Hat Sie schon einmal eine Registrierungsseite eines Unternehmens frustriert? Damit sind Sie nicht allein.
Umständliche Registrierungsvorgänge sind nicht selten und können sich direkt auf das Endergebnis eines Unternehmens auswirken. Während viele Kundinnen und Kunden bereit sind, sich bis zum Ende durchzukämpfen, wenden sich andere aus Frustration endgültig ab – ohne Ihr Produkt jemals zu sehen, auszuprobieren oder zu kaufen.
Dasselbe gilt für Ihren Anmeldevorgang. Eine komplizierte Anmeldung senkt die Wahrscheinlichkeit, dass bestehende Kundinnen und Kunden ihr Abo verlängern.
Bei Clerk haben wir über 100 Millionen Registrierungen und Anmeldungen in Tausenden von Anwendungen ermöglicht. Unsere Erfahrung zeigt, dass die besten Registrierungs- und Anmeldeabläufe entstehen, wenn man sie separat mit jeweils unterschiedlichen Zielen optimiert. Zum Glück sind diese Optimierungen einfach und können von Anfang an integriert werden. Sie laufen also nicht Gefahr, am Ende zwar Probleme gelöst, auf dem Weg dahin aber Kundinnen und Kunden verloren zu haben.
Zuerst den Trichter optimieren, dann die Registrierung
Die Registrierung ist Teil eines breiter angelegten Trichters, der der Konversion von Leads in Kundinnen und Kunden dient. Bevor Sie Ihre Registrierung optimieren, müssen Sie zunächst entscheiden, an welche Stelle dieses Trichters sie gehört.
Diese Entscheidung hängt in der Regel davon ab, wie Ihr Unternehmen Leads „qualifiziert“. Mit anderen Worten, wie Ihr Unternehmen den Wert einer potenziellen Kundin oder eines potenziellen Kunden bewertet und Ressourcen aufwendet, um den Verkauf abzuschließen. Betrachten Sie zwei Beispiele:
- Stellen Sie sich eine Dienstleistung vor, die High-Touch-Vertrieb erfordert. Das Sales-Team des Unternehmen kann Monate damit verbringen, einen Lead zu pflegen, bis es schließlich zum Geschäftsabschluss kommt. Dann genehmigt das Sales-Team die Registrierungen einzeln, nachdem das Team eine erste Zahlung erhalten die Kundin oder den Kunden durch ein geführtes Onboarding geleitet hat.
- Stellen Sie sich eine Dienstleistung vor, die ohne Sales-Team auskommt. Stattdessen bietet das Unternehmen einen kostenlosen Testzeitraum an und versucht, in dessen Verlauf so viel Wert zu bieten, dass die Kundinnen und Kunden nach Ablauf des Testzeitraums zu zahlender Kundschaft werden. Die Registrierung ist vollständig öffentlich oder läuft im Self-Service-Verfahren, um zu so vielen Testzeiträumen wie möglich anzuregen.
Beide Ansätze sind völlig tragfähig und bilden die entgegengesetzten Enden eines Spektrums, wobei es viele Optionen dazwischen gibt. Für die Wahl des richtigen Ansatzes für Ihr Unternehmen sind oft viele Anläufe nötig, während Sie sich um Produktmarkttauglichkeit bemühen. Die Schritte in Ihrem Trichter richtig zu gestalten, ist aber entscheidend und hat weit größere Auswirkungen, als mit der Optimierung der Registrierung allein zu erreichen wären. Fahren Sie erst fort, wenn Sie sich Ihrer Entscheidung für einen Ansatz ganz sicher sind.
Bekannte Muster liefern die höchste Konversionsrate bei der Registrierung
Die goldene Regel für Registrierungen ist, dass vertraute Muster die höchste Konversionsrate erzielen. Da heute so viele Anwendungen verfügbar sind, haben Kundinnen und Kunden Erwartungen an die Funktionsweise von Anwendungen entwickelt. Sie konvertieren am schnellsten, wenn ihnen ein Ablauf vertraut erscheint.
Wenn Sie bekannte Muster ermitteln wollen, machen Sie das am einfachsten so: Sammeln Sie in einem Brainstorming die führenden 5 bis 10 Unternehmen derselben Branche und sehen Sie sich dann deren Registrierungsabläufe an. Sie werden Ähnlichkeiten zwischen allen Unternehmen feststellen und diese Ähnlichkeiten sind die Muster, die Ihren Kundinnen und Kunden vertraut sind.
