Zahlungen in den Niederlanden: Ein detaillierter Leitfaden

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Akzeptieren Sie Zahlungen online, vor Ort und weltweit mit einer Zahlungslösung, die für jede Art von Unternehmen geeignet ist – vom Start-up bis zum globalen Konzern.

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  1. Einführung
  2. Die aktuelle Marktlage
  3. Zahlungsmethoden
    1. Aktuelle Nutzung
    2. Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in den Niederlanden
    3. Beliebte B2B-Zahlungsmethoden in den Niederlanden
    4. Neue Trends
  4. Vorteile und Hürden beim Markteinstieg
    1. Steuern
    2. Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen
    3. Internationale Zahlungen
    4. Sicherheit und Datenschutz
  5. Schlüssel zum Erfolg
  6. Die wichtigsten Schlussfolgerungen
    1. Immer beliebter: Mobilgeräte
    2. Pflege des Kundenerlebnisses
    3. Zahlungssicherheit priorisieren

Die Niederlande sind der siebtgrößte E-Commerce-Markt in Europa und Online-Shopping macht mehr als 3 % des BIP des Landes aus. Unternehmen, die in den Niederlanden Zahlungen annehmen möchten, müssen wissen, welche Zahlungsmethoden die Kundinnen und Kunden bevorzugen, welche Bedenken hinsichtlich der Zahlungssicherheit am häufigsten vorkommen und welche Vorschriften für den Umgang mit Kundenzahlungen gelten.

Im Folgenden erklären wir, wie Sie in der niederländischen Zahlungsbranche erfolgreich sein können. Wichtige Komponenten sind:

  • Konzentration auf Mobilgeräte
  • Pflege des Kundenerlebnisses
  • Priorisierung der Zahlungssicherheit

Die aktuelle Marktlage

Die Niederlande zählen zu den wichtigsten Akteuren im europäischen Zahlungs-Ecosystem. Zwar sind herkömmliche Barzahlungen immer noch üblich, Kundinnen und Kunden haben innovative Zahlungslösungen aber schnell angenommen, und ein Großteil der Transaktionen am Point-of-Sale (POS) erfolgt kontaktlos. Insbesondere Online- und mobile Zahlungsmethoden sind bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen beliebt.

Die Niederlande sind Mitglied des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA), der Überweisungen innerhalb der Eurozone vereinfacht. Das Land befolgt EU-Richtlinien, einschließlich der überarbeiteten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2). Die De Nederlandsche Bank (DNB) ist für die Geldwertstabilität und die Finanzaufsicht im Land zuständig. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde (AFM) beaufsichtigt die Finanzmärkte und sorgt für faire und transparente Vorgänge.

Zahlungsmethoden

Der niederländische Zahlungsmarkt umfasst eine breite Palette von Zahlungsmethoden, von internationalen Kreditkarten bis hin zu lokalen mobilen Zahlungs-Apps.

Aktuelle Nutzung

Der Finanzsektor des Landes ist technologisch fortschrittlich, was sich in der rückläufigen Verwendung von Bargeld widerspiegelt. Laut einem DNB-Bericht aus dem Jahr 2023 tragen zwar 81 % der Menschen in den Niederlanden Bargeld bei sich, aber 59 % der Menschen erwarten, dass sie in fünf Jahren seltener oder gar nicht mehr mit Bargeld bezahlen werden. Die Akzeptanz der kontaktlosen Zahlung hat in den Niederlanden stetig zugenommen: 2022 machten Kartenzahlungen 67 % aller Point-of-Sale-Transaktionen aus, und der Anteil kontaktloser Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten stieg auf 91 % im Jahr 2023.

In den Niederlanden setzen Kundinnen und Kunden auf digitale Zahlungsmethoden, allen voran iDEAL, eine bankbasierte Online-Zahlungsmethode. iDEAL hatte 2022 einen Marktanteil von ca. 70 % am niederländischen Online-Transaktionsmarkt, was auf seine überwältigende Beliebtheit hindeutet. Auch mobile Zahlungen sind in den Niederlanden immer beliebter. Kontaktlose Zahlungen per Smartphone oder über ein tragbares Gerät machten 21 % der persönlichen Zahlungen im Jahr 2022 aus.

