Zu jeder geschäftlichen Beziehung gehört ein Angebot. Es bildet die Grundlage für klare Vereinbarungen zwischen Anbietenden und Kundschaft und übernimmt damit eine wichtige Aufgabe für einen reibungslos funktionierenden Geschäftsalltag.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Inhalte Ihr Angebot gemäß der Pflichtangaben aufweisen sollte und wie Sie diese mit präzisen Formulierungen in einer übersichtlichen Struktur umsetzen.
Worum geht’s in diesem Artikel?
- Was ist ein Angebot?
- Welche Pflichtangaben muss ein Angebot enthalten?
- Wie kann die Struktur eines Angebots aussehen?
- Beispielsätze für die Formulierung von Angeboten
- So kann Stripe Sie bei der Angebotserstellung unterstützen
Was ist ein Angebot?
Ein Angebot ist eine rechtlich bindende Erklärung und Grundlage einer möglichen Geschäftsbeziehung. Es stellt bestimmte Waren, Dienstleistungen oder Leistungen zu festgelegten Konditionen bereit und dient dazu, potenzielle Kundinnen und Kunden klar und eindeutig über Preise, Leistungen und Bedingungen zu informieren.
Üblicherweise enthält ein Angebot detaillierte Angaben zu den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen, deren Preisgestaltung, Zahlungsbedingungen, Lieferfristen und etwaigen Zusatzleistungen. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Angebot transparent und eindeutig formulieren, damit keine Missverständnisse auftreten.
Ein Angebot unterscheidet sich von einer bloßen Anfrage oder einer allgemeinen Produktbeschreibung dadurch, dass es eine konkrete Absicht signalisiert, einen Vertrag einzugehen. Ein unverbindliches Angebot signalisiert lediglich Interesse an einer möglichen Geschäftsbeziehung, ohne die rechtliche Pflicht, die angegebenen Konditionen einzuhalten. Solche Angebote dienen oft dazu, erste Informationen über Produkte oder Dienstleistungen, Preise sowie Konditionen zu geben und eine Orientierungshilfe zu bieten. Es räumt Ihnen Flexibilität in unsicheren Märkten ein und ist offiziell eine Einladung zur Verhandlung für Ihre/n Geschäftspartner/in.
Gut formulierte Angebote helfen Ihnen dabei, Kundschaft zu gewinnen und schaffen zudem Vertrauen und Professionalität in der geschäftlichen Kommunikation.
Welche Pflichtangaben muss ein Angebot enthalten?
Rechtlich gesehen muss ein Angebot bestimmte Kriterien erfüllen, darunter Vollständigkeit und Klarheit, um gültig zu sein. Es ist so präzise wie möglich formuliert, minimiert Rückfragen und erleichtert den Vertragsabschluss. Ein Angebot kann eine Frist haben, sodass der Empfänger/die Empfängerin innerhalb einer bestimmten Zeit entscheiden muss. Falls die Annahme zu spät oder mit Änderungen erfolgt, gilt dies als neues Angebot. Wird es ohne Änderungen angenommen, entsteht ein bindender Vertrag.
Die Pflichtangaben sorgen für Transparenz und rechtliche Sicherheit – für Sie selbst und für Ihre Kundschaft. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, welche Inhalte und Pflichtangaben ein Angebot in Deutschland enthalten sollte:
Anschrift der Parteien
Kaufleute müssen im geschäftlichen Verkehr Handelsbriefe – dazu zählen auch Angebote – mit korrekten Firmendaten, Rechtsform und Sitz versehen. Ihr Angebot sollte daher Ihren vollständigen Namen sowie Ihre Adresse bzw. die Ihres Unternehmens beinhalten. Gleiches gilt für Ihre potenzielle Kundschaft. Für den Empfänger/die Empfängerin sind ebenfalls der vollständige Name und die Adresse anzugeben.
Für die Erhebung und weitere Verarbeitung von personenbezogenen Daten potenzieller Kundschaft ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu beachten.
