Händlerkategorie-Codes (MCCs): Worum es sich handelt und wie man sie findet

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  1. Einführung
  2. Was ist ein MCC?
  3. Wie werden MCCs im Transaktionsprozess verwendet?
  4. Warum sind MCCs wichtig?
  5. Anleitung zum Anzeigen von MCCs für Transaktionen
  6. MCC-Liste

Wenn Sie bereits ein Kartenprogramm oder die Zahlungsannahme eingerichtet haben, sind Ihnen Händlerkategorie-Codes (MCCs) höchstwahrscheinlich schon einmal begegnet. Dabei handelt es sich um vierstellige Zahlen, die die angebotenen Waren bzw. Dienstleistungen angeben, ursprünglich für Steuerzwecke gedacht waren und mittlerweile eine wichtige Rolle in der Zahlungsabwicklung spielen. Sie bieten zudem zahlreiche Vorteile für Kartenprogramme und geben Aufschluss über das individuelle Ausgabeverhalten.

In diesem Artikel wird erläutert, wozu MCCs dienen, wie genau sie funktionieren und wie Sie sie zur Optimierung Ihres Kartenprogramms nutzen können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was sind MCCs?
  • Wie werden MCCs im Transaktionsprozess verwendet?
  • Warum sind MCCs wichtig?
  • Anleitung zur Anzeige von MCCs bei Transaktionen
  • MCC-Liste

Was ist ein MCC?

Ein MCC ist eine vierstellige Zahl, die die Art der von einem Unternehmen angebotenen Waren oder Dienstleistungen klassifiziert. MCCs wurden ursprünglich für die Steuerberichterstattung entwickelt und sind nun auch Bestandteil der Abwicklung von Zahlungen. MCCs bieten außerdem zahlreiche weitere Vorteile für Ihr Kartenprogramm. So unterstützen sie Sie bei der Erfassung von Daten, damit Sie die Ausgaben der Karteninhaber/innen besser nachvollziehen können.

MCCs und deren Definitionen werden von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) festgelegt.

Anbieter für die Zahlungsabwicklung weisen Unternehmen MCCs zu, um die Gebühren für die Nutzung von Zahlungsdienstleistungen zu bestimmen. Dabei spielen Faktoren wie die Risikostufe des jeweiligen Unternehmens eine Rolle. Die meisten MCCs werden von der Mehrheit der Kartenaussteller akzeptiert, einige Kartennetzwerke haben jedoch eigene MCC-Varianten aufgelegt. Unternehmen können sich keine eigenen MCC-Codes zuweisen, sondern nur eine bestimmte MCC-Ausprägung bei ihrem Zahlungsabwickler anfordern. Diese Anforderung wird erfüllt, wenn das Unternehmen den Bedingungen für diese MCC-Ausprägung genügt.

Wie werden MCCs im Transaktionsprozess verwendet?

Einfach ausgedrückt können Aussteller und Zahlungsabwickler anhand der MCCs ablesen, wie eine Transaktion abläuft. Sie geben insbesondere Aufschluss über:

  • Abwicklungsgebühren
    Abwicklungsgebühren sind die Gebühren, die Unternehmen für die Annahme von Kartenzahlungen entrichten. Abwicklungsgebühren werden stets vom Netzwerk auf Basis einer Reihe weitgefasster Richtlinien festgelegt. Die eigentliche Gebühr richtet sich jedoch nach dem jeweiligen MCC. Für Käufe bei Unternehmen bestimmter Kategorien können unterschiedliche Abwicklungsgebühren anfallen. Wenn MCCs beispielsweise mit einem Unternehmen mit eher niedrigen Betrugsraten und Rückbuchungsquoten verbunden sind, ist höchstwahrscheinlich auch die Abwicklungsgebühr geringer. MCCs für Unternehmen, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind, generieren hingegen wahrscheinlich höhere Abwicklungsgebühren.

  • Kartengebühren
    Einige Unternehmenstypen können eine Servicegebühr für Kartenzahlungen bei bestimmten MCCs zu erheben, z. B. bei Transaktionen unter Beteiligung der öffentlichen Hand.

  • Händlerrisiko
    Händler-Acquirer und Zahlungsabwickler bewerten in der Regel das relative Risiko eines Unternehmens anhand von dessen Typ. Diese Bewertung vereinfacht die Festlegung der Gebühren. Obwohl die Methodiken „Advanced Authorization“ (VAA) von Visa oder „Decision Intelligence Score“ (MDIS) von Mastercard zur Bestimmung der Risikobewertung nicht öffentlich zugänglich sind, ist die Transaktions-MCC höchstwahrscheinlich Bestandteil der Gleichung.