Beliebte B2C-Zahlungsmethoden in den Niederlanden

Beliebte B2B-Zahlungsmethoden in den Niederlanden

  • Kreditkarten
  • Lastschriften (wie SEPA)
  • Banküberweisungen
  • Jetzt kaufen, später bezahlen

Die Kundinnen und Kunden in den Niederlanden haben ein wachsendes Interesse an Kryptowährungen. Etwa 14 % der niederländischen Erwachsenen besaßen im Jahr 2022 Kryptowährungen, und die Wahrscheinlichkeit, dass niederländische Kryptowährungsbesitzer jünger als 35 Jahre waren, war im Jahr 2021 fünfmal höher. Es gibt auch mehrere einheimische Krypto-Startups, wie z.B. Bitonic, das 2012 gegründet wurde und einer der ersten europäischen Bitcoin-Broker ist. Die Einführung befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium, und viele Kundinnen und Kunden in den Niederlanden nähern sich digitalen Währungen mit Vorsicht.

Vorteile und Hürden beim Markteinstieg

Für Unternehmen ist die Expansion in die Niederlande mit besonderen Überlegungen zu den Themen Umsatzsteuer (USt.), Rückbuchungen, grenzüberschreitende Zahlungen sowie Zahlungssicherheit und Datenschutz verbunden. Hier ist ein Überblick.

Steuern

In den Niederlanden wird auf die meisten Waren und Dienstleistungen eine Mehrwertsteuer von 21 % und für bestimmte Waren ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 9 % oder 0 % erhoben – darunter Lebensmittel, Medikamente und Bücher mit 9 %. Die Mehrwertsteuer ist im Preis von Produkten und Dienstleistungen enthalten, und die Unternehmen sind für die Erhebung der Steuer und die Abführung an die niederländische Steuer- und Zollverwaltung verantwortlich. Non-Compliance oder verspätete Zahlungen können Strafen nach sich ziehen.

Rückbuchungen und Zahlungsanfechtungen

Ähnlich wie in anderen europäischen Märkten ist das Zahlungsumfeld in den Niederlanden besonders auf Verbraucherschutz ausgerichtet. Wenn ein Kunde/eine Kundin eine Zahlung anficht, ist das Unternehmen dafür verantwortlich, nachzuweisen, dass es sich um eine legitime Transaktion handelte. Die Niederlande unterliegen europäischen Vorschriften, die sich auf Rückbuchungen auswirken, wie z. B. PSD2. Diese Richtlinie legt den Schwerpunkt auf die starke Kundenauthentifizierung (SCA) für Zahlungen, mit dem Ziel, Betrug zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen.

Kundinnen und Kunden in den Niederlanden haben das Recht auf eine 14-tägige Widerrufsfrist für Online-Käufe, innerhalb derer sie ihre Bestellung stornieren oder zurücksenden können. Unternehmen sind verpflichtet, ihre Kundinnen und Kunden über alle Aspekte dieser Widerrufsfrist zu informieren.

Internationale Zahlungen

Für Unternehmen, die internationale Kundinnen und Kunden in den Niederlanden betreuen, können grenzüberschreitende Transaktionen und mehrere Währungen Hindernisse für die Kundinnen und Kunden aus dem Weg räumen.

  • Währungsumrechnung
    Unternehmen in den Niederlanden können häufig über ihre POS-Tools auf die Währungsumrechnung zugreifen. Die Wechselkurse werden zum Zeitpunkt des Verkaufs ermittelt, wobei die Gebühren in der Regel zwischen 1 % und 3 % liegen. Je nach den Richtlinien eines Unternehmens können diese Gebühren entweder vom Verbraucher oder vom Verkäufer getragen werden. Niederländische Unternehmen nutzen zur Vereinfachung grenzüberschreitender Transaktionen und der Währungsumrechnung häufig Drittanbieter-Plattformen wie Stripe.

