So funktionieren Händlerbankverträge in Schweden

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Was ist ein Händlerbankvertrag in Schweden?
  3. Warum brauchen schwedische Unternehmen einen Händlerbankvertrag?
  4. Welche allgemeinen Geschäftsbedingungen sind in der Regel in einem schwedischen Händlerbankvertrag enthalten?
  5. Was können Sie beim Abschluss eines Händlerbankvertrags aushandeln?
    1. Gebührenstruktur
    2. Dauer der Zahlungsabwicklung
    3. Rollierende Reserven
    4. Hardware- und Integrationsbedingungen
    5. Umgang mit mehreren Währungen
  6. Welchen rechtlichen Schutz genießen Unternehmen im Rahmen der schwedischen Finanzvorschriften?
    1. PSD2-Verpflichtungen
    2. AML-Vorschriften und Due Diligence von Anbietern
    3. Aufsicht durch Finansinspektionen

Wer in Schweden ein Unternehmen führt, betritt eine der modernsten Zahlungsumgebungen der Welt. Es wird erwartet, dass Unternehmen in Schweden digitale Zahlungen akzeptieren, die durch eine Vereinbarung ermöglicht werden, die als Händlerbankvertrag bezeichnet wird. Im Folgenden erklären wir, wie diese Vereinbarungen in Schweden funktionieren, was sie abdecken, warum sie wichtig sind und worauf Sie achten sollten, bevor Sie unterschreiben.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist ein Händlerbankvertrag in Schweden?
  • Warum brauchen schwedische Unternehmen einen Händlerbankvertrag?
  • Welche allgemeinen Geschäftsbedingungen sind in der Regel in einem schwedischen Händlerbankvertrag enthalten?
  • Was können Sie beim Abschluss eines Händlerbankvertrags aushandeln?
  • Welchen rechtlichen Schutz genießen Unternehmen im Rahmen der schwedischen Finanzvorschriften?

Was ist ein Händlerbankvertrag in Schweden?

In Schweden ist ein Händlerbankvertrag (oft auch Händlervertrag genannt) das formelle, rechtliche Dokument, das es Ihrem Unternehmen ermöglicht, digitale Zahlungen zu akzeptieren. Dabei handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen einem Händler (Ihrem Unternehmen) und einer lizenzierten Händlerbank oder einem Zahlungsdienstleister, in der die Konditionen festgelegt sind, unter denen Ihr Unternehmen elektronische Zahlungen akzeptieren und abwickeln kann. Dadurch wird Ihr Zahlungsfluss mit der schwedischen Finanzinfrastruktur, einschließlich des schwedischen Zahlungssystems RIX, verbunden.

Nach dem Vertragsabschluss können Sie die folgenden Zahlungsmethoden akzeptieren:

  • Kredit- und Debitkarten

  • Mobile Zahlungs-Apps wie Swish

  • Digital Wallets wie Apple Pay

  • Überweisung auf Ihr schwedisches Bankkonto

Ein Händlerbankvertrag verpflichtet Sie auch zur Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen, wie z. B.:

  • Know-Your-Customer(KYC)-Prüfungen

  • Einhaltung der Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML)

  • Unterstützung für eine starke Kundenauthentifizierung (SCA) gemäß der überarbeiteten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2)

  • Einhaltung der Verbraucherschutzregeln

In der Praxis werden fast alle Transaktionen in Schweden digital abgewickelt. Ohne eine Händlervereinbarung hat Ihr Unternehmen keinen Zugang zu den gängigen Zahlungsmethoden. Selbst traditionell bargeldbasierte Unternehmen wie Cafés und Taxis sind weitgehend auf Swish oder kartenbasierte Systeme umgestiegen.

Warum brauchen schwedische Unternehmen einen Händlerbankvertrag?

Schweden hat sich schneller als fast jede andere Volkswirtschaft in Richtung der Abschaffung von Bargeld bewegt. Die Akzeptanz von Bargeld ist so selten geworden, dass viele physische Einzelhandelsgeschäfte es nicht mehr akzeptieren. Wenn Sie sich jetzt weigern, digitale Zahlungen zu akzeptieren, schränkt dies Ihren Kundenstamm stark ein und schließt Sie vom Großteil des Handels aus. Ein Händlervertrag verbindet Ihr Unternehmen mit den Zahlungsmethoden, die momentan in Schweden Geld bewegen: Kartennetzwerke, Bankgirot und Swish.

