Was ist Card-Not-Present-Betrug? Was Unternehmen wissen müssen

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  1. Einführung
  2. Wie funktioniert Card-Not-Present-Betrug?
    1. Beschaffung von Kreditkartendaten
    2. Überprüfung der gestohlenen Daten
    3. Durchführung nicht autorisierter Transaktionen
    4. Erhalt der Waren und Dienstleistungen
    5. Verwischung von Spuren
    6. Herausforderungen bei Prävention und Erkennung
    7. Reaktion und Schadensbegrenzung
  3. Card-Not-Present-Betrug vs. Card-Present(CP)-Betrug
    1. Die wichtigsten Unterschiede bei der Ausführung
    2. Herausforderungen und Lösungen für CNP-Betrug
  4. Wie sich Card-Not-Present-Betrug auf Unternehmen und Kundschaft auswirkt
    1. Auswirkungen auf die Kundschaft
    2. Auswirkungen auf die Unternehmen
  5. Anzeichen von Angriffen durch Card-Not-Present-Betrug
    1. Für Unternehmen
    2. Für Kundinnen und Kunden
    3. Allgemeine Hinweise
  6. So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Card-Not-Present-Betrug
    1. Verwendung fortschrittlicher Verifizierungstools
    2. Überwachung der Transaktionen
    3. Sichere Zahlungsgateways
    4. Informieren von Mitarbeitenden und Kundschaft
    5. Stetige Aktualisierung der Systeme
    6. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen
    7. Implementierung von Methoden zur Kundenüberprüfung
  7. So reagieren Sie auf Angriffe durch Card-Not-Present-Betrug
    1. Sofortige Schritte
    2. Folgemaßnahmen
    3. Kommunikation mit Kundinnen und Kunden
    4. Vorbeugende Maßnahmen
    5. Rechtliche und Compliance-Aspekte

Card-Not-Present(CNP)-Betrug ist Kreditkartenbetrug, bei dem die physische Karte für eine Transaktion nicht benötigt wird. CNP-Betrug kommt am häufigsten bei Online-Käufen oder Transaktionen über das Telefon vor. Diese Methode hat sich mit dem Anstieg der E-Commerce-Verkäufe weiter verbreitet: 2020 stiegen die E-Commerce-Verkäufe im Einzelhandel in den Vereinigten Staaten um 36 %, während die Verluste durch CNP-Betrug um 31 % zunahmen. Der Hauptunterschied zwischen CNP-Betrug und anderen Formen des Kreditkartenbetrugs ist die Abwesenheit der physischen Karte bei der Transaktion, was CNP-Betrug zu einem großen Problem für E-Commerce und Fernabsatz macht.

Im Gegensatz zu herkömmlichem Betrug, bei dem betrügerische Akteurinnen und Akteure die physische Karte stehlen oder duplizieren, verschaffen sich die CNP-Betrüger/innen die erforderlichen Daten der Kreditkarten in der Regel auf andere Weise. Dazu gehören Datenschutzverletzungen, Phishing oder andere betrügerische Methoden. Anschließend verwenden sie diese Daten, um nicht autorisierte Einkäufe oder Transaktionen zu tätigen.

Die Bekämpfung von CNP-Betrug ist angesichts der sich verändernden Vorgehensweise dieser Angriffe kompliziert. Mit der Weiterentwicklung der Zahlungstechnologien entwickeln sich auch die Versuche betrügerischer Akteurinnen und Akteure weiter, diese Technologien für sich zu nutzen. Unternehmen sind daher gezwungen, einen wirksamen Plan zur Schadensbegrenzung aufzustellen und diesen ständig zu aktualisieren. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf den CNP-Betrug: was er ist, wie er funktioniert und mit welchen Best Practices die Unternehmen ihn bekämpfen können.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wie funktioniert Card-Not-Present-Betrug?
  • Card-Not-Present-Betrug vs. Card-Present(CP)-Betrug
  • Wie sich Card-Not-Present-Betrug auf Unternehmen und Kundschaft auswirkt
  • Anzeichen von Angriffen durch Card-Not-Present-Betrug
  • So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Card-Not-Present-Betrug
  • So reagieren Sie auf Angriffe durch Card-Not-Present-Betrug

Wie funktioniert Card-Not-Present-Betrug?

