Vielleicht haben Sie im Zusammenhang mit Überweisungen schon einmal die Begriffe „ACH-Zahlung“ (Automated Clearing House), „elektronische Überweisung“ und „EFT“ (Electronic Funds Transfer) gehört, kennen aber die Unterschiede nicht. Mit über 200 Millionen elektronischen Überweisungen und über 29 Milliarden ACH-Überweisungen im Jahr 2021 dominieren diese Netzwerke den globalen Zahlungsverkehr und haben eine eingehendere Betrachtung verdient.
Wir sprechen über die Unterschiede zwischen ACH-Überweisungen, elektronischen Überweisungen und EFTs, über ihre Verwendung und über alles, was Sie für Ihre Geschäftsaktivitäten darüber wissen müssen.
Worum geht es in diesem Artikel?
- Was ist eine ACH-Zahlung?
- Was ist eine elektronische Überweisung?
- Was ist ein EFT?
- ACH, elektronische Überweisungen und EFT: Was ist der Unterschied?
Was ist eine ACH-Zahlung?
ACH steht für Automated Clearing House. Dieses zentralisierte Finanznetzwerk in den USA wird von Banken und Kreditgenossenschaften für elektronische Zahlungen und Geldüberweisungen genutzt. ACH-Zahlungen sind elektronische Überweisungen über das ACH-Netzwerk. Es gibt mehrere Arten von ACH-Überweisungen:
ACH-Direkteinzahlung
Die Direkteinzahlung ist eine ACH-Überweisung direkt vom Konto der zahlenden auf das Konto der empfangenden Person. Wenn Sie zum Beispiel in den USA arbeiten und Ihr Gehalt automatisch turnusgemäß auf Ihr Bankkonto eingezahlt wird, dann sind Sie wahrscheinlich Empfänger/in einer Direkteinzahlung über das ACH-Netzwerk.ACH-Lastschriftzahlung
Bei Direkteinzahlungen handelt es sich also um ACH-Zahlungen auf Ihr Konto. Bei Lastschriftzahlungen hingegen handelt es sich um Überweisungen von Ihrem Konto. Wenn Sie zum Beispiel die monatliche Leasingrate für Ihr Auto von Ihrem Girokonto überweisen, erfolgt das mit hoher Wahrscheinlichkeit per ACH-Lastschrift.
Mehr Informationen über das Tätigen von ACH-Zahlungen, das Akzeptieren von ACH-Überweisungen als Zahlungsmethode von Kundinnen und Kunden und die Vorteile von ACH-Zahlungen für Unternehmen finden Sie in unserem Leitfaden Das Einmaleins der ACH-Zahlungen.
Was ist eine elektronische Überweisung?
Bei elektronischen Überweisungen werden Gelder elektronisch zwischen Parteien übertragen – entweder direkt zwischen Bankkonten oder zwischen Personen über einen externen elektronischen Service. Elektronische Überweisungen sind eine schnelle, zuverlässige und sichere Methode zur nationalen und internationalen Überweisung von Geldern.
Weitere Informationen zu nationalen und internationalen elektronischen Überweisungen, zur Funktionsweise und zu den Vor-und Nachteilen für Unternehmen finden Sie in unserem Leitfaden Das Einmaleins der elektronischen Überweisungen.
Was ist ein EFT?
EFT steht für „Electronic Funds Transfer“ (Elektronische Überweisung von Geldern). Hierbei handelt es sich um eine Transaktion, bei der Gelder elektronisch zwischen verschiedenen Finanzinstituten, Bankkonten oder Personen transferiert werden. Andere gängige Begriffe für EFTs sind „elektronische Banküberweisungen“, „elektronische Schecks“ und „elektronische Zahlungen“. Unter den Begriff „EFT“ fallen viele unterschiedliche Arten von Überweisungen. Alle elektronischen Überweisungen werden als EFTs bezeichnet.
