Drittanbieter-Verkauf in Italien: Was Unternehmen wissen müssen

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  1. Einführung
  2. Was ist ein Drittanbieter-Verkauf?
    1. Vorteile des Drittanbieter-Verkaufs
    2. Nachteile des Drittanbieter-Verkaufs
  3. Wie beginnen Sie mit Drittanbieter-Verkaufstätigkeiten in Italien?
    1. Unternehmen gründen
    2. Vertriebskanal auswählen
    3. Produkte auswählen
    4. Lieferanten auswählen
  4. Wie hoch sind die Kosten beim Drittanbieter-Verkauf?
  5. Welche Vorschriften gelten für den Drittanbieter-Verkauf in Italien?
    1. Konsumentenschutzgesetz
    2. E-Commerce-Richtlinie
    3. Produktsicherheitsgesetze
    4. Privatsphäre und Schutz personenbezogener Daten
    5. Rechnungsstellung und Umsatzsteuer (IVA)

Wenn Sie ein Online-Unternehmen gründen möchten, besteht eine Möglichkeit darin, Produkte über ein Drittanbietermodell zu verkaufen. Dieser Artikel erklärt den Drittanbieter-Verkauf, seine Funktionsweise und die wichtigsten Grundlagen dieses Verkaufsmodells. Wir erläutern auch die Gesetze, die für den Drittanbieter-Verkauf in Italien gelten.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Drittanbieter-Verkauf?
  • Wie beginnen Sie mit Drittanbieter-Verkaufstätigkeiten in Italien?
  • Wie hoch sind die Kosten beim Drittanbieter-Verkauf?
  • Welche Vorschriften gelten für den Drittanbieter-Verkauf in Italien?

Was ist ein Drittanbieter-Verkauf?

Der Online-Drittanbieter-Verkauf ermöglicht es Unternehmen, Produkte zu verkaufen, ohne sie auf Lager zu halten. Wenn ein Kunde ein Produkt kauft, bestellt es das Unternehmen bei einem Drittanbieter, der es dann direkt an den Kunden versendet. Dieses Geschäftsmodell wird auch als Dropshipping bezeichnet und ermöglicht es dem Verkäufer (d. h. dem Unternehmen, das das Drittanbieter-Verkaufsmodell nutzt), ohne Lagerkosten und Versandaufwand auszukommen.

Wenn ein Kunde beispielsweise einen Online-Kauf über eine E-Commerce-Plattform tätigt, hat der Online-Shop das Produkt nicht physisch auf Lager, sondern fungiert nur als Vermittler. Der Lieferant ist verantwortlich für die Verpackung und den Versand des Produkts an den Käufer sowie für die Abwicklung der Lagerverwaltung.

Vorteile des Drittanbieter-Verkaufs

Der Online-Verkauf über einen Drittanbieter bietet Vorteile für Verkäufer, Lieferanten und Kunden.

  • Vorteile für Verkäufer
    Die Anfangsinvestition ist gering, da er kein Lager betreiben und keine Produkte im Voraus bezahlen muss. Dies reduziert auch das Risiko von Schulden und unverkauften Lagerbeständen. Darüber hinaus spart der Verkäufer Zeit, da der Lieferant die gesamte Logistik und das Bestandsmanagement übernimmt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Verkäufer sein Geschäft entweder über einen eigenen Online-Shop oder über Marktplätze und Online-Auktionen betreiben kann.

  • Vorteile für Lieferanten
    Der Verkäufer kümmert sich um das Marketing, die Bewerbung seines Online-Shops und die Kundengewinnung, sodass der Lieferant seine Online-Präsenz ausbauen kann, ohne selbst in Werbung investieren zu müssen.

  • Vorteile für Kunden
    Das Online-Vertriebsmodell des Drittanbieter-Verkaufs bietet Kunden eine breite Palette von Optionen und gibt ihnen Zugang zu einer Vielzahl von Produkten von Lieferanten weltweit.