Anders als beim herkömmlichen Betrug mit gestohlenen oder kopierten physischen Kreditkarten beruht der CNP-Betrug auf digitalen Verfahren, mit denen Informationen gestohlen werden. CNP-Betrug ist komplex und umfasst mehrere Schritte, von der Beschaffung der Kreditkartendaten bis hin zu den nicht autorisierten Transaktionen. Nachstehend finden Sie eine Aufschlüsselung des CNP-Betrugs:

Beschaffung von Kreditkartendaten

  • Datenschutzverletzungen: Betrügerische Akteurinnen und Akteure erlangen die Kreditkartendaten durch Datenschutzverletzungen in Unternehmen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass sie Datenbanken hacken, um Kreditkartennummern, Ablaufzeitpunkte und Sicherheitscodes abzugreifen.

  • Phishing-Angriffe: Eine weitere gängige Methode ist das Phishing, bei dem betrügerische Akteurinnen und Akteure einzelne Personen dazu bringen, ihre Daten preiszugeben. Dies geschieht meist über E-Mails oder gefälschte Websites, die denen seriöser Unternehmen zum Verwechseln ähnlich sind.

  • Skimming-Geräte: Auch wenn diese Methode eher mit physischem Kartenbetrug in Verbindung gebracht wird, können auch Skimming-Geräte Kartendaten erfassen, die dann bei CNP-Transaktionen verwendet werden.

  • Kauf von gestohlenen Daten: Betrügerische Akteurinnen und Akteure können Kreditkartenangaben auch über das Dark Web oder andere illegale Plattformen erwerben, auf denen solche Informationen verkauft werden.

Überprüfung der gestohlenen Daten

  • Transaktionen mit Kleinbeträgen: Um zu überprüfen, ob die gestohlenen Daten gültig sind und das Konto aktiv ist, führen betrügerische Akteurinnen und Akteure häufig Transaktionen mit Kleinbeträgen durch (gelegentlich auch als Mikrotransaktionen bezeichnet). Diese sind in der Regel klein genug, um von den Karteninhaberinnen und -inhabern unbemerkt zu bleiben.

  • Online-Überprüfungsdienste: Bestimmte betrügerische Akteurinnen und Akteure nutzen Online-Dienste, die die Gültigkeit der Kartendaten überprüfen, ohne eine Transaktion durchzuführen.

Durchführung nicht autorisierter Transaktionen

  • Online-Einkäufe: Sobald sie in den Besitz gültiger Kartendaten gelangt sind, kaufen die Betrüger/innen online ein. Sie haben es in der Regel auf digitale Waren oder Dienstleistungen abgesehen, die schnell versandt werden können.

  • Größere Käufe oder Transaktionen: Bleiben die kleinen Transaktionen unbemerkt, können die betrügerischen Akteurinnen und Akteure größere Käufe tätigen oder versuchen, Gelder zu überweisen.

Erhalt der Waren und Dienstleistungen

  • Versand an sichere Adressen: Oft lassen die Betrüger/innen die Waren an Adressen senden, die nicht zu zurückverfolgt werden können, um nicht entdeckt zu werden.

  • Wiederverkauf von Waren: Betrügerische Akteurinnen und Akteure verkaufen physische Artikel, die durch CNP-Betrug erworben wurden, gegen Bargeld weiter.

Verwischung von Spuren

  • Schneller Abschluss von Transaktionen: Nachdem sie nicht autorisierte Käufe getätigt haben, schließen betrügerische Akteurinnen und Akteure oft schnell die Transaktionswege. Dazu kann die Änderung von Kontodetails oder die Aufgabe der betrügerischen Konten gehören.

