Fragebogen zur steuerlichen Erfassung: Das sollten Unternehmen in Deutschland wissen

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  1. Einführung
  2. Wasist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?
  3. Wie beantragt man den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?
    1. Gewerbeanmeldung oder Handelsregistereintrag
    2. Freiberufliche Tätigkeiten
  4. Was ist vor dem Ausfüllen des Fragebogens zu beachten?
    1. Geschäftskonto eröffnen und angeben
    2. Gewinne realistisch schätzen
    3. Kleinunternehmerregelung nicht vorschnell ausschließen
    4. Ist-Versteuerung wählen
  5. Wie füllt man den Fragebogen richtig aus?
    1. Bei ELSTER anmelden
    2. Passendes Formular auswählen
    3. Fragebogen ausfüllen
  6. FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Fragebogen zur steuerlichen Erfassung
    1. Benötige ich zum Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung professionelle Unterstützung?
    2. Innerhalb welcher Frist muss ich den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen?
    3. Was passiert, wenn ich das Formular zu spät einreiche?
    4. Wann erhalte ich die Steuernummer?

Wenn Sie in Deutschland ein Unternehmen gründen, müssen Sie dieses beim Finanzamt anmelden und Ihre steuerlichen Pflichten klären. Ein wesentlicher Schritt in diesem Prozess ist das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung, weil er die Grundlage für Ihre steuerliche Registrierung bildet und über den weiteren Ablauf Ihrer steuerlichen Behandlung entscheidet.

In diesem Artikel erfahren Sie, was der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist, wie Sie ihn beantragen und korrekt ausfüllen. Zudem beantworten wir häufig gestellte Fragen, unter anderem zu den Fristen, den möglichen negativen Folgen einer verspäteten Abgabe und der Bearbeitungszeit durch das Finanzamt.

Worum geht es in diesem Artikel?

  • Was ist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?
  • Wie beantragt man den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?
  • Was ist vor dem Ausfüllen des Fragebogens zu beachten?
  • Wie füllt man den Fragebogen richtig aus?
  • FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Fragebogen zur steuerlichen Erfassung

Wasist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?

Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, auch Betriebseröffnungsbogen genannt, ist ein Formular, das jedes Unternehmen in Deutschland bei der Gründung einer unternehmerischen Tätigkeit ausfüllen und beim zuständigen Finanzamt einreichen muss. Es bildet die Grundlage für die steuerliche Registrierung beim Finanzamt und stellt die ordnungsgemäße Erfassung des Unternehmens ins Steuersystem sicher.

In Deutschland sind folgende Unternehmensformen verpflichtet, den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auszufüllen:

Im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung werden zentrale Informationen des Unternehmens festgehalten, zum Beispiel die Art der Tätigkeit, die Rechtsform sowie erwartete Umsätze. Die Angaben bilden die Grundlage der Besteuerung. Auf dieser Basis bestimmt das Finanzamt unter anderem, welche Steuern Ihr Unternehmen zahlen muss und in welcher Höhe Vorauszahlungen fällig werden. Außerdem vergibt das Finanzamt die Steuernummer für Ihr Unternehmen erst, nachdem Sie den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung eingereicht haben. Sie benötigen die Steuernummer unter anderem für die Kommunikation mit den Finanzbehörden sowie die Rechnungsstellungan Kundinnen und Kunden.

Die Steuernummer ist eine Pflichtangabe für eine ordnungsgemäße Rechnung nach dem deutschen Umsatzsteuergesetz. Mit Stripe Invoicingkönnen Sie Ihre Rechnungsstellung vereinfachen und die Steuernummer sowie andere Pflichtangaben automatisch in Ihre Rechnungen einfügen. Dies spart Zeit, reduziert Fehler und stellt sicher, dass Ihre Rechnungen stets den rechtlichen Anforderungen entsprechen.

Wie beantragt man den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung?

Sie können den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auf verschiedenen Wegen erhalten, je nachdem, ob Sie ein Gewerbe anmelden oder freiberuflich tätig sind.

Gewerbeanmeldung oder Handelsregistereintrag

Wenn Sie ein Unternehmen anmelden oder Ihr Unternehmen im Handelsregister eintragen lassen, sendet Ihnen das Finanzamt automatisch ein Formular zur Steuerregistrierung zu. Dieser Schritt erfolgt, sobald die zuständige Behörde Ihre Registrierung bearbeitet hat. In diesem Fall müssen Sie das Formular nicht selbst beantragen.

