Bargeldobergrenze: Aktuelle und zukünftige Regelung für Unternehmen in Deutschland

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  1. Einführung
  2. Wie hoch ist die Bargeldobergrenze in Deutschland und ab wann gilt sie?
    1. Aktuelle Regelungen im EU-Ausland
    2. Ab wann gilt die Bargeldobergrenze in Deutschland?
  3. Warum gibt es Bargeldobergrenzen?
  4. Was sind die Vorteile von digitalen Zahlungssystemen?
    1. Sicherheit
    2. Flexibilität
    3. Effizienz
    4. Transparenz
  5. Hat Bargeld als Zahlungsmittel in Deutschland eine Zukunft?
  6. So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Deutschland gilt traditionell als Bargeldland. 2023 wurde die Hälfte aller Transaktionen von Menschen in Deutschland mit Banknoten und Münzen gezahlt. Doch bis zu welchem Betrag sind Barzahlungen erlaubt? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bargeldregelungen derzeit gelten, was sich ab 2027 ändert und welche Gründe für eine Obergrenze sprechen. Außerdem zeigen wir, wie digitale Zahlungssysteme Unternehmen dabei unterstützen können, sich zukunftssicher aufzustellen.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Wie hoch ist die Bargeldobergrenze in Deutschland und ab wann gilt sie?
  • Warum gibt es Bargeldobergrenzen?
  • Was sind die Vorteile von digitalen Zahlungssystemen?
  • Hat Bargeld als Zahlungsmittel in Deutschland eine Zukunft?
  • So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Wie hoch ist die Bargeldobergrenze in Deutschland und ab wann gilt sie?

Eine Bargeldobergrenze bezeichnet den maximal zulässigen Betrag, den man in bar bei einer einzelnen Transaktion bezahlen darf. In Deutschland gibt es aktuell keine gesetzliche Obergrenze für Bargeldzahlungen (Stand Juli 2025).

Wer jedoch Beträge über 10.000 € bar bezahlen möchte, ist verpflichtet, seine Identität offenzulegen. Händler/innen müssen die folgenden Angaben einholen und aufbewahren: den vollständigen Namen, Geburtsdatum und -ort, die Staatsangehörigkeit sowie die aktuelle Wohnanschrift (siehe § 10 GwG und § 8 GwG).

  • Vollständiger Name
  • Geburtsdatum und -ort
  • Staatsbürgerschaft
  • Aktuelle Privatadresse

Für den Kauf von Edelmetallen gilt eine Sonderregelung. Käufer/innen von Edelmetallen müssen sich bereits ab einem Barbetrag von 2.000 € ausweisen. Seit April 2023 ist es in Deutschland darüber hinaus gesetzlich untersagt, Immobilien bar zu bezahlen (§ 16a GwG).

Für Transaktionen zwischen Einzelpersonen gibt es keine Bargeldobergrenzen.

Aktuelle Regelungen im EU-Ausland

In Europa variieren die Vorschriften bezüglich der Höchstgrenze für Bargeld aktuell von Land zu Land. In Österreich, Schweden, Irland oder Zypern gibt es beispielsweise keine Bargeldobergrenze. Einige Staaten haben wie Deutschland eine Ausweispflicht ab einem bestimmten Betrag, andere unterscheiden zwischen privaten und gewerblichen Zahlungen oder haben Sonderregelungen für bestimmte Waren. Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland bietet eine umfassende, nach Ländern geordnete Übersicht über die Obergrenzen für Barzahlungen.

In Frankreich, zum Beispiel, dürfen ansässige Steuerzahler/innen beispielsweise maximal 1.000 € bar an Unternehmen zahlen. Bargeldzahlungen unter Privatpersonen sind hingegen nicht begrenzt.

Spanien hat ebenfalls 1.000 € als Grenze festgelegt, wenn bei den Transaktionen Unternehmen involviert sind. Für Verbraucher/innen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz in Spanien gilt ein Bargeldverbot erst bei Zahlungen ab 10.000 €.

In Italien liegt die Höchstgrenze für alle Zahlungen seit Januar 2023 bei 5.000 €.

Ab wann gilt die Bargeldobergrenze in Deutschland?

Die neue Regelung tritt am 1. Januar 2027 in Kraft: Dann gilt EU-weit eine einheitliche Bargeldobergrenze von 10.000 € pro Transaktion. Mitgliedstaaten, die bereits niedrigere Obergrenzen haben, können diese allerdings beibehalten. Zudem gilt die neue Regelung nicht für Transaktionen zwischen Privatpersonen. Wer beispielsweise aus zweiter Hand ein Auto kaufen möchte, kann dieses auch zukünftig bar bezahlen.