Einzigartige Lösungen können zwar spannend sein, führen aber in der Regel zu einer schlechteren Konversion. In einigen Fällen ist das beabsichtigt, aber es sollte einen klaren Grund für die Abweichung geben. Wenn Sie sich zum Beispiel sicher sind, dass nicht konvertierende Nutzer/innen schlechte Kundinnen und Kunden gewesen wären, können Sie bewusst versuchen, sie während des Registrierungsvorgangs herauszufiltern.
Registrierungsanforderungen beschränken, ohne Ihr Produkt zu beeinträchtigen
Jede zusätzliche Registrierungsanforderung lässt Ihre Konversionsrate sinken. Daher erscheint es verlockend, sich auf das Nötigste zu beschränken.
Doch für viele Produkte reicht das Minimum heute nicht mehr aus. E-Mails sind ein so leistungsstarkes Marketinginstrument – kann Ihr Produkt ohne diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit Ihren Kundinnen und Kunden erfolgreich sein? Können Sie sich vorstellen, ein neues soziales Netzwerk zu gründen, ohne ein Profilfoto zu verlangen?
Es gibt zwei gängige Strategien, um die Registrierungsanforderungen zu minimieren, ohne das Produkt zu beeinträchtigen:
1. „Mit Google registrieren“ anbieten
Google gibt standardmäßig erweiterte Profildaten zurück, darunter vollständiger Name, E-Mail und Profilbild. Die Daten von Clerk zeigen, dass heute über 65 % der Nutzer/innen „Mit Google registrieren“ auswählen, wenn diese Option verfügbar ist. Und die Zahl wächst jedes Jahr weiter. Erstaunlicherweise erfolgt die Nutzerkonversion über Google 2,3-mal schneller als über Formularfelder mit E-Mail und Passwort.
All diese Vorteile machen Google auch dann zu einer klugen Wahl, wenn keine erweiterten Profilinformationen gebraucht werden. Der einzige Nachteil ist, dass nicht alle Nutzer/innen ein Google-Konto haben, sodass Sie dennoch einen alternativen Weg anbieten müssen.
Früher waren auch andere Social-Media-Authentifizierungsstrategien wie Facebook beliebt, aber deren Nutzung ist in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Wenn sie verfügbar sind, werden sie von weniger als 5 % der Kundinnen und Kunden genutzt, weshalb die meisten Anwendungen sie gleich ganz weglassen.
2. Anforderungen aufschieben, bis sie unbedingt notwendig sind
Auch wenn für Ihr Produkt zusätzliche Felder erforderlich sind, kann es möglich sein, das Erfassen dieser Felder bis nach dem Registrierungsvorgang aufzuschieben.
Nehmen wir an, Sie entwickeln ein Produkt, das Kundinnen und Kunden beim Planen ihres Ruhestands hilft. Dann müssen Sie ihr Geburtsdatum kennen, um einen Plan zu entwickeln.
Anstatt das Angeben des Geburtsdatums zu einer Registrierungsvoraussetzung zu machen, könnten Sie auch fragen, ab wann die Planungsfunktion Ihres Produkts genutzt werden soll. Der Gedanke ist hierbei, das Abfragen weiterer Informationen aufzuschieben, bis sie unbedingt erforderlich sind. Dann können Kundinnen und Kunden problemlos nachvollziehen, warum sie danach gefragt werden.
Manchmal können Sie die Anforderung auch lockern, damit sie für Kundinnen und Kunden einfacher zu erfüllen ist und dennoch einen erheblichen Mehrwert bietet. Beispielsweise können Sie anstelle des exakten Geburtsdatums das Alter der Kundinnen und Kunden abfragen.
Die Leistung Ihres Registrierungsvorgangs messen
Als Faustregel gilt: Wenn mehr als 70 % der Kundinnen und Kunden, die Ihren Registrierungsvorgang starten, ein Konto erstellen, gibt es keinen Grund zur Besorgnis. Die genaue Anzahl schwankt je nach Zielgruppe, die sich für Start-ups recht häufig ändert. Zum Beispiel spricht eine Newsletter-Werbung, die Traffic bringt, eine andere Zielgruppe an als ein Reddit-Post, der Traffic bringt. Es ist davon auszugehen, dass sich dadurch Ihre Konversionsrate ändert.
Wenn die Zahl jedoch regelmäßig unter 70 % liegt, sind Ihre Kundinnen und Kunden wahrscheinlich irgendwo stecken geblieben oder verwirrt. Sie sollten herausfinden, woher das kommt. Das Problem ist meist recht offensichtlich. Zum Beispiel könnten Ihre Kundinnen und Kunden durch die Bezeichnung eines Formularfelds verwirrt werden. Oder eine Schaltfläche wird in Safari nicht ordnungsgemäß angezeigt, in Chrome aber schon.