  • Verwendung von Kryptowährungen oder anonymisierten Zahlungen: Für den Geldtransfer verwenden Betrüger/innen möglicherweise Kryptowährungen oder andere Methoden, die die Empfänger/innen anonymisieren.

Herausforderungen bei Prävention und Erkennung

  • Rasch wechselnde Taktiken: Betrügerische Akteurinnen und Akteure passen ihre Methoden zur Umgehung der Sicherheitsmaßnahmen ständig an.

  • Globale Reichweite: Aufgrund der digitalen Natur des CNP-Betrugs können betrügerische Akteurinnen und Akteure von überall aus tätig werden, was die Rechtsprechung und Strafverfolgung erschwert.

  • Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Kundenerfahrung: Unternehmen sind bestrebt, ausreichend starke Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Betrug zu verhindern, und gleichzeitig so differenziert vorzugehen, dass die legitime Kundschaft nicht beeinträchtigt wird.

Reaktion und Schadensbegrenzung

  • Fortschrittliche Überwachung und Analytik: Der Einsatz hochentwickelter Software zur Überwachung von Transaktionen auf ungewöhnliche Aktivitäten ist eine wichtige Methode für mehr Sicherheit.

  • Multi-Faktor-Authentifizierung: Eine zusätzliche Verifizierung über die Kartendaten hinaus ist ein wirksames Mittel gegen Angriffe.

  • Kundenaufklärung: Auch die Sensibilisierung der Karteninhaber/innen für die Bedeutung des Schutzes ihrer Kartendaten ist ein wirksames Mittel für mehr Sicherheit.

CNP-Betrug ist ein sich ständig wandelnder Kampf gegen die immer raffinierteren Methoden betrügerischer Akteurinnen und Akteure. Er erfordert Wachsamkeit, innovative Technologien und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Zahlungsabwicklern und Kundschaft.

Card-Not-Present-Betrug vs. Card-Present(CP)-Betrug

Um die mit dem Betrug verbundenen Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, zwischen Betrug ohne und mit Karte (Card-Not-Present-Betrug bzw. Card-Present-Betrug) zu unterscheiden. Diese Betrugsformen unterscheiden sich in ihrer Ausführung und in den Problemen, die sie mit sich bringen.

Die wichtigsten Unterschiede bei der Ausführung

Card-Not-Present-Betrug

  • Auftreten: CNP-Betrug findet bei Transaktionen statt, für die keine physische Karte benötigt wird, wie z. B. bei Online-Einkäufen, telefonischen Transaktionen und Versandbestellungen.

  • Methode: Die betrügerischen Akteurinnen und Akteure verwenden gestohlene Kartenangaben, die sie sich durch Datenschutzverletzungen, Phishing oder andere Methoden beschafft haben. Für die betrügerischen Transaktionen benötigen sie nicht die physische Karte, sondern nur die Kartennummer, das Ablaufdatum und manchmal die Kartenprüfnummer (CVV).

  • Erkennung: Das Erkennen von CNP-Betrug ist oft schwierig, da die betrügerischen Akteurinnen und Akteure die physische Karte nicht vorzulegen brauchen, um einen Kauf zu tätigen. Die Verifizierung stützt sich auf Datenpunkte, die leichter zu kompromittieren sind.

Card-Present-Betrug

  • Auftreten: CP-Betrug tritt bei persönlichen Transaktionen auf, bei denen die physische Karte zur Zahlung verwendet wird.

  • Methode: Es wird eine gestohlene physische Karte verwendet oder eine gefälschte Karte mit gestohlenen Kartendaten erstellt.

