Die Verwaltung wiederkehrender Zahlungen – ob Rechnungen über Nebenkosten, Abonnements oder Geschäftsrechnungen – kann zeitaufwändig und fehleranfällig sein. Zahlungsverzug, manuelle Verarbeitung und unvorhersehbarer Cashflow können ebenfalls zu Herausforderungen für Unternehmen und Verbraucher/innen führen.
Das Lastschriftverfahren ist eine beliebte bargeldlose Zahlungsmethode, die den Zahlungsverkehr vereinfacht. Laut Pew Research geben etwa 4 von 10 Amerikanern (41 %) an, dass keiner ihrer Einkäufe in einer typischen Woche mit Bargeld bezahlt wird, was eine wachsende Präferenz für digitale und automatisierte Zahlungsmethoden widerspiegelt.
Hier erfahren Sie, was eine Lastschrift ist, wie sich das Lastschriftverfahren im Laufe der Jahre verändert hat, wie es sich von Banküberweisungen unterscheidet und vieles mehr.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist eine Lastschrift?
- Wie hat sich das Lastschriftverfahren im Laufe der Jahre verändert?
- Was sind die Vorteile des Lastschriftverfahrens?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Lastschrift und einer Überweisung?
- Innerhalb welcher Frist hat ein Kunde/eine Kundin die Möglichkeit, eine Lastschrift zurückzuziehen?
- Was passiert, wenn eine Lastschrift nicht eingezogen werden kann?
Was ist eine Lastschrift?
Das Lastschriftverfahren ist eine sichere, bargeldlose Zahlungsmethode, mit der Unternehmen Zahlungen abwickeln können. Der Begriff „Lastschrift“ wird häufig im Zusammenhang mit SEPA Lastschriftzahlungen verwendet.
Lastschriften ermöglichen es Unternehmen, Zahlungen am Fälligkeitstag vom Bankkonto der Kundinnen und Kunden einzuziehen. Im Gegensatz zu anderen Zahlungsmethoden, bei denen Kundinnen und Kunden manuell Überweisungen veranlassen, können Unternehmen mit einem Lastschriftverfahren Gelder automatisch abheben, wodurch Zahlungsverzögerungen minimiert werden.
Um ein Lastschriftverfahren abzuwickeln, benötigen Unternehmen eine Einzugsermächtigung, auch bekannt als SEPA Lastschriftmandat. Dies stellt die schriftliche Zustimmung des Kunden/der Kundin zur Abbuchung der Beträge vom Konto dar. Lastschriften geben Unternehmen die Sicherheit, dass Zahlungen pünktlich eingehen und keine Kosten entstehen.
Lastschriftverfahren eignen sich besonders für wiederkehrende Zahlungen wie Abonnements oder Mitgliedschaften. Die Automatisierung von Lastschriften beschleunigt den Abrechnungsprozess, verbessert den Cashflow, reduziert den Verwaltungsaufwand und macht den gesamten Zahlungsprozess effizienter.

Wie hat sich das Lastschriftverfahren im Laufe der Jahre verändert?
Vor der Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens im Jahr 2009 wurden Lastschriften über Lastschriftmandate und Lastschriftverfahren durchgeführt, wobei für die Zahlungsabwicklung häufig Papierformulare erforderlich waren.
Die Einführung des SEPA-Lastschriftverfahrens ermöglichte die Verarbeitung von automatischen Clearinghaus-Lastschrifttransaktionen (ACH) in mehreren Ländern unter einem standardisierten Rahmen. Damit konnten Unternehmen erstmals Zahlungen per Lastschriftverfahren international annehmen, was die Reichweite der Zahlungsdienstleistungen vergrößerte und die Effizienz steigerte.
Bis zum 1. Februar 2014 galten noch die Einzugsermächtigung und die manuelle Abbuchung. Zu diesem Zeitpunkt wurden diese älteren Methoden jedoch durch das SEPA-Lastschriftverfahren vollständig ersetzt. Bestehende Lastschriftmandate wurden automatisch in SEPA-Lastschriftmandate umgewandelt, die den Open-Banking- und Finanzvorschriften entsprechen.
Was sind die Vorteile des Lastschriftverfahrens?
Lastschriften bieten Unternehmen eine sichere und automatisierte Möglichkeit, Zahlungen von ihren Kundinnen und Kunden einzuziehen. So profitieren Unternehmen von dieser Zahlungsmethode:
- Kostengünstiges Inkasso Erfordert keine manuelle Rechnungsstellung, was die Verwaltungskosten senkt und die Abläufe verbessert.
- Automatisierte Zahlungen: Stellt sicher, dass Zahlungen am Fälligkeitsdatum eingezogen werden, wodurch das Risiko von verspäteten oder versäumten Zahlungen verringert wird.
- Verbessertes Cashflow-Management: Zahlungen werden pünktlich empfangen, so dass Unternehmen ihre Finanzen effektiver planen können.
- Vereinfachte Buchhaltung: Transaktionen werden automatisch aufgezeichnet, was die Wahrscheinlichkeit von Fehlern verringert und den Abgleich erleichtert.