  • SEPA-Transaktionen
    Als Mitglied der EU sind die Niederlande stark in den Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) eingebunden. Durch diese Integration werden auf Euro lautende Banküberweisungen standardisiert, wodurch grenzüberschreitende Transaktionen innerhalb der Eurozone effizienter werden.

  • Zahlungsmethoden von anderen Ländern
    Durch die Annahme beliebter Zahlungsmethoden aus anderen Ländern wie Alipay und WeChat Pay in China können Unternehmen für internationale Touristen die Hürden bei Zahlungen senken.

Sicherheit und Datenschutz

Das niederländische Zahlungs-Ecosystem bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit mit einer Kombination aus soliden Vorschriften und innovativen Verfahren. Die Niederlande sind dem technologischen Fortschritt einen Schritt voraus und setzen EU-Richtlinien um. So werden sichere, effiziente und transparente Finanztransaktionen ermöglicht.

  • Datenschutzgesetze
    Datenschutz ist für das regulatorische Umfeld in den Niederlanden von zentraler Bedeutung. Die Niederlande halten sich an die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die sicherstellt, dass Unternehmen mit personenbezogenen Daten sorgfältig umgehen. Niederländische Unternehmen sind verpflichtet, vor der Erhebung von Nutzerdaten die ausdrückliche Zustimmung einzuholen und den Nutzern und Nutzerinnen die Möglichkeit zu geben, ihre Daten auf Wunsch zu löschen.

  • Vorschriften für Zahlungsdienste
    Die Niederlande haben PSD2 umgesetzt, eine Vorschrift, die den Einsatz der starken Kundenauthentifizierung vorschreibt. Dadurch werden Transaktionen sicherer, da mehrere Verifizierungsmethoden erforderlich sind.

  • Bekämpfung von Geldwäsche
    Die DNB schreibt vor, dass Finanzinstitute strenge AML-Massnahmen umsetzen, um Finanzkriminalität zu verhindern. Regelmäßige, proaktive Audits und Kontrollen stellen sicher, dass verdächtige Transaktionen gekennzeichnet, untersucht und gemeldet werden.

  • Standards für E-Commerce
    Als florierender E-Commerce-Sektor haben die Niederlande spezifische Standards eingeführt, um sicherzustellen, dass Online-Transaktionen sicher und legitim sind. Unternehmen müssen klare Angaben zu ihren Produkten, Preisen und dem Bestellvorgang machen. Bei Online-Kartenzahlungen ist 3D Secure ein Standard-Authentifizierungsprotokoll, das niederländische Unternehmen zum zusätzlichen Schutz vor Betrug einsetzen.

Schlüssel zum Erfolg

Der niederländische Markt für den Zahlungsverkehr ist fortschrittlich und effizient. Unternehmen, die in den Niederlanden Zahlungen annehmen, müssen Innovation mit Compliance sowie globale Strategien mit lokalen Initiativen in Einklang bringen. Hier ist ein gut durchdachter Ansatz:

  • Leistungsstarke Betrugserkennung und -prävention
    Die Verluste durch Online-Kreditkartenbetrug in den Niederlanden stiegen von 2021 bis 2022 um mehr als 1 Mio. EUR auf insgesamt 3,6 Mio. EUR. Dies unterstreicht die Notwendigkeit strenger Sicherheitsmaßnahmen, da immer mehr Zahlungen online abgewickelt werden. E-Commerce-Unternehmen sollten ein effizientes System für die Bearbeitung von Zahlungsanfechtungen einrichten und Sicherheitsinstrumente wie die 3D Secure-Authentifizierung für Online-Transaktionen einsetzen.

  • Vielfältige Zahlungsmethoden
    Während Kundinnen und Kunden im ganzen Land problemlos auf mobiles Banking zugreifen können, sind kontaktlose Kartenzahlungen an Verkaufsstellen (Point of Sale) verbreiteter als mobile Zahlungen. Unternehmen, die ihre Kundinnen und Kunden persönlich bedienen, können mehrere Zahlungsoptionen anbieten, darunter Kredit- und Debitkarten, mobile Zahlungen und Zahlungen per QR-Code. In ähnlicher Weise können E-Commerce-Unternehmen ihren Bezahlvorgang einfacher und komfortabler gestalten, indem sie Kredit- und Debitkarten, mobile Zahlungen und Echtzeitüberweisungen akzeptieren.

