusetzen, in dem die Rollen, Verantwortlichkeiten und Verfahren zur Streitbeilegung festgelegt sind. Ein oft übersehener Nachteil ist, dass Sie persönlich für die geschäftlichen Handlungen Ihres Partners haften.

  • Kapitalgesellschaft
    Die Gründung und das Management von Kapitalgesellschaften – in der Regel S-Corps und C-Corps – sind aufgrund der regulatorischen Anforderungen komplexer. Sie bieten jedoch einen großen Vorteil für Start-ups, die Risikokapital suchen: Sie ermöglichen eine einfache Aufteilung des Eigentums durch die Ausgabe von Aktien. Dadurch wird die Suche nach Investorinnen und Investoren wesentlich erleichtert. Allerdings können die Gründung und der Betrieb von Kapitalgesellschaften teurer sein. Außerdem werden sie doppelt besteuert: zunächst die Unternehmenseinkünfte und dann die Dividenden an die Aktionärinnen und Aktionäre.

  • Limited Liability Company (LLC)
    LLCs sind oft eine gute Wahl für Start-ups. Sie vereinen den Haftungsschutz von Kapitalgesellschaften mit den Steuervorteilen und der betrieblichen Flexibilität von Personengesellschaften. Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften können Gewinne und Verluste an die Inhaber/innen weitergegeben werden, ohne dass eine Besteuerung auf Gesellschaftsebene erfolgt. Investor/innen bevorzugen jedoch Kapitalgesellschaften, insbesondere C-Corps, weil sie dort Vorzugsaktien erwerben können.

Die Wahl einer Gesellschaftsform erfordert ein gründliches Verständnis der einzelnen Strukturen – und der möglichen Auswirkungen auf die langfristige Strategie Ihres Start-ups. Bevor Sie sich auf eine Struktur festlegen, sollten Sie umfassend über die künftige Skalierung und Finanzierung Ihres Unternehmens sowie über Ihre persönliche Risikotoleranz nachdenken. Auch wenn der Rat von Fachleuten aus den Bereichen Recht und Wirtschaftsprüfung von unschätzbarem Wert sein kann, sollten sich Gründer/innen selbst mit diesen Themen auseinandersetzen, da sie sich auf viele Aspekte der Entwicklung des Start-ups auswirken werden.

2. Unternehmensname registrieren

Die Wahl eines eigenen, wiedererkennbaren Namens für Ihr Start-up ist wichtig, sowohl für die Marke als auch für Marketing- und Rechtszwecke. Der Prozess besteht aus mehreren Schritten und hängt von der gewählten Unternehmensform ab.

  • Kurzer Firmenname
    Wenn Sie ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaft sind und unter einem anderen Namen als Ihrem persönlichen Namen oder dem Namen Ihrer Partner/innen tätig sein wollen, müssen Sie einen kurzen Firmennamen (DBA, Doing Business As), auch „Handelsbezeichnung“ genannt, registrieren lassen. Dieses Verfahren ist je nach Bundesstaat unterschiedlich, erfordert aber in der Regel eine Recherche, um auszuschließen, dass der Name bereits vergeben ist, und eine anschließende Eintragung bei einer bestimmten staatlichen Behörde.

  • Name der Kapitalgesellschaft oder LLC
    Wenn Sie eine Kapitalgesellschaft oder eine LLC gegründet haben, ist der Name, den Sie bei der Einreichung Ihrer Satzung gewählt haben, bereits in Ihrem Bundesstaat registriert und geschützt. Wenn Sie Ihre Geschäfte jedoch unter einem anderen Namen führen möchten, müssen Sie auch einen kurzen Firmennamen beantragen.

  • Handelsmarken
    Wenn Sie verhindern wollen, dass andere Unternehmen Ihren Firmennamen in einer Weise verwenden, die Ihre Kundinnen und Kunden verwirren könnte, dann sollten Sie ihn als Handelsmarke eintragen lassen. Dabei handelt es sich um ein komplexeres Verfahren, das häufig die Unterstützung einer Markenanwältin/eines Markenanwalts erfordert. Sie können eine Handelsmarke auf bundesstaatlicher Ebene registrieren lassen. Den umfassendsten Schutz erhalten Sie aber, wenn Sie den Namen beim Patent- und Markenamt der Vereinigten Staaten (United States Patent and Trademark Office, USPTO) eintragen lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie eine Geschäftstätigkeit oder eine Online-Präsenz außerhalb Ihres eigenen Bundesstaates anstreben.