Im April 2024 wurde die neue Höchstgrenze vom Europäischen Parlament beschlossen, Ende Mai 2024 hat der Ministerrat seine Zustimmung gegeben. Am 19.6.2024 wurde die Regelung als Teil des EU-Geldwäschepaketsim Amtsblatt der EU veröffentlicht (siehe Verordnung 2024/1624). Die Verordnung tritt drei Jahre später in Kraft, also 2027.

Heute (Juli 2025)

Ab 2027

Obergrenze für Barzahlungen

Keine rechtliche Obergrenze

Obergrenze von 10.000 € pro Transaktion

Geltungsbereich

Anwendbar auf Transaktionen zwischen:

  • Unternehmen
  • Unternehmen und Privatpersonen
  • Private Käufer/innen und Verkäufer/innen

Anwendbar auf Transaktionen zwischen:

  • Unternehmen
  • Unternehmen und Privatpersonen

Hinweis: Für Transaktionen zwischen privaten Käufern/Käuferinnen und Verkäufern/Verkäuferinnen wird es auch nach 2027 keine Obergrenze geben.

Warum gibt es Bargeldobergrenzen?

Bargeldobergrenzen dienen dem Kampf gegen Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung. Durch die Einführung einer Obergrenze beim Bargeld möchte die Europäische Union sicherstellen, dass große Transaktionen nachvollziehbar und transparent sind. Denn umfangreiche Barzahlungen, die nicht nachvollzogen werden können, bieten die Möglichkeit, illegale Finanzströme zu verschleiern. Kriminelle können diese Anonymität nutzen, um illegale Gelder zu bewegen und deren Herkunft zu verbergen. Diese undurchsichtigen Transaktionen stellen ein Risiko für die Integrität des Finanzsystems dar und können als Grundlage für kriminelle Aktivitäten dienen.

Die EU-Verordnung 2024/1624 enthält daher auch einen Beschluss zur Einrichtung einer Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. AMLA (Authority for Anti-Money Laundering and Countering the Financing of Terrorism) soll die Zusammenarbeit der nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren und sicherstellen, dass alle Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen im Kampf gegen die organisierte Kriminalität nachkommen. Zudem wird AMLA die Aufsicht über Bereiche übernehmen, die als riskant für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gelten. Dazu zählen beispielsweise Märkte für Immobilien, Edelmetalle und Kryptowährungen.

Was sind die Vorteile von digitalen Zahlungssystemen?

Obwohl Bargeld in Deutschland nach wie vor beliebt ist, nehmen elektronische Zahlungen stetig zu. Im Jahr 2023 wurden 35,5 % des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel bar bezahlt. Das bedeutet einen Rückgang von 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Wert der Kartenzahlungen im gleichen Zeitraum auf fast 300 Milliarden Euro, was einem Anstieg von fast 62 % entspricht. Dieser Aufwärtstrend zeigt, dass digitale Zahlungen für Unternehmen und Kunden/Kundinnen viele Vorteile bieten.

Sicherheit

Digitale Zahlungen bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Im Gegensatz zu Barzahlungen, bei denen Transaktionen meist anonym bleiben, hinterlassen digitale Zahlungen nachvollziehbare Spuren. Für Unternehmen bedeutet dies, dass jede Zahlung eindeutig zugeordnet und zurückverfolgt werden kann. Für Kundinnen und Kunden entfallen Risiken wie Diebstahl oder der Verlust von Bargeld. Zudem bieten digitale Zahlungsplattformen zahlreiche Sicherheitsmechanismen wie die Tokenisierung, biometrische Authentifizierung oder Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese schützen umfassend vor Betrug und Identitätsdiebstahl.

Flexibilität

Ein weiterer Vorteil digitaler Zahlungssysteme ist ihre Flexibilität. Unternehmen können ihren Kundinnen und Kunden eine Vielzahl von Zahlungsoptionen anbieten, darunter Debitkarten, Kreditkarten, digitale Karten, die in Digital Wallets hinterlegt sind, SEPA-Überweisungen oder mobile Zahlungs-Apps. Auf diese Weise können Käufer/innen sowohl online als auch im stationären Handel ihre präferierte Bezahlmethode auswählen.

Effizienz

Digitale Zahlungen ermöglichen eine schnelle Abwicklung von Transaktionen. Anders als bei Barzahlungen entfällt das manuelle Zählen des Geldes, was insbesondere bei hohen Beträgen viel Zeit spart. Unternehmen in Deutschland profitieren jedoch vor allem bei internen Prozessen: Buchhaltung, Zahlungsabgleich und Auswertungen lassen sich durch die automatische Erfassung digitaler Transaktionen deutlich effizienter gestalten.