  • Vereinfachte grenzüberschreitende Zahlungen
    Obwohl die Niederlande dem SEPA-Raum angehören, der Euro-Transaktionen zwischen den europäischen Ländern vereinfacht, bleiben für Unternehmen, die Transaktionen von außerhalb dieses Raums akzeptieren, nach wie vor Herausforderungen bestehen. Unterschiedliche Vorschriften, Transaktionsgebühren und Wechselkurse können die Komplexität und die Kosten internationaler Transaktionen erhöhen. Die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen externen Zahlungsabwickler zur Annahme internationaler Zahlungen kann diese Zahlungen für Unternehmen und Kundinnen und Kunden vereinfachen.

  • Vollständige Einhaltung der Vorschriften
    Die Niederlande halten sich an eine Reihe von EU-Vorschriften, von der DSGVO für Datenschutz bis zu PSD2 für Zahlungsdienste. Diese Vorschriften bieten nicht nur Sicherheit und Verbraucherschutz, sondern stellen auch erhebliche Compliance-Anforderungen an Unternehmen dar. Die Einhaltung dieser Anforderungen kann kompliziert und ressourcenintensiv sein. Wenn Sie von Anfang an die erforderliche Zeit und das nötige Geld in die Einhaltung der Vorschriften investieren, können Sie später größere Probleme – und Bußgelder – vermeiden.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen

Die niederländische Zahlungslandschaft ist sehr komplex und weist viele Nuancen auf. Unternehmen, die in diesen Markt eintreten, sollten die lokalen Präferenzen kennen, sich an neue Trends anpassen und Transparenz und Sicherheit in den Vordergrund stellen, um ein optimales Zahlungserlebnis zu schaffen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Zahlungsstrategie an den niederländischen Markt anpassen können.

Immer beliebter: Mobilgeräte

  • Aufbau einer für Mobilgeräte optimierten Website
    Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche Ihrer Website so gestaltet ist, dass Einkäufe über Smartphones schnell und einfach getätigt werden können, um von der Zunahme des mobilen Einkaufens zu profitieren.

  • Nutzen Sie iDEAL
    E-Commerce-Unternehmen sollten iDEAL akzeptieren, da die meisten Online-Transaktionen in den Niederlanden über diese beliebte digitale Zahlungsmethode abgewickelt werden.

  • Einführung von QR-Codes für persönliche Zahlungen
    Da mobile Zahlungsmethoden immer beliebter werden, sollten Sie an den Verkaufsstellen QR-Code-Scanoptionen einführen, um den Transaktionsvorgang schnell und kontaktlos zu gestalten.

Pflege des Kundenerlebnisses

  • Bereitstellung mehrsprachiger Zahlungsschnittstellen
    Obwohl Niederländisch die vorherrschende Sprache des Landes ist, ist Englisch weit verbreitet. Wenn Sie Zahlungsschnittstellen sowohl auf Niederländisch als auch auf Englisch anbieten, können Sie ein breiteres Publikum ansprechen, insbesondere in touristisch geprägten Gebieten wie Amsterdam.

  • Zahlungen per SEPA nutzen
    Nutzen Sie SEPA-Überweisungen, um die Transaktionszeiten zu verkürzen. SEPA-Lastschriften sind insbesondere relevant für Unternehmen, die abonnementbasierte Dienstleistungen oder monatliche Mitgliedschaften anbieten.

  • In reaktionsschnellen Support investieren
    Um das Zahlungserlebnis für Kundinnen und Kunden insgesamt zu verbessern, sollten Sie bei Fragen und Problemen sofortige, lokalisierte Support-Optionen anbieten.

Zahlungssicherheit priorisieren

Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.

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