  • Erkennung: CP-Betrug lässt sich im Vergleich zu CNP-Betrug leichter erkennen. Physische Anzeichen wie eine beschädigte Karte, eine nicht übereinstimmende Unterschrift oder verdächtiges Verhalten der Person, die die Transaktion durchführt, sind Alarmzeichen und machen Unternehmen auf einen möglichen Betrug aufmerksam.

Herausforderungen und Lösungen für CNP-Betrug

Herausforderungen

  • Fehlende physische Überprüfung: Die größte Herausforderung beim CNP-Betrug ist das Fehlen der physischen Karte, was es schwierig macht, zu überprüfen, ob die Nutzer/innen auch die rechtmäßigen Karteninhaber/innen sind.

  • Sich schnell ändernde Taktiken: Online-Betrugstechniken verändern sich ständig, was es für Unternehmen schwieriger macht, mit neuen Betrugsmethoden Schritt zu halten.

  • Globale Reichweite: Die betrügerischen Akteurinnen und Akteure können CNP-Betrug von überall aus durchführen, was die Rechtsprechung und die Strafverfolgung erschwert.

Lösungen

  • Fortschrittliche digitale Verifizierungstools: Tools wie der Adressbestätigungs-Service (Address Verification Service, AVS), auch bekannt als Adressverifizierungssystem, CVV-Prüfungen und die Zwei-Faktor-Authentifizierung helfen dabei, die Identität der Person zu überprüfen, die die Transaktion durchführt.

  • Verhaltensanalyse und KI: Die Implementierung von Algorithmen für maschinelles Lernen zur Analyse von Kaufmustern und zur Erkennung von Anomalien kann bei der Erkennung von potenziellem CNP-Betrug helfen.

  • Kundenaufklärung: Die Aufklärung der Kundschaft über sichere Vorgehensweisen beim Online-Einkauf und den Schutz ihrer Kartendaten ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Betrug.

Sowohl beim CNP- als auch beim CP-Betrug geht es zwar um die nicht autorisierte Verwendung einer Kreditkarte, doch unterscheiden sie sich erheblich in ihrer Ausführung und den damit verbundenen Herausforderungen. CNP-Betrug, bei dem keine Überprüfung der physischen Karte erforderlich ist, erfordert eine stärkere Nutzung digitaler Überprüfungsmethoden und Datenanalysen, um Betrug zu erkennen und zu verhindern. Diese Unterschiede bedeuten, dass Unternehmen über maßgeschneiderte Strategien verfügen müssen, um alle Arten von Betrug wirksam zu bekämpfen. Der CNP-Betrug erfordert dabei eine stärker technologieorientierte und anpassungsfähige Strategie.

Wie sich Card-Not-Present-Betrug auf Unternehmen und Kundschaft auswirkt

CNP-Betrug kann tiefgreifende Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Kundschaft haben. Das Wissen um das Ausmaß dieser Folgen ist wichtig für die Entwicklung wirksamer Strategien zur Bekämpfung dieses Problems. Einige Auswirkungen sind:

Auswirkungen auf die Kundschaft

  • Finanzielle Verluste und Haftung: Obwohl viele Kreditkartenunternehmen über Richtlinien verfügen, die die Haftung der Kundschaft in Betrugsfällen begrenzen, können die unmittelbaren Auswirkungen nicht autorisierter Transaktionen schwerwiegend sein. Die Kundinnen und Kunden müssen unter Umständen mit einem vorübergehenden Verlust von Geldern rechnen, was vor allem bei hohen Beträgen sehr belastend sein kann.

  • Bedenken zum Datenschutz: CNP-Betrug ist häufig die Folge von Datenschutzverletzungen. Kundinnen und Kunden, deren persönliche und finanzielle Daten kompromittiert wurden, fühlen sich dadurch geschädigt.

  • Verlust von Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Wenn Kundinnen und Kunden Opfer von CNP-Betrug werden, kann ihr Vertrauen in die Sicherheit von Online-Transaktionen schwinden. Dieses Misstrauen kann sich auf den gesamten Online-Handel auswirken und das Kundenverhalten beeinflussen.