  • Schutz vor Rückbuchung/Rücklastschrift
    Einige MCCs sind nicht in gleicher Weise vor Betrug geschützt, insbesondere bei Transaktionen ohne Vorlage einer Karte. Dies gilt in der Regel für Unternehmen mit höheren Betrugsraten, und somit auch höheren Rückbuchungs-/Rücklastschriftquoten. Einige Telemarketing-Unternehmen und Drogerien werden mit einem hohen Risiko eingestuft und müssen daher höhere Rückbuchungs- bzw. Rücklastschriftgebühren zahlen.

  • Steuerzwecke
    MCCs werden außerdem für Steuerzwecke verwendet und zeigen an, ob Transaktionen der US-Bundessteuerbehörde (IRS) gemeldet werden müssen. In den meisten Fällen müssen Unternehmen den Kauf von Dienstleistungen aber nicht den von Waren melden.

Warum sind MCCs wichtig?

MCCs sind aus mehreren Gründen für den Bezahlvorgang wichtig, darunter:

  • Einrichtung von Ausgabenkontrollen
    Kartenaussteller können MCCs dazu nutzen, ausgestellte Karten für die Verwendung bei bestimmten Unternehmensarten zu sperren oder Karten so zu konfigurieren, dass sie nur bei bestimmten Unternehmensarten eingesetzt werden können. Wenn Sie beispielsweise eine Plattform für Reisekosten aufbauen, können Sie Ausgabenkontrollen einrichten, sodass Ihre Karten nur für Käufe mit reisebezogenen MCCs verwendet werden können. Bei einigen Bankpartnern von Stripe Issuing sind wir verpflichtet, bestimmte MCCs mit einem hohem Risiko auf der Programmebene zu blockieren, z. B. für Glücksspiel.

  • Erfassung von Ausgabedaten
    MCC-Daten sind für jede einzelne Transaktion und für das Autorisierungsobjekt verfügbar. Außerdem gibt es weitere hilfreiche Informationen zur Transaktion, darunter Betrag, Autorisierungsmethode und weitere Details zu dem Unternehmen, bei dem die Karte eingesetzt wurde.

  • Prämien
    MCCs helfen bei der Zuteilung von Prämien. Bietet ein Aussteller beispielsweise 3 % Cashback für Unternehmensbedarf an, wird er bei jeder Transaktion mit einem Unternehmen, das einen MCC für Bürozubehör verwendet, entsprechend informiert.

  • Berechnung von Abwicklungsgebühren
    MCCs geben die Transaktionsart an, die für die Höhe der Abwicklungsgebühren ausschlaggebend ist. Bei Unternehmen mit hohem Risiko sind sie meist höher, was ihre Marge entsprechend schmälert.

  • Auslandszahlungen
    MCCs wirken sich auf die Abwicklung von Auslandszahlungen und insbesondere Umrechnungsgebühren und Annahmeregeln aus. Bei Unternehmen mit hohem Risiko fallen sie meist höher aus.

Anleitung zum Anzeigen von MCCs für Transaktionen

Bei Stripe Issuing wird der MCC für jede einzelne Transaktion als Wert für merchant_data.category auf Autorisierungsobjekten bereitgestellt. Einige Unternehmen passen möglicherweise nicht in eine bestimmte Kategorie; in diesem Fall werden sie als "Sonstiges" kategorisiert.

Der MCC ist im Autorisierungsobjekt enthalten, das mehr als 20 Details zur Transaktion bereitstellt.

MCC-Liste

Ein frustrierender Aspekt von MCCs ist, dass es keinen universell akzeptierten Bereich von Händlerkategorie-Codes gibt, der von allen Einheiten und Organisationen verwendet wird. Dennoch sind die Kategoriecode-Bereiche konsistent. Im Folgenden finden Sie eine Aufstellung der Codebereiche für verschiedene Branchen:

  • 0001 bis 1499: Landwirtschaftliche Dienstleistungen
  • 1500 bis 2999: Fremdvergebene Dienstleistungen
  • 4000–4799: Transportdienstleistungen
  • 4800 bis 4999: Versorgungsdienstleistungen
  • 5000 bis 5599: Einzelhandels- bzw. Outlet-Dienstleistungen
  • 5600 bis 5699: Bekleidungsgeschäfte
  • 5700 bis 7299: Verschiedene Geschäfte
  • 7300–7999: Geschäftsdienstleistungen
  • 8000 bis 8999: Unternehmensdienstleistungen und Mitgliedschaftsorganisationen
  • 9000 bis 9999: Staatliche Dienstleistungen

Weitere Informationen finden Sie in Stripe Issuing in der umfassenden Liste der Händlerkategorie-Codes.

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