Leistungs- oder Produktbeschreibung
Geben Sie genaue Spezifikationen für Ihre angebotenen Waren oder Dienstleistungen an. Dazu zählen zum Beispiel Mengenangaben und eventuell zusätzliche Informationen wie Maße, Material oder technische Details. Es ist wichtig, hier so präzise wie möglich zu informieren, damit Ihre Kundschaft genau weiß, was sie erwarten kann.
Nennung von Preisen
In Ihr Angebot gehören sowohl Einzelpreise als auch der Gesamtpreis der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. Dabei sollten Sie die enthaltene oder zuzüglich zu entrichtende Mehrwertsteuer eindeutig kenntlich machen. Nach Preisangabenverordnung (PAngV) sind Preise transparent und inklusive Mehrwertsteuer auszuweisen, wenn sich das Angebot an Endverbraucher richtet. Wenn Sie Ihrer Kundschaft Rabatte oder Sonderkonditionen einräumen möchten, nehmen Sie dies ebenfalls mit auf. Gleiches gilt für etwaige Zusatzkosten wie zum Beispiel Liefergebühren oder Versandkosten.
Angabe der Zahlungsbedingungen
Bei den Zahlungsbedingungen handelt es sich ebenfalls um eine Pflichtangabe für Ihr Angebot. Welches Zahlungsziel möchten Sie einräumen? Soll Ihr Kunde beispielsweise direkt nach Lieferung bezahlen oder innerhalb von 14 Tagen? Welche Zahlungsmethoden akzeptieren Sie? Eine Information zu Verzugszinsen oder Mahngebühren bei verspäteter Zahlung ist nicht verpflichtend, trägt aber zu mehr Transparenz bei.
Lieferbedingungen
Damit Ihre Kundinnen und Kunden wissen, wann oder bis wann Sie Ihre Leistung erbringen, geben Sie eine Lieferfrist oder ein Lieferdatum an. Auch der Ort der Lieferung sollte klar geregelt sein. Gerade bei großen Teilen ist es ein entscheidender Unterschied, ob ein Produkt zum Beispiel frei Haus geliefert wird oder ab Werk. Angaben zu Versandkosten und -bedingungen vervollständigen diesen Punkt.
Gültigkeitsdauer des Angebots
Setzen Sie eine klare Frist, bis wann das Angebot gültig ist. Das gibt Ihrer potenziellen Kundschaft eine Orientierungshilfe zur Entscheidung und Ihnen selbst mehr Sicherheit. Sollten sich beispielsweise nach Ablauf des Angebots Preise bei zuliefernden Unternehmen ändern, können Sie dies in ein neues Angebot einfließen lassen.
Rechtliche Hinweise
Falls Sie AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) nutzen, müssen diese nach § 305 BGB leicht zugänglich und transparent sein. Ein Hinweis auf die AGB sollte auch in Ihrem Angebot enthalten sein. Bei Angeboten an Verbraucher/innen im Fernabsatz, zum Beispiel über einen Online-Shop, müssen Sie über das gesetzliche Widerrufsrecht informieren.
Kontaktdaten einer Ansprechperson
Für mehr Serviceorientierung ist es sehr hilfreich, eine konkrete Ansprechperson auf Seiten des Anbieters/der Anbieterin zu benennen. Das erleichtert es Ihrer potenziellen Kundschaft, bei Fragen oder Unklarheiten direkt Kontakt mit jemandem aufzunehmen, der sich mit dem Thema auskennt. Geben Sie daher idealerweise eine Telefonnummer sowie eine E-Mail-Adresse an.
Wie kann die Struktur eines Angebots aussehen?
Die Struktur eines Angebots orientiert sich grundsätzlich an den Pflichtangaben. Hinzukommt eine freundliche Begrüßung mit einer klaren Einleitung. Sie können sich beispielsweise für das Interesse bedanken oder – falls bereits ein Gespräch stattgefunden hat – für den informativen Austausch. Sie zeigen so, dass Sie eine Zusammenarbeit anstreben und können auch kurz erläutern, wie Ihr Angebot Ihrer Kundschaft weiterhelfen kann. Das Ziel ist es, den Empfänger/die Empfängerin direkt positiv anzusprechen.
