Bargeld ist in Deutschland traditionell sehr beliebt. Dennoch zeigen aktuelle Entwicklungen, dass digitale Zahlungsmethoden und Debit- bzw. Kreditkarten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dieser Artikel stellt die neuesten Statistiken, Vorlieben und Einflussfaktoren vor, die das Zahlungsverhalten in Deutschland prägen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Aktuelle Statistiken zum Zahlungsverhalten in Deutschland
- Welches sind die beliebtesten Zahlungsarten beim Online-Kauf?
- Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Zahlungsmethode?
- Wie können Unternehmen die richtigen Zahlungsmethoden anbieten?
Aktuelle Statistiken zum Zahlungsverhalten in Deutschland
Mehr als die Hälfte aller Einkäufe (51 %) wurden in Deutschland 2023 bar bezahlt. Das macht mit 26 % rund ein Viertel des Gesamtvolumens an gezahlten Beträgen aus. Insgesamt nimmt der Anteil an Barzahlungen aber kontinuierlich ab. Das Bargeld wird immer weiter durch Kartenzahlungen oder digitale Lösungen ersetzt. Ein Grund dafür könnten laut der Bundesbank die Preiserhöhungen sein.
Unter den bargeldlosen Zahlungsmethoden sind vor allem Debitkarten beliebt – sie werden für 27 % der Transaktionen verwendet, in denen 32 % der Gesamtausgaben getätigt werden. Kreditkarten und Lastschrift/Überweisung machen zusammen rund 10 % der Zahlungsvorgänge aus, auf Online-Zahlungen oder mobile Zahlungsverfahren entfallen aktuell nur 3 % bzw. 6 %. Die Beliebtheit digitaler Zahlungsmethoden nimmt aber besonders unter jüngeren Zielgruppen immer weiter zu.
Wenngleich Bargeld noch immer das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel in Deutschland ist, so wird vor allem bei größeren Summen auf andere Zahlungsmethoden zurückgegriffen. Das zeigt sich am Umsatz der einzelnen Zahlungsarten.
Welches sind die beliebtesten Zahlungsarten beim Online-Kauf?
Auf welche Zahlungsmethoden setzen Menschen in Deutschland am liebsten beim Online-Einkauf? Dazu hat Statista im Jahr 2023 eine umfassende Befragung durchgeführt.
E-Wallets
Mit 65 % der Befragten, die E-Wallets wie PayPal bevorzugen, sind diese Digital Wallets die mit Abstand populärste Zahlungsmethode bei Online-Käufen. Ihre Beliebtheit lässt sich durch die Benutzerfreundlichkeit, die schnelle Abwicklung und die hohe Sicherheit erklären. Nutzer/innen müssen keine sensiblen Bankdaten direkt an den Online-Shop übermitteln, was das Vertrauen in diese Methode steigert.
Kauf auf Rechnung
Der Kauf auf Rechnung folgt mit 43 % auf Platz zwei. Diese Methode bietet den Vorteil, dass Kundinnen und Kunden erst nach Erhalt und Prüfung der Ware zahlen müssen. Besonders bei älteren Zielgruppen genießt diese Zahlungsmethode hohes Vertrauen.
Bieten Sie Ihrer Kundschaft mehr Flexibilität: Mit der neuen Funktion Kauf auf Rechnung von Stripe müssen diese erst bezahlen, nachdem sie die Ware erhalten haben. Für Sie als Händler/in bedeutet das: schnelle Auszahlungen innerhalb von nur zwei Tagen – unabhängig vom Zahlungseingang. Stripe übernimmt dabei das komplette Rechnungs- und Mahnwesen für Sie.
Klarna und Kreditkarten
Klarna, mit einem Anteil von 28 %, kombiniert die Vorteile des Rechnungskaufs mit modernen digitalen Funktionen. Die Flexibilität, später zu zahlen oder Ratenzahlungen zu vereinbaren, macht diesen Anbieter besonders attraktiv.