Arten von EFTs:
- ACH-Überweisungen
- Elektronische Überweisungen
- ATM-Transaktionen (Abhebungen, Einzahlungen und Überweisungen)
- Debitkarten-Transaktionen
- Peer-to-Peer-Zahlungen
Von alltäglichen Einkäufen und der Begleichung von Rechnungen bis hin zu Gehaltszahlungen und zum weltweiten Transfer großer Geldsummen sind EFTs ein fester Bestandteil unseres Alltags. Mit ihrer Hilfe lassen sich Gelder schnell und günstig transferieren.
Eine ausführliche Besprechung von EFTs, ihrer Einsatzmöglichkeiten, der Verarbeitungsdauer und des optimalen Einsatzes im Unternehmen finden Sie in unserem EFT-Leitfaden.
ACH, elektronische Überweisungen und EFT: Was ist der Unterschied?
Sie können es sich wie folgt vorstellen: EFT ist ein allgemeiner Begriff für sämtliche elektronischen Zahlungen. Da sowohl ACH als auch elektronische Überweisungen elektronische Zahlungen sind, werden sie als EFTs betrachtet, obwohl es eine Reihe wichtiger Unterschiede gibt:
Das verwendete Netzwerk
Die Logistik beim Versand und Empfang von elektronischen Überweisungen und ACH-Überweisungen ist sehr ähnlich. Für die Übertragung der Gelder von Punkt A zum Punkt B kommen aber völlig unterschiedliche Netzwerke zum Einsatz, die von unterschiedlichen Instanzen verwaltet werden. Elektronische Überweisungen werden über das Federal Reserve Wire Network oder kurz „Fedwire“ versendet. Bei ACH-Überweisungen kommt das Automated Clearing House zum Einsatz, das von der National Automated Clearing House Association (Nacha) verwaltet wird. Die unabhängige Organisation befindet sich im Besitz zahlreicher Banken, Kreditgenossenschaften und Zahlungsabwickler.Transaktionskosten
Elektronische Überweisungen sind in der Regel teurer als ACH-Überweisungen. In den USA kosten elektronische Überweisungen in der Regel bis zu 35 $, internationale Überweisungen zwischen 35 $ und 50 $. Der Versand und Empfang von ACH-Überweisungen ist häufig kostenlos oder kostet nur wenig.Geschwindigkeit der Überweisung
Die Kostendifferenz zwischen ACH-Überweisungen und elektronischen Überweisungen hat viel mit der Überweisungsgeschwindigkeit zu tun. Elektronische Überweisungen werden einzeln (nahezu) in Echtzeit abgewickelt und sind deswegen kostspieliger. ACH-Überweisungen sind kostengünstiger, weil sie in der Regel langsamer bearbeitet werden und später bei den Empfängerinnen und Empfängern ankommen. Elektronische Überweisungen werden innerhalb weniger Stunden bearbeitet. Bei ACH-Überweisungen beträgt die Bearbeitungsdauer bis zu vier Werktage. Durch eine Änderung der Nacha-Betriebsregeln im Jahr 2021 wurde der Zugriff auf ACH-Überweisungen vom gleichen Tag ausgeweitet. Heute werden viele ACH-Überweisungen innerhalb eines Tages ausgeführt. Damit fällt der größte Nachteil der ACH-Überweisungen weitestgehend weg.Örtliche Verfügbarkeit
Elektronische Überweisungen sind international möglich, wohingegen das ACH-Netzwerk nur bei Bankkonten in den USA genutzt werden kann.
Der Inhalt dieses Artikels dient nur zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Steuerberatung interpretiert werden. Stripe übernimmt keine Gewähr oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Angemessenheit oder Aktualität der Informationen in diesem Artikel. Sie sollten den Rat eines in Ihrem steuerlichen Zuständigkeitsbereich zugelassenen kompetenten Rechtsbeistands oder von einer Steuerberatungsstelle einholen und sich hinsichtlich Ihrer speziellen Situation beraten lassen.