  • Zeit und Aufwand für die Beilegung: Opfer von CNP-Betrug müssen Zeit und Mühe aufwenden, um betrügerische Zahlungen anzufechten und ihre Konten zu sichern. Hinzu kommen bisweilen rechtliche Schritte. Diese Bemühungen nehmen oft sehr viel Zeit und Ressourcen in Anspruch.

Auswirkungen auf die Unternehmen

  • Finanzielle Verluste: Unternehmen tragen die Hauptlast des CNP-Betrugs durch Rückbuchungen, bei denen sie den Umsatz aus dem Verkauf und den gelieferten Waren oder Dienstleistungen verlieren. Einem Bericht von Insider Intelligence zufolge werden die Verluste durch CNP-Betrug in den USA im Jahr 2024 voraussichtlich 10 Milliarden USD erreichen. Für Unternehmen können auch Geldstrafen und höhere Gebühren für die Zahlungsabwicklung anfallen.

  • Höhere Betriebskosten: Unternehmen, die CNP-Betrug bekämpfen wollen, müssen in fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen, Betrugserkennungssysteme und Prozesse zur Kundenverifizierung investieren. Dies alles trägt zu erhöhten Betriebskosten bei.

  • Imageschaden: Ein Unternehmen, das Opfer von CNP-Betrug wird, insbesondere wenn der Betrug häufig vorkommt oder in der Öffentlichkeit stark wahrgenommen wird, kann einen Imageschaden erleiden. Dies kann zu einem Verlust des Kundenvertrauens führen, der schwieriger wiederherzustellen ist als finanzielle Verluste.

  • Auswirkungen auf die Kundenerfahrung: Strenge Sicherheitsmaßnahmen zur Bekämpfung von CNP-Betrug machen den Transaktionsprozess für die Kundschaft mitunter umständlicher, was sich auf die Verkaufszahlen auswirken kann.

  • Aufsichtsrechtliche und rechtliche Folgen: Wenn sie Kundendaten nicht schützen oder unzureichende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, drohen den Unternehmen rechtliche Konsequenzen und behördliche Kontrollen.

  • Langfristige Herausforderungen: Der Umgang mit der Bedrohung durch CNP-Betrug erfordert kontinuierliche Investitionen in Technologie und Mitarbeiterschulungen. Das ist eine langfristige Herausforderung, die ständige Aufmerksamkeit und Ressourcen erfordert.

Anzeichen von Angriffen durch Card-Not-Present-Betrug

Sowohl für Unternehmen als auch für die Kundschaft ist es wichtig, die Anzeichen von Kartenbetrug zu erkennen, um diese Angriffe wirksam zu verhindern und zu bekämpfen. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf mögliche Anzeichen für einen CNP-Betrugsversuch:

Für Unternehmen

  • Ungewöhnliche Bestellmuster: Ein Warnsignal ist eine plötzliche Häufung von Bestellungen, vor allem von hochwertigen Artikeln oder großen Mengen an Waren. Betrügerische Akteurinnen und Akteure versuchen oft, den mit den gestohlenen Kartendaten erzielten Wert zu maximieren.

  • Mehrfache Transaktionen mit einer Karte: Zahlreiche Transaktionen innerhalb eines kurzen Zeitraums, insbesondere wenn sie fehlschlagen und erneut versucht werden, können darauf hindeuten, dass ein/e betrügerische/r Akteur/in die Gültigkeit einer Karte testet.

  • Unterschiedliche Versand- und Rechnungsadressen: Bestellungen, bei denen die Versandadresse von der Rechnungsadresse abweicht, sollten besonders sorgfältig geprüft werden, da dies eine Taktik betrügerischer Akteurinnen und Akteure sein kann.