Nachteile des Drittanbieter-Verkaufs

Neben den klaren Vorteilen des Dropshippings hat dieses System auch einige Nachteile, wie zum Beispiel:

  • Lieferantenzuverlässigkeit
    Bei der Auswahl eines Lieferanten ist es wichtig, alle Faktoren sorgfältig abzuwägen, um Probleme wie Fehler oder Versandverzögerungen zu vermeiden.

  • Kontrolle über Produktqualität und Preis
    Es kann schwierig sein, die Kontrolle über Details wie Produktqualität und Preisgestaltung zu behalten, da die Unternehmen bei der Beschaffung von Produkten auf Lieferanten angewiesen sind.

  • Anfängliche Gewinnspanne
    Zwar sind die Einstiegsinvestitionen geringen, dasselbe gilt in der Anfangsphase aber meist auch für die Gewinne. Die Marketing- und Einkaufskosten müssen vom Kundenpreis abgezogen werden. Um ein profitables Geschäft mit Drittanbieter-Verkäufen zu betreiben, müssen Sie mit mehreren Lieferanten zusammenarbeiten und einen großen Kundenstamm aufbauen.

Wie beginnen Sie mit Drittanbieter-Verkaufstätigkeiten in Italien?

Wenn Sie mit dem Online-Drittanbieterverkauf in Italien beginnen möchten, müssen Sie vier wichtige Schritte einplanen:

  • Unternehmen gründen
  • Vertriebskanal auswählen
  • Produkt auswählen
  • Lieferanten auswählen

Hier sind einige Details zu jedem dieser Schritte:

Unternehmen gründen

Die wichtigen Schritte, um mit dem Online-Drittanbieterverkauf zu beginnen, sind:

  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (Partita IVA) beantragen
    Um in Italien Online-Drittanbieterverkäufe abwickeln zu können, müssen Sie formell ein Unternehmen gründen. Dazu benötigen Sie eine Partita IVA mit dem ATECO-Code 47.91.10 für den Online-Einzelhandel.

  • Eintragung in die Handelsregister beantragen
    Um sich in das Handelsregister einzutragen, müssen Sie eine Comunicazione Unica d'Impresa bei der Handelskammer der Provinz einreichen, in der Ihr Unternehmen ansässig ist.

  • Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt (INPS) für Gewerbstätige vornehmen
    Die Anmeldung beim INPS für Gewerbstätige ist erforderlich für Unternehmen, die Waren (einschließlich Drittanbieter-Verkauf), Dienstleistungen oder Reise- und Transportservices verkaufen. Sie können die Comunicazione Unica d'Impresa einreichen, um alle administrativen Anforderungen für das Unternehmensregister und das INPS zu erfüllen und die Partita IVA zu erhalten.

  • Beglaubigte Bekanntmachung der Geschäftsaufnahme (SCIA) einreichen
    Sie müssen die SCIA (Segnalazione Certificata di Inizio Attività) beim SUAP (Sportello Unico per le Attività Produttive) in der Gemeinde vorlegen, in der Sie den Sitz des Unternehmens errichten möchten.

  • Steuersystem wählen
    Es ist eine gute Idee, sich an einen Steuerberater zu wenden, der Ihnen bei der Auswahl des Steuersystems helfen kann, das Ihren Bedürfnissen am besten entspricht.

Vertriebskanal auswählen

Sie können entweder eine eigene E-Commerce-Website oder Online-Shop erstellen oder auf bestehenden Marktplätzen verkaufen. Letzteres umfasst nur wenige Schritte. In den meisten Fällen ermöglichen Ihnen Marktplätze den freien Verkauf. Dafür zahlen Sie eine monatliche Gebühr, eine Provision auf erzielte Verkäufe oder beides.

Ein weiterer wichtiger Faktor, den Sie berücksichtigen müssen, ist der Zahlungsdienstleister. Die Wahl des richtigen Anbieters ist wichtig, um Zahlungen effizient und schnell zu verwalten und die am besten geeigneten Zahlungsmethoden für Ihren Unternehmenstyp anzubieten. Lösungen wie Stripe Payments mit seiner Suite zur Optimierung des Bezahlvorgangs ermöglichen es Ihnen, Zahlungen weltweit zu akzeptieren (sowohl online als auch persönlich), die Konversionsraten zu steigern und die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten, wodurch Tausende von Stunden technischer Arbeit eingespart werden können.