Ebenfalls bei 28 % liegen Kreditkarten inländischer Banken sowie Debitkarten. Diese überzeugen durch weltweite Akzeptanz und Schutzmechanismen wie Rückbuchungen, falls ein Problem mit der Bestellung auftritt.
Banküberweisungen und Direct Debit
Banküberweisungen (26 %) und Lastschriftverfahren (20 %) bleiben solide Optionen. Sie bieten den Vorteil einer direkten Verbindung zum Bankkonto und ermöglichen eine sichere, transparente Zahlungsabwicklung ohne Zwischenhändler. Während Banküberweisungen besonders für größere Transaktionen oder einmalige Zahlungen genutzt werden, ist das Lastschriftverfahren ideal für wiederkehrende Zahlungen wie Abonnements oder Rechnungen. Zudem profitieren Verbraucher/innen von einem hohen Maß an Kontrolle und Käuferschutz, insbesondere bei unberechtigten Abbuchungen.
Visa und Mastercard
Mit einem Anteil von 26 % gehören Visa und Mastercard weiterhin zu den bevorzugten Zahlungsmethoden beim Online-Shopping. Ihr großer Vorteil liegt in der weltweiten Akzeptanz, die es Kundinnen und Kunden ermöglicht, problemlos in nationalen und internationalen Shops einzukaufen. Zudem bieten Kredit- und Debitkarten von Visa und Mastercard moderne Sicherheitsfeatures wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Käuferschutz und die Möglichkeit zur Rückbuchung im Falle von Betrug oder fehlerhaften Bestellungen. Besonders für Vielreisende und regelmäßige Online-Shopper sind sie eine verlässliche und praktische Wahl.
Weitere Zahlungsarten
Neben den bereits genannten Zahlungsmethoden gibt es eine Reihe an Alternativen, die in Zukunft vermutlich noch weiter an Bedeutung gewinnen werden:
- Voucher und Geschenkkarten (18 %): Ideal für den Kauf von digitalen Produkten oder als Geschenk.
- Bezahlung im Geschäft (9 %): Bei dieser hybriden Lösung wird online bestellt und vor Ort bezahlt.
- Sofortüberweisung (8 %): Diese Methode ist besonders bei Nutzerinnen und Nutzern beliebt, die auf direkte Banküberweisungen setzen.
- Kauf auf Kredit (8 %): Für größere Anschaffungen bietet diese Option zusätzliche finanzielle Flexibilität.
- American Express (7 %): Die Kreditkarte American Express wird besonders von Geschäftsreisenden und Premium-Kundschaft geschätzt. Vorteile wie exklusive Bonusprogramme, Reiseversicherungen und ein starker Käuferschutz machen diese Karte attraktiv, auch wenn sie nicht in allen Online-Shops akzeptiert wird.
- Mobile Bezahl-Apps (6 %): Der Hype um Mobile Payment spiegelt sich noch nicht im Zahlungsverhalten in Deutschland wider.
- Zahlung per Nachnahme (5 %): Eine traditionelle Methode, die vor allem bei sicherheitsbewussten Kundinnen und Kunden genutzt wird.
- Kryptowährungen (3 %): Diese innovative Option wird noch selten genutzt, gewinnt aber bei technikaffinen Nutzerinnen und Nutzern langsam an Relevanz.
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Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Zahlungsmethode?