  • Bestellungen von risikobehafteten Standorten: Transaktionen, die aus Regionen stammen oder in Regionen versandt werden, die für ein hohes Maß an Betrugsaktivitäten bekannt sind, sollten genau beobachtet werden.

  • Express- oder Über-Nacht-Versandanfragen: Betrügerische Akteurinnen und Akteure wählen oft die schnellsten Versandmethoden, um die Waren zu erhalten, bevor der Betrug entdeckt wird.

  • Unstimmigkeiten in den Bestellangaben: Nicht übereinstimmende Informationen, wie z. B. abweichende Namen oder Kontaktdaten bei verschiedenen Bestellungen, können ein Anzeichen für betrügerische Aktivitäten sein.

Für Kundinnen und Kunden

  • Unvorhergesehene Transaktionen: Ungewöhnliche Belastungen auf einer Kreditkartenabrechnung sind ein Anzeichen für möglichen Betrug.

  • Warnungen von Finanzinstituten: Viele Banken und Kartenaussteller bieten Warndienste für ungewöhnliche Aktivitäten an. Solche Warnmeldungen können ein frühes Anzeichen für Betrug sein.

  • Phishing-Betrug: Der Erhalt von E-Mails oder Nachrichten, in denen nach persönlichen oder finanziellen Informationen gefragt wird, kann die Vorstufe zu CNP-Betrug sein.

  • Benachrichtigungen über ungewöhnliche Kontoaktivitäten: Benachrichtigungen über Passwortänderungen, Adressaktualisierungen oder andere Kontoänderungen, die Sie nicht vorgenommen haben, sind Warnzeichen für Betrug.

Allgemeine Hinweise

  • Fehlgeschlagene Transaktionen: Mehrere fehlgeschlagene Transaktionsversuche, gefolgt von einem erfolgreichen Versuch, können darauf hindeuten, dass jemand gestohlene Kartennummern nutzt.

  • Kleine Testkäufe: Größeren betrügerischen Käufen gehen oft Transaktionen mit Kleinbeträgen voraus. Betrüger/innen nehmen solche „Testzahlungen“ vor, um zu prüfen, ob die Karte noch aktiv ist.

Indem sie wachsam bleiben und die Anzeichen erkennen, können Unternehmen sowie Kundinnen und Kunden rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen von CNP-Betrug zu verhindern und einzugrenzen. Für Unternehmen bedeutet dies die Einführung geeigneter Überprüfungsverfahren und Überwachungssysteme. Kundinnen und Kunden sollten regelmäßig ihre Kontoauszüge überprüfen und verdächtige Aktivitäten an ihren Kartenaussteller melden.

So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Card-Not-Present-Betrug

Der Schutz Ihres Unternehmens vor CNP-Betrug erfordert eine umfassende Strategie, die Best Practices und Sicherheitsmaßnahmen kombiniert. Für die meisten Unternehmen mit modernen Zahlungssystemen gehört dazu auch die Auswahl von Zahlungssoftware und Hardware, die gegen CNP-Betrug resistent ist.

Ihre Taktiken und Richtlinien sollten natürlich die Besonderheiten und Bedürfnisse Ihres Unternehmens widerspiegeln, aber im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, das Risiko von CNP-Betrug zu minimieren, die für die meisten Unternehmen relevant sein dürften:

Verwendung fortschrittlicher Verifizierungstools

  • AVS: Dieses Tool vergleicht die von der Kundin oder dem Kunden angegebene Rechnungsadresse mit der beim Kreditkartenaussteller hinterlegten Adresse. Diskrepanzen können auf eine betrügerische Transaktion hindeuten.

  • CVV: Das Erfordernis der Kartenprüfnummer (CVV) für Online-Transaktionen erhöht die Sicherheit, da diese Information nicht auf Magnetstreifen gespeichert wird und betrügerische Akteurinnen und Akteure nur schwer an sie herankommen.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Die Implementierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Transaktionen bedeutet einen zusätzlichen Verifizierungsschritt, bei dem in der Regel ein Code an das Telefon oder die E-Mail der Kundin oder des Kunden gesendet wird.