Sie können das Problem wahrscheinlich auch einfach finden, indem Sie 5 bis 10 Personen aus Ihrem Freundeskreis bitten, den Vorgang auszuführen und dabei ihren Bildschirm zu teilen. Alternativ bieten Tools wie Hotjar, Crazy Egg und FullStory Nutzeraufzeichnungen, die das Problem aufdecken können.
Die Geschwindigkeit Ihres Anmeldevorgangs optimieren
Nachdem Sie Ihre Registrierung optimiert haben, ist es an der Zeit, die Aufmerksamkeit auf Ihre Anmeldung zu lenken.
Während Registrierungsvorgänge produktspezifische Ziele verfolgen können, ist der einzige wichtige Leistungsindikator für Anmeldevorgänge die Geschwindigkeit. Bestehende Kundinnen und Kunden profitieren schlicht nicht davon, wenn der Weg zu Ihrem Produkt verlangsamt wird.
Basierend auf dem Datensatz von Clerk mit über 100 Millionen Anmeldungen sind das die gängigsten Strategien, geordnet von der schnellsten bis zur langsamsten:
- Social Sign-In (z. B. Google)
- SAML Single Sign-On (wird hauptsächlich von Mitarbeitenden großer Unternehmen verwendet)
- Passwörter
- Einmalpasswort per E-Mail (sechsstelliger Code)
- Einmalpasswort per SMS
- Magic Links per E-Mail
Da verschiedene Kundinnen und Kunden unterschiedliche Präferenzen haben, ist es wichtig, mehrere Strategien anzubieten. Darüber hinaus werden Passwörter häufig vergessen, sodass ein Backup wie ein Einmalpasswort per E-Mail verfügbar sein sollte.
Wenn Sie verschiedene Strategien anbieten, dürfen Kundinnen und Kunden beim Wechseln der bevorzugten Anmeldestrategie keinesfalls in einer Sackgasse landen. Wenn sich eine Kundin oder ein Kunde beispielsweise ursprünglich durch manuelle Eingabe einer E-Mail-Adresse und eines Passworts registriert hat, dann aber „Mit Google anmelden“ auswählt, sollte die Anmeldung im bestehenden Konto klappen und keine Fehlermeldung angezeigt werden. Die Daten von Clerk zeigen, dass mehr als 30 % der Nutzer/innen die bevorzugte Strategie mindestens einmal geändert haben. Deshalb müssen Sie für einen nahtlosen Ablauf dieses Szenarios sorgen.
Die schnellste Anmeldung ist die, die Nutzer/innen niemals sehen
Neben der Anmeldung selbst ist es auch wichtig, über die Sitzungsdauer nachzudenken. Wenn Ihr Anmeldeformular nicht sicherheitskritisch ist, sollten Sie in Betracht ziehen, Ihre Nutzer/innen länger angemeldet zu lassen. Dann müssen sie sich seltener anmelden.
Facebook meldet Nutzer/innen beispielsweise nur dann ab, wenn sie ausdrücklich auf die Schaltfläche „Abmelden“ klicken. Daher wird der Anmeldevorgang nur angezeigt, wenn sich Nutzer/innen auf einem neuen Gerät oder in einem neuen Browser befinden.
Umgekehrt melden sich die meisten Banken Nutzer/innen nach nur 10 Minuten Inaktivität ab, sodass der Anmeldevorgang häufig zu sehen ist.
Zusammenfassung
Die Optimierung Ihrer Registrierung und Anmeldung ist für den digitalen Erfolg von entscheidender Bedeutung und zum Glück ein sehr gut lösbares Problem.
Für Ihren Registrierungsvorgang ist es in der Regel am besten, vertrauten Mustern zu folgen und die Anzahl der Anforderungen zu begrenzen. Einige produktspezifische Anpassungen können jedoch hilfreich sein. Bei Ihrem Anmeldevorgang sollten Sie vor allem die Geschwindigkeit optimieren. Welche konkreten Strategien Sie anbieten, kann sich im Lauf der Zeit ändern, aber diese Best Practices werden wahrscheinlich gleich bleiben.
Wenn Sie keine internen Ressourcen haben, die sich dieser Herausforderungen annehmen können, können Sie das Problem auch zu Clerk auslagern. Wir stellen Entwicklerinnen und Entwicklern vorgefertigte Registrierungs- und Anmeldeabläufe zur Verfügung, die auf Ihre Marke zugeschnitten und in Ihre Anwendung eingebettet sind. Stripe Atlas-Kundinnen und -Kunden erhalten drei Monate lang 50 % Rabatt auf jeden kostenpflichtigen Plan. Weitere Informationen finden Sie bei Clerk.