Was Sie über die Mehrwertsteuer beim Fernabsatz in Frankreich wissen sollten

Tax
Tax

Stripe Tax automatisiert Ihre globale Steuerkonformität von Anfang bis Ende, sodass Sie sich ganz auf Ihr Unternehmenswachstum konzentrieren können. Identifizieren Sie Ihre steuerlichen Verpflichtungen, koordinieren Sie Registrierungen, berechnen Sie weltweit die richtigen Steuerbeträge, ziehen Sie sie ein und reichen Sie Steuererklärungen ein – alles an einem Ort.

Mehr erfahren 
  1. Einführung
  2. Welche Auswirkungen hat die Mehrwertsteuer auf den Fernabsatz?
  3. Wer muss die Mehrwertsteuer beim Fernabsatz anmelden?
  4. Welche Mehrwertsteuervorschriften gelten für Fernabsatzhändler/innen?
    1. Das Finanzgesetz von 2024: Neue Maßnahmen und Ziele
    2. Direkthandel und Mehrwertsteuervermeidung
  5. Welche Mehrwertsteuerschwellen gelten für Online-Verkäufe?
    1. Der Schwellenwert für den Fernabsatz
    2. Grundlegende Schwellenwerte für die Mehrwertsteuerbefreiung
  6. Wie melde ich die Mehrwertsteuer für den Fernabsatz an?

Die Vielzahl der Mehrwertsteuerregelungen in den einzelnen Ländern der Europäischen Union (EU) kann die Verwaltung des Fernabsatzes zu einer besonderen Herausforderung machen. Um steuerliche Fehler und Strafen zu vermeiden, müssen E-Commerce-Unternehmen in Frankreich die spezifischen Umsatzsteuervorschriften der einzelnen Länder kennen, in die sie verkaufen. In diesem Artikel geht es darum, wie Unternehmen die Mehrwertsteuer im Fernabsatz handhaben können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Welche Auswirkungen hat die Mehrwertsteuer auf den Fernabsatz?
  • Wer muss die Mehrwertsteuer für den Fernabsatz deklarieren?
  • Welche Mehrwertsteuervorschriften gelten für Fernabsatzhändler/innen?
  • Wie hoch sind die Umsatzsteuerschwellen für Online-Verkäufe?
  • Wie melde ich die Mehrwertsteuer für den Fernabsatz an?

Welche Auswirkungen hat die Mehrwertsteuer auf den Fernabsatz?

Wenn Unternehmen Verkäufe über E-Commerce-Plattformen tätigen, sind sie ähnlich wie bei herkömmlichen persönlichen Transaktionen für die Anmeldung und Zahlung der Mehrwertsteuer verantwortlich. Beim Fernabsatz kann sich jedoch der Wohnsitz des Lieferanten, des Verkäufers/der Verkäuferin oder des Kunden/der Kundin auf den geltenden Mehrwertsteuersatz auswirken.

Der internationale Charakter des Online-Verkaufs kann zahlreiche steuerliche Herausforderungen mit sich bringen, darunter die Bestimmung des Steuerortes, des Mehrwertsteuersatzes und der Berichtspflichten. Fernabsatzhändler/innen müssen sich über Gesetzesänderungen auf dem Laufenden halten, um die Einhaltung der Steuervorschriften zu gewährleisten und mögliche Strafen zu vermeiden.

Wer muss die Mehrwertsteuer beim Fernabsatz anmelden?

Die Mehrwertsteuer gilt für alle in Frankreich getätigten Fernverkäufe, einschließlich der Verkäufe im herkömmlichen E-Commerce und im Direkthandel. Online-Verkäufer/innen, gleich ob Unternehmen oder Privatpersonen, sind für die Zahlung der Mehrwertsteuer verantwortlich.

Mit Stripe Tax können Unternehmen die Umsatzsteuererklärung für den Fernverkauf mit nur einem Klick automatisieren. Eine Vielzahl von Tools gewährleistet die Einhaltung der Vorschriften durch eine zuverlässige und einfach zu integrierende Lösung.

Welche Mehrwertsteuervorschriften gelten für Fernabsatzhändler/innen?