Überwachung der Transaktionen

  • Echtzeit-Transaktionsanalyse: Setzen Sie Systeme ein, die Transaktionen in Echtzeit analysieren und nach ungewöhnlichen Mustern oder von der Norm abweichenden Aktivitäten suchen.

  • Festlegen von Transaktionsgrenzen: Grenzwerte für Transaktionsbeträge oder -häufigkeit können helfen, betrügerische Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.

Sichere Zahlungsgateways

  • Wahl seriöser Zahlungsabwickler: Arbeiten Sie mit Zahlungsabwicklern zusammen, die sich bei der sicheren Verarbeitung und der Betrugsprävention bewährt haben.

  • Verschlüsselung und Tokenisierung: Vergewissern Sie sich, dass das Zahlungsgateway eine wirksame Verschlüsselung für die Datenübertragung und Tokenisierung verwendet, bei der vertrauliche Kartendaten durch einmalige Identifikatoren ersetzt werden.

Informieren von Mitarbeitenden und Kundschaft

  • Mitarbeiterschulungen: Führen Sie regelmäßig Schulungen für Ihre Mitarbeitenden durch, um sie über die neuesten Techniken und Trends in der Betrugsprävention zu informieren.

  • Bewusstseinsbildung bei der Kundschaft: Klären Sie Ihre Kundschaft darüber auf, wie wichtig der Schutz ihrer Kartendaten ist und welche Anzeichen für Phishing-Versuche es gibt.

Stetige Aktualisierung der Systeme

  • Regelmäßige Software-Updates: Halten Sie die gesamte Software mit den jüngsten Sicherheits-Patches auf dem neuesten Stand, insbesondere Software, die mit der Zahlungsabwicklung und Sicherheit zu tun hat.

  • Compliance mit dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS): Die Einhaltung dieser Standards ist obligatorisch und eine bewährte Methode zum Schutz von Karteninhaberdaten.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen

  • Anpassungsfähige Strategien: In dem Maße, wie sich die Betrugstechniken weiterentwickeln, sollten auch Ihre Präventionsstrategien angepasst werden. Überprüfen Sie Ihre Richtlinien und Methoden regelmäßig und passen Sie sie an.

Implementierung von Methoden zur Kundenüberprüfung

  • Verzögerter Versand bei verdächtigen Bestellungen: Wenn eine Bestellung verdächtig erscheint, kann eine Verzögerung des Versands bis zur Überprüfung Verluste verhindern.

  • Manuelle Überprüfung von Hochrisikotransaktionen: Einige Transaktionen erfordern möglicherweise eine manuelle Überprüfung als zusätzliche Sicherheitsebene.

Durch die Einhaltung dieser Best Practices kann Ihr Unternehmen Sicherheitsebenen schaffen, die zusammenwirken, um betrügerische Aktivitäten zu erkennen, zu verhindern und effektiv darauf zu reagieren. Das Ziel ist es, Ihr Unternehmen zu einem härteren Ziel für betrügerische Akteurinnen und Akteure zu machen und gleichzeitig eine reibungslose Erfahrung für ehrliche Kundinnen und Kunden zu gewährleisten.

So reagieren Sie auf Angriffe durch Card-Not-Present-Betrug

Die Reaktion auf CNP-Betrugsangriffe erfordert eine schnelle und systematische Strategie. Nachfolgenden finden Sie eine kurze Übersicht, wie Sie solche Vorfälle effektiv behandeln:

Sofortige Schritte

  • Überprüfen Sie den Vorfall: Prüfen Sie, ob es sich wirklich um betrügerische Aktivitäten handelt. Was wie Betrug aussieht, kann auch bedeuten, dass eine Kundin oder ein Kunde einen Kauf vergessen hat oder eine andere Karte verwendet.