Die Wahl und Eintragung Ihres Firmennamens muss gut überlegt sein. Ihr Unternehmensname ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer Marken- und Marketingstrategie. Er sollte das Tätigkeitsfeld Ihres Start-ups widerspiegeln und sich auf den Zielmärkten abheben. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass der von Ihnen gewählte Name nicht gegen bestehende Handelsmarken oder Geschäftsnamen verstößt, da dies später zu kostspieligen Rechtsstreitigkeiten führen könnte. In jedem Bundesstaat gelten eigene Gesetze und Vorschriften für die Eintragung von Firmennamen und Warenzeichen: Informieren Sie sich also über die einschlägige Gesetzeslage in Ihrem Bundesstaat.

3. Steueridentifikationsnummer beantragen

Eine Steueridentifikationsnummer (Employer Identification Number, EIN) ist im Grunde eine Sozialversicherungsnummer für Ihr Unternehmen. Es handelt sich dabei um eine eindeutige neunstellige Nummer, die von der Finanzbehörde IRS an Unternehmen vergeben wird, damit diese ihre Steuererklärungen einreichen können. Auch wenn Sie nicht planen, Personal zu beschäftigen, sind die meisten Unternehmen verpflichtet, eine EIN zu beantragen.

  • Wer benötigt eine EIN
    Wenn Ihr Unternehmen eine Kapital- oder Personengesellschaft ist oder Angestellte hat, benötigen Sie eine EIN. Die meisten Banken verlangen ebenfalls eine EIN, um ein Geschäftskonto zu eröffnen. Eine EIN ist auch erforderlich, wenn Sie selbständig sind und einen Altersvorsorgeplan mit Steueraufschub einrichten wollen, oder wenn Sie mit Trusts, Nachlässen, REMIC (Real Estate Mortgage Investment Conduits), gemeinnützigen Organisationen oder landwirtschaftlichen Genossenschaften zu tun haben.

  • Beantragung
    Das Verfahren zur Beantragung einer EIN ist unkompliziert und kostenlos. Sie können den Antrag online über die Website der IRS stellen. Sie müssen den Antrag in einer Sitzung ausfüllen, da Sie ihn nicht speichern und später wieder aufrufen können. Daher empfiehlt es sich, vorher alle erforderlichen Informationen zu sammeln.

  • Erforderliche Informationen
    Bei der Beantragung einer EIN werden Informationen über Ihr Unternehmen abgefragt, wie z. B. der Firmenname, der Bezirk und der Bundesstaat, in dem das Unternehmen tätig ist, und die Art der Geschäftstätigkeit. Außerdem müssen Sie Angaben zur „verantwortlichen Partei“ machen, d. h. zur natürlichen oder juristischen Person, die das Unternehmen und dessen Vermögenswerte kontrolliert, verwaltet oder leitet.

Die frühzeitige Beantragung einer EIN für Ihr Start-up ist von Vorteil, da Sie so Ihre Sozialversicherungsnummer geheim halten und das Risiko eines Identitätsdiebstahls verringern können. Außerdem können Sie dadurch andere Schritte der Unternehmensgründung durchführen, für die eine EIN erforderlich ist, z. B. die Eröffnung eines Geschäftskontos oder die Beantragung von Geschäftslizenzen und Genehmigungen.