Seit dem 1. Juli 2021 vereinfacht das Programm VAT One Stop Shop (VAT OSS) die Umsatzsteuerregeln für den Fernabsatz innerhalb der EU.

Infolgedessen zahlen Unternehmen bis zu einer bestimmten Grenze auf alle Verkäufe Mehrwertsteuer in ihrem eigenen Land (z. B. zahlt ein Unternehmen in Frankreich Mehrwertsteuer in Frankreich). Nach Erreichen dieser Umsatzschwelle zahlen Unternehmen Mehrwertsteuer in den Ländern, in die sie verkaufen (z. B. zahlt ein Unternehmen in Frankreich, das an einen Kunden/eine Kundin in Deutschland verkauft, die MwSt. in Deutschland). Unternehmen zahlen alle Steuern über das OSS-Portal und melden sie über das Portal an.

Um Steuerbetrug und Einnahmeverluste aus dem Fernabsatz zu bekämpfen, hat Frankreich – wie andere Mitgliedstaaten auch – im Jahr 2024 neue Kontroll- und Betrugsbekämpfungsmaßnahmen eingeführt. Diese Maßnahmen zielen insbesondere darauf ab, die Meldepflichten für Online-Plattformen zu verbessern und die Rückverfolgbarkeit von Transaktionen zu verbessern.

Das Finanzgesetz von 2024: Neue Maßnahmen und Ziele

Als Reaktion auf den wachsenden E-Commerce und komplexere Online-Geschäftsmodelle wie den Direkthandel (Dropshipping) hat die französische Regierung das Finanzgesetz 2024 erlassen. Die Vorschriften und Meldepflichten zielen speziell auf den Fernabsatz von Waren ab, die aus Drittländern importiert werden. Diese Maßnahmen haben folgendes Ziel:

  • Sicherstellung der fairen Besteuerung aller Transaktionen
  • Bekämpfung von Steuerbetrug
  • Verhinderung einer Aushöhlung der Steuerbemessungsgrundlage
  • Verbesserung der Steuerkontrolle im E-Commerce-Sektor
  • Verbesserte Rückverfolgbarkeit von Transaktionen
  • Erhöhung der Rechenschaftspflicht von Online-Plattformen
  • Rückgewinnung verlorener Steuereinnahmen
  • Förderung eines faireren Wettbewerbs zwischen den Marktteilnehmern
  • Vereinfachung der Mehrwertsteuererhebung bei Online-Transaktionen

Unternehmen, unabhängig davon, ob sie in Frankreich oder im Ausland ansässig sind, müssen nun ihre Geschäftspraktiken an die neuen gesetzlichen Anforderungen anpassen.

Direkthandel und Mehrwertsteuervermeidung

Die Entwicklung des Online-Handels hat es im Direkthandel tätigen Unternehmen ermöglicht, Mehrwertsteuerpflichten zu umgehen, indem sie Produkte verkaufen, die direkt von einem Lieferanten in einem Nicht-EU-Land versandt werden. Die französische Gesetzgebung hindert im Direkthändler/innen nun jedoch daran, sich ihren Mehrwertsteuerpflichten zu entziehen.

Artikel 112 I-A und G des Finanzgesetzes von 2024 legt fest, dass die Mehrwertsteuer in Frankreich fällig wird, wenn die Voraussetzungen für die Einfuhrbesteuerung nicht erfüllt sind, und dass der/die Verkäufer/in dafür verantwortlich ist.

Darüber hinaus sind bestimmte Fernabsatztransaktionen, die zuvor als außerhalb der EU getätigt klassifiziert wurden, in Frankreich nun „territorialisiert“, was bedeutet, dass sie der französischen Mehrwertsteuer unterliegen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Mehrwertsteuerbetrag auf Einfuhren niedriger ist als der Mehrwertsteuerbetrag, der für einen Verkauf in Frankreich zu zahlen wäre.

The differences between traditional ecommerce and dropshipping in France - Understanding the distinction between traditional ecommerce and dropshipping is key to understanding distance sellers’ VAT responsibilities.

Welche Mehrwertsteuerschwellen gelten für Online-Verkäufe?