Nach schwedischem Recht benötigt jedes Unternehmen, das Zahlungsdienste mit einem Umsatz von 3 Mio. EUR oder mehr anbietet, eine Genehmigung der schwedischen Finanzaufsichtsbehörde Finansinspektionen (FI), um als Zahlungsinstitut tätig zu werden. Unternehmen, die diese Schwelle erreichen, müssen entweder zu einem Zahlungsinstitut werden oder über einen Händlerbankvertrag mit einem Zahlungsinstitut zusammenarbeiten. Unternehmen verfügen in der Regel nicht über die Infrastruktur, um Zahlungen selbst abzuwickeln. Das bedeutet, dass der einzige Weg, Zahlungen per Karte, Digital Wallet oder Swish zu akzeptieren, über eine lizenzierte Händlerbank oder einen Zahlungsdienstleister führt.

Welche allgemeinen Geschäftsbedingungen sind in der Regel in einem schwedischen Händlerbankvertrag enthalten?

Der Händlervertrag formalisiert die Beziehung Ihres Unternehmens mit dem Zahlungsinstitut und dokumentiert Ihre Verantwortlichkeiten als Teilnehmer am regulierten schwedischen Finanzsystem. Wenn Sie einen Händlervertrag unterzeichnen, gehen Sie eine regulierte Beziehung ein. Ihre Händlerbank oder Ihr Zahlungsdienstleister ist rechtlich für die Durchsetzung einer Vielzahl von Complianceregeln verantwortlich und gibt viele dieser Verpflichtungen an Sie weiter.

Konkret erzielt der Vertrag Folgendes:

  • Er legt fest, welche Zahlungsmethoden Sie akzeptieren dürfen (z. B. Kredit- oder Debitkarten, Swish, Lastschriftverfahren).

  • Er gibt an, wie Gebühren berechnet werden, einschließlich Interbankenentgelten, Netzwerkgebühren, Rückbuchungsgebühren und Händlerbankaufschlägen.

  • Er legt Ihren Zeitplan und die Währung für die Zahlungsabwicklung fest.

  • Er weist Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Einhaltung des Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS), das Management von Zahlungsanfechtungen und die Betrugsprävention zu.

  • Er legt Ihre Verpflichtungen nach schwedischem und EU-Recht fest, einschließlich PSD2 und Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

  • Er beschreibt die Kündigungsrechte für beide Parteien.

Banken sind verpflichtet, Ihre Aktivitäten kontinuierlich zu überwachen, und können Ihr KYC-Profil oder Ihre Transaktionsdaten von Zeit zu Zeit überprüfen. Dabei handelt es sich um gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen im Rahmen der AML-Gesetze und des Regelwerks zur Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung (CFT).

Sobald Sie ein Händlerkonto beantragt haben, müssen Banken und Zahlungsdienstleister eine Due-Diligence-Prüfung gegenüber der Kundschaft durchführen, bevor sie Ihren Dienst aktivieren. Diese beinhaltet Folgendes:

  • Verifizierung der Identität Ihres Unternehmens und seiner Eigentümer/innen

  • Überprüfung Ihres Geschäftsmodells, des Transaktionsvolumens und der Mittelherkunft

  • Laufende Überwachung auf verdächtige Aktivitäten, einschließlich ungewöhnlich hoher Zahlungen, hoher Rückbuchungsraten und Transaktionen im Zusammenhang mit sanktionierten Gerichtsbarkeiten

Der Händlerbankvertrag signalisiert Ihrer Händlerbank oder Ihrem Zahlungsdienstleister, dass Sie sich zu einem Rahmenwerk mit reguliertem Finanzgebaren verpflichten.

Was können Sie beim Abschluss eines Händlerbankvertrags aushandeln?

Händlervereinbarungen in Schweden sind ziemlich standardisiert, insbesondere in Bezug auf rechtliche und Compliancebestimmungen. In den folgenden Bereichen gibt es aber noch etwas Verhandlungsspielraum.