  • Kontaktieren Sie den Zahlungsabwickler: Melden Sie den Vorfall Ihrem Zahlungsabwickler. Diese Dienste verfügen über Protokolle für den Umgang mit solchen Situationen und können Hilfestellung leisten.

  • Stornieren Sie die Transaktion: Ist die Bestellung noch nicht ausgeführt worden, stornieren Sie sie, um den Verlust von Waren oder Dienstleistungen zu vermeiden.

  • Kennzeichnen Sie das Konto: Markieren Sie das für die betrügerische Transaktion verwendete Konto. Dies hilft bei der Nachverfolgung und verhindert, dass dieselben Daten für weitere Versuche verwendet werden.

Folgemaßnahmen

  • Überprüfen Sie die Sicherheitsmaßnahmen: Beurteilen Sie, wie es zu dem Betrug gekommen ist. Analysieren Sie, ob es Lücken in Ihren Sicherheitsprotokollen gab und was Sie tun können, um diese zu beheben.

  • Aktualisieren Sie die Systeme: Wenn der Betrug eine bestimmte Schwachstelle ausgenutzt hat, muss diese sofort behoben werden. Dazu kann eine Aktualisierung der Software oder eine Änderung der Betriebsabläufe gehören.

  • Dokumentieren Sie alles: Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über die betrügerische Transaktion, Ihre Reaktion und die Kommunikation mit den beteiligten Parteien. Das ist wichtig für eventuelle Untersuchungen oder Versicherungsansprüche.

Kommunikation mit Kundinnen und Kunden

  • Transparente Kommunikation: Wenn Kundendaten kompromittiert wurden, informieren Sie die betroffenen Kundinnen und Kunden umgehend.

  • Anleitung für die nächsten Schritte: Beraten Sie die Kundinnen und Kunden, wie sie ihre Konten schützen können, und melden Sie den Vorfall den betreffenden Kartenausstellern.

  • Unterstützung: Bieten Sie einen leicht erreichbaren Kundensupport an, um Anfragen und Anliegen im Zusammenhang mit dem Betrugsfall zu bearbeiten.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Mitarbeiterschulungen: Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden über CNP-Betrug und die Bedeutung der Einhaltung von Sicherheitsprotokollen.

  • Aktualisieren Sie regelmäßig die Sicherheitsmaßnahmen: Informieren Sie sich über die neuesten Betrugsmuster und aktualisieren Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen entsprechend.

  • Programme zur Kundenaufklärung: Klären Sie Ihre Kundschaft über den Schutz ihrer Kartendaten und die Erkennung von Phishing-Versuchen und anderen Betrugsversuchen auf.

  • Verbessern Sie die Verifizierungsverfahren: Führen Sie strengere Verifizierungsverfahren für Transaktionen ein, insbesondere für solche, die Ihnen riskant erscheinen.

Rechtliche und Compliance-Aspekte

  • Meldung an Behörden: In bestimmten Fällen ist es erforderlich, den Vorfall den Strafverfolgungsbehörden oder anderen Aufsichtsbehörden zu melden.

  • Compliance mit Protokollen zu Datenschutzverletzungen: Befolgen Sie die rechtlichen und behördlichen Anforderungen in Bezug auf Datenschutzverletzungen, einschließlich der Benachrichtigung der betroffenen Parteien und der Aufsichtsbehörden.

Diese Schritte ermöglichen es Ihrem Unternehmen, effektiv auf CNP-Betrugsangriffe zu reagieren, den Schaden zu begrenzen und die Abwehrmaßnahmen gegen zukünftige Vorfälle zu stärken. Indem Sie schnell handeln, aus dem Vorfall lernen und Ihre Prozesse verbessern, schützen Sie Ihr Unternehmen und erhalten das Vertrauen Ihrer Kundschaft. Erfahren Sie mehr darüber, wie Stripe Unternehmen vor CNP-Betrug schützt.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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