Die Wahl der Zahlungsmethode wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die von den individuellen Vorlieben der Kundschaft bis hin zu regionalen und technologischen Gegebenheiten reichen. Unternehmen, die diese Einflussfaktoren verstehen, können ihre Zahlungsoptionen gezielt anpassen, und somit die Kundenzufriedenheit steigern. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Einflussfaktoren vor:
Demografische Faktoren
Laut der Studie zum Zahlungsverhalten in Deutschland 2023 von der Bundesbank weisen unterschiedliche Altersgruppen oft ein unterschiedliches Zahlungsverhalten auf. Ältere Kundinnen und Kunden greifen häufiger zu Bargeld oder klassischen Zahlungsmethoden wie Überweisungen, da sie mit diesen vertraut sind. Jüngere Generationen hingegen bevorzugen moderne Zahlungsmöglichkeiten wie mobile Zahlungen, Digital Wallets oder „Jetzt kaufen, später bezahlen”-Dienste, die möglichst schnell und einfach über das Smartphone funktionieren. Höher gebildete oder einkommensstarke Gruppen tendieren oft zu bargeldlosen oder innovativen Zahlungsoptionen.
Technologische Entwicklungen
Die Verfügbarkeit und Akzeptanz neuer Technologien haben die Zahlungslandschaft stark verändert. Kontaktlose Zahlungen, NFC-Technologie und Digital Wallets wie Apple Pay oder Google Pay werden immer populärer. Mehr als 80 % der Deutschen hatten laut Statista im Jahr 2023 bereits ein Smartphone. Dementsprechend entdecken auch immer mehr Nutzerinnen und Nutzer die Vorteile mobiler Zahlungsmethoden. Gleichzeitig setzen technologische Fortschritte neue Sicherheitsstandards, die das Vertrauen in digitale Zahlungen stärken. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie mit der technologischen Entwicklung Schritt halten, um die Erwartungen ihrer Kundschaft zu erfüllen.
Regionale Unterschiede
Das Zahlungsverhalten variiert stark von Region zu Region. In Deutschland beispielsweise spielt Bargeld trotz eines kontinuierlichen Rückgangs noch immer eine wichtige Rolle, während skandinavische Länder nahezu bargeldlos funktionieren. In Asien hingegen sind QR-Code-basierte Zahlungen äußerst verbreitet. International agierende Unternehmen müssen diese regionalen Unterschiede verstehen und ihre Zahlungsmethoden entsprechend anpassen.
Kulturelle Faktoren
Kulturelle Präferenzen beeinflussen ebenfalls die Wahl der Zahlungsmethode. In einigen Kulturen wird Bargeld als das sicherste und vertrauenswürdigste Zahlungsmittel angesehen, während andere Kulturen Innovation schneller befürworten. Diese kulturellen Unterschiede können auch die Geschwindigkeit beeinflussen, mit der neue Zahlungsmethoden angenommen werden.
Sicherheits- und Datenschutzbedenken
Viele Kundinnen und Kunden entscheiden sich für Zahlungsarten, die sie als sicher und datenschutzfreundlich empfinden. Unternehmen, die klare Sicherheitsrichtlinien kommunizieren und vertrauenswürdige Technologien einsetzen, können das Vertrauen ihrer Kundschaft stärken. Sicherheitsbedenken sind insbesondere bei neuen Technologien wie Kryptowährungen oder Digital Wallets ein Thema.
Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen
Gesetzliche Vorgaben und wirtschaftliche Bedingungen können ebenfalls Einfluss auf die Wahl von Zahlungsmethoden haben. Die Einführung von SEPA-Echtzeitüberweisungen oder Regulierungen zur Kostenneutralität bestimmter Zahlungsmethoden können beispielsweise dazu beitragen, dass Ihre Kundschaft diese vermehrt nutzen. Gleichzeitig können wirtschaftliche Unsicherheiten oder Inflation die Vorlieben der Verbraucher/innen hin zu Bargeld verschieben.
Bequemlichkeit und Verfügbarkeit
Letztendlich bevorzugt die Kundschaft einfache und bequeme Zahlungsmethoden. Kontaktlose Zahlungen, die nur wenige Sekunden dauern, oder das Scannen eines QR-Codes werden zunehmend nachgefragt. Die Verfügbarkeit von Geldautomaten, POS-Terminals oder digitalen Wallets spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Unternehmen, die für eine reibungslose Nutzung sorgen, steigern ihre Attraktivität.