4. Beim Finanzamt anmelden

Sobald Sie Ihren Firmennamen festgelegt haben und über Ihre EIN verfügen, müssen Sie sich bei der Steuerbehörde Ihres Bundesstaates oder einer vergleichbaren Stelle registrieren lassen. Mit dieser Registrierung ist Ihr Start-up in der Lage, staatliche Steuern zu zahlen, z. B. Umsatzsteuer, Arbeitslosenversicherungssteuer und Einkommensteuer. Die Anforderungen können je nach Bundesstaat sehr unterschiedlich sein. Daher empfiehlt es sich, die spezifischen Verpflichtungen zu beachten. Hier sind einige Steuerarten, die Sie u. U. zahlen müssen:

  • Verkaufssteuer
    Wenn Sie ein physisches Produkt verkaufen, müssen Sie wahrscheinlich eine Genehmigung für die Verkaufssteuer beantragen. In einigen Bundesstaaten ist die Verkaufssteuer auch für bestimmte Dienstleistungen erforderlich. Nach der Registrierung erheben Sie die Verkaufssteuer bei Ihren Kundinnen und Kunden und führen sie an den Staat ab. Wie häufig die Zahlungen an den Staat erfolgen, hängt von den einzelnen Bundesstaaten und teilweise auch vom Umsatz ab.

  • Arbeitgebersteuern
    Wenn Sie Personal einstellen wollen, müssen Sie auch Arbeitslosenversicherungssteuer und Quellensteuer für Beschäftigte zahlen. Die Arbeitslosenversicherungssteuer fließt in einen staatlichen Fonds, aus dem Leistungen an Arbeitnehmer/innen gezahlt werden, die ohne eigenes Verschulden entlassen wurden. Bei der Quellensteuer handelt es sich um die Einkommensteuer, die Arbeitgeber von den Gehältern der Beschäftigten einbehalten und direkt an den Staat abführen.

  • Einkommensteuer
    Je nach Gesellschaftsform müssen Sie ggf. auch die bundesstaatliche Einkommensteuer zahlen. Während eine LLC selbst nicht der Einkommenssteuer unterliegt (die Steuer wird an die einzelnen Gesellschafter/innen „durchgereicht“), erheben einige Bundesstaaten eine Franchise- oder Privilegiensteuer auf LLCs für das Privileg, in diesem Bundesstaat Geschäfte tätigen zu dürfen.

Nicht alle Staaten haben dieselbe Steuerstruktur. In einigen Bundesstaaten wird keine Verkaufssteuer erhoben, in anderen gibt es keine individuelle Einkommenssteuer und in wiederum anderen Bundesstaaten gibt es weder noch. Außerdem erheben einige Städte und Bezirke zusätzliche Steuern, sodass Sie auch die örtlichen Vorschriften beachten müssen.

Die Erfüllung dieser bundesstaatlichen und lokalen Steuerpflichten kann aufwendig sein. Dabei steht viel auf dem Spiel: Wenn Sie es versäumen, Ihre Unternehmenssteuern ordnungsgemäß anzumelden und zu zahlen, drohen Ihnen Strafen, Bußgelder und Zinsen auf überfällige Beträge. Daher empfiehlt es sich, eine/n Steuerberater/in hinzuzuziehen, die/der darauf achtet, dass Sie allen Ihren Verpflichtungen nachkommen und eventuelle Steuervorteile nutzen.

5. Geschäftslizenz und Genehmigungen einholen

Um Ihr Start-up legal betreiben zu können, benötigen Sie u. U. bestimmte Lizenzen und Genehmigungen. Diese Anforderungen sind je nach Standort und Branche sehr unterschiedlich. Wenn Sie die erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen nicht einholen, können Strafen verhängt werden. Im Extremfall könnte dies zur Schließung Ihres Unternehmens führen. Im Folgenden finden Sie Beispiele für Lizenzen und Genehmigungen, die Sie ggf. einholen müssen:

  • Geschäftslizenzen und Genehmigungen
    In vielen Bundesstaaten sind für bestimmte Tätigkeiten Genehmigungen erforderlich. Wenn Ihr Start-up z. B. in der Lebensmittelbranche tätig ist, benötigen Sie wahrscheinlich eine Genehmigung des Gesundheitsamtes und eine Genehmigung für die Handhabung von Lebensmitteln. Für professionelle Dienstleistungen, wie Rechtsberatung, Immobilien und medizinische Versorgung, sind häufig Berufszulassungen erforderlich.