Gebührenstruktur

Ihnen wird zwar eventuell im Voraus eine Pauschale angeboten, aber Unternehmen mit hohem Umsatzvolumen können oft niedrigere Bearbeitungsgebühren aushandeln oder Mengenrabatte erhalten. Es lohnt sich, nach einer detaillierten Liste der genau zu zahlenden Gebühren zu fragen, damit Sie sehen können, wo Spielraum für Verhandlungen besteht.

Dauer der Zahlungsabwicklung

Wenn Sie Zahlungen in großem Umfang durchführen oder ein besseres Cashflow-Timing benötigen, bieten einige Dienstleister schnellere Abwicklungen an (manchmal sogar noch am selben Tag), insbesondere, wenn Ihr Risikoprofil gut ist.

Rollierende Reserven

Einige Händlerbanken behalten einen bestimmten Prozentsatz Ihrer Gelder als Puffer für Rückbuchungen oder Betrug zurück. Wenn Sie eine stabile Transaktionshistorie vorweisen, können Sie diesen Prozentsatz oft reduzieren oder nach einer Überprüfungsphase ganz streichen lassen.

Hardware- und Integrationsbedingungen

Wenn Ihr Vertrag Kartenterminals, Point-of-Sale(POS)-Hardware oder benutzerdefinierte Integrationen für Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) umfasst, können Sie Konditionen für den Austausch von Geräten, die Verfügbarkeit von Support und Onboardingunterstützung aushandeln. Diese können sich sowohl auf die Kosten als auch auf die Ausfallzeiten für Ihr Unternehmen auswirken.

Umgang mit mehreren Währungen

Wenn Sie international verkaufen, klären Sie, wie Fremdwährungen abgewickelt werden. Einige Händlerbanken erheben hohe Umrechnungsgebühren oder verwenden ungünstige Kurse. Fragen Sie, ob Sie in mehreren Währungen abrechnen oder Wechselkursmargen sichern können.

Welchen rechtlichen Schutz genießen Unternehmen im Rahmen der schwedischen Finanzvorschriften?

Schwedische Unternehmen sind in einem streng regulierten Zahlungsumfeld tätig, das sich darauf auswirkt, wie Händlerbanken und Zahlungsdienstleister sie behandeln dürfen. Wenn Sie in Schweden geschäftlich tätig sind, sollten Sie sich über die spezifischen rechtlichen und strukturellen Schutzvorkehrungen informieren, die Ihnen zur Verfügung stehen.

PSD2-Verpflichtungen

Ihre Händlerbank muss alle Gebühren, einschließlich Interchange-Gebühren, Währungsumrechnung und Aufschläge der Händlerbank, klar offenlegen. Wenn Sie Zahlungen in mehreren Währungen abwickeln, haben Sie ein Recht darauf, die genauen Preise und Kosten zu erfahren.

Bevor Sie einen Händlervertrag unterzeichnen, muss der Anbieter Ihnen detaillierte Konditionen zur Verfügung stellen, einschließlich Kündigungsbedingungen und Abwicklungsfristen.

AML-Vorschriften und Due Diligence von Anbietern

Ihre Händlerbank ist verpflichtet, genaue Aufzeichnungen über Ihr Unternehmen zu führen und eine laufende Überwachung durchzuführen. Dies schützt Sie davor, mit Unternehmen mit hohem Risiko oder nicht konformen Unternehmen in einen Topf geworfen zu werden, was zu einer Überprüfung durch Aufsichtsbehörden oder Kartennetzwerke führen könnte. Wenn Sie in einem einwandfreien, konformen Geschäftsmodell tätig sind, hilft das AML-Framework dabei, Ihre Gelder vor risikobasierten Unterbrechungen zu schützen, die durch die Verbindung mit böswilligen Akteuren verursacht werden.

Aufsicht durch Finansinspektionen

FI reguliert alle lizenzierten Händlerbanken und Zahlungsdienstleister in Schweden. Lizenzierte Institute unterliegen regelmäßigen Audits, Kapitalanforderungen und operationellen Risikobewertungen. Wenn sie Abrechnungen falsch handhaben, unfaire Gebühren erheben oder gegen die PSD2-Verpflichtungen verstoßen, kann FI sie sanktionieren oder ihre Lizenzen entziehen.

Wenn Ihr Anbieter seine eigenen Vertragsbedingungen nicht einhält oder gegen das schwedische Finanzrecht verstößt, können Sie eine formelle Beschwerde bei FI einreichen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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