Ihren vollständigen Namen, Anschrift, Unternehmensname, Rechtsform, ggf. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer oder Handelsregistereinträge befinden sich üblicherweise im Briefkopf. Es empfiehlt sich daher, Ihre Angebote auf Briefpapier zu drucken oder Stripe Billing als unterstützendes Tool zu nutzen. Mit Billing können Sie Angebote und Rechnungen einfach und schnell erstellen. Generieren Sie individualisierte Zahlungslinks und senden Sie diese direkt an Ihre Kundinnen und Kunden. Wird Ihr Angebot angenommen, wandelt Billing dieses automatisch in eine Rechnung um.
Ihre Produkt- oder Leistungsbeschreibung im Angebot sollte so präzise und verständlich wie möglich sein. Falls Sie mehrere Leistungen anbieten, empfiehlt es sich, diese in einer tabellarischen Übersicht darzustellen. Das erhöht die Lesefreundlichkeit und schafft Übersichtlichkeit. Diese Tabelle ist auch ein guter Platz für die Angabe der Einzelpreise und des Gesamtpreises.
Darunter listen Sie Zahlungs- und Lieferbedingungen sowie die Gültigkeitsdauer des Angebots auf. Keine Pflicht, aber sehr empfehlenswert ist es, mit einer positiven und einladenden Botschaft abzuschließen.
Beispielsätze für die Formulierung von Angeboten
Wenn Sie Angebote schreiben, können Sie auf standardisierte Sätze und Formulierungen zurückgreifen. Dies spart Ihnen Zeit und erhöht gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass alle wichtigen Angaben in Ihrem Angebot enthalten sind. Folgende Beispielsätze kommen in Frage:
„Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir freuen uns, Ihnen unser Angebot unterbreiten zu dürfen.“
Mit diesem Satz gestalten Sie eine freundliche Einleitung und signalisieren Wertschätzung. Ein persönlicher Bezug, zum Beispiel auf ein stattgefundenes Telefonat, wertet die Formulierung weiter auf. Sollte der Kunde/die Kundin schon einmal bei Ihnen gekauft haben, kann auch das Erwähnung finden und die Kundenbindung stärken.„Wir beraten Sie bei der Erstellung einer maßgeschneiderten Marketingstrategie, die individuell auf Ihre Unternehmensziele abgestimmt ist.“ oder „Wir liefern Ihnen 50 Stühle (Modellname) in der Farbe Weiß.“
Je nachdem, ob Sie ein konkretes Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, ist an dieser Stelle eine klare Leistungsbeschreibung gefragt. Bei Kreativleistungen können Sie zum Beispiel mit angeben, welche Nutzungsrechte Ihr Kunde/Ihre Kundin erwirbt oder wie viele Korrekturphasen enthalten sind. An dieser Stelle sollten Sie auch den Einzelpreis der Ware oder den Stundensatz für Ihre Dienstleistung angeben. Bei Dienstleistungen, deren Umfang sich im Vorfeld zwar planen lässt, aber nicht gesichert feststeht, ist ein Hinweis „Mehraufwand berechnen wir mit einem Stundensatz von 80 Euro zzgl. 19 % MwSt.“ eine hilfreiche Orientierung für Ihre Kundschaft.„Der Gesamtpreis beträgt 2.500,00 Euro inklusive 19 % Mehrwertsteuer.“
Richtet sich Ihr Angebot an Endverbraucher, ist der Preis inklusive Mehrwertsteuer anzugeben. Zwischen Unternehmen ist es üblich, den Preis exklusive Mehrwertsteuer zu nennen. In jedem Fall muss für Ihre Kundschaft klar ersichtlich sein, welche Preise für welche Leistung aufgerufen werden.„Die Lieferung erfolgt innerhalb von 10 Werktagen nach Auftragserteilung.“
Indem Sie eine klare Zeitangabe zur Lieferfrist machen, schaffen Sie Verbindlichkeit und Vertrauen. Die Frist sollte realistisch bemessen sein. Verspätete Lieferungen schaden Ihrem Ruf als Geschäftspartner/in. Zu lange Lieferfristen lassen Sie im Vergleich zum Wettbewerb unattraktiv erscheinen.„Bitte beachten Sie, dass dieses Angebot bis zum 31. Dezember 2024 gültig ist.“