  • Lokale Lizenzen und Genehmigungen
    Zusätzlich zu den bundesstaatlichen Lizenzen kann Ihre Stadt oder Ihr Bezirk bestimmte Genehmigungen verlangen. Gängige Beispiele sind Beschilderungsgenehmigungen, Genehmigungen für Heimunternehmen und eine allgemeine Geschäftslizenz. Das Verfahren zur Erlangung dieser Genehmigungen finden Sie häufig auf der Website Ihrer Stadt- oder Bezirksverwaltung.

  • Nationale Lizenzen und Genehmigungen
    Lizenzen auf nationaler Ebene sind in der Regel nur für bestimmte Branchen erforderlich. Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise in den Bereichen Rundfunk, Luftfahrt oder Verkauf von Alkohol, Tabak oder Schusswaffen tätig ist, benötigen Sie eine nationale Lizenz oder Genehmigung.

  • Sondergenehmigungen
    Je nach Ihrer Tätigkeit benötigen Sie ggf. zusätzliche Genehmigungen. Wenn Ihre Tätigkeit Auswirkungen auf die Umwelt hat, wie z. B. bei bestimmten Produktionsverfahren, benötigen Sie u. U. eine Umweltgenehmigung.

Die Beantragung der entsprechenden Lizenzen und Genehmigungen ist ein wichtiger Schritt für Ihr Start-up. Das Verfahren kann zeitaufwendig und komplex sein. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig damit zu beginnen. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Unternehmen alle Vorschriften einhält, um künftige Strafen oder Betriebsunterbrechungen zu vermeiden. Beachten Sie, dass die Anforderungen von der Branche, dem Standort und der Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens abhängen. Eine gründliche Recherche oder entsprechende Fachberatung sind daher zu empfehlen.

6. Für bundesstaatliche Arbeitgebersteuern anmelden

Wenn Sie Personal für Ihr Start-up einstellen, müssen Sie bestimmte arbeitsbezogene Steuerpflichten erfüllen, z. B:

  • Arbeitslosenversicherungssteuer
    In den USA müssen Unternehmen bundesstaatliche Arbeitslosenversicherungssteuern (auch SUTA oder SUI Taxes genannt) zur Finanzierung von Arbeitslosenleistungen entrichten. Das Verfahren für die Anmeldung und Zahlung ist je nach Bundesstaat unterschiedlich. In der Regel müssen Sie sich beim Arbeitsamt oder bei der Arbeitslosenversicherungsbehörde des jeweiligen Bundesstaates anmelden. Der zu entrichtende Steuersatz hängt häufig von Faktoren wie Ihrer Branche und den bisherigen Entlassungen in Ihrem Unternehmen ab.

  • Quellensteuer für Beschäftigte
    Als Arbeitgeber sind Sie auch verpflichtet, bestimmte Steuern von den Gehältern Ihrer Beschäftigten einzubehalten und an den Staat abzuführen. Dazu gehören in der Regel die Bundeseinkommenssteuer und die FICA-Steuern, mit denen die Sozialversicherung und die Krankenversicherung (Medicare) finanziert werden. In den meisten Bundesstaaten müssen Sie darüber hinaus die bundesstaatliche Einkommenssteuer einbehalten. Wie genau dieser Prozess abläuft, hängt von den Vorschriften des jeweiligen Bundesstaates und der Art der Gehaltsabrechnung ab.

Die Verwaltung dieser Steuerverpflichtungen kann sehr aufwendig sein, vor allem, wenn Ihr Start-up wächst und Ihre Belegschaft zunimmt. Bewahren Sie Ordnung, führen Sie genaue Aufzeichnungen und leisten Sie pünktliche Steuerzahlungen. Viele Unternehmen befürworten die Inanspruchnahme von Gehaltsabrechnungsdiensten oder die Beschäftigung einer Buchhaltungskraft, die diese Aufgaben übernimmt und sich über die Steuergesetze auf nationaler, bundesstaatlicher und kommunaler Ebene auf dem Laufenden hält, da diese sich jährlich ändern können.