Produkte auswählen

Jetzt müssen Sie entscheiden, welche Produkte Sie online verkaufen möchten. Sie fragen sich vielleicht, was Sie dabei beachten müssen oder wie Sie die richtigen Produkte auswählen. Hier einige Tipps:

  • Erforschen Sie den Markt
    Analysieren Sie Markttrends mit Tools wie Google Trends, untersuchen Sie die Kundenbedürfnisse und ermitteln Sie wachsende Bereiche und beurteilen Sie die Nachfrage, um Produkte mit geringem Käuferinteresse zu vermeiden.

  • Untersuchen Sie die Konkurrenz
    Recherchieren Sie, wie viele Verkäufer die Produkte, die Sie verkaufen möchten, bereits anbieten. Sehr beliebte Artikel mit viel Konkurrenz sind möglicherweise nicht die beste Option. Identifizieren Sie unterversorgte Marktnischen, in denen Sie sich abheben und etablieren können. Analysieren Sie die Preise, Kundenbewertungen und Zusatzdienste Ihrer Wettbewerber.

  • Ermitteln Sie die Produktpreisstruktur
    Stellen Sie sicher, dass die Produkte eine ausreichende Gewinnspanne ermöglichen, indem Sie die Kosten für Einkauf, Versand und Verwaltung einkalkulieren.

  • Bieten Sie Qualitätsprodukte an
    Wählen Sie zuverlässige Lieferanten aus, um qualitativ hochwertige Produkte mit positiven Bewertungen zu gewährleisten. Bei Qualitätsprodukten besteht eine geringeres Risiko von Retouren und die Aussicht auf hohe Kundenzufriedenheit.

  • Wählen Sie Produkte aus, die einfach zu liefern sind
    Entscheiden Sie sich für leichte, langlebige Produkte, die nicht oder nur geringfügig reguliert sind. Das vereinfacht die Logistik und hilft, Kosten zu senken und die Kauferfahrung insgesamt zu verbessern.

Lieferanten auswählen

Die Auswahl zuverlässiger Lieferanten ist wohl der wichtigste Aspekt beim Drittanbietermodell. Davon hängt der Erfolg Ihres Unternehmens ab. Wählen Sie Lieferanten, die:

  • schon länger auf dem Markt sind und ausreichend Branchenerfahrung haben.
  • eine klare und zeitnahe Nachverfolgung von Lieferungen ermöglichen.
  • einfache und effiziente Rückgabeprozesse anbieten.
  • unterschiedliche Zahlungsmethoden akzeptieren, die Ihren Präferenzen oder jenen der verwendeten E-Commerce-Plattform entsprechen.
  • keine zusätzlichen Kosten oder Gebühren für Drittanbieter-Verkäufer verrechnen.
  • in Europa ansässig sind, da dies kürzere Versandzeiten wahrscheinlicher macht.
  • in die Länder versenden kann, in die Sie verkaufen möchten, auch außerhalb Europas (wenn Sie längere Versandzeiten in Kauf nehmen möchten)

Wie hoch sind die Kosten beim Drittanbieter-Verkauf?

Sie fragen sich wahrscheinlich, welche Kosten mit dem Drittanbieter-Verkaufsmodell verbunden sind. Typisch sind Ausgaben in den folgenden Bereichen:

  • Marktforschung: Produkte für den Verkauf identifizieren
  • Plattform: Online-Shop einrichten oder über Marktplatz verkaufen
  • Verwaltung: Partita IVA beantragen, Steuerberater/Buchhalter beauftragen, Eintragung ins Handelsregister vornehmen
  • Marketing: Produkte bewerben, Kundenstamm vergrößern
  • Reisen: Lieferanten besuchen
  • Zahlungen: Zahlungsdienstleister beauftragen

Welche Vorschriften gelten für den Drittanbieter-Verkauf in Italien?

Für den Drittanbieter-Verkauf gelten in Italien mehrere wichtige Vorschriften. Dabei geht es einerseits um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und andererseits um die Sicherheit der Verbraucher. Es ist wichtig, die einschlägigen Gesetze zu verstehen, damit Sie Ihr Unternehmen professionell führen und Strafen vermeiden können.