- Reduzierter Arbeitsaufwand: Sie müssen Zahlungen nicht manuell abwickeln, keine Erinnerungen senden oder unbezahlte Rechnungen nicht nachverfolgen.
- Flexible Zahlungsakzeptanz: Kompatibel mit Kredit- und Debitkarten, Banküberweisungen und Online-Banking-Diensten.
Kundinnen und Kunden genießen zudem den Komfort automatisierter, problemloser Zahlungen per Lastschriftverfahren. Und so geht's:
- Bequeme und problemlose Zahlungen: Sie müssen sich keine Fälligkeitstermine merken oder Überweisungen für Nebenkostenabrechnungen, Abonnements oder Mitgliedschaften manuell veranlassen.
- Sichere Transaktionen: Die Bankkontodaten werden verschlüsselt, wodurch das Risiko von Betrug oder unbefugtem Zugriff verringert wird.
- Schutz vor unberechtigten Lastschriften: Kundinnen und Kunden können Lastschrifttransaktionen überwachen und Rückbuchungen beantragen, wenn Diskrepanzen auftreten.
- Die Zahlungsdaten müssen nicht erneut eingegeben werden: Wiederkehrende Zahlungen werden automatisch verarbeitet.
- Effiziente und zuverlässige Zahlungsabwicklung: Zahlungen werden reibungslos abgewickelt, ohne dass Papierrechnungen oder manuelle Genehmigungen erforderlich sind.
Durch die Automatisierung des Lastschriftverfahrens können Unternehmen ihren Cashflow optimieren, den Verwaltungsaufwand verringern und die finanzielle Sicherheit erhöhen, während die Kundinnen und Kunden von einfacheren, schnelleren und zuverlässigeren Transaktionen profitieren.
Was ist der Unterschied zwischen einer Lastschrift und einer Überweisung?
Der wesentliche Unterschied zwischen einer Lastschrift und einer Überweisung liegt darin, wer die Transaktion veranlasst.
Bei einer Banküberweisung ist der/die Zahlungspflichtige dafür verantwortlich, die Zahlung manuell zu veranlassen. Sie müssen die Empfängerdaten eingeben, den Zahlbetrag angeben und die Überweisung über ihr Online-Banking-System autorisieren.
Mit dem Lastschriftverfahren ermächtigt die zahlende Person das Unternehmen, Zahlungen automatisch einzuziehen. Sobald das Unternehmen die Erlaubnis per Lastschriftmandat erteilt hat, kann es die vereinbarten Beträge ohne weitere Maßnahmen des Kunden/der Kundin einziehen.
Wie lange können Kundinnen und Kunden eine Lastschrift zurückerstatten?
Der Zeitrahmen für die Rückerstattung eines Lastschriftbetrags hängt davon ab, ob es sich um ein Standard-Lastschriftverfahren (zwischen einer Privatperson und einem Unternehmen) oder eine Geschäftskunden-Lastschriftverfahren (zwischen zwei Unternehmen oder Selbstständigen) handelt.
- Standard-Lastschriftverfahren: Ab dem Abbuchungsdatum haben Kundinnen und Kunden acht Wochen Zeit, um eine Rückerstattung anzufordern. Eine Begründung ist nicht erforderlich.
- Verlängerte Rückerstattungsfrist: Wenn der Kunde/die Kundin nicht vorab über die Abbuchung informiert wurde, wenn falsche Kontodaten verwendet wurden oder wenn ein Betrugsverdacht besteht, verlängert sich die Rückerstattungsfrist auf 13 Monate.
- Geschäftskunden-Lastschriftverfahren: Rückerstattungen werden nicht automatisch gewährt, es sei denn, das Mandat war ungültig oder es besteht der Verdacht auf betrügerische Aktivitäten. In solchen Fällen haben die Kundinnen und Kunden 13 Monate Zeit, um die Zahlung anzufechten.
Rückbuchungen verursachen erhebliche Kosten für Unternehmen und beeinträchtigen den Ruf eines Unternehmens. Um Probleme zu vermeiden, sollten Unternehmen sicherstellen, dass alle Informationen für jede Abbuchung korrekt sind und die Kundinnen und Kunden im Voraus darüber informieren. Dies kann verhindern, dass Kundinnen und Kunden eine Lastschrift ohne Angabe von Gründen zurückerstatten.
Was passiert, wenn eine Lastschrift nicht abgebucht werden kann?
Es kann verschiedene Gründe geben, warum eine Lastschrift nicht erfolgreich war, wie zum Beispiel:
- Keine ausreichende Deckung auf dem Kundenkonto
- Bankfehler oder technische Probleme während des Überweisungsvorgangs
- Falsche oder veraltete Kontodaten
- Ablehnung einer Lastschrift aufgrund von Kontoeinschränkungen oder Betrugsbedenken
In solchen Fällen sollten Unternehmen schnell handeln und sich mit dem Kunden/der Kundin in Verbindung setzen, um das Problem zu lösen. Es kann auch möglich sein, die Zahlung per Banküberweisung oder einer anderen Zahlungsmethode vorzunehmen.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.