7. Versicherungen

Die richtige Versicherung kann Ihr Unternehmen vor finanziellen Verlusten schützen, die durch eine Vielzahl von Risiken verursacht werden, darunter Sachschäden, Diebstahl, Rechtsstreitigkeiten und sogar Betriebsunterbrechungen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über einige Versicherungsarten, die Sie u. U. benötigen:

  • Allgemeine Haftpflichtversicherung
    Diese Versicherung schützt Ihr Unternehmen bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Wenn beispielsweise eine Kundin oder ein Kunde in Ihrem Büro ausrutscht und stürzt oder Sie bei einem Serviceeinsatz versehentlich das Eigentum eines Kunden beschädigen, kann die allgemeine Haftpflichtversicherung helfen, Rechtskosten und Schäden zu decken.

  • Sachversicherung
    Wenn Sie einen physischen Raum für Ihr Unternehmen besitzen oder mieten, kann eine Sachversicherung das Gebäude und den Inventar im Falle von Bränden, Diebstahl oder anderen Ereignissen schützen. Auch für Unternehmer/innen, die ihre Tätigkeit von zu Hause aus ausüben, ist diese Versicherung empfehlenswert, da die Hausratversicherung u. U. keinen ausreichenden Schutz für Geschäftseigentum bietet.

  • Arbeitsunfallversicherung
    Wenn Sie Angestellte haben, sind Sie in den meisten Bundesstaaten verpflichtet, eine Arbeiterunfallversicherung abzuschließen. Dieser Versicherungsschutz kann zur Deckung von Krankheitskosten und Lohnausfall beitragen, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter bei der Arbeit verletzt wird.

  • Berufshaftpflichtversicherung
    Wenn Ihr Unternehmen professionelle Dienstleistungen anbietet, z. B. Consulting oder Finanzberatung, könnte eine Berufshaftpflichtversicherung von Vorteil sein. Mit dieser Versicherung werden Sie geschützt, wenn Sie wegen Fahrlässigkeit, falscher Angaben oder fehlerhafter Beratung verklagt werden.

  • Cyberversicherung
    Wenn Ihr Start-up vertrauliche Daten von Kundinnen und Kunden speichert (z. B. Kreditkarteninformationen oder personenbezogene Daten), kann eine Cyberversicherung Sie im Falle von Datenschutzverletzungen oder Cyberangriffen schützen.

Die Wahl der passenden Versicherungsarten kann eine komplexe Angelegenheit sein, die von mehreren Faktoren abhängt, darunter der Art der Tätigkeit, dem Standort und der Größe des Unternehmens. Es empfiehlt sich, eine/n erfahrene/n Versicherungsmakler/in zu konsultieren, die/der sich in Ihrer Branche auskennt und Sie bei der Wahl der richtigen Versicherungen beraten kann. Beachten Sie, dass sich mit der Entwicklung Ihres Unternehmens auch Ihr Versicherungsbedarf ändern kann, und überprüfen Sie daher regelmäßig Ihren Versicherungsschutz.

8. Gründungsunterlagen einreichen

Um Ihrem Start-up eine formelle Rechtsform zu geben, müssen Sie bestimmte Gründungsdokumente bei der zuständigen Behörde Ihres Bundesstaates oder einer vergleichbaren staatlichen Einrichtung einreichen. Die genauen Dokumente und der Einreichungsprozess können je nach Bundesstaat und der von Ihnen gewählten Rechtsform variieren. Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die Anforderungen für verschiedene Geschäftsstrukturen:

  • Kapitalgesellschaft
    Wenn Sie eine Kapitalgesellschaft gründen wollen, müssen Sie einen Gesellschaftsvertrag einreichen. Dieses Dokument enthält wichtige Angaben zu Ihrem Unternehmen, wie z. B. den Unternehmensnamen, die Adresse des Hauptsitzes, den Zweck, die Anzahl der zur Ausgabe zugelassenen Aktien und Informationen über den eingetragenen Vertreter.

  • Limited Liability Company
    Wenn Sie eine LLC gründen, müssen Sie die Gründungsurkunde einreichen. Ähnlich wie der Gesellschaftsvertrag enthält dieses Dokument den Namen Ihrer LLC, die Adresse des Hauptsitzes, den Zweck der LLC und Informationen über den eingetragenen Vertreter.