Um zu bestimmen, wann und wo ein Unternehmen die Mehrwertsteuer für den Fernabsatz anmelden muss, ist es notwendig, die Umsatzschwellen zu verstehen.

Der Schwellenwert für den Fernabsatz

Um die Mehrwertsteuervorschriften für den Fernabsatz zu vereinfachen, hat die EU ab dem 1. Juli 2021 einen Schwellenwert für den Fernabsatz von 10.000 EUR festgelegt. Bleibt der Gesamtjahresumsatz eines E-Commerce-Unternehmens in einem Land unter der Schwelle von 10.000 EUR, wendet es die Mehrwertsteuer seines Landes an. Bei Jahresumsätzen, die über dem Schwellenwert liegen, muss der/die Verkäufer/in die Mehrwertsteuer des Landes des Kunden/der Kundin anwenden.

Das bedeutet, dass ein/e Fernabsatzhändler/in in Frankreich, der/die ein Produkt an eine/n in Deutschland ansässige/n Kunden/eine Kundin verkauft, die französische Mehrwertsteuer auf die Transaktion anwendet – selbst wenn der/die Verkäufer/in das Produkt nach Deutschland liefert. Sobald der Jahresumsatz der französischen Verkäufer/innen in der EU jedoch 10.000 EUR erreicht, muss für alle nachfolgenden Verkäufe die Mehrwertsteuer des Lieferlandes erhoben werden. Wenn der/die Verkäufer/in z. B. zusätzliche Verkäufe an Kundinnen/Kunden in Deutschland tätigen würde, würde er auf diese Verkäufe die deutsche Mehrwertsteuer anwenden.

Grundlegende Schwellenwerte für die Mehrwertsteuerbefreiung

Wenn ein Unternehmen in Frankreich die Umsatzschwellen für die grundlegende Mehrwertsteuerbefreiung überschreitet, beginnt für es eine Übergangsfrist. Dadurch kann das Unternehmen diese MwSt.-Regelung für einen bestimmten Zeitraum weiter nutzen – bis zu einem höheren Schwellenwert. Sobald der Umsatz den neuen Schwellenwert überschreitet, muss das Unternehmen beginnen, Umsatzsteuer auf seine Verkäufe zu berechnen.

Schwellenwerte für die grundlegende Umsatzsteuerbefreiung

Erhöhte Schwellenwerte während einer Übergangsfrist

Erbringung von Dienstleistungen

€37,500

€41,250

Kauf und Verkauf von Waren

€85,000

€93,500

Wie melde ich die Mehrwertsteuer für den Fernabsatz an?

Um die Verfahren für die Mehrwertsteuererklärung EU-weit zu vereinheitlichen, hat jeder Mitgliedstaat einen VAT One Stop Shop (VAT OSS) eingerichtet. Dieses System ermöglicht es Unternehmen, ihre Meldepflichten zu zentralisieren.

Dank des VAT OSS-Verfahrens, sowie des Import One-Stop-Shop (IOSS) für Nicht-EU-Unternehmen, ist es für Verkäufer/innen ein Leichtes, ihre Steuerpflichten innerhalb der EU zu verwalten.

In Frankreich können Unternehmen ihren Mehrwertsteuerpflichten nachkommen, indem sie ihre Erklärung online über das sichere Unternehmens-Dashboard auf der Website „impots.gouv.fr“ mit dem Formular Nr. 3517-S-SD einreichen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

Startklar?

Erstellen Sie direkt ein Konto und beginnen Sie mit dem Akzeptieren von Zahlungen. Unser Sales-Team berät Sie gerne und gestaltet für Sie ein individuelles Angebot, das ganz auf Ihr Unternehmen abgestimmt ist.
Tax

Tax

Bleiben Sie auf dem Laufenden über Ihre Meldepflichten, ziehen Sie automatisch den richtigen Steuerbetrag ein und generieren Sie im Handumdrehen alle erforderlichen Unterlagen für Ihre Steuererklärung.

Dokumentation zu Tax

Automatisieren Sie die Erhebung und Meldung von Verkaufssteuern, USt. und GST für all Ihre Transaktionen – es stehen Integrationen mit wenig oder ganz ohne Code zur Verfügung.