Transparenz

Digitale Zahlungssysteme sorgen für eine bessere Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Kundinnen und Kunden erhalten sofortige Zahlungsbestätigungen und haben über ihre Banking- oder Wallet-Apps jederzeit Zugriff auf ihre Transaktionshistorie. Auch Unternehmen profitieren von einer transparenten Datenbasis. Sie erlaubt es ihnen, Zahlungsströme in Echtzeit zu verfolgen, Berichte zu erstellen und darauf aufbauend fundierte Entscheidungen zu treffen.

Hat Bargeld als Zahlungsmittel in Deutschland eine Zukunft?

Trotz der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs bleibt Bargeld in Deutschland voraussichtlich weiterhin ein beliebtes Zahlungsmittel, insbesondere bei alltäglichen Käufen und Zahlungen zwischen Privatpersonen. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung zur 21. Legislaturperiode bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt des Bargelds: „Wir stellen sicher, dass jeder weiterhin selbst entscheiden kann, wie er bei Geschäften des Alltags bezahlt.“

Die Bundesregierung verfolgt jedoch das Ziel einer echten Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr, bei der Unternehmen zukünftig sowohl Bargeld als auch mindestens eine digitale Zahlungsoption anbieten sollen. Wird die im Koalitionsvertrag formulierte Absichtserklärung in ein Gesetz überführt, müssten Händler/innen und Dienstleister/innen mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit wie Kartenzahlung oder Mobile Payment anbieten.

Für viele Kundinnen und Kunden wäre dies von Vorteil, da sie unabhängig von Ort und Branche frei entscheiden können, ob sie bar, per Karte oder mobil bezahlen möchten. Für Unternehmen im stationären Handel bedeutet die geplante Pflichtregelung unter Umständen eine technische und organisatorische Umstellung. Ein konkreter Zeitplan zur Umsetzung dieser Vorgabe existiert bislang nicht (Stand: Juli 2025). Der Koalitionsvertrag spricht lediglich von einer „schrittweisen Einführung“, was auf Übergangsfristen sowie mögliche Ausnahmeregelungen schließen lässt.

Dennoch sollten sich Unternehmen frühzeitig mit digitalen Zahlungsoptionen auseinandersetzen. Eine frühzeitige Digitalisierung des Zahlungsverkehrs bereitet nicht nur auf kommende gesetzliche Anforderungen vor, sondern kann zudem die Kundenzufriedenheit erhöhen und zusätzliche Umsatzpotenziale eröffnen.

So kann Stripe Payments Sie unterstützen

Stripe Payments bietet eine einheitliche, globale Zahlungslösung, mit der Unternehmen jeder Größe – vom wachsenden Start-up bis zum internationalen Konzern – Zahlungen online, vor Ort und weltweit akzeptieren können.

Stripe Payments unterstützt Sie unter anderem in den folgenden Bereichen:

  • Optimierung des Checkout-Erlebnisses: Bieten Sie Ihren Kundinnen und Kunden einen reibungslosen Bezahlprozess mit vorgefertigten Benutzeroberflächen, Zugang zu über 125 Zahlungsmethoden und Link, der von Stripe entwickelten digitalen Brieftasche. Dies spart unzählige Stunden Entwicklungszeit.
  • Schnellere Erschließung neuer Märkte: Erreichen Sie Kundschaft weltweit und reduzieren Sie Aufwand und Kosten beim Währungsmanagement mit grenzüberschreitenden Zahlungsoptionen in 195 Ländern und über 135 Währungen.
  • Vereinheitlichung von Präsenz- und Online-Zahlungen: Schaffen Sie ein einheitliches Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg, um Interaktionen zu personalisieren, Kundentreue zu belohnen und Umsätze zu steigern.
  • Verbesserung der Zahlungsleistung: Erhöhen Sie Ihre Einnahmen mit individuell anpassbaren Tools, inklusive No-Code-Betrugsschutz und fortschrittlichen Funktionen zur Optimierung der Autorisierungsraten.
  • Schnelleres Wachstum auf einer flexiblen, zuverlässigen Plattform: Nutzen Sie eine Infrastruktur, die mit Ihrem Unternehmen mitwächst, mit 99,999 % Verfügbarkeit und branchenführender Stabilität.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Stripe Payments Ihre Online- und Vor-Ort-Zahlungen unterstützt oder starten Sie direkt.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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