  • Personengesellschaft
    Bei der Gründung einer Partnerschaft können die Anforderungen unterschiedlich sein. In einigen Bundesstaaten müssen Partnerschaften ein ähnliches Dokument einreichen, das „Statement of Partnership Authority“ genannt wird.

Nach Einreichung dieser Unterlagen ist Ihr Unternehmen offiziell beim zuständigen Bundesstaat registriert. Doch damit ist der Verwaltungsaufwand noch nicht erledigt. Wenn Sie als Kapitalgesellschaft oder als LLC tätig sind, müssen Sie auch eine Satzung oder eine Betriebsvereinbarung verfassen. Diese Dokumente müssen zwar nicht bei der Behörde eingereicht werden, sind aber wichtig, da sie die Führungs- und Betriebsverfahren für Ihr Unternehmen festlegen.

Ihr Unternehmen ist vermutlich auch verpflichtet, einen Jahresbericht einzureichen und eine Jahresgebühr zu entrichten, um den Status Ihres Unternehmens bei den Behörden aufrechtzuerhalten. Fälligkeitsdatum, Einreichungsgebühren und Verfahren für diese Berichte sind je nach Bundesstaat und Gesellschaftsform sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund sollten Sie diese Anforderungen unbedingt beachten.

9. Betriebsvereinbarung verfassen

Eine Betriebsvereinbarung ist ein grundlegendes juristisches Dokument, in dem die Betriebsabläufe und die Eigentumsstruktur des Start-ups festgelegt sind, insbesondere wenn Sie eine LLC gründen. Das müssen Sie über dieses Dokument wissen:

  • Inhalt
    In Ihrer Betriebsvereinbarung sollten die wichtigsten Aspekte Ihres Unternehmens geregelt werden, z. B. die prozentualen Eigentumsanteile der einzelnen Gesellschafter/innen, die Verteilung von Gewinnen und Verlusten, die Aufgaben und Zuständigkeiten der Gesellschafter/innen, die Verfahren für die Aufnahme oder das Ausscheiden von Gesellschafter/innen, die Auflösung des Unternehmens und der Umgang mit Streitigkeiten zwischen den Gesellschafter/innen. Auch Aspekte wie die Häufigkeit von Versammlungen und das Stimmrecht können darin geregelt werden.

  • Bedeutung der Betriebsvereinbarung
    Eine Betriebsvereinbarung schafft Klarheit und Struktur, beugt Missverständnissen vor und schützt den Status als Gesellschaft mit beschränkter Haftung, indem Ihr Privatvermögen von dem des Unternehmens getrennt wird. Sie bietet einen Fahrplan für Entscheidungsprozesse und die Beilegung möglicher Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern.

  • Rechtliche Anforderungen
    Auch wenn nicht alle Bundesstaaten vorschreiben, dass eine LLC eine Betriebsvereinbarung haben muss, wird eine solche dringend empfohlen – sogar für LLCs mit nur einer Gesellschafterin/einem Gesellschafter. Manche Bundesstaaten haben Standardvorschriften, die für LLCs ohne Betriebsvereinbarung gelten, aber diese Vorschriften sind u. U. nicht für die Bedürfnisse Ihres Unternehmens geeignet.

Bei der Ausarbeitung einer Betriebsvereinbarung müssen Sie sich genau überlegen, wie Sie Ihr Unternehmen führen wollen und wie Entscheidungen getroffen werden sollen. Es empfiehlt sich, rechtliche oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass Ihre Betriebsvereinbarung alle notwendigen Aspekte abdeckt und den bundesstaatlichen Gesetzen und Vorschriften entspricht. Die Betriebsvereinbarung ist kein endgültiges Dokument. Mit dem Wachstum und der Weiterentwicklung Ihres Unternehmens sollte die Betriebsvereinbarung überarbeitet und aktualisiert werden, um Änderungen in der Geschäftsstruktur oder -strategie zu berücksichtigen.