Freiberufliche Tätigkeiten

Wenn Sie freiberuflich tätig sind, müssen Sie weder ein Unternehmen gründen noch sich im Handelsregister eintragen lassen. Daher müssen Sie das Formular zur Steuerregistrierung selbst beantragen. Freiberufler/innen müssen dieses Formular beim Finanzamt beantragen. Dies können Sie telefonisch tun oder indem Sie das Formular von der Website des Bundesministeriums der Finanzen herunterladen. Sie können das Formular zur Steuerregistrierung auch digital über die Website ELSTER ausfüllen, über die Steuererklärungen in Deutschland eingereicht werden.

Was ist vor dem Ausfüllen des Fragebogens zu beachten?

Bevor Sie mit dem Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung beginnen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten, um typische Fehler zu vermeiden.

Geschäftskonto eröffnen und angeben

Im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung müssen Sie eine Bankverbindung angeben, über die Steuerzahlungen und -erstattungen abgewickelt werden. Nutzen Sie hierfür kein privates Konto, sondern eröffnen Sie ein geschäftliches Bankkonto.

Sie sollten ein Privatkonto aus drei Gründen nicht für Ihr Unternehmen verwenden: Erstens sind zum Beispiel Kapitalgesellschaften gesetzlich verpflichtet, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Zweitens schließen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken in der Regel die geschäftliche Nutzung privater Girokonten aus. Drittens führt ein gemeinsames Konto zu einer Vermischung von privaten und geschäftlichen Finanzen. Dadurch verlieren Sie leicht den Überblick über Ihre Buchhaltung, was bei einer Betriebsprüfung zu Problemen führen kann.

Gewinne realistisch schätzen

Im Fragebogen müssen Sie eine Umsatz- und Gewinnprognose für das erste und zweite Geschäftsjahr abgeben. Diese Angaben dienen dem Finanzamt als Grundlage für die Festlegung Ihrer Steuervorauszahlungen, die in der Regel quartalsweise fällig sind.

Wenn Sie zu optimistisch kalkulieren und einen hohen Gewinn angeben, führt dies zu entsprechend hohen Vorauszahlungen – auch wenn Ihr Geschäft nicht wie erwartet läuft. Ein deutlich zu niedriger Wert ist ebenfalls riskant, da Sie in diesem Fall mit einer hohen Nachzahlung rechnen müssen. Zusätzlich verlangt das Finanzamt auf dieser Basis eine weitere Vorauszahlung, die parallel fällig wird. Daher sollten Sie von Anfang an eine realistische Schätzung abgeben und diese regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen.

Eine Steuerberatung kann Sie hierbei unterstützen und dafür sorgen, dass Ihre Steuervorauszahlungen auf einem angemessenen Niveau bleiben.

Kleinunternehmerregelung nicht vorschnell ausschließen

Mit dem Formular können Sie auf die Kleinunternehmerbefreiung gemäß § 19 UStG verzichten. Diese Regelung befreit Unternehmen mit geringem Umsatz von der Erhebung der Umsatzsteuer.

Wenn Sie jedoch zu Beginn Ihre Umsätze überschätzen oder sich zu früh gegen die Kleinunternehmerregelung entscheiden, können Sie diese erst fünf Jahre nach der Gründung wieder in Anspruch nehmen. Daher sollten Sie gut abwägen, ob die Kleinunternehmerregelung für Ihr Unternehmen sinnvoll ist. In vielen Fällen ist der Sonderstatus für Gründer/innen von Vorteil, vor allem weil sich der administrative Aufwand verringert.

Ist-Versteuerung wählen

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Sie beim Ausfüllen Ihres Formulars zur Steuerregistrierung berücksichtigen sollten, ist die Art der Steuerberechnung. Sie können zwischen der Sollversteuerung und der Istversteuerung wählen.

Bei der Sollversteuerung müssen Sie die Mehrwertsteuer für Rechnungen während des vorläufigen Steuerzeitraums zahlen, in dem Sie die Rechnungen ausgestellt haben. Dies geschieht unabhängig davon, ob Sie die Zahlung erhalten haben. Dies kann für junge Unternehmen besonders problematisch sein, da sie möglicherweise Vorauszahlungen leisten müssen, was bedeutet, dass sie Mehrwertsteuer zahlen, obwohl sie noch keine Zahlung von ihren Kundinnen und Kunden erhalten haben.

Auf der anderen Seite müssen Steuerzahler/innen, die sich für die Istbesteuerung entscheiden, die Mehrwertsteuer erst dann abführen, wenn die Kundinnen und Kunden ihre Rechnungen beglichen haben. Allerdings ist nicht jedes Unternehmen dazu berechtigt.