Wie können Unternehmen die richtigen Zahlungsmethoden anbieten?
Die Zahlungsmethode kann entscheidend darüber sein, ob ein Kunde kauft oder abspringt. Um möglichst vielen Kundinnen und Kunden eine optimale Lösung anzubieten, ist der richtige Mix an Zahlungsoptionen essenziell.
Mit Stripe integrieren Sie passende Zahlungsmethoden ganz einfach. Ob Sie den durchschnittlichen Bestellwert durch „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Optionen steigern, neue Zahlungsmöglichkeiten einführen oder die Transaktionskosten mithilfe von Lastschriften reduzieren möchten – Stripe stellt sicher, dass Sie immer die optimalen Zahlungsoptionen für Ihre Region und Ihr Geschäftsmodell zur Verfügung haben.
Hier sind einige Tipps, wie Unternehmen ihre Zahlungsmethoden optimieren können:
Zielgruppe analysieren
Der erste Schritt ist, die Zielgruppe genau zu verstehen. Ältere Kundschaft bevorzugt oft traditionelle Zahlungsmethoden wie Bargeld oder Überweisungen, während jüngere Generationen zu digitalen Wallets, mobilen Zahlungen oder BNPL-Diensten (Buy Now, Pay Later) tendieren. Sammeln Sie Daten über die Präferenzen Ihrer Kundschaft, um gezielt die passenden Optionen anbieten zu können.
Ein breites Spektrum an Optionen bereitstellen
Vielfalt bei Zahlungsmethoden ist entscheidend. Die Basis sollte gängige Varianten wie Bargeld, Debit- und Kreditkarten sowie Online-Überweisungen umfassen. Ergänzend dazu sind digitale Wallets wie PayPal, Apple Pay oder Google Pay sinnvoll, um moderne Bedürfnisse abzudecken.
Regionale Unterschiede berücksichtigen
Unterschiedliche Länder und Regionen haben unterschiedliche Vorlieben. Für internationale Anbieter ist es daher essenziell, lokale Vorlieben zu berücksichtigen.
Sicherheit in den Vordergrund stellen
Verbraucherinnen und Verbraucher achten zunehmend auf Sicherheit beim Bezahlen. Nutzen Sie Technologien wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und SSL-Verschlüsselung, um Vertrauen zu schaffen. Kommunizieren Sie offen, wie Kundendaten geschützt werden, und bieten Sie sichere, bewährte Zahlungsmethoden an.
Mobile Zahlungen fördern
Die Nutzung mobiler Zahlungen steigt kontinuierlich. Die Integration von NFC-basierten Technologien wie kontaktlosen Karten oder Smartphones an der Kasse kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Für Online-Shops sollten mobile Zahlungsdienste reibungslos funktionieren und einfach bedienbar sein.
Kosten und Gebühren im Blick behalten
Einige Zahlungsmethoden können für Unternehmen teuer sein. Achten Sie darauf, die Kosten für die Implementierung und Nutzung von Zahlungsdiensten zu kalkulieren und diese in Ihre Preiskalkulation einfließen zu lassen. Transparente Gebührenmodelle schaffen Klarheit.
Echtzeitüberweisungen als Vorteil nutzen
Mit der Einführung von flächendeckenden und kostenneutralen SEPA-Echtzeitüberweisungen ab 2025 wird eine neue Dimension der Zahlungsabwicklung geschaffen. Schon heute nutzen laut der Bundesbank 80 % der Befragten diese schnelle Option, was auf eine hohe Akzeptanz hinweist.
Flexibilität bewahren
Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kundinnen und Kunden ändern sich stetig. Unternehmen sollten daher flexibel bleiben und bereit sein, neue Zahlungsmethoden zu integrieren, wenn diese an Bedeutung gewinnen. Ein agiles System, das schnell auf Markttrends reagieren kann, sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.