10. Ggf. Marken oder Patente anmelden

Unter geistigem Eigentum (IP) versteht man geistige Schöpfungen wie Erfindungen, literarische und künstlerische Werke, Designs, Symbole, Namen und Bilder, die im Handel verwendet werden und durch Patente, Urheberrechte, Handelsmarken oder Geschäftsgeheimnisse rechtlich geschützt sind. Der Schutz des geistigen Eigentums ist für viele Start-ups von großer Bedeutung. Geistiges Eigentum – einschließlich des Firmennamens, des Logos, der Produkte oder Dienstleistungen – kann zu den wertvollsten Vermögenswerten eines Unternehmens gehören. Dessen Schutz ist für den Unternehmenserfolg unerlässlich.

  • Handelsmarken
    Mit einer Handelsmarke schützen Sie ein Wort, einen Satz, ein Symbol, ein Design oder eine Kombination davon, d. h. Elemente, die Ihre Waren oder Dienstleistungen kennzeichnen. Sie machen Ihre Marke erkennbar. Durch die Eintragung einer Handelsmarke beim US-amerikanischen Patent- und Markenamt (United States Patent and Trademark Office, USPTO) erhalten Sie das ausschließliche Recht, die Marke landesweit in Verbindung mit Ihren Waren oder Dienstleistungen zu verwenden. Das Verfahren umfasst eine umfassende Recherche, um sicherzustellen, dass Ihre Handelsmarke nicht gegen bestehende Handelsmarken verstößt. Anschließend wird ein Antrag gestellt, in dem Einzelheiten über Ihre Handelsmarke und die dazugehörigen Waren oder Dienstleistungen angegeben werden.

  • Patente
    Wenn Ihr Start-up ein neues und nützliches Verfahren, eine Maschine, eine Herstellungsmethode oder eine Stoffzusammensetzung erfunden hat, können Sie ein Patent beantragen. Ein Patent gewährt dem Erfinder ausschließliche Rechte an der Erfindung und hindert andere daran, sie ohne Genehmigung herzustellen, zu verwenden, zu verkaufen oder zu importieren. Patente werden vom US-Patentamt erteilt. Ihre Erteilung kann mehrere Jahre und erhebliche Ressourcen in Anspruch nehmen. Es gibt verschiedene Arten von Patenten (Gebrauchs-, Geschmacksmuster- und Pflanzenpatente), die jeweils einen anderen Aspekt einer Erfindung schützen.

Die Sicherung von Rechten an geistigem Eigentum kann mitunter ein aufwendiger Prozess sein, der detailliertes technisches und juristisches Wissen erfordert. Fehler während des Anmeldeverfahrens können zum Verlust von Rechten oder zu unnötigen Kosten führen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich oft, eine Patentanwältin oder einen Patentanwalt oder einen professionellen Dienstleister mit der Bearbeitung dieser Anträge zu beauftragen. Der Schutz Ihres geistigen Eigentums sichert nicht nur Ihre Rechte, sondern kann auch den Wert Ihres Start-ups steigern, Investor/innen anlocken und einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt verschaffen.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Der Weg zur Gründung eines Unternehmens kann je nach verschiedenen Faktoren zusätzliche Schritte erfordern oder unterschiedliche Anforderungen stellen. Die Art Ihres Start-ups, die Branche, in der Sie tätig sind, und die spezifischen Vorschriften des Bundesstaates oder der Bundesstaaten, in denen Sie Ihre Tätigkeit ausüben wollen, bestimmen, welche Schritte Sie für die Gründung Ihres Unternehmens durchführen müssen.

Ein Technologie-Start-up mit einer einzigartigen Softwarelösung muss beispielsweise ein großes Augenmerk auf Patentanmeldungen legen, während ein Restaurant andere Anliegen hat, wie z. B. Genehmigungen des Gesundheitsamts und Zulassungen für den Lebensmittelbereich. Ein Unternehmen, das in mehreren Bundesstaaten tätig ist, muss verschiedene bundesstaatliche Vorschriften einhalten, was umfassendes Wissen über die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen erfordert.

Die oben genannten Schritte dienen als allgemeiner Fahrplan, aber jedes Unternehmen geht seinen eigenen Weg. Führen Sie gründliche Recherchen durch, konsultieren Sie Fachleute aus den Bereichen Recht, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung und achten Sie dabei darauf, dass sie mit Ihrer Branche und Region vertraut sind, damit Sie wirklich alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen für den Start und das Wachstum Ihres Unternehmens.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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