Wie füllt man den Fragebogen richtig aus?

Das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung ist über ELSTER in wenigen Schritten möglich:

Bei ELSTER anmelden

Erstellen Sie zunächst ein Konto bei ELSTER. Dafür stehen Ihnen mehrere Anmeldemöglichkeiten zur Verfügung. Sie können eine Zertifikatsdatei verwenden, Ihren Personalausweis mit Lesegerät und Ausweis-App nutzen oder einen Sicherheitsstick anschaffen. Eine weitere Möglichkeit ist die Signaturkarte, die besonders für Steuerberater/innen geeignet ist. In Abhängigkeit der gewählten Methode kann die Registrierung unterschiedlich lange dauern.

Passendes Formular auswählen

Nachdem Sie sich bei ELSTER eingeloggt haben, gelangen Sie über die Navigation zum Formular-Center. Dort finden Sie unter „Formulare & Leistungen“ den Reiter „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“. Dieser steht in verschiedenen Varianten zur Verfügung, je nach Rechtsform Ihres Unternehmens. Achten Sie darauf, den passenden Fragebogen auszuwählen, da die Anforderungen je nach Unternehmensstruktur variieren. Sie können zwischen einem Fragebogen für Einzelunternehmen, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften und Unternehmen aus dem Ausland wählen.

Fragebogen ausfüllen

Im nächsten Schritt füllen Sie den Fragebogen aus, der in mehrere Abschnitte gegliedert ist. Zunächst geben Sie grundlegende Informationen zu Ihrem Unternehmen an. Dazu gehören der Name des Unternehmens, die Rechtsform sowie die Art der unternehmerischen Tätigkeit. Zudem müssen Sie das Gründungsdatum und die voraussichtlichen Einkünfte eintragen.

Je nach Unternehmensform können zusätzliche Angaben erforderlich sein. Für Einzelunternehmen werden beispielsweise Angaben zu den Einkünften und zur Umsatzsteuerpflicht abgefragt, während Kapitalgesellschaften speziellere Fragen zu Körperschafts- und Gewerbesteuer sowie zu den beteiligten Gesellschafterinnen und Gesellschaftern beantworten müssen.

Achten Sie darauf, dass alle Felder korrekt und vollständig ausgefüllt werden, da unvollständige oder falsche Angaben zu Verzögerungen führen können. Nutzen Sie die Hilfefunktion von ELSTER, falls Unklarheiten auftauchen. Nachdem alle Angaben gemacht wurden, können Sie den Fragebogen absenden.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Fragebogen zur steuerlichen Erfassung

Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung.

Benötige ich zum Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung professionelle Unterstützung?

In der Regel ist es nicht nötig, für das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater hinzuzuziehen. Die Fragen sind weitgehend selbsterklärend, und ELSTER bietet zahlreiche Erläuterungen und Hilfestellungen. Wenn Sie jedoch unsicher sind oder komplexere steuerliche Fragen haben, kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Eine Steuerberatung kann Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden und sicherstellen, dass alle Angaben korrekt und vollständig sind.

Innerhalb welcher Frist muss ich den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen?

Laut § 138 der Abgabenordnung sind Sie verpflichtet, den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung innerhalb von vier Wochen nach Aufnahme Ihrer unternehmerischen Tätigkeit auszufüllen und einzureichen.

Was passiert, wenn ich das Formular zu spät einreiche?

Wird die Frist für den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung nicht eingehalten, können verschiedene Konsequenzen durch das Finanzamt drohen. Zunächst wird in der Regel ein Säumniszuschlag gemäß § 240 AO fällig, der mit zunehmender Verspätung ansteigt. Bei erheblicher Verzögerung schätzt das Finanzamt außerdem Ihre Besteuerungsgrundlagen. Diese Schätzung fällt oft zu Ihren Ungunsten aus, da sie auf Annahmen basiert, die möglicherweise nicht Ihrer tatsächlichen Einkommenssituation entsprechen. In gravierenden Fällen drohen zusätzlich Bußgelder oder sogar ein Steuerstrafverfahren.

Wann erhalte ich die Steuernummer?

Nachdem Sie den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt und abgesendet haben, prüft das Finanzamt das Formular. Erst nach Abschluss dieser Prüfung erhalten Sie die Steuernummer für Ihr Unternehmen. Die Bearbeitungszeit variiert in Abhängigkeit des zuständigen Finanzamts sowie dem Umfang der eingereichten Unterlagen zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen.

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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