Mit einer klar kommunizierten Frist erzeugen Sie Entscheidungsdruck bei Ihrer potenziellen Kundschaft. Naht das Ende der Frist, haben Sie zudem einen Anlass für eine erneute Kontaktaufnahme.„Die Zahlung erfolgt bitte innerhalb von 14 Tagen nach Rechnungsstellung per Banküberweisung.“
Indem Sie eindeutige Zahlungsziele ausgeben, sichern Sie Ihre eigenen finanziellen Abläufe. Mit Stripe Billing haben Sie zudem die Möglichkeit, automatische Zahlungserinnerungen zu versenden, wenn Ihre Kundinnen und Kunden in Verzug mit der Zahlung geraten.„Sie haben noch Fragen oder brauchen weitere Informationen? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme per Telefon oder E-Mail.“
Ein solcher Satz signalisiert Offenheit für Kommunikation und Interesse am Gegenüber. Zudem stärkt er den Servicegedanken.„Unser Angebot umfasst zusätzlich einen kostenlosen Support für die ersten drei Monate nach Abschluss.“
Wenn Sie Zusatzleistungen anbieten können oder wollen, ist das ein gutes Verkaufsargument. Indem Sie die zusätzlichen Leistungen hervorheben und klar erkennbar im Angebot dokumentieren, betonen Sie den Mehrwert für eine Zusammenarbeit mit Ihnen.„Es ist für uns selbstverständlich, dass wir höchste Qualitätsstandards für die Produktion Ihrer Ware/Erbringung Ihrer Dienstleistung anlegen.“
Besonders, wenn Kundschaft das erste Mal mit Ihnen zusammenarbeitet, kann es hilfreich sein, die eigenen Anforderungen an Qualität und Service offen zu kommunizieren. Ein solcher Satz vermittelt Kunden/Kundinnen, welche Werte für Sie in der Zusammenarbeit wichtig sind. Im besten Fall sind diese Werte auch für Ihr Gegenüber wichtig, was eine Kooperation auf Augenhöhe unterstützt.„Für eine verbindliche Beauftragung senden Sie uns bitte Ihre Auftragsbestätigung bis zum oben genannten Datum.“
Diese klare Handlungsaufforderung gibt Kundinnen und Kunden Orientierung, Sicherheit und fördert schnellere Entscheidungen.
So kann Stripe Sie bei der Angebotserstellung unterstützen
Stripe unterstützt Unternehmen bei der Angebotserstellung durch verschiedene Tools und Funktionen, die den Prozess effizienter und professioneller gestalten.
Neben den oben bereits genannten Vorteilen unterstützt Stripe Billing Sie bei der Angebotserstellung und bietet verschiedene Zahlungsoptionen. Dazu zählen einmalige Zahlungen genauso wie wiederkehrende Zahlungen und Abonnements oder Ratenzahlungen.
Diese Optionen lassen sich direkt in Ihre Angebote einbinden, damit Sie attraktive und flexible Konditionen anbieten können. Für einen professionellen optischen Eindruck erhalten Sie zudem die Möglichkeit, Ihre Angebote individuell an das Corporate Design Ihres Unternehmens anzupassen.
Gerade wenn Sie international tätig sind und Kundschaft im Ausland haben, macht Billing Ihre Angebote attraktiver, denn es unterstützt über 135 Währungen und zahlreiche Zahlungsmethoden. So vereinfacht Billing Ihre Angebotserstellung und optimiert darüber hinaus Ihre gesamte Zahlungs- und Verwaltungsstruktur, was Ihnen Zeit spart und Ihre Kundenzufriedenheit erhöht.
Über das Dashboard von Stripe können Sie außerdem den Status von Zahlungen und ausstehenden Angeboten überwachen. Eine Alternative zu Billing ist Stripe Invoicing Plus, ein Upgrade von Stripe Invoicing, welches ebenfalls das Erstellen von Angeboten ermöglicht und eine Vielzahl von Zahlungsoptionen und Vorteilen bietet.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.