Im Allgemeinen unterliegen Online-Drittanbieterverkäufe denselben Vorschriften wie der gewöhnliche Onlinehandel. Daher müssen Sie die gleichen Gesetze für Mehrwertsteuer und die Rechnungsstellung im Onlinehandel einhalten.

Hier sind die wichtigsten Vorschriften für den Drittanbieter-Verkauf:

Konsumentenschutzgesetz

Das italienische Konsumentenschutzgesetz (Gesetzesdekret 206/2005) regelt die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer und legt spezifische Pflichten für Fernverkäufe fest. Zu den wichtigsten Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt, gehören:

E-Commerce-Richtlinie

Die Richtlinie 2000/31/EG über den elektronischen Geschäftsverkehr, der in Italien durch das Gesetzesdekret 70/2003 angenommen wurde, legt Leitlinien für den Online-Verkauf fest und gilt auch den Drittanbieter-Verkauf:

  • Die Verkäuferdaten – Firmenname, Adresse, Kontaktinformationen und Partita IVA – müssen bekanntgegeben werden.
  • Die Online-Werbung und die kommerzielle Kommunikation müssen bestimmten Regeln folgen.
  • Unternehmen müssen bestimmte Voraussetzungen für den Abschluss elektronischer Verträge erfüllen, darunter das Kundenrecht auf Erhalt einer Bestellbestätigung.

Produktsicherheitsgesetze

Die EU-Verordnung 2023/988 des Europäischen Parlaments und des Rates besagt, dass jeder, der Produkte online verkauft – auch über Drittanbieter–, die Auflagen für die Produktsicherheit einhalten, unsichere Produkte melden und sicherstellen muss, dass es einen verantwortlichen Akteur (z. B. den Hersteller oder dessen Vertreter) in der EU gibt. Sie legt zudem die Zuständigkeiten von Herstellern, Importeuren und Händlern fest.

Privatsphäre und Schutz personenbezogener Daten

Die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten ist durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU-Verordnung 2016/679 geregelt. Alle Online-Shops und Lieferanten müssen sich an die DSGVO halten. Zu den wichtigsten Pflichten für Verkäufer gehören:

  • Veröffentlichung einer Datenschutzerklärung, in der die Kunden darüber informiert werden, wie ihre Daten erfasst und genutzt werden
  • Einholung der ausdrücklichen Einwilligung für bestimmte Datenverarbeitungsaktivitäten, z. B. für Marketing
  • Gewährleistung des Schutzes und der Sicherheit der erhobenen Daten
  • Gewährung des Rechts von Kunden, auf ihre personenbezogenen Daten zuzugreifen, sie zu ändern oder zu löschen

Rechnungsstellung und Umsatzsteuer (IVA)

Auch beim Drittanbieter-Verkauf müssen die Umsatzsteuerregeln und die Vorschriften für die genaue Rechnungsstellung eingehalten werden:

  • Wenn der Verkäufer seinen Sitz in Italien hat und sein gesamter innergemeinschaftlicher Fernabsatz innerhalb der EU weniger als 10.000 € beträgt, muss er Privatkunden in der EU die italienische IVA in Rechnung stellen, es sei denn, es gelten spezifische Ausnahmen im Rahmen des One-Stop-Shop-Systems (OSS). Überschreitet der Gesamtumsatz diesen Schwellenwert, kommt der Steuersatz des Lands, in das die Waren versendet werden, zur Geltung.
  • Bei Verkäufen an Kunden außerhalb der EU wird in der Regel die USt.-Befreiung mit einer Formulierung wie „Nichtsteuerpflichtiger Verkauf nach Art. 8 DPR 633/72“ angewendet.
  • Sie müssen für jeden Verkauf an italienische Kunden eine Rechnung oder einen Zahlungsbeleg ausstellen, mit Ausnahme bei B2C-E-Commerce-Transaktionen mit Privatpersonen (es sei denn, der Kunde verlangt ausdrücklich eine Rechnung).

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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